4 Monate: So lange ist dein Baby nun schon auf der Welt. Inzwischen interessiert es sich brennend für seine Umgebung und greift gezielter nach Dingen in seiner Reichweite. Außerdem brabbelt und lacht es viel und liebt es, mit seinen Bezugspersonen zu interagieren. Wie du die Entwicklung deines Babys im 4. Monat spielerisch förderst und was jetzt in puncto Gesundheit, Ernährung und Schlaf wichtig ist.
- 1.Das Wichtigste zuerst: Jedes Baby entwickelt sich in seinem Tempo
- 2.Und jetzt zum 4. Baby-Monat: die Entwicklungstabelle
- 3.Das kann dein Baby bis zum Ende des 4. Monats
- 3.1.So entwickeln sich Babys Sinne und Kommunikation
- 3.2.Babyentwicklung im 4. Monat: Muskulatur, Motorik und Koordination
- 3.3.Babys 4. Monat: Kognitive und emotionale Entwicklung
- 4.Vorsorgeuntersuchung U4 ab dem 3. bis 4. Lebensmonat
- 5.Krank im 4. Monat: Was, wenn es deinem Baby nicht gut geht?
- 6.Zahnt ein Baby im 4. Monat schon?
- 7.Babys Ernährung im 4. Monat
- 7.1.Stichwort Beikost
- 8.Die manchmal harte Sache mit dem Babyschlaf
- 9.Dein Baby schreit abends?
- 10.Dein Baby schreit nicht nur abends, sondern gefühlt ständig?
- 11.Stichwort: Urlaub mit Baby
Das Wichtigste zuerst: Jedes Baby entwickelt sich in seinem Tempo
We feel you: Auch wir Eltern bei familie.de schauen gern nach groben Richtwerten, was unsere Babys wann denn so können sollten. Aus Erfahrung wissen wir aber natürlich: Jedes Kind hat andere Startbedingungen und entwickelt sich individuell. Falls dein Baby im 4. Monat etwas noch nicht kann oder ausprobiert, das andere bereits fleißig üben, ist das meist kein Problem.
Und jetzt zum 4. Baby-Monat: die Entwicklungstabelle
An diesen Infos können wir Eltern uns grob orientieren – aber wirklich nur das :)
Dein Baby ist jetzt (fast) 4 Monate, | also 12 bis 16 Wochen alt |
Größe: | Es misst um die 60 cm (je nach Ausgangsgröße mehr oder weniger) und trägt Kleidergröße 62 bis 74. |
Gewicht: | 110 bis 330 g pro Woche kommen innerhalb des 4. Monats dazu. |
Sozial-emotionale Entwicklung: | Dein Baby lacht, brabbelt, interessiert sich für seine Umgebung und bewegt seinen Kopf in die Richtung, in der was los ist. Sprich mit ihm: Das ist die beste Sprachförderung :) |
Entwicklung der Sinne: | Ende des 4. Lebensmonats kann dein Baby entfernte Dinge oder Personen fixieren und einschätzen, ob es diese erreichen kann. Seine Augenbewegungen sollten stabil sein: Schielen und Überkreuz-Schauen sind in der Regel passé. Die Koordination zwischen Auge und Hand entwickelt sich weiter. |
Motorische Entwicklung: | Auch Rasseln greifen einige Kids schon. Dein Kind hält seinen Kopf sicher und die Bauchlage ist kein Problem mehr. |
Fremdeln & Vertrauen | Betreten oder verlassen vertraute Personen den Raum, reagiert euer Baby freudig bzw. weint. Es möchte dich als Mama oder Papa jetzt immer in seiner Nähe wissen. Vertrauten Menschen streckt es die Ärmchen entgegen, damit sie es aufnehmen – ein schönes Gefühl, oder? :) |
Auf dem Speiseplan | Wer nicht stillt, füttert Pre-Milch. Sie ist der Muttermilch am ähnlichsten. |
Durchschnittliche Schlafenszeit: | 4-Monats-Babys schlafen im Schnitt 9-14 h, die sich auf 4-5 Schlafphasen á la 2-4 h verteilen. Aber vergiss nicht: Jedes Baby schläft anders. Schläft dein Kind schlechter als zuvor, liegt das vielleicht an der Schlafregression. Sei unbesorgt: Das vergeht wieder :) |
Vorsorge-Untersuchungen: | Zwischen dem 3. und 4. Monat steht die U4 mit Fokus auf die motorische Entwicklung an. |
Von Eltern zu Eltern | Ein Baby lernt täglich neue Fähigkeiten und erlebt einen Wachstumsschub / Schub nach dem anderen. Seine Entwicklung verläuft in Sprüngen, oft "wie über Nacht". Das eine klappt früher, das andere später. Denkt ihr trotzdem "Da stimmt doch etwas nicht?", wendet euch ruhig an eure Kinderärztin. Sie kann individuell weiter helfen. |
Motto im 4. Monat | Habt Spaß: Niedlicher Baby-Talk, Kuckuck-Spiele, Musik machen – jetzt interagiert euer Baby super süß mit euch. |
Das kann dein Baby bis zum Ende des 4. Monats
Und – du ahnst, was folgt – falls der ein oder andere Entwicklungsschub etwas später kommt, ist das erst mal okay. Unsere Kids lernen alles in ihrem eigenen Tempo.
So entwickeln sich Babys Sinne und Kommunikation
Ende des 4. Lebensmonats kann dein Baby meist schon weit entfernte Gegenstände oder Personen fixieren und die Entfernung einschätzen. Seine Augenbewegungen sollten mittlerweile stabil sein, das heißt, es schielt nicht mehr und schaut nicht überkreuz.
Dein Baby kann sinnliche Fähigkeiten miteinander verknüpfen und möchte alles anfassen, was sichtbar und in Reichweite ist. Dabei greift es nicht mehr reflexhaft, sondern versucht fest entschlossen die Gegenstände zu erreichen, die es haben will. Bis zum sechsten Monat wird ihm das immer besser gelingen.
Mit vier Monaten können viele Babys schon eine leichte Rassel in der Hand halten und schütteln sie begeistert. Sie können Laute und Worte unterscheiden und reagiert vielleicht auch schon auf ihren Namen.
Reagiert dein Kind deutlich auf Geräusche aus allen Richtungen? Falls nicht, erwähne das beim nächsten Kinderarzt-Termin. Zwar hören Babys noch schlechter als wir Erwachsenen, aber dein Kind sollte schon merklich auf Ansprache von der Seite reagieren.
Der Geruchssinn des Babys ist nun so weit entwickelt, dass es Vorlieben für bestimmte Düfte zeigt. Beobachte das ruhig mal. Das Durchschnittsbaby trinkt fleißig Mutter- oder Pre-Milch, und sein Gewicht hat sich seit der Geburt ungefähr verdoppelt.
Wenn dein Baby vier Monate alt ist, lacht und brabbelt es viel und ist sehr aktiv. Es interessiert sich für seine Umgebung und bewegt seinen Kopf und die Augen, wenn es irgendwo eine Aktivität bemerkt. Am liebsten liegt das Baby aufgerichtet, damit es seine Umgebung beobachten kann.
So unterstützt du dein Kind, ohne es zu überfordern:
Reiche dem Baby Spielsachen oder Gegenstände zum Spielen und Entdecken. Es lernt viel durch Tasten, Riechen, Schmecken und Schauen. Fühlbücher sind dafür sehr gut geeignet. Mit Mund / Zunge und Lippen erforscht es, wie die Dinge beschaffen sind.
Auch am eigenen Daumen lutschen Babys jetzt gern. Das ist für den Kiefer und die Zahnentwicklung übrigens kein Problem (erst mit etwa 3 Jahren).
Zeige deinem Kind ein Spielzeug und bewege es hin und her. So regst du es dazu an, sich zu drehen. Spielzeuge, die Geräusche machen und sich bewegen sowie Puppen mit menschlichem Gesicht faszinieren 4-Monats-Babys besonders.
Babyentwicklung im 4. Monat: Muskulatur, Motorik und Koordination
Die Koordination zwischen Auge und Hand entwickelt sich weiter. Die Grifftechnik deines Babys ist schon recht gut und es feilt weiter daran. Und auch seine Rücken-, Brust- und Nackenmuskeln haben sich dank des Kopf-hoch-halten-Übens bis zum 4. Monat spürbar entwickelt.
Dein Baby kann nun seinen Kopf ohne große Anstrengung eine Weile selbständig halten, wenn es sich in Bauchlage auf die Hände und Arme stützt. Mit ausreichend Bewegungsfreiheit bewegt es seine Arme und Beine heftig und rudert damit in der Luft. Manchen gelingt sogar ein kurzer Unterarmstütz (und wenn nicht, ist das auch okay).
Diese Mini-Liegestütze sind ein Grundstein fürs spätere Hinsetzen. Dafür ist dein Baby jetzt im 4. Monat aber rein körperlich noch nicht in der Lage. Und wir Eltern tun unserem Baby auch keinen Gefallen, wenn wir ihm helfen und es hinsetzen. Selbständig ins Sitzen kommen Babys im Schnitt zwischen dem siebten und zehnten Monat.
Aber mein Baby sitzt so gern?!
Orthopäd*innen und Mediziner*innen raten dazu, ein Kind erst aufrecht ohne Stütze hinzusetzen, wenn es diese Sitzposition selbstständig einnehmen kann. Es ist also völlig okay abzuwarten, bis es so weit ist. Auch wenn es Babys oft lieben, mit Eltern-Hilfe zu sitzen. Ich persönlich würde es nicht tun – außer auf dem Schoß natürlich.
Drehen und "Stehen": Viele Babys können sich bis zum Ende des 4. Monats von ihrem Rücken auf den Bauch und/oder andersherum drehen. Dein Baby möchte außerdem mit deiner Unterstützung immerzu stehen. Dabei knicken seine Knie allerdings noch ein, da sie sein Gewicht noch nicht halten können. Ein Tipp: Achte darauf, dass dein Baby dabei mit den ganzen Fußsohlen auf der Unterlage auftritt und nicht auf den Zehenspitzen tänzelt.
So unterstützt du dein Kind, ohne es zu überfordern:
Gegen Ende des 4. Monats kann dein Kind auf dem Rücken liegend bereits nach Gegenständen greifen, die du ihm von der Seite hinhältst. So kannst du es prima beschäftigen.
Ansonsten interessiert es sich für alles, was es gerade greifen kann. Keine Brille, Halskette oder Haarsträhne ist vor seinen immer gezielter werdenden Griffen sicher. Mit einem Mobile wird es viel Spaß haben. Danach zu greifen, ist eine wunderbare Baby-Aktivität. Und als Inspiration für Babygeschenke zu Weihnachten und Ostern – es gibt tolle Montessori-Spielzeuge für Babys:
Babys 4. Monat: Kognitive und emotionale Entwicklung
Dein Baby kann Gefühle, wie Abneigung und Freude durch Wegdrehen, Ausstrecken der Arme oder verschiedene Gesichtsausdrücke zeigen. Es ist nun sehr neugierig und du kannst schon ein bisschen mit ihm spielen.
Bleib bei mir … Wenn vertraute Personen wie Mama oder Papa den Raum betreten oder verlassen, reagiert das Baby freudig bzw. weint. Ihr seid sein sicherer Hafen. Geliebten Menschen streckt es die Ärmchen entgegen, damit sie es aufnehmen
So unterstützt du dein Baby, ohne es zu überfordern
Kuckuck-Spiele: Lege deinem Kind ein Tuch aufs Gesicht und ziehe es wieder herunter. Diese Form des Kuckuck-Spiels lieben die meisten Babys und werden das zeigen: Sie lachen, glucksen vergnügt und strampeln freudig. Nach kurzer Zeit wird dein Baby sich das Tuch bereits selbst vom Gesicht ziehen und auf dein "Kuckuck" warten.
Baby-Talk: Dein Baby liebt es im 4. Monat, mit dir zu interagieren – und zeigt das mit niedlichen Iiiiihh-, Ohhh-, Grrrr- und Gurgellauten. Imitiere es ruhig und rede in unterschiedlichen Tonlagen mit ihm. Sprache lernen Kinder, indem wir mit ihnen sprechen.
Jetzt im 4. Monat ist auch die Zeit der aktiveren Unterhaltung gekommen. In unserem Video zeigen wir dir altersgerechte Fingerspiele, die (fast) alle Babys lieben:
Der Grat zwischen happy und "Ich bin kurz vor überfordert" ist bei Babys schmal. Beobachte dein Kind aufmerksam. So merkst du schnell, wenn ihm etwas zu viel wird. Dann dreht es sich nämlich weg, reibt sich die Äuglein oder weint.
Vorsorgeuntersuchung U4 ab dem 3. bis 4. Lebensmonat
Spätestens im 4. Lebensmonat ist es Zeit für die U4. Der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin prüft, ob euer Baby sich körperlich altersgerecht entwickelt, untersucht es, misst Größe, Gewicht und Kopfumfang und trägt die Werte in die Perzentilenkurven ein.
Zu dick oder dünn ist übrigens kaum ein Baby. Mithilfe der Perzentilen zum Vergleich mit Gleichaltrigen im U-Heft hat euer Kinderarzt aber ein Auge auf die Gewichts-Entwicklung.
Was Babys im 4. Monat können sollten? Im Fokus der U4 steht, ob euer Baby einen Gegenstand mit den Augen fixieren kann und den Kopf danach dreht. Das ist wichtig für die Auge-Hand-Koordination. Auch wie es auf Geräusche reagiert, ob es seinen Kopf selbständig hält, wie ihr interagiert und euer Baby kommuniziert, ist Teil der U4.
Stichwort Impfen: Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt ab dem 3. Monat die erste Sechsfach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Keuchhusten, HIB (Haemophilus Influenza Typ 1 B) und Hepatitis B (Leberentzündung). Du kannst dich dazu bei der U4 ausführlich beraten lassen und findest alle noch folgenden Impftermine auch in unserem Impfkalender.
Viele Kinderärzte oder Kinderärztinnen impfen übrigens nicht bei der Vorsorge, sondern an einem Zusatz-Termin, damit euer Kind sie nicht mit dem Pikser in Verbindung bringt.
Krank im 4. Monat: Was, wenn es deinem Baby nicht gut geht?
Säuglinge haben noch den Nestschutz. Trotzdem können auch Babys sich unwohl fühlen oder krank werden. Gerade, wenn sie größere Geschwister haben, die so ziemlich alle Keime aus Kita und Schule mitbringen, die dort herumschwirren. Hier findet ihr wichtige Infos in puncto Gesundheit, falls es eurem Baby nicht gut geht:
Weitere Infos, wenn euer Baby krank ist
Fieber
Verdauungsprobleme, Blähungen und Bauchweh
Husten und Erkältung
Kopf gestossen?
Verklebtes Auge
Pickel & Hautausschläge
Keine Erkrankung, aber unheimlich: der Nachtschreck
Lasst uns auf unser Gefühl hören
Niemand kennt ein Kind besser als die Personen, die es 24/7 umsorgen. Macht ihr euch Sorgen um die Gesundheit oder Entwicklung eures Babys, sucht am besten zeitnah das Gespräch mit eurem Kinderarzt oder eurer Hebamme. Sie können sich euer Kind anschauen, Untersuchungen oder Tests veranlassen und – das ist meistens der Fall – Fragen klären und euch beruhigen, weil doch alles in Ordnung ist.
Zahnt ein Baby im 4. Monat schon?
Hat ein Baby viel Speichel im Mund und sabbert, fragen sich viele Eltern, ob jetzt schon der Zahneinschuss bevorsteht. Die Antwort lautet: eher nein. Mit vier Monaten beginnt die orale Phase, was heißt: Euer Baby steckt alles inklusive seiner Hand und Fingerchen in den Mund, um sie zu erforschen – wodurch auch mehr Speichel fließt.
In der Regel zahnt ein Kind erst um den 6. Monat herum. Bei manchen Babys zeigt sich das erste Zähnchen früher, andere lächeln noch bis zum 8. Monat zahnlos. Übrigens: Meist ist es ein unterer mittlerer Schneidezahn, den ihr zuerst seht.
Anzeichen fürs Zahnen: Schiebt sich ein Zähnchen durchs Zahnfleisch, kann das jucken, spannen und bei manchen Babys auch etwas schmerzen. Dadurch entsteht der unbändige Drang, auf etwas herumzubeißen und zu kauen. Zum Glück gibt es kühlbare Beißringe und Zahnungshilfen wie Fingerlinge, um den Bereich zu massieren.
Vorsicht bei Bernsteinketten als Zahnungshilfe: Sie können das Baby beim Spielen und Schlafen verletzen und sogar strangulieren, falls sie sich irgendwo verhaken. Reißt die Kette, besteht die Gefahr, dass das Baby Steine in den Mund nimmt und verschluckt.
Babys Ernährung im 4. Monat
Häufig suchen Eltern nach den Stichworten: wie oft Stillen und Füttern? Nähern wir uns der Antwort einmal an. Weil in Säuglingsmägen wenig Nahrung passt, sind die Trinkmenge und Trink-Abstände nicht allzu groß:
8-12 Mahlzeiten braucht das Durchschnittsbaby innerhalb von 24 Stunden. Babys im 4. Monat melden sich also alle 2 bis 3 Stunden. Wie lange sie trinken, ist total unterschiedlich. Im Schnitt sind es etwa 15 bis 20 Minuten. Aber die Varianz ist groß.
Während dem einen Baby vier Stillmahlzeiten reichen, hängen andere gefühlt durchgehend an der Brust. Beides stufen Hebammen als völlig okay ein. Letzteres ist typisch für Zeiten, in denen sich beim Baby entwicklungstechnisch besonders viel tut.
Als Indiz, ob dein Kind gut versorgt ist, kannst du die Urinmenge bzw. die Anzahl seiner nassen Windeln nehmen ("Kackwindeln" zählen dazu). 6 bis 8 pro Tag sollten es sein. Und: Der Urin eines gesunden Babys ist klar und geruchlos. Nimmt ein Baby zu, sieht es rosig aus und ist die Fontanelle nicht eingefallen, bekommt es ziemlich wahrscheinlich genug Milch.
Stichwort Beikost
Im 4. Monat schon mit der Beikost anfangen und feste Nahrung zufüttern? Davon raten Expert*innen eher ab. Auch für Fingerfood ist es noch zu früh. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin rät, die Beikost nicht vor Beginn des 5. Lebensmonats und nicht später als zu Beginn des 7. einzuführen.
Bei Stillkindern raten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Nationale Stillkommission (NSK) die ersten sechs Monate ausschließlich zur Muttermilch.
Ob 5 oder 7 Monate: Bevor du deinem Baby zusätzlich zur Brust oder Flasche etwas zu essen gibst, muss es allerdings folgende Beikost-Reifezeichen zeigen:
- Es hält seinen Kopf selbst unter Kontrolle
- Sich etwas gezielt in den Mund zu stecken, klappt
- Und: Der Zungenstoßreflex ist nicht mehr vorhanden. Was heißt: Dein Kind schiebt nicht gleich automatisch alles wieder aus seinem Mund.
- Und das Wichtigste: Das Kind zeigt Interesse am Essen und möchte auch mal probieren.
Beikost geben erfordert Geduld: Der Löffel im Mund, ein neuer Geruch und Geschmack, das Schlucken des neuen Zeugs – da kommt einiges Neues auf unsere Babys zu, an das sie sich oft erst mal herantasten müssen. Einige Kinder sind begeistert, andere reagieren skeptisch. Und manche stehen mehr auf das, was die "Großen" am Tisch so essen:
Fencheltee ist leider keine gute Idee
Er galt lange als bestens für Babys geeigneter Bäuchlein-Tee. Inzwischen rät die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) bei Babys und Kleinkindern (sowie Schwangeren und Stillenden) von Fencheltee ab, weil er den in höheren Mengen krebserregenden Stoff Estragol enthält.
Das heißt nicht, dass wir als Eltern jetzt panisch werden sollten, falls unser Baby schon Fencheltee getrunken hat. Für die Zukunft würde ich Fencheltee allerdings erst mal nicht mehr zu trinken geben.
Die manchmal harte Sache mit dem Babyschlaf
Zwar hat dein Baby nun mehr Wachphasen und wird immer neugieriger und aktiver, aber es braucht noch neun bis 14 Stunden Schlaf, aufgeteilt auf 4-5 Schlafphasen, um happy zu sein. Einen klassischen Mittagsschlaf gibt es bei 4-Monats-Babys noch nicht. Ob ein Kind im Vergleich eher viel oder wenig schläft, ist übrigens individuell. Solange es fit, wach und (halbwegs) ausgeglichen wirkt, passt in der Regel alles.
Gut zu wissen: Hilfreich für viele Familien ist, den Tagesablauf möglichst regelmäßig zu gestalten. Nicht sklavisch getaktet, aber so, wie es für euch alle gut passt. Sollte dein Baby aktuell schlechter schlafen als zuvor, liegt das aber vielleicht an der Schlafregression im 4. Lebensmonat.
Oje, mein Kind wächst
Die Schlafregression ist oft mit den Entwicklungsschüben gekoppelt. Damit ihr wisst, was bei euren Kleinen gerade so abgeht im Kopf und der körperlichen Entwicklung, kann ich euch das Buch "Oje ich wachse" empfehlen. Darin werden alle zehn großen Entwicklungssprünge erklärt, die euer Kind in den ersten 20 Monaten durchlebt. Wer nicht viel Zeit hat, der kann sich auch einfach nur die App runterladen für Android oder iOS, da gibts die Infos komprimiert.
Mir hat das Buch, bzw. die App, sehr geholfen, zu akzeptieren, dass mein Baby gerade eine krasse Entwicklung durchmacht und es da nur verständlich ist, dass es nachts mehr Mama braucht. Irgendwie wurden die durchwachten Nächte dadurch erträglicher für mich.
Ab dem 4. Monat werden die nächtlichen Schlafphasen aber oft auch länger und ein Tag-Nacht-Rhythmus bildet sich aus. Um dein Kind bei dieser Umstellung zu unterstützen, kannst du versuchen, am Abend eine Routine zu entwickeln. Stille oder füttere es in Ruhe, bevor du es ins Bett bringst und nimm dir Zeit zum Kuscheln, Vorlesen, Vorsingen – oder was immer für eure Familie gut passt.
Zwängt euch nur nicht in ein Zeit-Korsett: Passt euch lieber den Bedürfnissen eures Kindes an. Merkt ihr die ersten Anzeichen von Müdigkeit, wird es Zeit, das Kleine ins Bett zu bringen. Schläft es trotzdem nicht ein, liegt es meist daran, dass es nur schwer zur Ruhe findet. Gebt dem Baby noch etwas Zeit und versucht es ein paar Minuten später einfach wieder.
Durchschlafen bedeutet bei Babys unter einem Jahr, dass das Kind 4-5 Stunden am Stück schläft. Nur zur Einordnung :)
Dein Baby schreit abends?
Unsere Minis schreien nie ohne Grund. Und wir dürfen auch nicht vergessen: Noch ist es die Form, in der sie mit uns "reden". Ist dein Baby im dritten oder vierten Monat abends zwischen 17 und 22 Uhr außer sich und weint, gibt es dafür neben den für die meisten von uns Eltern inzwischen klar erkennbaren Ursachen (Hunger, Windel & Co) noch diese wahrscheinliche Schrei-Ursache:
Dein Baby lernt gerade enorm viel, es prasseln unzählige Sinneseindrücke auf das Kind ein – und abends ist es dann nicht selten an seiner Aufnahme-Kapazitätsgrenze: Es wird zu viel und seinen Schmerz darüber drückt es dann durchs abendliche Schreien aus.
Was hilft? Gib deinem Baby Nähe, auch wenn das nervlich manchmal nicht so leicht ist. Ein Baby darf auch mal weinen, wenn es dabei begleitet wird. Beruhigungs-Versuch wert sind zudem:
- der Fliegergriff
- Körperkontakt (auch in der Trage)
- leichtes Schuckeln
- das Baby am Finger oder Schnuller nuckeln lassen
- leise Shhh-Geräusche oder Weißes Rauschen
Frage dich auch, ob du rechtzeitig erkennst, dass dein Baby müde ist: Anzeichen können ein starrer, glasiger Blick, ruckartige Bewegungen von Armen und Beinen oder motorische Unruhe sein. Auch wenn sich euer Baby am Ohr oder den Augen reibt oder schlicht und ergreifend immer wieder gähnt, signalisiert es, dass es Zeit für eine Ruhepause ist. Das Problem: Verpassen wir Eltern diesen Jetzt-aber-ins-Bett-Punkt, reagiert unser Baby schnell überdreht und aufgekratzt und das Einschlafen wird noch schwieriger.
Ein rechtzeitiges Gute-Nacht-Ritual hilft deshalb. Und dann: Licht aus, nah am Baby liegen und ihm vermitteln: Jetzt machen wir ruhig und ich vertraue darauf, dass du einschlafen kannst (oder es jetzt nach und nach lernst).
Dein Baby schreit nicht nur abends, sondern gefühlt ständig?
Da bist du nicht allein, was jetzt aber auch nur bedingt weiter hilft. Hier findest du Infos, Tipps und Anlaufstellen, wenn du vermutest, ein Schreibaby zu haben bzw. ein Kind hast, dem es besonders schwerfällt, sich selbst zu regulieren.
Stichwort: Urlaub mit Baby
Die einen möchten mit ihrem Baby einfach nur zu Hause bleiben und sich in den Alltag eingrooven, die anderen planen Unternehmungen oder verreisen in der Elternzeit. Unsere Lese-Tipps für Urlaube mit Baby(s):
- Falls ihr einen Urlaub mit Baby plant, haben wir hier hilfreiche Learnings
- Was wir Eltern in Sachen Baby & Reisepass wissen müssen
- Tipps fürs Fliegen mit Baby
- Eine Familienpackliste findet ihr hier.
- Mückenschutz-Tipps haben wir auch.
- Und welche für die Family-Reiseapotheke …
- Wenn ihr verreist, ist oft ein Gehörschutz sinnvoll, also ein Kopfhörer fürs Baby, der den Lärm unterwegs deutlich reduziert.
- Und viele Hotels wie der Lindenhof oder Das Mühlwald in Südtirol sind babyfreundlich. Oder zieht es euch ganz weit weg, wie auf die Malediven?
- Auch ein Urlaub gemeinsam mit anderen Familien kann eine schöne Option sein.
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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Robert Koch Institut; Kinderuntersuchungsheft / Gemeinsamer Bundesausschuss; Remo Largo: Babyjahre. Piper; Danielle Graf/ Katja Seide: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Babys verstehen und gelassen begleiten. Beltz; Welt Gesundheits Organisation (WHO); Kinderärzte im Netz; Studienergebnisse des Staatsinstitus für Frühpädagogik und Medienkompetenz; Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Beikost-Empfehlungen; Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (u.a. Infos zur Säuglings-Ernährung von Prof. Dr. Berthold Koletzko und der Ernährungskommission der DGKJ); Dr. med. Vitor Gatinho: Wenn der Rotz läuft und der Pups drückt: Die wichtigsten Antworten vom Kids.Doc rund um die Kindergesundheit (GU)