Das fanden Forscher der Duke University in North Carolina (USA) heraus. Demnach verstehen die Kleinen die ersten Worte bereits in relativ jungem Alter und zwar lange bevor sie selbst sprechen können.
Das erste richtige Wort lautet bei den meisten Babys wohl „Mama“ und kommt den Kleinen im zweiten Lebensjahr über die Lippen. Lange davor üben die Kleinen aber schon fleißig und brabbeln in unwiderstehlich süßer Babysprache vor sich hin. Doch obwohl Babys im ersten Lebensjahr noch nicht wirklich sprechen können, sondern eher ihre Stimme und das Bilden von Lauten trainieren, verstehen sie schon erste Worte!
So lautete das Ergebnis einer Studie der Psychologie-Professorin Elika Bergelson und ihres Teams der Duke University in North Carolina (USA). Sie untersuchten 51 Babys mit Hilfe einer so genannten Eye-Tracking-Software, die die Augenbewegungen der Babys aufzeichnete. Und es zeigte sich: Schon im zarten Alter von sechs bis neun Monaten konnten Babys einfache Worte und Wortverwandtschaften verstehen und den passenden Objekten zuordnen.
Schon junge Babys erkennen Bedeutungen und Verbindungen zwischen zwei Objekten
Das Forscherteam zeigte ihren kleinen Studienteilnehmern auf einem Computerbildschirm mehrere Bilderpaare von zum Teil verwandten Objekten (z.B. Hand und Fuß) und nicht-verwandten Objekten (z.B. Milchpackung und Fuß). Die Betreuer der Kleinen sollten dann je ein Objekt des gezeigten Bilderpaares nennen. Wichtig dabei war, dass die Betreuer die Bilder nicht selbst sahen, um ihr Baby nicht zu beeinflussen. Sie bekamen über Kopfhörer gesagt, welchen Begriff sie nennen sollten. Dabei wurden die Augenbewegungen des Babys aufgezeichnet. Das Ganze wurde pro Baby mit 32 verschiedenen Bilderpaaren wiederholt.
Insbesondere bei den Bilderpaaren mit den nicht-verwandten Objekten hatten die Babys eine relativ hohe Trefferquote: Ihr Blick fiel oft auf das richtige Bild.
Etwas schwerer fiel es den Kleinen bei verwandten Begriffen. Und auch das ist eine hervorragende Leistung der Babys, denn, so interpretiert die Studienleiterin Bergelson diesen Effekt, sie schienen bereits verstanden zu haben, dass beide Objekte in irgendeiner Verbindung zueinander stehen, auch wenn sie ihnen die richtigen Worte noch nicht eindeutig zuordnen konnten.
Um die Ergebnisse aus dem Testlabor zu überprüfen, besuchten die Wissenschaftler die Test-Babys und ihre Familien zuhause. Dort wollten sie herausfinden, wie und wie viel die Eltern in Gegenwart des Babys sprachen und wie sie mit ihm interagierten. Dafür bekamen die Kleinen Westen an, die Ton und Bild aufzeichneten, die die Forscher später auswerteten. Dabei bemerkten sie, dass Kinder die Bedeutung zu Begriffen schneller verstanden, wenn sie das entsprechende Objekt dazu sahen. Sprechen die Eltern also über einen Ball und zeigen ihm den Kind, versteht es das besser, als wenn sie beispielsweise fragen „Wollen wir Ball spielen?“ ohne dem Kind einen Ball zu zeigen.
Mit dem Kind sprechen fördert das Sprachverständnis
Fazit der Studie: Je mehr Eltern mit ihrem Kind sprechen, Dinge benennen und diese ihrem Kind dabei zeigen, desto schneller versteht ihr Baby die Worte und ihre Bedeutungen. Das gemeinsame Ansehen von Bilderbüchern beispielswiese eignet sich deshalb hervorragend, um das Sprachverständnis kleiner Babys zu schulen.
(Quelle: kinderaerzte-im-netz.de)
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