Babys Gewicht ist ein großes Thema. Gerade frisch geboren, schon liegt es auf der Waage – und dieser Gewichtskontrolle folgen noch so einige. Wie viel ein Baby zunimmt, ist nämlich ein Gradmesser dafür, ob es sich gut entwickelt. Keine Sorge: Dass ein Säugling nach der Geburt Gewicht verliert, ist normal. Danach sollte es aber stetig zulegen. Gewichtstabellen und Perzentilekurven helfen dabei, die gesunde Gewichtsentwicklung im Blick zu behalten. Hier findest du alle wichtigen Infos dazu – inklusive Kurven und Tabellen zum Ausdrucken.
- 1.Mit 6 Monaten wiegen Babys schon doppelt so viel wie bei der Geburt
- 2.Gewichtsrechner: Liegt Babys Gewicht im gesunden Rahmen?
- 3.Babys Gewichtsentwicklung von der Geburt bis zum 2. Lebensjahr
- 4.Hilfreich sind auch die Baby Gewichtskurven
- 4.1.Baby Gewichtskurve für Mädchen (Geburt bis 2 Jahre)
- 4.2.Baby Gewichtskurve für Jungen (Geburt bis 2 Jahre)
- 4.3.Unsicher, wie du die Perzentil-Kurve liest?
- 5.Baby-Gewichtstabelle: Wie viel muss ein Baby wann wiegen?
- 5.1.Tabelle: Baby-Durchschnitts-Gewicht (Geburt bis 2 Jahre)
- 5.2.Das Gewicht deines Babys wird vom Arzt dokumentiert
- 5.3.Dein Baby entwickelt sich gut, solange …
- 5.4.Wann sind der Kinderarzt oder die Kinderärztin gefragt?
- 5.5.Was, wenn das Baby von Anfang an zu wenig wiegt?
Mit 6 Monaten wiegen Babys schon doppelt so viel wie bei der Geburt
Anfangs wirken Neugeborene auf uns noch so unheimlich zerbrechlich, doch das ändert sich bei den meisten Babys recht schnell. Für ihre Entwicklung vom Säugling zum Kleinkind brauchen sie eine ungeheure Menge an Energie. Und die nehmen sie über die Nahrung zu sich. Reichen die Kalorien für die körperliche und geistige Entwicklung aus, wächst dein Baby kontinuierlich und nimmt zügig zu. Ein gutes Zeichen.
Die Faustregel lautet: Innerhalb des 1. halben Jahres verdoppelt sich das Geburtsgewicht eines Babys, bis zum 1. Geburtstag hat es sich verdreifacht.
Das Gewicht stillender und mit der Flasche gefütterter Babys kann sich übrigens sehr unterscheiden:
- Still-Babys bringen in den ersten drei Monaten meistens etwas mehr Gewicht auf die Waage. Aber keine Sorge, allein durch das Stillen kannst du dein Baby nicht überfüttern. Spätestens wenn die Kleinen zu Krabbeln anfangen oder ihre ersten Schritte tapsen, brauchen sie die Energie und wir sehen, dass sie ihre Speckröllchen flugs verlieren.
- Beim Füttern mit der Flasche und bei der Einführung der Beikost wird es etwas anspruchsvoller für uns Eltern. Hier gilt es, besonders gut auf die Sättigungssignale des Babys zu achten, um das Risiko zu minimieren, es zu überfüttern.
Gewichtsrechner: Liegt Babys Gewicht im gesunden Rahmen?
Unser Perzentilenrechner zeigt dir, ob die Gewichts- und Größenentwicklung deines Babys optimal ist oder etwas nach unten bzw. oben abweicht. Wobei letzteres noch kein Grund zur Sorge wäre. Aber dazu später mehr.
Angaben zur Berechnung:
- Alter des Kindes: Jahre Monate
- Geschlecht des Kindes:
- Größe des Kindes: cm
- Gewicht des Kindes: kg
Ergebnisse:
Wahrscheinliche Größe des Kindes mit 18: ca. cm.
Größe
Gewicht
Babys Gewichtsentwicklung von der Geburt bis zum 2. Lebensjahr
Ab etwa der 20. SSW wiegen alle Babys noch ungefähr gleich viel. Dann entwickeln sich Größen- und Gewichtsunterschiede. Die meisten Säuglinge kommen mit 3.000 bis 4.000 g zur Welt. Im Schnitt liegt das Geburtsgewicht deutscher Babys einer WHO-Studie zufolge bei 3.480 g. In den ersten Wochen geht es dann individuell hoch und runter.
Wichtig zu wissen: Die Gewichtszunahme startet nicht gleich sobald dein Baby auf der Welt ist. Die ersten Tage nach der Geburt nimmt so ein Mini-Mensch nämlich erstmal an Gewicht ab. Das ist ganz normal und hängt mit der körperlichen Anpassung an das Leben außerhalb des Mutterleibs zusammen.
Der kleine Körper wird sozusagen „hochgefahren“: Er ist nun selbst dafür verantwortlich, seine Körpertemperatur zu halten, ausreichend Nahrung aufzunehmen und alle Stoffwechselvorgänge am Laufen zu halten. Und das verbraucht anfangs mehr Energie, als dein Baby zu sich nimmt. So kann ein Neugeborenes innerhalb der ersten 5 Tage bis zu 7 Prozent seines Geburtsgewichts verlieren. Zur Orientierung in Sachen Baby & Gewicht können wir Eltern uns außerdem folgendes merken:
- Spätestens ab dem 6. Tag nach der Geburt nimmt ein gesundes, reif geborenes Baby in der Regel stetig zu, so dass es spätestens am Ende der zweiten Woche wieder sein Geburtsgewicht aufgeholt hat.
- Babys mit geringem Geburtsgewicht erreichen dieses Ziel oft etwas schneller, als eher kräftige Neugeborene.
- Danach sollte dein Baby etwa 170 bis 330 g pro Woche zulegen.
- Zwischen dem 3. und 5. Monat gelten 70 bis 140 g pro Woche als optimale Gewichtszunahme.
- Mit rund sechs Monaten ist das Durchschnitts-Baby ungefähr doppelt so schwer wie am Tag seiner Geburt.
- Bis zum 1. Geburtstag steigt sein Gewicht jede Woche weiter um die 90 bis 120 g. Im zweiten Lebensjahr sind es dann noch etwa 40 bis 90 g pro Woche.
Auf einen Blick seht ihr die Gewichtszunahme-Werte zur Orientierung für Eltern in dieser Tabelle:
Alter des Babys | Gewichtszunahme des Babys |
0-2 Monate | ca. 170-330 g pro Woche |
2-4 Monate | ca. 110-330 g pro Woche |
4-6 Monate | ca. 70-140 g pro Woche |
6-12 Monate | ca. 90-120 g pro Woche |
Hilfreich sind auch die Baby Gewichtskurven
Anhand der Perzentilenkurven im Untersuchungs-Heft können die Hebamme oder Kinderärztin feststellen, wie sich dein Baby im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern entwickelt. Ist das Baby schwerer oder leichter als andere Kinder in seinem Alter? Beides ist erstmal individuell. Keine Sorge, wenn dein Baby nicht im Durchschnitt liegt.
Perzentilen sind Prozentangaben. Seid ihr als Eltern eher klein, wird das euer Kind im Vergleich auch eher sein. Das heißt, es ist wichtig, die Gewichtsentwicklung im Zusammenhang zu betrachten. In der Regel ist es so, dass sich das Gewicht des Babys von Geburt an kontinuierlich in einem bestimmten Perzentile-Bereich bewegt und es keine großen Ausreißer gibt.
Ob eher im oberen Gewichtsbereich oder unten: Wichtig ist, dass das Gewicht stetig nach oben geht und nicht zwischendurch einen extremen Knick macht und/oder stark schwankt. Ist das der Fall, sieht sich die Kinderärztin oder der Kinderarzt dein Baby nochmal ganz genau an, um auszuschließen, dass etwas Ernsteres dahinter steckt.
An den Gewichtskurven des Robert-Koch-Instituts kannst du die Entwicklung deines Babys im Vergleich zu anderen Kindern leicht ablesen. Zum Hintergrund: Die KiGGS-Perzentile zum Körpergewicht basieren auf einer großen, national repräsentativen Stichprobe und auf standardisierten, einheitlich qualitätskontrollierten Messungen des Körpergewichtes.
Baby Gewichtskurve für Mädchen (Geburt bis 2 Jahre)
Baby Gewichtskurve für Jungen (Geburt bis 2 Jahre)
- Download: Die Baby-Gewichtskurve für Mädchen zum Runterladen (PDF)
- Download: Die Baby-Gewichtskurve für Jungen zum Runterladen (PDF)
Unsicher, wie du die Perzentil-Kurve liest?
An der waagerechten Achse des Diagramms liest du das Alter deines Kindes ab, an der senkrechten sein Gewicht. Die eingezeichneten Perzentile sind dabei statistische Mittelwerte, die du ganz einfach gesagt so übersetzen kannst: Die Gewichts-Perzentile gibt an, wie viel Prozent der gleichaltrigen Babys gleichen Geschlechts leichter sind als deines.
Beispiel: Liegen die Werte deines Babys auf der dritten Perzentile (P3), sind nur drei Prozent der Gleichaltrigen noch leichter, die große Mehrheit der Babys wiegt mehr als deines. Liegen seine Werte jedoch auf der 97. Perzentile (P97), sind 97 Prozent der Gleichaltrigen leichter als dein Baby. Dein Baby wäre damit schon ein echter Wonneproppen im Vergleich zu seinen Altersgenossen.
Die genauen Gramm-Zahlen der KiGGS-Referenzperzentile P3, P50 und P97 findest du in der dazugehörigen Gewichtstabelle für Babys, die wir folgend für dich illustriert haben.
Baby-Gewichtstabelle: Wie viel muss ein Baby wann wiegen?
Hier seht ihr die ausführliche Gewichtstabelle für Jungen und Mädchen von der Geburt bis zu ihrem 2. Geburtstag. Aber wie schon geschrieben: Lasst euch davon erstmal nicht verunsichern. Es ist wichtig, die Gewichtsentwicklung im Zusammenhang zu betrachten.
In der Regel ist es so, dass sich das Gewicht des Babys von Geburt an kontinuierlich in einem bestimmten Perzentile-Bereich bewegt und es keine großen Ausreißer gibt. Viele Schwankungen oder ein dauerhaftes Einpendeln auf eine besonders niedrige oder hohe Perzentile sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden.
Tabelle: Baby-Durchschnitts-Gewicht (Geburt bis 2 Jahre)
Download: Die Gewichtstabelle für Babys für dich zum Ausdrucken (PDF)
Zu schwer? Zu leicht? Gerade richtig? Das kann man so pauschal nicht sagen. Wie sich ein Baby entwickelt, ist individuell. Schließlich spielen da diverse Faktoren wie die Länge des Kindes, seine angeborene Statur oder auch Entwicklungssprünge mit. Manche Babys bleiben lange dünn und zart, andere legen schnell zu und werden kleine Wonneproppen.
Aber keine Sorge, dieser "Babyspeck" ist in der Regel kein Warnzeichen für Übergewicht. Wahrscheinlich streckt sich das Kind mit Knubbelknien und Doppelkinn schon bald in die Länge und baut Reserven dafür auf. Ein Grund wachsam zu sein, ist eher ein unerklärbares Untergewicht. Was aber nicht heißt, dass jedes zierliche Baby gefährdet ist.
Das Gewicht deines Babys wird vom Arzt dokumentiert
Du musst dir also nicht allzu große Gedanken ums Gewicht deines Babys machen. Sein Wachstum und die Gewichtsentwicklung werden bei jeder U1 bis U11 Vorsorgeuntersuchung überprüft und im gelben Vorsorgeheft notiert und nachverfolgt.
Aber wir kennen das ja: Manchmal ist man sich eben doch unsicher – oder wird von anderen verunsichert. Da ist es gut zu wissen, worauf wir noch achten können, um einzuschätzen, wie es unserem Nachwuchs geht.
Dein Baby entwickelt sich gut, solange …
- … es fit und munter ist.
- … es regelmäßig und gut trinkt.
- … seine Haut rosig ist.
- … seine Windeln mindestens 6x am Tag nässt.
- … sein Bäuchlein ausladend ist.
- … sich kleine Fettpölsterchen an seinen Fingern bilden.
Wann sind der Kinderarzt oder die Kinderärztin gefragt?
Ein Zeichen, dass es deinem Kind an Entwicklungs-Energie fehlen könnte, ist neben einer geringen Gewichtszunahme ständige Unzufriedenheit. Es will dauernd an der Brust sein, schläft aber nicht zufrieden ein. Auch, wenn ein Baby viel spuckt oder sich erbricht und dadurch kaum bis gar nicht an Gewicht zunimmt, klärt das besser ab.
Generell gilt: Machen wir Eltern uns ums Gewicht bzw. die Gesundheit unseres Babys Sorgen, müssen wir uns nicht scheuen, um Rat zu fragen.
Dein Baby weint viel? Im Video gibt's Tipps, wie du es mit dem Fliegergriff beruhigen kannst:
Was, wenn das Baby von Anfang an zu wenig wiegt?
Bei Früh- und Mangelgeburten oder wenn es mit dem Stillen so gar nicht klappen will und das Baby vermutlich nie richtig satt wird, empfiehlt es sich, zur Sicherheit eine Babywaage im Haus zu haben um die Gewichtsentwicklung im Auge zu behalten. Die können Eltern auch auf Rezept in der Apotheke ausleihen. Lasst euch in Sachen Wiegen am besten von eurer Hebamme oder eurem Kinderarzt begleiten. Nicht, dass ihr euch unnötig verrückt macht. Denn das passiert schneller, als man denkt.
Vom Stillwiegen, also erst stillen und dann wiegen, um zu sehen, wie viel das Kind getrunken hat, raten Expert*innen heute ab, weil es nicht aussagekräftig ist. Außerdem setzt es Eltern enorm unter Stress. Mit der Waage sollten wir nur die Gewichtszunahme messen – unter immer möglichst gleichen Bedingungen, um wirklich einen Vergleich ziehen zu können.
Gute Beratung macht den Unterschied
Mein zweites Kind kam zwar normalgewichtig zur Welt, nahm dann aber das Maximum von 10% ab und danach nur sehr schleppend zu – obwohl ich es augenscheinlich regelmäßig und gut stillte. Meine Hebamme war ganz entspannt, machte keinen Druck und wir probierten viel aus. Aber als wir nach 3 Wochen immer noch nicht so recht beim Geburtsgewicht waren, riet sie mir zu einer IBCLC-Stillberaterin zu gehen.
Dort habe ich zusammen mit meinem Kind eine Sitzung gehabt, in der wir in allen möglichen Positionen gestillt haben und ganz viele Tipps zum verbesserten Anlegen bekamen. Dann wurde ich mit einem Stillplan nach Hause geschickt und durfte mich jeder Zeit melden, falls noch Fragen auftauchen.
Und was ist passiert? Nach nur einer Woche, ohne dass ich beim Stillen selbst merklich einen Unterschied gemerkt habe, nahm das Kind vorbildlich zu – und von da an ging es nur noch bergauf. Deshalb bin ich persönlich großer Fan von einer guten IBCLC-Stillberaterin (und meine tolle Stillberaterin berät uns bei vielen Stillthemen hier bei familie.de).
Quellen: World Health Organization (WHO): Child Growth Standards; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Robert Koch Institut (RKI): Perzentile & KIGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern); Deutscher Hebammenverband: Babys 1. Jahr. Trias