Im ersten Lebensjahr eines Kindes tut sich eine Menge: Der Säugling entwickelt sich zum mobilen Kind, das immer mehr von der Welt wahrnimmt und sich ausprobieren will. Klar, dass wir Eltern unsere Kids dabei liebevoll unterstützen möchten. Super eignet sich dafür Montessori Babyspielzeug bzw. Material. Ob Spielbogen, Schwarz-Weiß-Bilderbuch oder Motorik-Ball: Wir zeigen euch eine Auswahl an Babyspielzeug, mit dem Eltern liebevoll die Entwicklung ihres Babys fördern können.
- 1.Was Montessori Babyspielzeug ausmacht
- 2.Montessori-Spielzeug für Babys, das sich lohnt
- 2.1.#1 Greiflinge und -bälle fördern Babys motorische Entwicklung
- 2.2.#2 Spielbögen: hier lernen Babys spielerisch zu (be)greifen
- 2.3.#3 Schwarz-Weiß-Muster unterstützen die Entwicklung des Sehvermögens
- 2.4.#4 Activity-Toys: Montessori-Babyspielzeug zum Greifen, Rascheln, Stapeln, Entdecken & Dinge verstecken
- 2.5.#5 Stapeltürme & Bausteine: Die Klassiker bleiben über Jahre spannend
- 2.6.#6 Sortierspiele: Was matcht womit? Das gilt es erstmal zu begreifen
- 2.7.#7 Klettern: Früh übt sich, wer hoch hinaus will
- 3.Babyspiel-Hacks für Eltern nach Montessori
Was Montessori Babyspielzeug ausmacht
Sehen, hören, tasten, greifen, selbstständiger und mobiler werden – das sind die großen Entwicklungs-Steps in den ersten Lebensmonaten eines Kindes.
- Spielerisches Lernen. Bei pädagogischem Babyspielzeug nach Montessori oder Lernspielzeug wird daher oft ein Sinn oder eine Fähigkeit, die sich aktuell entwickelt, besonders angesprochen.
- Hochwertige Materialien. Montessori-Babyspielzeug besteht häufig aus Naturmaterialien wie Holz, Pappe oder Stoff und ist qualitativ hochwertig, sicher fürs Kind und nachhaltig, weil es durch verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten über eine längere Zeit Spaß bereitet.
- Vielseitigkeit. Der Fokus liegt auf klaren Formen, Farben und der Idee, dass jedes Material zum Entdecken und Ausprobieren anregt, ohne, dem Kind zu viel abzuverlangen.
Unsere Babys dürfen mit Montessori-Babyspielzeug in ihrem eigenen Tempo die Welt und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken.
Montessori-Spielzeug für Babys, das sich lohnt
#1 Greiflinge und -bälle fördern Babys motorische Entwicklung
Viele Babys mögen Greiflinge und Motorik-Bälle, denn die können schon kleinste Händchen relativ leicht festhalten. Irgendwann finden die Kinder dann heraus, dass sie ihren Ball auch als Rassel benutzen oder rollen können. Oder der Nanchen-Greifling wird zum Kuschel- und Trostobjekt.
Das Tolle an Montessori-inspiriertem Spielzeug sind genau diese unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Je nachdem, wie weit das Kind in seiner Entwicklung gerade ist, entdeckt es aus sich heraus neue Optionen. Aus Eltern-Erfahrung lässt sich hinzufügen: Es ist erstaunlich, was unseren Kids da so alles einfällt.
#2 Spielbögen: hier lernen Babys spielerisch zu (be)greifen
Gerade in den ersten Monaten gilt bei Montessori Babyspielzeug wie dem Spielbogen jedoch: Weniger ist mehr. Wechseln wir die Elemente also lieber etwas durch, statt alle auf einmal anzubieten. Dieser süße Spielbogen etwa hat austauschbare Anhänger aus Bio-Holz:
Aus eigener Kraft etwas in Bewegung setzen zu können, zählt zu den großen Entwicklungs-Meilensteinen von Babys. Der Hit unter den Montessori-inspirierten Spielzeugen ist das Spielbogen Play Gym von Lovevery. Zugegeben, er ist eine Investition. Unsere Kollegin Charo sagt: die ist es wert – und verrät, warum sie das findet.
Wir sind Fans vom Spielbogen
Wir hatten das Playgym von Lovevery und fanden es wirklich toll. Es bietet viele bunte haptische Elemente um die Decke herum, zum Anfassen, Spielen und Entdecken in der Tummyzeit. Die hängenden Elemente können ausgetauscht und abgemacht werden, sodass das Kind den Ball und die Rassel auch in die Hände nehmen und damit spielen kann. Die Holzrasseln sind recht massiv und groß, da muss man ein bisschen aufpassen, dass man sich selbst oder das Kind, wenn es schon mobiler ist, nicht den Kopf daran anstößt.
Toll fand ich auch die ganzen Entwicklungsinfos sowie Spiel- und Nutzungsideen, die man dazu bekommt. Und natürlich das Stoffdach, das man über den Bogen ziehen kann und es so ruckzuck in eine kleine Höhle verwandelt – unser Kleinkind fand das toll.
Der Bogen ist sehr stabil (hielt allen Hochziehversuchen stand) und die Unterlage lässt sich problemlos waschen.
Was wir nicht gebraucht haben bzw. unser Baby nicht interessiert hat, war der hochklappbare Teil, in den man entweder Spiegel- oder High-Contrast-Bilder einlegen kann. Aber das kann von Kind zu Kind verschieden sein.
Kinder lernen von sich aus jeden Tag dazu. Was wir Eltern tun können: Ihnen die ideale Umgebung dafür schaffen.
Du möchtest mehr zur Idee der Montessori-Pädagogik wissen – und was sie ausmacht? Das erklärt euch unsere Kollegin Jen kurz und kompakt im Video:
#3 Schwarz-Weiß-Muster unterstützen die Entwicklung des Sehvermögens
Babys sehen noch eher schlecht, wenn sie auf die Welt kommen. Doch die meisten Kinder interessieren sich neben Gesichtern schon früh für Kontraste und einfache Formen mit scharfen Umrissen. Vor allem schwarz-weiße Muster können Babys gut erkennen. Deshalb gibt es inzwischen in Sachen Montessori Babyspielzeug eine gute Auswahl an Schwarz-Weiß-Büchern und -Karten, die die Entwicklung und das Sehvermögen von Babys unterstützen können.
#4 Activity-Toys: Montessori-Babyspielzeug zum Greifen, Rascheln, Stapeln, Entdecken & Dinge verstecken
Mit dem ersten Halbjahres-Geburtstag machen viele Babys einen Entwicklungsschub – und sie entwickeln neue Fähigkeiten wie Robben oder Sitzen. Activity-Bücher, Aktiv-Würfel und Entdecker-Bretter werden jetzt nach und nach immer interessanter: Denn damit kann das Baby verschiedene Texturen und Formen fühlen, mit etwas knistern, klingeln oder andere spannende Geräusche hören – und irgendwann realisieren: Wow, das mache ich ja aus eigener Kraft…
Lovevery bietet altersgerechte, Montessori-inspirierte Spielzeug-Sets an. Diese Kombi für Babys um die 7 bis 8 Monate heißt passenderweise: Inspektor-Set.
Darin enthalten sind Filz- und Holzkugeln, ein Bilder-Buch mit dem Thema Zeichensprache und ein Kugelkasten, in dem das Kind eine Kugel verstecken und wieder hervorholen kann. Das fördert die Entwicklung seiner grobmotorischen Fähigkeiten und das Baby kann lernen, dass etwas immer noch existiert, selbst wenn es das gerade nicht sehen kann (fachsprachlich "Objektpermanenz" genannt). Dazu kommen ein Trinkbecher, ein erstes "Puzzle", Texturkarten, Becher zum Stapeln üben und eine Spielanleitung. Das Set ist mit 82 € nicht ganz günstig, im kritischen familie.de-Praxistest kamen die Kombis für ältere Kinder aber schon mal sehr gut weg.
#5 Stapeltürme & Bausteine: Die Klassiker bleiben über Jahre spannend
Nicht verzichten sollten Eltern auf einfarbige oder bunte Holzbausteine für ihre Kinder. Sie sind das wohl am längsten genutzte Spielzeug in jedem Kinderzimmer – und das über Jahre. Beschäftigen sich Babys damit, wird meist erst mal nicht gebaut, sondern eher daran gelutscht, das Objekt genauer betrachtet und begriffen. Später ist es das größte Vergnügen, Türme zu bauen (oder sie die Großen bauen zu lassen) und umzuwerfen – und natürlich mit den Bau- und Stapelsteinen die spannendsten Dinge zu kreieren oder sogar Rollenspiele damit zu initiieren.
Wichtig ist bei Bauklötzen vor allem eine gute Qualität. Inzwischen gibt es hochwertiges Montessori Babyspielzeug auch gut gebraucht bzw. Second Hand zu kaufen. Oder ihr nutzt ein Spielzeug-Abo, bei dem die Toys von Zeit zu Zeit gewechselt werden.
#6 Sortierspiele: Was matcht womit? Das gilt es erstmal zu begreifen
Ebenfalls super sind Bauklötze oder Holztiere in verschiedenen Farben und Formen als Element von Sortierspielen: Auch damit lernen Babys schon eine Menge. Welche Form passt in welche Öffnung? Was matcht wie und warum? Und Spaß macht es ihnen sowieso:
Im Sinne von Montessori heißt es: Weniger ist mehr. Deshalb bitte nicht alle Spielzeuge gleichzeitig anbieten.
#7 Klettern: Früh übt sich, wer hoch hinaus will
Zum Ende des ersten Lebensjahrs hin ist Krabbeln vielleicht schon ein Klacks und Sitzen sowieso. Jetzt könnte Klettern zum Hit werden. Breite Treppenstufen, Kissenberge oder Matten-Elemente bieten dafür die optimale Ausprobier- und Lernumgebung. Zumindest, wenn jemand dabei ist, der aufpassen kann, ob die Versuche gutgehen. Das schöne an Kletterspielzeug: Im Babyalter ziehen sich die Kleinen daran hoch und üben zu stehen, später benutzen es die Kinder zum Klettern, Höhlen bauen & Co in der Regel erstaunlich lange und fantasievoll.
Babyspiel-Hacks für Eltern nach Montessori
Möchten wir unsere Kinder in ihrer Entwicklung fördern, geht es immer auch darum, ihre Bedürfnisse zu erfüllen und eine starke Eltern-Kind-Bindung aufzubauen. Schon kleine Babys reagieren positiv darauf, wenn wir sie bei dem, was wir tun, mit einbeziehen, mit ihnen sprechen und ihnen ein Umfeld schaffen, in dem sie sich ausprobieren können. Entwicklungsschritte zu forcieren, sollten wir uns dagegen verkneifen. Wie etwa unser Baby hinzusetzen, wenn es das aus eigener Kraft noch nicht von selbst kann. Wir bieten die Lernumgebung, das Kind macht das draus, wozu es bereit ist – in seiner ganz eigenen Entwicklungs-Geschwindigkeit.
Wir Erwachsenen sind erst mal nur Beobachter und handeln nach der Montessori-Maxime "Hilf mir, es selbst zu tun" – mit Respekt vor körperlichen, mentalen und emotionalen Grenzen des Kindes.
Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es alleine tun. Habe Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauchen sie mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.
Maria Montessori