Kalte Hände beim Baby sorgen immer erst mal für Irritation. Verständlich! Denn wenn ihr euer Kleines verliebt anguckt, dann wird euch ganz warm ums Herz. Und wenn ihr es auf den Arm nehmt, dann ist es manchmal so wie mit einer Wärmflasche zu kuscheln. Umso größer ist der Schrecken, wenn ihr nach Babys Nickerchen bemerkt, wie kalt die Hände beim Würmchen plötzlich sind. Ist das ein Problem?
- 1.Warum haben Säuglinge kalte Hände?
- 2.Was kann ich tun, wenn mein Baby kalte Hände hat?
- 3.Ist es gefährlich für die Kleinen, wenn ihre Hände oder Füße kühl sind?
- 4.Wenn das Baby vor allem nachts kalte Hände hat
- 5.Ist es Babys kalt, wenn sie Schluckauf haben?
- 6.Was tun, wenn mein Baby Schluckauf hat?
- 7.Wann macht das Baby seine Hände auf?
Warum haben Säuglinge kalte Hände?
Für Neugeborene bedeutet es nicht nur, dass sie durch das Durchtrennen der Nabelschnur nun selber trinken und atmen müssen, um mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt zu werden. Auch liegt es jetzt an ihnen selber, ihre Körpertemperatur zu regulieren und aufrecht zu erhalten. Auweia, dabei war es in Mamas Bauch immer so mollig warm.
Die neuen Erdenbewohner haben im Verhältnis zum Körpergewicht eine große Körperoberfläche und nur wenig Körperbehaarung. Auch sind viele Babys nicht von Geburt an mit einer Mähne ausgestattet, die das Köpfchen wärmen könnte. Somit braucht der Nachwuchs viel Energie, um seinen kleinen Körper warm zu halten. Zudem muss sich die Durchblutung noch bei ihnen weiterentwickeln, sodass die Gliedmaßen schnell kalt werden können. Gerade wenn es länger keinen Körperkontakt mit Mama oder Papa gab, wie also nach einem Nickerchen oder in der Nacht, haben einige Winzlinge den Spitznamen "Eiskaltes Händchen" von der Adams Family verdient.
Gründe, warum Babys schneller frieren
- Fettreserven und Muskeln fehlen ihm
- Sie können noch nicht zittern und sich so selber Körperwärme zuführen
- Ihre Durchblutung funktioniert noch nicht so wie bei Erwachsenen und sie können sich noch nicht bewegen, um sich zu wärmen
- Sie verlieren mehr Wärme über den verhältnismäßig großen Kopf und haben auch weniger Körperoberfläche als Wärmespeicher
Was kann ich tun, wenn mein Baby kalte Hände hat?
- Kuscheln, kuscheln und nochmals kuscheln. Nehmt euren Schatz auf den Arm, oder wenn es die Temperaturen zulassen, auch gerne auf euren nackten Oberkörper und wickelt eine flauschige Decke um euch beide.
- Wärmt die kleinen Finger vorsichtig mit euren eigenen Händen wieder auf. Durch die Körperwärme der Eltern können die kleinen Frostbeulen schneller wieder ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren.
- Auch in der Trage nah bei euch haben sie es schön warm und viele Babys schlafen auch gern in der Trage ein. Eine warme Alternative ist auch ein Pucksack, in dem viele Babys auch besser und ruhiger einschlafen lernen.
- Ihr könnt es auch kurz unter die Wärmelampe legen, die viele über dem Wickeltisch oder daneben stehen haben.
- Ebenfalls können Helferlein wie Mützchen, Söckchen und Handschuhe (oder Socken überstülpen) zum Einsatz kommen, damit sich die Extremitäten wieder aufwärmen.
Aber aufgepasst: Zu warm darf es auch nicht werden. Schwitzen als die gegenteilige Reaktion ist auch nicht das Ziel. Also immer wieder an Babys Nacken fühlen, ob der Nacken idealerweise warm, aber trocken ist.
Ist es gefährlich für die Kleinen, wenn ihre Hände oder Füße kühl sind?
Nein, es ist an sich erst mal kein Warnsignal, solange der restliche Körper warm ist. Insbesondere der Nacken darf sich nicht kalt oder nasskalt anfühlen. Sind die Hände oder Füße aber bläulich oder marmoriert, ist dies eindeutig ein Anzeichen für schnelle Hilfe, denn der kleine Babykörper konzentriert sich bereits bei der Temperaturstabilisierung nur noch auf die Körpermitte mit den lebenswichtigen Organen und Gehirn. Nun sofort handeln mit Mütze, Socken und Handschuhen sowie Körperkontakt. Das gilt besonders für Neugeborene. Heizung aufdrehen reicht nicht aus.
Wenn das Baby vor allem nachts kalte Hände hat
Die ideale Schlaftemperatur für Babys sind 16 bis 18 °C, sie dürfen nicht zu warm schlafen. Diese Temperatur kann aufgrund oben genannter körperlicher Gründe schon mal zu kühlen Händchen führen, aber ist nicht schädlich für ein Neugeborenes. Im Gegenteil: Es beugt sogar Überhitzung und plötzlichem Kindstod vor. Ihr dürft es auch nachts nicht in zu viele Decken einwickeln, weil ihr denkt, dass es zu kühl ist. Ein normaler Babyschlafsack oder Pucksack reichen völlig aus.
Meistens schlafen die Zwerge ja eh am liebsten neben Mama und Papa im Bett und da ist eure Körperwärme die natürliche Wärmedecke. Legt die Kleinen bitte nicht unter eure Bettdecke, dann könnte diese übers Köpfchen rutschen während ihr Schlaf und es könnte zu einer Erstickung kommen. Auch im Familienbett reicht eurem neugeborenen Baby sein Schlafsack oder der Pucksack völlig aus. Babys von einem halben Jahr oder älter frieren meist auch nicht mehr so doll, sondern schwitzen oft sogar dann eher, wenn sie zu dick eingepackt werden.
Ist es Babys kalt, wenn sie Schluckauf haben?
Es ist vielleicht ein komischer Gedanke, aber es kann auch mit den kalten Füßen eures Würmchen zu tun haben. Oft wird beobachtet, dass die Kleinen neben den frierenden Füßen dann Schluckauf dazu bekommen und generell quengelig und schlecht gelaunt werden. Also Schritt Nummer eins: Die kleinen Füßchen wieder warm kriegen mit Socken, Körperkontakt und Fußmassage. Und beim Wickeln die Wärmelampe nicht vergessen.
Tipp: Auch ein warmes Kirschkernkissen im Bettchen kann dabei helfen, dass sich das Zwerchfell wieder entspannt.
Was tun, wenn mein Baby Schluckauf hat?
- Trinken kann helfen. Meist reicht es aus, wenn der Sonnenschein noch mal kurz gestillt wird oder er ein wenig Wasser aus der Flasche bekommt. Außerdem solltet ihr euer Baby nach jeder Mahlzeit ein ausgiebiges „Bäuerchen“ machen lassen.
- Auch Entspannung kann den Schluckauf vertreiben, daher nehmt euer Baby auf den Arm, singt ihm etwas vor und streichelt es. Hier findet ihr für die Babymassage praktische Übungen!
- Ungewöhnlich, aber effektiv: Pustet eurem Kind ganz leicht ins Gesicht. Dadurch ändert es seinen Atemrhythmus und der Schluckauf hört vielleicht schon bald auf.
Wann macht das Baby seine Hände auf?
Hand aufs Herz: Viele Mamas und Papas kriegen gar nicht genug von den kleinen zuckersüßen Mini-Händchen und nehmen sie gerne ganz sanft in ihre eigenen großen Hände, ganz unabhängig, ob die Neugeborenenhände kalt sind und Wärme brauchen. Oft stellt sich dann die Frage, wann der Nachwuchs denn seine Hände aufmacht.
Spätestens gegen Ende des 2. Monats hat der Säugling seine Händchen vollkommen geöffnet. Euer Wonneproppen entdeckt nun die einzelnen Finger seiner Hand, indem es nicht nur die ganze Hand, sondern auch mal einzelne Finger in den Mund steckt. Die geöffnete Hand schafft dem Säugling auch die Möglichkeit, erstmals bewusst und nicht reflexartig nach Dingen zu greifen. Leichte Gegenstände kann er kurz festhalten.
Seid ihr als Ersteltern noch ratlos bezüglich des Wickelns? Wir haben ein paar Tipps, die Babys gut trocken und die Haut gesund halten.
Bildquelle: Marco_Piunti/Getty Images