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Zu wenig Muttermilch: Warnsignale und was jetzt hilft

Zu wenig Muttermilch
© Getty Images / AleksandarNakic

Anders als bei der Milchflasche könnt ihr beim Stillen leider nicht so genau sehen, wie viel euer Baby getrunken hat. Manche Babys trinken ewig lang an der Brust, andere sind nach zehn Minuten schon fertig. Viele stillende Mütter fragen sich dann, ob ihr Baby genug Muttermilch bekommt. Wirklich wichtig ist diese Frage allerdings nur, wenn euer Kind nicht richtig zu nimmt. Dann müsst ihr klären, ob euer Kind zu wenig Muttermilch bekommt, weil es nicht richtig saugt oder ob ihr zu wenig Muttermilch produziert.

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6 Warnsignale, dass euer Baby zu wenig Muttermilch bekommt

  1. Euer Baby hört nach zehn Minuten oder noch früher auf zu trinken: Bei älteren Kindern ist das normal – sie sind schon geübt im Stillen. Neugeborene sollten aber länger brauchen, um wirklich satt zu werden.
  2. Euer Baby ist unruhig oder teilnahmslos.
  3. Die Haut eures Babys sieht aus, als sei sie zu groß. Euer Baby hat eingefallene Wangen, die Haut wirkt faltig.
  4. Die Fontanelle des Babys (so nennt man die weichen Stellen am Kopf) ist auch im Liegen sichtlich eingesunken.
  5. Wenn ihr euer Kind an die Brust legt, hört oder spürt ihr keine Schluckbewegungen: Tipp: Legt zwei Finger oberhalb des Warzenhofs auf die Brust und drückt sanft. Spürt ihr eine leichte rhythmische Bewegung, heißt das, euer Baby trinkt und schluckt. Spürt ihr die Bewegung nicht, kann es sein, dass euer Kleines einfach noch die Nähe von Mama sucht und nur ein wenig an der Brust nuckelt anstatt zu trinken.
  6. Die Häufigkeit, wie oft ein Baby an die Brust möchte, sagt übrigens nur wenig darüber aus, ob es genug Milch bekommt. Denn jedes Baby und jede Brust sind anders. Die Empfehlungen von Stillberaterinnen sprechen von mindestens acht bis zwölf Mahlzeiten innerhalb von 24 Stunden. Das lässt also durchaus etwas Spielraum offen. Übrigens: Auch wenn euer Baby besonders häufig an die Brust will, ist das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass euer Nachwuchs nicht richtig satt wird. Vielleicht befindet es sich nur gerade in einer Clusterfeeding-Phase.
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Eine Dehydrierung kommt bei Neugeborenen nur selten vor. Trotzdem solltet ihr die Anzeichen kennen, damit ihr im Zweifelsfall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen können.

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In der Regel bemerkt eure Hebamme bei den Wochenbettbesuchen, wenn euer Kind zu wenig Muttermilch bekommt. Bei diesen Besuchen wird das Baby ja auch immer gewogen und wenn es nicht entsprechend zunimmt, dann wird eure Hebamme mit euch zusammen auf Ursachenforschung gehen und euch im Zweifelsfall Tipps geben, wie ihr euer Kind besser anlegen oder ihr eure Milchproduktion anregen könnt, um eure Milchmenge zu steigern.

FAQ

Was tun, wenn ich zu wenig Muttermilch habe?

Probiere es mit häufiger anlegen (denn die Nachfrage bestimmt das Angebot), sorge für ausreichend Ruhe und Flüssigkeitsaufnahme, optimiere deine Stillpositionen und suche dir eine gute Stillberatung, am besten eine IBCLC-Beraterin. Zufüttern ist natürlich auch eine Option, wenn du wirklich zu wenig Muttermilch hast. Deine Stillberaterin wird dich dabei begleiten.

Wann ist Muttermilch zu wenig?

Weinen oder quengelig sein, sind keine sicheren Zeichen, dass dein Kind zu wenig Milch bekommt. Aber wenn dein Baby nicht zunimmt, weniger als 6-8 nasse Windeln täglich hat, beim Stillen unzufrieden wirkt und ständig hungrig erscheint, könnte es sein, dass dein Baby zu wenig Muttermilch bekommt.

Wie bekomme ich wieder mehr Muttermilch?

Erste Maßnahmen zur Muttermilchsteigerung sind immer häufigeres Anlegen, Powerpumping, ausreichend Flüssigkeit, Ruhe, Hautkontakt mit dem Baby und eventuell milchbildungsfördernde Tees oder Nahrungsmittel. Mehr Infos dazu und ob sich die Milchproduktion wirklich mit bestimmtem Essen steigern lässt, liest du hier.

Warum plötzlich keine Muttermilch mehr?

Zu Beginn der Stillzeit lernt deine Brust erst noch, die richtige Milchmenge zu produzieren – dafür muss dein Kind korrekt saugen. Oft liegt hier die Ursache für zu wenig Milch. Später können folgende Ursachen für weniger oder zu wenig Muttermilch sorgen: Stress, Erschöpfung, hormonelle Veränderungen (z.B. Eisprung, Schwangerschaft), Medikamente oder eine nicht erkannte Brustentzündung.

Wie merke ich, dass ich zu wenig Milch habe?

Anzeichen sind geringe Gewichtszunahme des Babys, wenige nasse Windeln, ständig hungriges Baby und kurze, unbefriedigende Stillmahlzeiten.

Wie kontrolliere ich, ob ich genug Muttermilch habe?

Früher wurde Müttern häufig geraten, ihr Baby vor und nach dem Stillen zu wiegen, um zu ermitteln, wie viel Milch die Kinder getrunken haben. Das ist nicht nur lästig, sondern unterbricht auch die Routine des Nachwuchses, der nach der Mahlzeit oft und gerne schläft. Deshalb wird diese Methode heute meist nur angewandt, wenn euer Baby in den ersten Wochen bedenklich wenig an Gewicht zulegt.

Im Zweifelsfall gilt immer: Sprecht mit eurer Hebamme oder Stillberaterin. Diese können euer Stillverhalten und die Entwicklung eures Kindes beurteilen und euch nützliche Tipps geben, damit ihr euren Nachwuchs optimal versorgen könnt.

Und ganz wichtig: Auch wenn es mit dem Stillen bei euch nicht sofort oder überhaupt nicht reibungslos klappt, seid ihr eine ganz tolle Mama! Das Stillen definiert euch nicht als gute Mutter – auch wenn ihrem eurem Kind das Fläschchen gibt, ist alles bestens. Hauptsache, es geht euch und eurem Kind gut damit.