Selberessen macht Spaß! In der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres interessieren sich Babys immer mehr für das Essen der “Großen”. Egal, ob für einen breifreien Beikoststart, sogenanntes “Baby led weaning” oder als Snacks zwischendurch: Fingerfood ist eine tolle Möglichkeit für euer Baby, Lebensmittel und “richtiges” Essen kennenzulernen.
Mit den richtigen Zutaten kann nach Herzenslust gematscht, gelutscht, gekaut und probiert werden. Wir haben die 23 leckersten, gesündesten und einfachsten Snacks gesammelt, die eurem Baby die verschiedensten Geschmäcker und Foodgruppen näher bringen. Denn es ist toll, wenn Babys schon ab dem Beikoststart möglichst viele unterschiedliche Nahrungsmittel ertasten, riechen und schmecken dürfen. Das regt all ihre Sinne an und macht Essen für sie besonders interessant.
Natürlich ist Fingerfood für Babys auch immer mit ein bisschen Schweinerei verbunden, weil die Kleinen beim Essen auch matschen und spielen. Wir versuchen uns dann immer wieder vor Augen zu führen, dass das ihre Feinmotorik fördert und meist klappt es dann, das Chaos am Essenstisch etwas entspannter zu sehen (funktioniert natürlich nicht immer, aber immer öfter!).
Kartoffelsticks als Baby-Fingerfood
Kartoffeln enthalten viele Kohlenhydrate und werden deshalb erst ab dem 8. Monat als Fingerfood empfohlen. Kartoffeln sind zwar unscheinbar, aber ihre Nährwerte können sich sehen lassen: Sie enthalten so gut wie kein Fett, dafür aber viele Vitamine, Mineralstoffe und eine ganze Menge Ballaststoffe.
Gekocht und in Sticks geschnitten kann euer Baby sie schon früh greifen, lutschen und auch ohne Zähne zerkauen. Wahlweise könnt ihr sie auch in der Heißluft-Fritteuse oder dem Ofen knusprig backen. Für Babys gilt dabei: Bitte nicht salzen!
Broccoli in Maßen fürs Baby
Gedünstete oder gekochte Broccoli-Röschen können gut gegriffen und geknabbert werden. Sie eignen sich aber erst für Kinder ab frühestens 8 Monaten, da das Gemüse Blähungen verursachen kann. Ab diesem Alter ist Broccoli dann aber ein wertvoller Vitamin-C-Lieferant. Außerdem liefert er eine gute Portion lösliche Ballaststoffe, die den Stuhl lockern, also bei Verstopfungen helfen.
Achtung: Zu viel Brokkoli kann zu Durchfall führen, aber in der Regel essen Babys nicht so viel Brokkoli auf einmal, dass diese Gefahr real besteht.
Gekochtes Hühnchen als Baby-Fingerfood
Auch Hühnchen und Pute dürfen Babys schon knabbern, denn diese beiden Fleischsorten sind besonders leicht verdaulich und einfach mit wenig Zähnen zu zerkauen. Dafür das Fleisch kochen oder backen und in handliche Stücke zupfen. Huhn und Pute liefern viel wichtiges Eiweiß und Eisen.
Ei fürs Baby
Rührei oder auch hartgekochte Eier sind ein einfaches Fingerfood für Babys, denn es schmeckt auch ungewürzt lecker, lässt sich leicht greifen, sowie kauen bzw. lutschen. Da Ei einen hohen Eiweißgehalt hat, empfehlen Ernährungsexpert*innen Ei erst für Kinder ab 8 Monaten und auch nur in einer moderaten Menge.
Kekse zum Knabbern fürs Baby
Mmh, das schmeckt kleinen Selberessern! Babykekse gibt’s fertig zu kaufen, achtet beim Kaufen aber unbedingt auf einen geringen Zuckeranteil! Kekse fürs Baby lassen sich auch ganz leicht selbst backen, zum Beispiel aus einer kleinen Banane, 200 g Mehl (zum Beispiel Dinkelmehl) und 80 g Margarine oder Butter. Das Ganze zu einem Teig verarbeiten und kleine handliche Stangen daraus rollen. Diese auf ein Backblech geben und etwa 15 bis 20 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.
Gekochte Linsen als Baby-Fingerfood
Gekochte, weiche Linsen eignen sich ebenfalls gut als Fingerfood für Babys. Wenn ihr möchtet, könnt ihre eurem Baby auch einen Löffel zur Hand zum Üben geben. Linsen sind einer der pflanzlichen Eiweißlieferanten, enthalten kein Cholesterin und sind sehr gesund.
Scharfe Sauerei! Ja, Linsen als Fingerfood haben das Potenzial für große Schweinereien am Essenstisch – aber das darf doch ruhig auch mal sein. Praktisch ist, dass man viele Linsen ungesalzen kochen kann und muss, so könnt ihr von den gekochten Linsen eine Portion fürs Baby wegnehmen und euch selbst dann noch ein schön würziges Linsen-Curry machen.
Brot fürs Baby
Brot und Brötchen sind das perfekte Fingerfood fürs Baby. Frisches weiches Brot ohne Körner und Nüsse (Verschluckungsgefahr) kann von den Kleinen gut festgehalten und daran herumgekaut werden. Bietet eurem Kind vor allem Misch-, Dinkel- oder Roggenbrot als Fingerfood an. Weiß- und Toastbrot enthalten zu viele Kohlenhydrate. Einmal an den Geschmack gewöhnt, fällt später der Umstieg auf gesünderes Brot schwer. Trennt die Rinde vom Brot, wenn euer Kind sie noch nicht richtig kauen kann. Als Brotaufstrich eignen sich zu Beginn dünn aufgetragene Butter, Nussmus oder etwas Obstmus.
Fingerfood fürs Baby: Melone
Lecker, Melone! Vor allem im Sommer als Fingerfood beliebt: Melone! Melonensorten wie Wasser-, Zucker-, Netz- und Honigmelone enthalten viel Vitamin A, Vitamin C, Kalium und Beta-Carotin. Zudem liefert sie viel wichtige Flüssigkeit, nicht nur an warmen Sommertagen. Kernlose Melonenstücke eignen sich für Babys ab 8 Monaten.
Avocado: Super-Food für Babys
Avocados eignen sich wegen ihrer weichen Konsistenz perfekt für die ersten Fingerfood-Versuche. Praktisch: Die Avocado muss nicht erst gekocht werden, sondern kann direkt aus der Schale gegeben werden. Pluspunkt: Avocados enthalten viele Nährstoffe und gute Fette, die euer Baby für sein Wachstum und seine Hirn-Entwicklung braucht.
Blaubeeren zum Naschen
Blaubeeren sind super gesund und so ziemlich alle Kinder lieben sie. Sie sind ab Beikoststart zum Naschen geeignet, doch wie bei allen kleinen, runden Dingen ist etwas Vorsicht geboten. Leicht kann sich euer Baby verschlucken. Schneidet große Beeren darum am besten halb durch oder zerdrückt sie leicht.
Achtung Verstopfung: Heidelbeeren enthalten viel Eisen und sind damit stuhleindickend. Babys, die zu Verstopfung neigen, sollten deshalb nicht zu viel davon essen. Außerdem färben Blaubeeren den Stuhl schwarz. Also nicht erschrecken, wenn ihr am nächsten Tag die Windel wechselt!
Apfelstückchen fürs Baby
Ein Apfel in Stückchen ist ebenfalls beliebtes Fingerfood beim Baby. Wenn es kein Bio-Apfel ist, schält vorher dem Verzehr, da sich Giftstoffe in der Schale ansammeln und Babys wesentlich empfindlicher auf diese Stoffe reagieren. Äpfel wirken sich positiv auf die Darmflora aus und kurbeln die Verdauung an.
Tipp von Mama Charoline: Ihr könnt eure Apfelschnitze auch für ca. 1 Minute in die Mikrowelle geben und sie so blitzgaren. Dabei werden sie weicher und sind für Fingerfood-Anfänger leichter zu kauen. ACHTUNG heißt, unbedingt abkühlen lassen, bevor ihr sie euerem Baby gebt!
Banane: Das perfekte Baby-Fingerfood
Wohl das Baby-Fingerfood überhaupt sind Bananen! Sie sind weich, süß und sehr gesund und lassen sich herrlich zermanschen – und die Fingerchen essen bei Babys schließlich auch mit. Bananen enthalten viel Vitamin B6, Vitamin B12 und Vitamin C. Außerdem tun sie einem gestressten Magen sehr gut und sind einfach zu verdauen. Um Verstopfungen zu vermeiden, sollten Bananen allerdings nur in kleineren Mengen gegessen werden.
Pfannkuchen fürs Baby
Weiche Tortilla oder Pfannkuchen eignen sich gut als Fingerfood, da sich das Baby mit den Fingern selbst Portiönchen reißen kann und sie die wenigen kleinen Zähnchen nicht überfordern. Pfannkuchen könnt ihr aus Mehl, Milch und Eiern ganz leicht und schnell selbst machen.
Gekochte Erbsen als Baby-Fingerfood
Gekochte Erbsen sind weich, klein und enthalten viele wichtige Nährwerte. Erbsen sind somit gut für Babys geeignet, allerdings erst für etwas ältere Kinder ab ca. 8 Monaten. Dann wurde das Schlucken fester Lebensmittel schon ausreichend geübt und die Kleinen verschlucken sich nicht so schnell. Natürlich kann hier die ein oder andere Erbse anstatt in den Mund auf den Boden kullern. Das Aufnehmen der kleinen Erbsen mit den Fingern ist eine super Feinmotorik-Übung für eure Kleinen.
Fisch als Fingerfood fürs Baby
Ab 8 Monaten dürfen Babys auch Fisch essen, am besten nicht öfters als einmal pro Woche. Gebratener Lachs lässt sich leicht in Stücke zupfen, zerfällt aber nicht zu sehr, sodass die Kleinen ihn gut mit den Fingern fassen können. Meeresfisch ist reich an Omega-3-Fettsäuren, die in jedem Alter wichtig für unseren Körper sind.
Birne als Fingerfood fürs Baby
Auch weiche, handlich zugeschnittene Stückchen von der Birne eignen sich zum Selberessen. Sie enthalten unter anderem Vitamin C und viele Ballaststoffe, sind also besonders bei Verstopfung zu empfehlen. Birnen können von Babys schon ab einem Alter von sechs Monaten gegessen werden. Jedoch empfiehlt es sich in diesem jungen Alter, die Birnen vorher zu dünsten, dann sind sie leichter verdaulich. Schälen müsst ihr Bio-Birnen übrigens nicht unbedingt, jedoch mögen manche Babys das weiche Obst lieber ohne Schale.
Tofu als Fingerfood
Kleine, ungewürzte Tofuwürfel eignen sich ebenfalls mal als Fingerfood fürs Baby, aber erst ab dem 8. Monat, da Tofu viel Eiweiß enthält, was jüngere Babys noch schwer verdauen können. Tofu besteht aus einem weißen Sojabohnenteig und ist recht geschmacksneutral. Fürs Baby sollte man ihn vor allem zu Beginn nicht oder nur kaum würzen, später könnt ihr auch zu geräuchertem oder mariniertem Tofu greifen. Probiert am besten vorher selbst, denn es gibt auch extrem salzige Produkte – diese besser meiden.
Gurke fürs Baby zum Lutschen & Kauen
An einem geschälten Gurkenstückchen zu lutschen macht Spaß! Zumindest Babys – und deshalb ist Salatgurke ein super Fingerfood für die Kleinsten. Gurken bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und enthalten nur sehr wenig Kalorien und kaum Zucker. Dafür liefern sie Vitamin A und Vitamin C, sowie Kalzium und Kalium. Somit sind sie eine ideale Zwischenmahlzeit.
Tipp von Redakteurin Charoline: Meine Kinder haben kalte Gurke aus dem Kühlschrank besonders geliebt, wenn sie am Zahnen waren. Das bringt den Kleinen durchs Kauen und die Kühlung Erleichterung.
Nudeln sind perfektes Fingerfood fürs Baby
Pfirsich fürs Baby
Geschälte und ausschließlich vollreife Pfirsich- und Nektarinenstückchen sind ebenfalls ein Renner bei Babys: weich, süßer Geschmack, vitaminreich. Beide Obstsorten sind reich an Vitamin A und Vitamin C und enthalten viele Ballaststoffe. Babys, die an Verstopfung leiden, kann ein Stückchen Nektatrine oder Pfirsich helfen, da sie abführend wirken können.
Gekochte Karotte fürs Baby
Karotten enthalten unter anderem viel Provitamin A und Beta-Carotin und sind leicht verdaulich. Geschälte und gekochte Karottenstückchen sind deshalb ebenfalls bestens für Babys Fingerfood-Speiseplan geeignet.
Käse als Fingerfood fürs Baby
Für zwischendurch eignen sich auch kleine Käsescheiben, ein Käsewürfel oder Käsestick als Fingerfood fürs Baby – aber erst ab dem 8. bis 10. Monat. Käse ist vor allem ein guter Kalziumlieferant. Diese Sorten eignen sich fürs Baby: Cheddar, Parmesan, Hüttenkäse, Frischkäse, Ricotta und Hüttenkäse. Wichtig: Achtet darauf, dass der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt ist. Weichkäse-Sorten wie z. B. Camembert und Feta aus Rohmilch sind noch nichts für Babys.
Erdbeeren fürs Baby
Erdbeeren sind super lecker und gesund. Ihr solltet euer Baby jedoch erst einmal vorsichtig probieren lassen, viele Menschen reagieren allergisch auf die leckeren roten Früchte. Achtet beim Kauf auf Bio-Qualität und kauft Erdbeeren und anderen Beeren nur, wenn sie bei uns Saison haben. Vor der Fingerfood-Attacke auf das leckere Obst, die Beeren vorsichtig, aber gründlich waschen, um möglichst alle Pestizide abzuspülen.
Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Co. enthalten viele Vitamine, Folsäure und Eisen und sind damit ein richtiges Super-Fingerfood für euer Baby.