Euer Baby weint im Schlaf und ihr rätselt, was dahinter stecken könnte? Während manche Babys jede Nacht friedlich schlummern, schrecken manche regelmäßig weinen hoch und reißen sich selbst und euch Eltern aus dem Schlaf. Diese 10 Ursachen können dahinter stecken, wenn euer Baby nachts weint.
Ihr kennt sicherlich den Spruch "Ich habe tief und fest wie ein Baby geschlafen", aber diese Redewendung trifft nicht immer zu, denn Babys sind eben auch kleine Menschen, die nicht jede Nacht eine ruhige Nacht erleben. Ihr kennt das ja auch und teilweise sind ganz simple Gründe die Ursache. Achtet zunächst darauf, ob euer Kleines mit offenen oder geschlossenen Augen weint. Ist das Baby nämlich noch nicht wirklich wach, dann weckt es auch nicht, sondern versucht es zu trösten, indem ihr es sanft streichelt und leise mit Worten beruhigt. Vielleicht zieht ihr noch seine Lieblingsspieluhr auf. Das alles natürlich bei gedämpften Licht. Ist euer Nachwuchs schon wach, dann hilft ganz viel Kuscheln und Trösten und bei vielen Babys auch stillen. Und auf Spurensuche gehen:
Euer Baby weint im Schlaf? 10 Gründe und Tipps
1: Zu warm oder zu kalt
Beim auf dem Arm nehmen, merkt ihr gleich, ob euer Nachwuchs schwitzt oder sich kühl anfühlt. Beides ist natürlich ein Grund, um sich lautstark zu beschweren. Optimal sind Babykleidung aus Wolle-Seide oder mit Bambusanteil. Beides wirkt temperaturausgleichend. Checkt die Körpertemperatur am besten im Nacken eures Babys, fühlt es sich hier zu warm oder kalt an, überdenkt die Schlafbegkleidung und/oder den Schlafsack. Wie ihr euer Babys nachts am besten anzieht, lest ihr hier.
2: Hunger
Bei Hunger lässt sich das "Problem" zwar leicht lösen, indem ihr euer Baby stillt oder ihm ein Fläschchen füttert. Es gibt übrigens das Phänomen Clusterfeeding, wo das Baby sehr, sehr oft an die Brust will. Und auch später brauchen manche Babys bei Entwicklungsschüben nachts wieder mehr Nahrung. Alles völlig normal.
3: Volle Windel
Manche Babys reagieren empfindlich auf volle Windeln, wachen auf und weinen nachts. Das Problem lässt sicher aber ja schnell lösen. Achtet dabei darauf, dass ihr euer Baby ruhig und ohne viel Trara und Licht wickelt, also nur im Nachtlicht-Modus und ohne Bespaßung. So wird euer Baby (hoffentlich) nicht komplett wach und schlummert mit frischer Windel schnell wieder ein.
4: Reizüberflutung am Tag
Geht im Kopf noch mal den Tag durch: Habt ihr viel Besuch bekommen? Wart ihr draußen an einem überfüllten und lauten Ort? Oder war oft das Radio oder der Fernseher an? Was für uns Unterhaltung zum Runterkommen ist, kann sich ganz anders auf den Wonneproppen auswirken. Auch gerade, wenn euer Baby schon Geschwister hat, die gerne laut Hörbücher anhören oder Kinderserien angucken, ist das nicht die geeignete Geräuschkulisse für ein Neugeborenes. Sorgt, wenn möglich, für einen ruhigen Tagesablauf mit Reduzierung an Reizen und für ein konstantes Abendritual wie Kuscheln, Baden, kurze Massage, Schlaflied singen etc. Manche Babys reagieren empfindlicher auf Reizinput als andere, z. B. gefühlsstarke Kinder. Dazu haben wir im Interview mit Nora Imlau tolle Infos und Tipps für euch.
5: Veränderung der Gewohnheiten
Die kleinen Erdenbürger sind echte Gewohnheitstierchen. Wehe, ihr bringt den vertrauten Ablauf durcheinander. Das verunsichert die Kleinen und macht sich besonders nachts, wenn sie das Erlebte in ihren Träumen verarbeiten, bemerkbar. Struktur sorgt für Stabilität und Vertrautheit. Manchmal muss es auch nicht so sein, dass ihr irgendetwas anders gemacht, sondern die Umstände einfach anders sind, wie z. B. ein Elternteil ist verreist, das Geschwisterkind war nicht alleine da, sondern hatte plötzlich Freunde zu Besuch, usw.
6: Luft im Bauch
Das drückt aber auch. Luft in Babys Bauch ist wirklich sehr unangenehm, viele Säuglinge verdrücken deswegen sehr viele Tränchen oder äußern ihren Unmut durch Schreiattacken. Mehr zu den Ursachen und viele hilfreiche Tipps gibt es in unseren Artikeln zu Blähungen beim Baby und den 3-Monats-Koliken.
Manchen Babys hilft bei Luft im Bauch der Fliegergriff. Wie der geht, zeigt euch Anna im Video:
7: Nachtschreck
Meist tritt der Nachtschreck bei Kleinkindern auf – etwa zwischen zwei und sechs Jahren. Ganz selten erleben auch schon Babys den Nachtschreck. Ein furchtbarer Anblick für die Eltern, wenn das kleine Würmchen herzzerreißend schluchzt, weint und vor etwas größte Angst zu haben scheint. Aber Entwarnung, der Nachtschreck ist meist völlig harmlos und tritt vor allem bei Kindern auf, da das kindliche Gehirn noch nicht so weit ist, richtig mit dem Übergang vom Tiefschlaf zu Traumschlaf umzugehen. Wichtig ist es für die Eltern, Ruhe zu bewahren, da sich die Kleinen meistens von selber wieder beruhigen. Ansonsten auf den Arm nehmen und sanft zureden.
8: Babys Traumphase
"Wieso schläft mein Baby nachts so unruhig?" Das fragen sich viele Mamas und Papas. Die Ursache ist u. a. auch der Anteil der REM-Phase, der sogenannten Traumphase. Bei uns Großen macht diese Phase nur etwa 20 % - 25 % des Schlafs aus. Das Erstaunliche ist, dass bei Babys die Traumphase fast doppelt so lang ist. Wenn Babys schlafen, dann verbringen sie die Hälfte der Zeit mit Träumen. Und dabei sind sie oft sehr aktiv und dadurch eben auch unruhig. Kleiner Trost: In den ersten Lebensmonaten ist das völlig normal und gut so, denn im ersten Lebensjahr ist Träumen für Babys extrem wichtig. Dabei verarbeiten sie all die gewonnenen Eindrücke der wachen Stunden. Das Gehirn zündet in diesen Ruhephasen ein wahres Entwicklungsfeuerwerk. Permanent entstehen neue Verknüpfungen von Gehirnzellen und das Baby lernt sprichwörtlich über Nacht.
9: Schlafregression
Schlaf-was? Wenn ihr der Schlafregression zum ersten Mal begegnet, ist das noch alles neu für euch. Aber keine Sorge, es gibt gleich mehrere dieser Phasen, in denen sich die Schlafgewohnheiten von Babys und Kleinkindern umstellen und sie plötzlich schlecht schlafen und teilweise nachts deshalb verstärkt weinen – ihr werdet also sehr vertraut mit der Schlafregression werden. Das schön ist, wir wissen dann, was los ist und dass es bald wieder vorbeigeht – bis zum nächsten Mal. Yeah!
10: Krankheit
Ja, manchmal werden Babys quasi über Nacht krank und weinen dann. Das passiert immer mal wieder und ist in größeren Abständen auch durchaus normal. Wenn ihr bemerkt, dass euer Baby im Schlaf weint, weil es krank ist, dann versucht es erst einmal zu trösten, messt Temperatur und gebt gegebenenfalls Fiebersaft, um bis zum Morgen durchzuhalten, um dann eure Kinderarztpraxis aufzusuchen. Habt ihr den Eindruck, eurem Baby geht es sehr schlecht, sucht direkt eine Kindernotfallstelle auf.
Wenn euer Baby sehr oft bzw. regelmäßig im Schlaf weint, sollte ein medizinischer Hintergrund ausgeschlossen werden. Sprecht eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt darauf an und lasst es klären. Wir drücken die Daumen, dass ihr bald wieder ruhige und erholsame Nächte erleben könnt.