Rund 90 % aller werdenden deutschen Mütter wollen ihr Kind stillen. Das ist eine beachtliche Zahl. Umso erstaunlicher ist es dann, dass die meisten Frauen in Deutschland ihr Baby "nur" sechs Monate stillen. Das ist das absolute Minimum, das die WHO für das Stillen empfiehlt. Es gibt sehr viele Gründe, woran das liegen kann, denn ein Baby stillen, läuft nicht immer rund. Hier bekommst du alle Basis-Infos zum Baby stillen von A bis Z und die passenden Links zum Weiterlesen, wenn dich ein Thema mehr interessiert.
- 1.Baby stillen: Alle, alle, alle Antworten
- 2.Anlegen
- 3.Beikoststart und Baby stillen
- 4.Clustern
- 5.Direkt nach der Geburt das Baby stillen
- 6.Entwicklungsschub
- 7.Finger feeding
- 8.Geburtsgewicht
- 9.Hilfe bei Stillproblemen
- 10.Infektionen und Baby stillen
- 11.Jeder Tropfen zählt
- 12.Kolostrum
- 13.Liebe
- 14.Muttermilch
- 15.No-Gos beim Baby stillen
- 16.Baby stillen? Ohne mich! (nicht stillen ist auch ok)
- 17.Pumpen
- 18.Quark
- 19.Richtiges Anlegen beim Baby stillen
- 20.Stillen in der Öffentlichkeit
- 21.Tandemstillen
- 22.Unendlich lange
- 23.Vitamine
- 24.Wirklich?
- 25.X-Mal pro Nacht das Baby stillen
- 26.Yeah, wir stillen ab
- 27.Zähne & Baby stillen
Baby stillen: Alle, alle, alle Antworten
Ihr wollt euer Baby stillen? Wir haben auf jede Frage dir ihr euch zu diesem Thema jemals gestellt habt, die Antwort. Und wenn nicht, schreibt uns und wir finden zusammen mit unseren Stillexpertinnen alles heraus, was euch umtreibt. Hier jetzt aber erst einmal unser Still-ABC mit Links zu den tiefergehenden Artikeln:
Anlegen
Jedes Stillen beginnt mit dem Anlegen. Klingt ganz einfach und für manche Mamas ist es das auch: Baby da, Baby an die Brust, Baby trinkt, alle happy! Aber oft klappt es auch nicht ganz so reibungslos und dann freut man sich über Tipps zum richtigen Anlegen, zu verschiedenen Stillpositionen oder wo man eine gute Stillberatung findet, die einem dabei helfen kann.
Beikoststart und Baby stillen
Wenn du gerade angefangen hast dein Babys zu stillen, hast du bis zum Beikoststart noch etwas Zeit – in der Regel ca. 180 Tage (also 6 Monate) ab Geburt, so die Empfehlung der WHO. Bevor du dein Baby mit Brei via einen Breifahrplan oder Fingerfood via Baby-led Weaning ans Essen heranführst, sollte dein Baby alle wichtigen Beikostreifezeichen erfüllen. Und auch nach dem Beikoststart bleibt Muttermilch (oder Pre) für dein Baby bis mindestens zum Ende des ersten Lebensjahres die Hauptnahrung. Denn: Food under one ist just for fun! (Essen unter 1 ist nur zum Spaß!)
Clustern
Dein Baby hat sich förmlich an deiner Brust festgesaugt und mag stundenlang nicht mehr los lassen? Oder es hat gerade erst getrunken, will aber nach kurzer Zeit schon wieder stillen? Du fragst dich schon, wie oft Stillen normal ist? Dann clustert dein Baby wahrscheinlich gerade. Der Begriff Clusterfeeding kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Mahlzeiten-Häufung" und ist völlig normal. Also mach es dir auf dem Sofa, mit Essen und Trinken gemütlich und starte einen Netflix-Marathon, während dein Baby stillt. So habt ihr beide eine gute Zeit.
Direkt nach der Geburt das Baby stillen
Das erste Anlegen direkt nach der Geburt ist etwas ganz Besonderes für Baby und Mama: Schon direkt nach der Geburt versucht ein Neugeborenes mittels sogenanntem Breastcrawl zur Brust der Mama hinzurobben (und das schafft es sogar, wenn man ihm die Zeit dafür gibt). Stillen ist der erste Instinkt, dem unsere Babys nach der Geburt folgen. Deshalb ist es gut und wichtig, das Baby möglichst direkt nach der Geburt anzulegen, um die Milchproduktion in Gang zu bringen, das Baby mit allererster Nahrung zu versorgen und für ein erstes wichtiges Bonding zwischen Mama und Kind. Übrigens kannst du deine Brust so schon einmal aufs Stillen vorbereiten.
Entwicklungsschub
Babys stillen nicht immer gleich. Das Stillverhalten eures Kindes wird sich im Laufe der Monate immer wieder ändern. Das hat zum einen mit seiner körperlichen Entwicklung zu tun – es kann irgendwann effektiver saugen und damit werden die Stilleinheiten kürzer (theoretisch, wir sagen nur Dauernuckeln) – und zum andern auch mit seiner geistigen Entwicklung. All das passiert in regelmäßigen Entwicklungsschüben, die das Stillverhalten, aber auch den Schlaf eures Babys komplett durcheinander bringen kann.
Finger feeding
Mit den Fingern essen? Dafür ist dein Baby noch etwas zu klein. Oder? Nö, nicht, wenn du dafür deinen Finger benutzt. Finger Feeding ist eine stillfreundliche Zufütterungsmethode, wenn es mit den Stillen nicht (sofort) klappen will, weil du vielleicht (noch) nicht genug Milch hast oder dein Schatz noch nicht optimal saugt.
Geburtsgewicht
Es ist ganz normal, dass dein Baby direkt nach der Geburt etwas Gewicht verliert – bis zu 10% gelten noch als im Rahmen. Dann habt ihr ca. 3 Wochen Zeit um das ursprüngliche Geburtsgewicht wieder zu erreichen. Manchmal klappt es aber nicht zu einfach mit dem Baby stillen und ihr müsste vielleicht auf eine Stillberatung, das Zufüttern mit Pre oder Abpumpen und stillfreundlich Zufüttern zurückgreifen. Eure Hebamme und Kinderärztin hilft euch sicher dabei, damit euer Baby optimal versorgt wird.
Hilfe bei Stillproblemen
Manche glauben gar, das eine schmerzende Brust zum Baby stillen dazu gehört. Das tut es nicht! Klar, darf es in den ersten Stunden und vielleicht auch Tagen etwas ziepen beim Anlegen und Stillen, aber danach sollten die Schmerzen beim Stillen verschwunden sein. Sind sie das nicht und du leidest unter wunden Brustwarzen, Milchbläschen oder einem Milchstau, dann solltest du dir dringend Hilfe suchen. Denn Stillen darf nicht weh tun.
Manchmal braucht man beim Baby stillen auch Hilfe, weil (noch) nicht genug Muttermilch produziert wird und die Milchproduktion angeregt werden muss, du von den Stillhütchen loskommen willst, deinen Baby in den Stillstreik tritt oder eines dieser 20 Still-No-Gos dich stresst.
Auf diese 15 Stilltipps solltest du übrigens nicht hören, auch wenn sie von deinem Kinderarzt kommen. Wer nach ganz praktischer Hilfe zum Baby stillen sucht: Hier unsere 17 praktischen Helferlein zum Stillen. Und auch dieser Trick kann euch das Baby stillen erleichtern.
Infektionen und Baby stillen
Auch als stillende Mama ist man nicht vor Infektionen geschützt – manchmal bekommt man sie gar erst vom Stillen, eine Mastitis (Brustentzündung) zum Beispiel. Schmerzen beim Stillen können auf eine Infektion der Brust hindeuten. Aber auch Erkältungen können uns mit Baby heimsuchen und dann freuen wir uns über Tipps zum Stillen bei Erkältungen.
Ob, bzw. welche Medikamente ihr bei einer Infektion nehmen dürft, besprecht ihr am besten mit eurem Arzt oder eurer Ärztin und checkt (zusammen) die Verschreibung bei Embryotox. Vielleicht kommen eure Beschwerden beim Stillen aber auch von einer Pilzinfektion: Die gibt es als Brustsoor bei Mutter und als Mundsoor beim Kind – es sollten in jedem Fall immer beide behandelt werden.
Jeder Tropfen zählt
Auch wenn du nur ein paar Wochen stillst – jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll. Denn gerade zu Beginn gibst du deinem Baby mit deiner Milch viele wichtige Nährstoffe, Abwehrkräfte und Liebe mit. Deshalb wollen viele Mamas ihr Zuviel an Milch auch nicht einfach weggießen, sondern sammeln fleißig und frieren die Muttermilch für Notfälle oder hautschmeichelnde Babybäder ein. Man kann Muttermilch übrigens auch spenden. Du hast selbst nicht genug Milch? Wir erklären, ob es eine gute Idee ist, Muttermilch zu kaufen.
Kolostrum
Kolostrum nennt sich die erste Milch, die deine Brust produziert. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse deines Babys direkt nach der Geburt abgestimmt und besonders wichtig. Selbst wenn du gar nicht stillen willst, solltest dein Baby dieses Kolostrum trinken lassen – entweder direkt an der Brust oder du streichst diese Wundermilch händisch aus und fütterst sie deinem Kind zu.
Liebe
Muttermilch ist mehr als Nahrung, Muttermilch ist Liebe. (Wichtig: Das soll nicht heißen, dass Mütter, die ihre Kinder nicht stillen, ihre Kinder nicht lieben oder ihnen nicht auf andere Weise Liebe geben!)
Muttermilch
Hier folgt nun kein Lobgesang auf die Muttermilch – was sie durchaus verdient hätte – sondern eine ganz sachliche Aufzählung aller toller Artikel, die wir rund ums Thema Muttermilch haben:
- Wie entsteht Muttermilch
- 5 Fakten über Muttermilch
- Wundermittel Muttermilch zur äußeren Anwendung
- Muttermilch richtig aufbewahren
- Muttermilch richtig einfrieren – wie lange?
- Muttermilch richtig erwärmen
- Muttermilch auftauen und aufwärmen
- Zu viel Muttermilch
- Zu wenig Muttermilch
- Muttermilchproduktion anregen
- Muttermilchmenge steigern mit Lebensmitteln
- Muttermilch - was sie Mutter und Baby alles leistet
- Wie schmeckt Muttermilch?
- Ist das Wort "Muttermilch" diskriminierend?
- Rosa Muttermilch
No-Gos beim Baby stillen
Darf ich in der Stillzeit meine Haare färben? Und was ist mit Rauchen und Stillen? Ist es für mein Stillbaby schädlich, wenn ich abnehmen will? Und diese 20 Still-No-Gos solltet ihr auch unbedingt kennen.
Baby stillen? Ohne mich! (nicht stillen ist auch ok)
Du willst überhaupt nicht stillen bzw. dir reicht es so langsam? Das ist natürlich auch völlig ok. Auch hier haben wir ein paar Tipps für dich:
- Abstilletabletten wirken z. B. nur direkt zum Stillbeginn richtig
- 8 Sätze, die nicht-stillenden Mamas weh tun
- Babyfläschchen - 8 Fragen und Antworten
- Nur das Beste für euer Kind: Babymilchtest bei Stiftung Warentest
- Die besten Babyfläschchen laut Stiftung Warentest
- Abstillen und Prenahrung geben
- Nachts abstillen: So klappt es
Pumpen
Für viele Stillmamas gehört Milch abpumpen irgendwie zum Stillen dazu, entweder weil sie zu viel Milch haben, die Milchproduktion anregen wollen, um auch den/die Partner*in mal Füttern zu lassen, als Reserve für den Notfall oder einfach, weil sie schon wieder Arbeiten müssen, aber noch nicht abstillen wollen. Was ihr dafür braucht: eine gute Milchpumpe und etwas Geduld.
Übrigens: Die Menge der Muttermilch, die ihr beim Pumpen gewinnt, sagt nichts darüber aus, wieviel Milch ihr produziert. Babys stillen viel effektiver als jede Pumpe.
Quark
Ab der Stillzeit ist Quark für euch kein schnödes Milchprodukt mehr, dass ihr zu Kartoffeln esst oder in Dessert verarbeitet, sondern ein gepriesenes Heilmittel, wenn euch ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung heimsucht. Quark zählt dabei, wie auch Kohlblätter zu den bewährten Hausmittel, um die Entzündung in den Griff zu kriegen.
Was noch hilft? Weiter Stillen, mit Babykinn Richtung Verhärtung, Wärme vor dem Stillen, Kühlen nach dem Stillen, die Stelle gaaanz sanft massieren (Extratipp: Dafür eignet sich super eine elektrische Zahnbürste oder ein Vibrator).
Tipp von einer Stillberaterin: Wenn euer Baby noch ganz klein ist und noch nicht so stark saugen kann, könnt ihr auch euren Partner oder Partnerin bitten, zu versuchen, den Stau mittels Saugen zu lösen. Klingt vielleicht etwas befremdlich, hat aber schon vielen Mamas geholfen.
Richtiges Anlegen beim Baby stillen
Bei vielen funktioniert anlegen ganz intuitiv, aber für viele eben auch nicht: Hier unsere geballten Anlegetipps für alle, die es brauchen: Breast Crawl – das allererste Anlegen, Richtig anlegen mit C- und U-Griff und Stillpositionen für alle Fälle.
Stillen in der Öffentlichkeit
Stillen in der Öffentlichkeit sollte mittlerweile eigentlich etwas Selbstverständliches sein, ist es aber oftmals leider immer noch nicht. Wir haben Antworten auf alle Fragen rund um dieses Thema für euch. Beim Stillen unterwegs sind übrigens Still-BHs eine große Erleichterung und auch einige dieser Still-Accessoires können hilfreich sein.
Tandemstillen
Manche Stillmamas stillen nicht nur eins, sondern gar zwei Babys. Entweder weil sie Zwillinge versorgen oder weil sie ein älteres und ein jüngeres Baby stillen. So oder so habt ihr unseren Respekt verdient!
Unendlich lange
Wie lange willst du denn noch stillen? Diese Frage dürfen sich viele Stillmamas anhören – selbst wenn das Kind erst knapp ein Jahr alt ist. Dabei sollte Muttermilch (oder Pre) eh für alle Kinder Hauptnahrung bis zum Ende des ersten Lebensjahres sein. Und auch das Stillen von Zweijährigen (Empfehlung der WHO), Dreijährigen oder gar Vierjährigen ist absolut normal. Wir sind Langzeitstillen in Deutschland nur nicht gewohnt und empfinden es daher als komisch. Dabei liegt das natürliche Abstillalter von Kinder bei 2 bis 7 Jahren. Und schaut mal diese schönen Fotos dazu an!
Vitamine
In der Stillzeit haben Mamas einen erhöhten Kalorien und Nährstoffbedarf, schließlich versorgt unser Körper einen zweiten Menschen mit – dafür empfehlen wir euch diese leckeren Stillkugeln. Aber darf man eigentlich während der Stillzeit abnehmen oder schadet das uns und dem Baby? Und was ist sonst an Essen und Getränken in der Stillzeit erlaubt? Wir haben die Antworten zu Kaffee, Sushi und Jod.
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, dass ihr euren Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralien über Nahrungsergänzungsmittel deckt oder die aus eurer Schwangerschaft weiter einnehmt. Bei uns findet ihr die besten Schwangerschaftsvitamine im Test!
Wirklich?
Können Männer eigentlich auch stillen? Und diese verrückten und leider sehr falschen Still-Ratschläge haben Mütter tatsächlich von ihren Kinderärzten bekommen. Und habt ihr euch schon einmal gefragt, wie viel Zeit Mütter mit Stillen verbringen oder was Stillen am Ende wirklich kostet? Wir verraten es euch!
X-Mal pro Nacht das Baby stillen
Baby stillen nicht nur tagsüber, sondern wollen auch in der Nacht trinken. Mit unseren Tipps klappt das Stillen ganz entspannt im Liegen.
Yeah, wir stillen ab
Irgendwann geht jede Stillbeziehung zu Ende. Und wie bei jeder anderen Paarbeziehung beendet oftmals ein Partner die Beziehung, obwohl der andere gerne noch weitermachen würde. So ist es auch beim Abstillen, wenn wir unser Kind sich nicht selbst abstillen lassen (was meist erst irgendwann nach dem zweiten Geburtstag oder später der Fall wäre). Unser Tipps zum Abstillen hilft euch garantiert oder ihr versucht es mit der Methode nach Gordon.
Zähne & Baby stillen
Viele Mamas können sich zu Beginn ihrer Stillzeit gar nicht vorstellen, wie man weiterstillen soll, sobald das Baby die ersten Zähne hat. Das muss doch weh tun! Tut es manchmal auch, wenn das Kind die neuen Beißerchen ausprobieren will. Aber in der Regel sind Babys Zähne kein Grund zum Abstillen.