Wenn du dein Baby nicht stillst oder Säuglingsnahrung zufüttern möchtest, gibt es in Drogerie und Supermarkt eine riesige Auswahl an Babymilch: Anfangsnahrung, Pre, HA-Nahrung, 1, 2, 3, Kindermilch, LCP-Milch. Viele Fachbegriffe, die nicht selbsterklärend sind. Wir bringen Licht ins Dunkel der Milchnahrung für Babys.
Auch wenn Muttermilch die beste Option bleibt, ein Baby zu ernähren: Eltern von Flaschenkindern brauchen sich absolut keine Sorgen machen, dass es ihrem Nachwuchs an etwas fehlt: Es gibt Babynahrung für jedes Alter und für verschiedene Gesundheitsprobleme, die alles entält, was Babys für ihre gesunde Entwicklung benötigen.
Welche Babymilch gibt es?
Generell wird zwischen Produkten ab Geburt, für Babys ab sechs Monaten, ab zehn Monaten und ab einem Jahr unterschieden:
- Anfangsmilch ist Milch, die ab Geburt gefüttert werden darf.
- Folgemilch wurde für Babys im zweiten Lebenshalbjahr, also ab 6 Monaten, entwickelt.
Zusätzlich gibt es noch folgende Arten von Milchnahrung für Babys und Kleinkinder:
- HA steht für hypoallergene Säuglingsnahrung. Sie kann allergiegefährdeten Kindern gefüttert werden. Bei HA-Nahrung wird das Milcheiweiß, das für das Auslösen von Allergien mitverantwortlich ist, aufgespalten, es ist damit sozusagen "vorverdaut". Damit hilft es, Allergien zu vermeiden. HA-Nahrung sollte allergie-gefährdeten Kindern mindestens bis zum vierten Monat gefüttert werden.
Wichtig zu wissen: Babys, die zu Allergien neigen, sollten am besten sechs Monate gestillt werden. Ist das auch bestimmten Gründen nicht möglich, ist HA-Nahrung die beste Alternative. - LCP-Milch ist Milch mit langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren etc.), die Babys für das Wachstum der Nervenzellen benötigen. LCP-Milch ist kein Muss, es spricht aber auch nichts gegen das Füttern dieser Milchnahrung.
- Kindermilch ist laut Herstellerangaben für Kinder im Kleinkindalter eine gute Alternative zu Kuhmilch. Mediziner und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind jedoch der Meinung, dass diese Milchgetränke nicht empfehlenswert sind: Zu viel Zucker, zu viele Kalorien, zu wenig Kalzium. Dazu ist Kindermilch viel teurer als normale Kuhmilch. Ab dem ersten Geburtstag dürfen Kleinkinder komplett auf Kuhmilch umstellen. Auch Milchalternativen wie Hafermilch, Reismilch oder Sojamilch sind super, achtet aber am besten darauf, dass sie mit Calcium angereichert sind.
Pre-Nahrung (Anfangsmilch)
Sie ist die allererste Milch für Babys, die ab Geburt gefüttert werden darf. Und hier gilt das Gleiche wie bei Stillkindern und Muttermilch: Von ihr dürfen Babys ganz nach Bedarf, so oft und so viel trinken, wie sie wollen.
Diese Milch ist der Muttermilch in Bezug auf Fettgehalt, Eiweißgehalt und Mineralstoffgehalt am ähnlichsten. Pre steht für prebiotisch, Pre-Milch enthält (wie Muttermilch) viele probiotische Ballaststoffe, die sich positiv auf die Darmflora auswirken und damit das Immunsystem stärken. Pre-Nahrung kannst du deinem Baby beliebig lange füttern. Ein Umstieg auf die Folgemilch (2 und 3) ist ab dem sechsten Monat möglich – aber nicht nötig.
1er-Milch (Anfangsmilch)
Sie ist ebenfalls ab dem ersten Lebenstag für Babys geeignet. Sie enthält mehr Stärke als die Pre-Milch und macht die Milch damit ein bisschen dickflüssiger. Zu ihr zu wechseln macht Sinn, wenn du das Gefühl hast, dein Baby wird von der Pre-Milch nicht mehr richtig satt. Angst, dass dein Baby jetzt zu schnell zunimmt, musst du nicht haben – die 1-er Milch enthält nur geringfügig mehr Kalorien. Achte aber nichtsdestotrotz auf die empfohlene Trinkmenge, wie es auf der Packung steht.
2er-Milch (Folgemilch)
Sie ist ab dem 6. Monat geeignet. Früher sollte sie nicht gefüttert werden, die Nieren werden sonst durch den höheren Eiweißgehalt zu stark belastet. 2-er Milch hat den Vorteil, dass sie besser sättigt. Sie entspricht von ihrem Aufbau nicht mehr der Muttermilch; so enthält sie beispielsweise mehr Eiweiß, andere Zuckerarten und zusätzliche Nährstoffe.
3er-Milch (Folgemilch)
Sie ist ab Ende des ersten Lebensjahres geeignet und eine Alternative zu Kuhmilch, die dein Kind jetzt trinken darf. Praktischerweise kannst du damit, ob zu Hause oder unterwegs, schnell ein Fläschchen anrühren. Lies hier auch unsere sieben Tipps, wie du die Flasche richtig gibst.
Unser Tipp: Wenn dein Baby mit der Pre-Milch oder 1-er Milch zufrieden ist und satt wird, ist eine Umstellung auf Folgemilch nicht nötig! Laut DGE stellen diese beiden Produkte "die einzige Alternative zur Muttermilch" dar.
Babymilch-Spezialnahrung für Babys
Neben der herkömmlichen Babymilchnahrung gibt es noch viele unterschiedliche Spezialnahrungen:
- Milch für Frühgeborene
- Heilnahrung / Sensitiv Milchnahrung für Babys, die zu Blähungen und Koliken neigen
- AR-Milch (Anti-Reflux-Milch) für Babys, die sich häufig erbrechen
Spezialnahrung sollte nur in Absprache mit dem Kinderarzt gefüttert werden.
Worauf sollte man beim Kauf von Babymilch achten?
Am wichtigsten ist, dass die Packungen unbeschädigt sind und das Verfallsdatum nicht abgelaufen ist. Dazu haben wir noch vier Kauftipps für Baby- und Kindermilch:
- Achte darauf, dass du nur Babynahrung ohne Kristallzucker und Aroma fütterst.
- Die Zusammensetzung der Milchpulver-Produkte ist gesetzlich vorgeschrieben, du musst also nicht zwingend auf ein Markenprodukt zurückgreifen.
- Die Auflagen für Babynahrung sind so hoch, dass du deinem Kind ohne Bedenken Milch ohne Bio-Siegel füttern kannst.
- Gewöhnliche Kuhmilch ist für Babys im ersten Lebensjahr nicht geeignet, so die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Grund sind der hohe Protein- und Mineralstoffgehalt sowie ein zu geringer Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ab dem sechsten Monat kannst du den Babybrei mit geringen Mengen Kuhmilch (Vollmilch) anrühren.
- Bei Ökotest fielen zwei Babymilchpulver wegen Schadstoffbelastung auf.
Unsere Kleinen entwickeln sich so rasant weiter! Hier sind die wichtigsten Meilensteine: