In Vietnam hatte ein Baby in diesem Sommer ein ganz besonderes "Mitbringsel" bei für seine Mutter: Es hielt die Kupferspirale seiner Mutter in der Hand, die eigentlich dafür sorgen sollte, dass die 34-jährige nicht nochmal schwanger wird.
Unglaubliches Foto: Hier hält das Neugeborene die Spirale in der Hand
Im Hai Phong International Hospital in Haiphong staunten die Geburtsmediziner und Hebammen nicht schlecht: Der kleine Sohn einer 34-Jährigen kam mit einer Kupferspirale in der Hand auf die Welt. Diese wurde wohl zu seinem Spielgerät im Mutterbauch. Zum einen ist es unglaublich, dass das Verhütungsmittel seine Wirkung nicht entfaltet hat, zum anderen, dass die Mutter die Spirale scheinbar nicht vermisste.
Sie hatte sich diese vor der Geburt ja extra zu Verhütungszwecken einsetzen lassen. Die Ärzte waren so erstaunt, dass sie dieses seltene Geburtswunder gleich fotografisch festhalten mussten. Der Schnappschuss vom kleinen Säugling ging viral.
Wie ist das überhaupt möglich?
Scheinbar hat sich die Kupferspirale der jungen Frau von ihrem Ursprungsort in der Gebärmutter gelöst und ist gewandert. Sie verbleibt nach dem Einsetzen normalerweise mehrere Jahre dort, bevor sie gewechselt wird. Ihr Sitz muss regelmäßig per Ultraschall kontrolliert werden. In diesem Fall scheint sie nicht nur nicht gewirkt zu haben, sondern das Baby entschied auch noch, sie zu behalten und der Mutter gleich wieder mitzubringen.
Unfassbar, dass so etwas passieren kann, wo man doch immer denkt, Verhütungsmittel seien sicher. Die Klinik ist sehr stolz auf die Schnappschüsse und das gesunde Neugeborene. Werbung für die Spirale stellt das Ganze jedoch eher nicht dar, obwohl sie bei richtigem Einsatz zu den sicheren Verhütungsmittels gehört.
So wirkt eine Spirale
Eine Kupferspirale ist mit einem Pearl-Index von 0,9 bis 3 eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt. Sie besteht aus einem T-förmigen Zylinder, der vom Arzt oder der Ärztin in die Gebärmutter eingesetzt wird und dort mehrere Jahre verbleibt, bevor sie ausgetauscht wird. Durch die Abgabe von Kupfer-Ionen verändert sie den Schleim im Gebärmutterhals und hindert die Samenzellen am Eindringen. Doch dafür muss sie richtig sitzen und regelmäßig geprüft werden.
Eine Hormonspirale ist noch etwas sicherer als die Kupferspirale, da sie einen Pearl-Index von 0,16 hat und kontinuierlich Hormone abgibt. Diese verhindern die Einnistung der Eizelle. Damit kommt sie in der Rangliste der Verhütungsmittel gleich hinter der Pille. Doch viele Frauen, die auf die hormonelle Verhütung aufgrund der Nebenwirkungen verzichten möchten, wählen die Kupferspirale.
Regelmäßige Kontrolle beim Arzt nötig
Damit beide wirken können, müssen sie richtig eingesetzt und ihre Position regelmäßig per Ultraschall vom Arzt oder der Ärztin geprüft werden. Scheinbar war die Mutter hier da etwas nachlässig. Ihr braucht euch also im Normalfall keine Sorgen zu machen, dass die Spirale wandert. Hier handelt es sich um einen seltenen Einzelfall.
Bildquelle: Getty Images/kieferpix