Was viele nicht wissen: Der Körper benötigt auch nach der Schwangerschaft mehr Jod. Es ist für die Mama und den Säugling sehr wichtig, Jod in der Stillzeit zuzuführen – über Tabletten und die Ernährung. Worauf ihr achten besonders solltet.
- 1.Was ist Jod eigentlich und für was braucht es der Körper?
- 2.Wie hoch ist der Bedarf an Jod in der Stillzeit?
- 3.Wieso braucht der Körper in der Stillzeit mehr Jod?
- 4.Jod in der Stillzeit: Welche Präparate sind geeignet?
- 5.Jod in der Stillzeit: In welchen Nahrungsmitteln ist es enthalten?
- 6.Ist es möglich, Jod in der Stillzeit überzudosieren?
Was ist Jod eigentlich und für was braucht es der Körper?
Jod ist ein Nährstoff, der vom Körper regelmäßig aufgenommen werden muss. Das kann über die Nahrung passieren oder über bestimmte Jodpräparate. Die Jodkonzentration ist in der Schilddrüse am höchsten. Dort wird es in zum Aufbau von Schilddrüsen-Hormonen genutzt (Thyroxin, Triiodthyronin). Diese haben die Aufgabe, viele verschiedene körperliche Funktionen zu regulieren.
Wie hoch ist der Bedarf an Jod in der Stillzeit?
Eine stillende Frau sollte 260 µg Jod pro Tag zu sich nehmen – 100 µg davon über Tabletten. Diese Handlungsempfehlung stammt vom Netzwerk "Gesund ins Leben". Der Rest des Bedarfs lässt sich über die Ernährung ausgleichen (siehe unten).
Wieso braucht der Körper in der Stillzeit mehr Jod?
In der Stillzeit muss die Mutter nicht nur ihren eigenen Körper mit Jod versorgen. Über die Muttermilch geht das Jod auch an den Säugling über. Deshalb liegt die empfohlene Jodzufuhr in der Stillzeit mit 260 µg pro Tag 30 % über der Empfehlung für eine nicht schwangere und nicht stillende Frau (200 µg/Tag). Sie ist auch höher um 12 % höher als die in der Schwangerschaft (230 µg/Tag).
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Warum es so wichtig ist, dass sowohl die Mama als auch das Baby unter keinem Jodmangel leiden? Damit sich ein Säugling körperlich und geistig gesund entwickeln kann, spielt Jod eine entscheidende Rolle. Selbst wenn der Körper der Mutter nur einen sehr geringen Jodmangel aufweist, macht sich das direkt an einem niedrigeren Jodgehalt der Muttermilch bemerkbar – und damit auch mit einem Jodmangel beim Stillbaby.
Jod in der Stillzeit: Welche Präparate sind geeignet?
Viele Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere und Stillende enthalten neben Folsäure auch eine perfekt dosierte Menge an Jod. So müsst ihr nur an eine Tablette pro Tag denken. Diese Kombi-Präparate sind zum Beispiel gut geeignet:
Jod in der Stillzeit: In welchen Nahrungsmitteln ist es enthalten?
Auch wenn es nicht möglich ist, seinen Mangel an Jod in der Stillzeit alleine durch die Ernährung auszugleichen: Es empfiehlt sich dennoch, als stillende Mama auf jodreiches Essen zu achten. Jod ist besonders in drei Nahrungsmitteln enthalten:
Lebensmittel | Verzehrempfehlung |
Meeresfisch | ein bis zwei Mal die Woche |
Milch und Milchprodukte | drei Mal täglich |
Jodiertes Speisesalz | sparsam salzen, aber immer mit Jodsalz |
Übrigens: Jodsalz muss laut gesetzlicher Vorgabe zwischen 15 und 25 µg Jod pro Gramm enthalten. Wer selbst frisch kocht, sollte in der Stillzeit immer jodiertes Speisesalz verwenden. Außerdem ist es ratsam, bei fertigen Lebensmitteln auf solche zurückzugreifen, die mit Jodsalz gewürzt wurden.
Ist es möglich, Jod in der Stillzeit überzudosieren?
Auch wenn für Stillende nur eine Zugabe von 100 μg Jod pro Tag empfohlen wird: Eine Überdosierung ist kaum möglich. Bis zu 500 μg Jod pro Tag gilt als gesundheitlich unbedenklich. Worauf man allerdings – nicht nur als Stillende – achten sollte, ist nicht verschiedene jodhaltige Präparate gleichzeitig einzunehmen. Vielleicht versteckt sich zum Beispiel in einem Vitamin-Präparat zur Stärkung des Immunsystems Jod? Ganz die Finger lassen sollte man von Präparaten aus Algen oder Tang, da sie oft viel zu hohe Jodmengen enthalten.
Wer sicher gehen will, ob in seinem Körper der Jodspiegel ausreichend hoch ist, kann eine Jodanamnese durchführen lassen. Auch wer an einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse leidet, sollte sich vor der Einnahme von Jod in der Stillzeit von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen.
Quellen:
Gesund-ins-Leben.de
Wikipedia.de
Aerztezeitung.de
Bildquelle: Getty Images / Amanda Caroline da Silva