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Fontanelle eingefallen? Was Eltern jetzt tun sollten

Fontanelle eingefallen: Was Eltern jetzt tun müssen
© GettyImages / RuslanDashinsky

Beobachtet ihr, dass am Kopf eures Babys die Fontanelle eingefallen bzw. eingesunken ist, geht bitte zeitnah in eure Kinderarztpraxis. Denn diese Auffälligkeit kann auf einen erhöhten Hirndruck oder Flüssigkeitsmangel hindeuten.

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Zu eurer Beruhigung: Eure Kinderärztin oder euer Kinderarzt haben bei den Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei der U4, die Fontanelle im Blick. Fragst du dich akut: Was soll ich tun, wenn die Fontanelle eingefallen ist (und das deutlich), lautet die Antwort: Rufe in eurer Kinderarztpraxis an, um das abklären zu lassen.

Die Fontanelle ist eingefallen: Was tun?

Ist die rund 2x2 cm große Fontanelle oberhalb der Stirn eingesunken, kann das ein Zeichen für akuten Flüssigkeitsmangel sein, vor allem dann, wenn sich das Einfallen der Fontanelle schon im Liegen zeigt. Eine Dehydrierung beim Baby kann bereits nach wenigen Stunden eintreten, etwa wenn ein Säugling Durchfall hat und schnell viel Flüssigkeit verliert. Lässt sich der Flüssigkeitsverlust durch Stillen oder Fläschchen geben nicht ausgleichen, solltet ihr unbedingt zum Kinderarzt gehen. Ist die Fontanelle nur leicht eingefallen und euer Baby scheint sich wohl zu fühlen, reicht es, das Kind zunächst nur zu beobachten.

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Die Fontanelle ist vorgewölbt

Wölbt sich die Fontanelle sehr nach außen, vor allem, wenn ihr euer Baby aufrecht haltet oder es sitzt, kann das auf eine Entzündung beziehungsweise einen erhöhten Druck im Hirnschädel hinweisen. Auch in diesem Fall sollte sich sicherheitshalber ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin euer Baby ansehen.

Die Fontanelle pulsiert sehr stark

Dass die Fontanelle leicht pulsiert ist völlig normal, da es an dieser Stelle des Kopfes ja noch keine Schädeldecke gibt. Ihr könnt hier den Puls des Kindes an seiner großen Fontanelle vorsichtig fühlen und meist auch sehen. Wenn euer Baby auffällig schreit oder angespannt ist, verändert sich die Fontanelle auch. Dann kann es sein, dass die Fontanelle etwas stärker pulsiert.

Hast du allerdings das Gefühl, dass das Pulsieren der Fontanelle zu heftig ist oder, dass etwas mit deinem Baby nicht stimmt, suche umgehend eure Kinderarztpraxis auf.

Die Fontanelle ist straff

Die Fontanelle eures Babys fühlt sich nicht weich an, sondern ist straff und gespannt, und gibt auf leichten Druck nicht nach? Auch das kann ein Hinweis auf eine Entzündung sein – und sollte sich ein Arzt oder eine Ärztin ansehen.

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Die Fontanelle hat sich zu früh geschlossen

Das vorzeitige Schließen der Fontanelle ist eine Fehlentwicklung, die ein ungleichmäßiges Wachsen des Schädels zur Folge hat. Bei einem solchen Verdacht sollte das Kind in einem Krankenhaus mit einer (Kinder-)Neurochirurgie-Abteilung untersucht und behandelt werden. Abhängig davon, welche Fontanellen sich zu früh geschlossen haben und nach welcher Zeit, ist möglicherweise eine interdisziplinäre Behandlung notwendig. Als sicherste Therapie gilt eine Operation.

Zusammengefasst gilt: Bei allen Unregelmäßigkeiten mit der Fontanelle sollten Eltern sich auf ihren Instinkt verlassen, sie kennen ihr Baby am besten. Ihr könnt auch eure Nachsorge-Hebamme um Rat fragen. Euer Kinderarzt oder eure Kinderärztin schaut sich bei der U1-Untersuchung und bei allen weiteren Vorsorge-Untersuchungen die Fontanelle ganz genau an – und wenn ihr ein komisches Gefühl habt, natürlich auch.

Ihr seid unsicher?

Diese drei Hinweise deuten darauf hin, dass es eurem Baby gut geht:

  • Die Fontanelle des Babys ist flach oder leicht eingefallen, wenn es aufrecht sitzt oder auf dem Arm gehalten wird.
  • Die Fontanelle ist flach oder wölbt sich leicht nach außen, sobald es liegt.
  • Die Fontanelle eures Babys fühlt sich weich an.

FAQ rund ums Thema Fontanelle

Was ist eine Fontanelle?

Fontanelle nennt man die weichen Stellen am Kopf eines Babys, an denen die Schädelknochen noch nicht miteinander verwachsen sind. Zum Schutz vor Verletzungen sind diese Knochenlücken mit einem festen Bindegewebe verbunden.

Wie viele Fontanellen hat ein Baby?

Kommt ein Baby zur Welt, hat es insgesamt sechs Fontanellen: zwei an den vorderen Seiten des Kopfes, zwei an den hinteren, die „kleine Fontanelle“ am Hinterkopf und die „große Fontanelle“ zentral auf dem Schädel. Die große Fontanelle beim Baby mit ihrer etwa 2-mal-2-Zentimeter großen Rautenform ist gut zu sehen und zu erfühlen – und deshalb wahrscheinlich auch die bekannteste.

Welchen Zweck erfüllen die Fontanellen?

Fontanellen sind wirklich eine geniale Erfindung der Natur. Bei der Geburt dienen die Lücken dazu, das Köpfchen so schmal wie möglich zu machen, damit es besser durch den Geburtskanal rutscht. Danach sorgen die Fontanellen dafür, dass das Gehirn des Babys genug Platz hat, um sich schnell entwickeln und wachsen zu können.

Wie empfindlich sind die Fontanellen?

Selbstverständlich sollte der Kopf eines Babys immer möglichst behutsam und vorsichtig angefasst und geschützt werden. Doch speziell in puncto Fontanellen müssen sich Eltern keine übermäßigen Gedanken machen. Auch wenn sie sich noch nicht geschlossen haben. Der Babykopf wird an den verletzlichen Fontanellen-Stellen statt von Knochen von einer starken Bindegewebsschicht bedeckt. Das ist eine sehr widerstandsfähige Membran, die das Köpfchen sehr gut schützt. Hier könnt ihr noch mehr zur Empfindlichkeit der Fontanellen lesen.

Wann schließen sich die Fontanellen?

Als erstes, nach etwa zwei Monaten, geht die kleine Fontanelle zu. Die Seitenfontanellen schließen sich nach etwa einem Jahr. Die wichtigste ist die große Fontanelle, die sich auch als letzte schließt. Bei der Hälfte der Kinder zwischen dem 9. und 18. Lebensmonat. Es ist aber auch möglich, dass sie bereits mit 6 Monaten oder erst mit 27 Monaten verschlossen ist. In diesem Zeitrahmen ist alles normal. Zur Absicherung hilft immer ein Besuch beim Kinderarzt.

Welche Rolle spielen die Fontanellen bei der Geburt?

Dank der Fontanellen können sich die Schädelplatten des Babys für die Geburt gegen- und sogar leicht übereinander schieben. So verringert sich der Kopfumfang und das Köpfchen passt besser durch den engen Geburtskanal. Zudem kann die Hebamme während der Geburt an den Fontanellen ertasten, wie der Kopf des Babys liegt.
Das ist wichtig für den komplikationslosen Ablauf der Geburt. Ertastet die Hebamme z. B. die kleine Fontanelle, liegt der Kopf des Babys günstig: zur Brust geneigt und in Richtung des Rückens der Mama blickend. Fühlt sie die große oder die Seitenfontanellen, liegt das Köpfchen mehr oder weniger überstreckt oder schief.
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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzte und Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Bundesverband der Kinder- und Jugendärztinnen: Warnzeichen vorgewölbte Fontanelle; DocCheck: Fontanelle

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