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Herpes und Baby: eine ernste Bedrohung fürs Baby

Juckende, nässende Lippenbläschen sind unangenehm für den, der sie hat - aber eine ernste Bedrohung fürs Baby. Und dann zählt jeder Tag. Was bei Herpes zu tun und zu lassen ist.

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Einmal Herpes – immer Herpes. Die Virusinfektion ist nicht nur unangenehm und nicht sehr schön, anzusehen – sie ist auch noch persistent, wie der Mediziner sagt. Das bedeutet, dass man nach einer ersten Infektion das Virus lebenslang im Organismus behält, wenn auch nur in einem Ruhezustand. Es kann aber immer mal wieder ausbrechen. Da das Immunsystem von Säuglingen ja noch nicht vollständig entwickelt ist, bedeutet eine Herpes-Virusinfektion für sie eine ernstzunehmende Gefährdung.

Herpes und Baby – das Zusammenkommen kann gefährlich werden

Bei Neugeborenen kann das Virus schnell eine lebensbedrohliche Situation auslösen, denn das Virus gereift an vielen Stellen an:

  1. das zentrale Nervensystem
  2. die Leber
  3. die Lunge
  4. die Haut
  5. die Augen
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Anstecken kann sich das Baby oder der Fötus in diesen drei Situationen:

  1. über die Plazenta oder das Fruchtwasser – sehr selten, nur bei 5 % der Fälle
  2. während der Geburt durch Genitalherpes - mit großem Abstand am häufigsten, 85 %
  3. nach der Geburt durch direkten Hautkontakt – bei 10 % der erkrankten Kinder

Was musst du tun, wenn du Herpes hast?

Wenn Du merkst, dass du Herpesbläschen hast oder welche bekommst, während dein Baby noch klein ist, gelten folgende strenge Regeln:

  • die Bläschen keinesfalls berühren
  • auf besondere Hygiene achten
  • die Hände oft waschen
  • und sorgfältig desinfizieren
  • Küssen verboten!

Diese Regeln gelten auch für alle Menschen, die mit dem Baby in engeren Kontakt kommen!

Küssen verboten! Mit Herpes kann es sonst ein "Todeskuss" werden.

Wie erkennst du, dass dein Kind sich angesteckt hat?

Es ist nicht zwingend, dass das Baby die typischen Herpesbläschen bekommt, wenn es sich angesteckt hat. Das tritt nur bei etwas mehr als der Hälfte (60%) der erkrankten Kinder auf. Da aber nach einer Infektion dauerhafte Hirnschäden zurückbleiben können, achte genau auf die Anzeichen, die darauf hinweisen. Dass sich eine Herpes-Enzephalitis, also eine Gehirnentzündung, entwickelt, erkennst du beim Baby durch: 

  • grippeähnliche Symptome
  • eine fahle Hautfarbe
  • Teilnahmslosigkeit
  • Zittern
  • Krampfen
  • manchmal auch Fieber

Was ist bei einer Herpes-Ansteckung zu tun?

Schnelles Handeln ist dann oberstes Gebot. Das Beste ist der direkte Weg ins Krankenhaus, denn ein mit Herpes angestecktes Baby muss so schnell wie möglich mit antiviralen Medikamenten behandelt und intensivmedizinisch betreut werden. Jeder Tag ohne Behandlung erhöht das Sterberisiko. Besonders gefährdet sind Neugeborene, die jünger als zwei Wochen sind.

Herpes und Baby: die Regeln beachten

Du musst jetzt dennoch nicht in Panik verfallen, denn die Wahrscheinlichkeit einer Herpesinfektion bei deinem Baby ist gering. Wird rund um die Geburt bei einer werdenden Mutter Genitalherpes entdeckt, werden die Ärzte eine Kaiserschnittgeburt empfehlen. Und wenn du nach der Geburt Herpesbläschen bekommst, musst du dich eben an die verschärften Hygieneregeln halten. Wenn ihr dann alles gut überstanden habt, heißt es auch wieder: Küssen erlaubt!

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Bildquelle: Getty Images