Über 30 % unserer Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt und weniger als die Hälfte der vaginalen Geburten verläuft komplikationslos. Auch Dammschnitt, Saugglocke und Co. sind Teil vieler Geburtsgeschichten - von Lachgas, Wehenmitteln und PDA mal abgesehen! Na und? Nicht nur wir finden, dass Mamas ihre Geburtsgeschichte nicht verstecken müssen.
Eine Umfrage des Kinderwagen-Herstellers Joolz zeigt, dass viele Mütter glauben, bei der Geburt nicht “genug geleistet” zu haben. So hadern viele Mamas mit der Art, wie sie ihr Kind geboren haben.
Mütter schämen sich für ihre Geburtsgeschichte
Befragt wurden 923 Frauen in einer anonymen, Hebammen-geleiteten Umfrage. Dabei gaben 70 % der Mütter, die per Kaiserschnitt entbunden haben an, sie hätten das Gefühl, keine richtige Geburt erlebt zu haben. Und über die Hälfte der Mamas, deren Geburt nicht nach Plan verlief, empfand dasselbe. Eindeutig Gefühle, die wir als Gesellschaft ernst nehmen sollten. Denn die Abwertung von Müttern fängt schon beim Sprachgebrauch an.
Sind medizinische Eingriffe bei der Geburt unnatürlich? Natürlich nicht!
Die Idee, zwischen einer natürlichen und unnatürlichen Geburt zu entscheiden, ist in Zeiten der medizinischen Möglichkeiten, unsere Babys sicher auf die Welt zu bringen, überholt. Jede Geburt ist einzigartig und ein Kraftakt, der seinesgleichen sucht. Deshalb muss keine Frau verstecken, auf welchem Weg sie ihr Kind geboren hat. Nicht bei Nachfolgeuntersuchungen, nicht bei Gesprächen auf dem Spielplatz und nicht in den sozialen Medien. Das finden auch Hebamme und Umfragen-Leiterin Franziska Luck und der unterstützende Frauenarzt Prof. Dr. med. Kai Bühling:
“Letztlich ist nur entscheidend, dass das Kind da ist und das es gesund auf die Welt gekommen ist”, sagt der Mediziner in der weiterführenden Online-Kampagne "Jede Geburt zählt".
Finden wir auch!
Habt ihr das Gefühl, es gibt verschiedene Klassen der Geburt? Oder seid ihr selbst enttäuscht darüber, wie ihr euer Baby geboren habt? Schreibt uns auf Facebook!
Bildquelle: Getty Images/Halfpoint