Sie sind eigentlich überall präsent, die niedlichen Babys der Influencer*innen. Und na klar, hin und wieder werben die süßen Kleinen auch für verschiedene Produkte, so, wie es ihre Eltern eben auch machen. Genau das soll aber in Zukunft nicht mehr möglich sein.
„Einer Über-Kommerzialisierung der Kindheit sollten wir nicht tatenlos zusehen und ratlos mit den Schultern zucken“, sagt Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt in einem Beitrag für die epd medien. Es fehle eine Debatte und auch Hilfestellungen für Eltern, wie wir alle Unterdreijährige in den Medien wahrnehmen und darstellen sollten. Sharenting ist ein Thema bei Influencer*innen.
Werbung mit Kindern
Denn klar ist, manche Influencer*innen, die Nachwuchs bekommen haben, werben mithilfe ihrer Kinder für alles, was der Markt so hergibt. Von Babybrei über Windeln bis zu Wippen, Babybetten und Dekoration gibt es nichts, was sich nicht besser verkauft, wenn der eigene Nachwuchs mit auf dem Foto ist. Die Medienaufseherin Holsten warnt davor, dass wir damit eine neue Generation heranwachsen lassen, "die mit einer eigenen Vergangenheit im Netz leben muss, ohne darüber aktiv entschieden zu haben".
Hilfestellung für Influencer*innen
Die Eltern entscheiden, wofür ihr Kind wirbt und wie es in den sozialen Medien präsentiert wird. Cornelia Holsten möchte hier eingreifen und den Eltern Hilfestellungen im Umgang mit ihrem Kind und den sozialen Medien geben. Außerdem denkt sie über eine neue Regelung nach, die besagt, dass das Gesicht von unter Dreijährigen nicht gezeigt und der echte Namen nicht genannt werden darf. Außerdem gibt es Überlegungen, Aufnahmen aus dem Kinderzimmer nicht mehr zuzulassen.
Baby-Influencer*innen ist ein Graubereich
Es gibt aktuell keine verbindlichen Regelungen, wie Eltern ihre Kinder in den sozialen Medien darstellen dürfen. Aber: Laut Jugendarbeitsschutzgesetz ist die Beschäftigung von Kindern grundsätzlich verboten. Nun können Kritiker*innen argumentieren, dass die Fotos ja keine Arbeit für die Kleinkinder sind, aber da ihre Eltern im Zweifelsfall Geld mit dem Posten der Bilder verdienen, befinden wir uns hier mindestens in einem Graubereich.
Quelle: RND
Meine Meinung
Einerseits finde ich es wichtig, dass Kinder überall sichtbar sind, also auch in den sozialen Medien. Denn wenn sie nicht sichtbar sind, dann finden sie nicht statt und werden schneller bei wichtigen Entscheidungen übersehen.
Andererseits ist gerade das Werben mit Babys schwierig. Denn es sind die Eltern, die damit Geld verdienen. Und weil einige Influencer*innen ihre Kinder medial beim Aufwachsen begleiten, werden die Kinder zu gläsernen Menschen und können leichter Opfer von Cybergrooming werden.
Wenn sie dann noch für verschiedene Produkte werben, die mit ihren späteren Überzeugungen aber vielleicht überhaupt nicht übereinstimmen, dann ist das mindestens fürs Kind problematisch. Eltern sollten hier sehr genau abwägen.
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