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Gefahr für BABYs

Keuchhusten-Infektionen auf Rekordhoch: 5 Dinge, die Eltern jetzt wissen müssen

Cute little girl coughing during a medical exam with her pediatrician in hospital.
© GettyImages / skynesher

Gerade husten und schniefen wieder gefühlt alle um uns herum: Tatsächlich infizieren sich auch immer mehr Menschen mit dem hochansteckenden Keuchhusten, der vor allem für Babys und Schwangere gefährlich werden kann. Bis Mitte Oktober verzeichnete das Robert Koch-Institut 19.782 Fälle. Das sind fast sechsmal so viele wie letztes Jahr. Was Eltern jetzt wissen müssen.

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#1 So vermeidet ihr, euch mit Keuchhusten anzustecken

Keuchhusten ist leider hochansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Wichtigste Präventions-Maßnahme ist eine Impfung. Experten empfehlen sie für Schwangere im letzten Schwangerschaftsdrittel. Babys können ab 2 Monaten geimpft werden (3 Mal: mit 2, 4 und 11 Monaten). Da die Schutzwirkung sich mit der Zeit abschwächt, braucht man Auffrischimpfungen: Grundschulalter und als Jugendliche (9-16 Jahre), bei Erwachsenen alle 10 Jahre (zusammen mit Tetanus und Diphtherie).

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Ansonsten gilt: Oft die Hände waschen, viel an die frische Luft gehen, gesund essen, viel Wasser trinken – und hoffen. Denn seien wir ehrlich, mit Kindergarten- und Schulkindern ist es gar nicht so einfach, bei all dem, was so rumgeht, gesund zu bleiben. Wer einen Säugling in der Familie hat, sollte jedoch besonders achtsam sein. Gleiches gilt bei vorerkrankten Familienmitgliedern oder (Ur)-Oma und (Ur-)Opa – oder wenn jemand schwanger ist.

Bei Keuchhusten-Verdacht müssen Betroffene den Kontakt zu Säuglingen und Schwangeren vermeiden! Für Neugeborene können Infektionen schlimmstenfalls tödlich enden.

Um andere zu schützen, gilt für Erkrankte: Zu Hause bleiben und Kontakte einschränken. In die Armbeuge husten und niesen. Wascht häufig eure Hände und tragt eventuell eine Maske.

#2 Keuchhusten erkennen: typische Symptome

Keuchhusten beginnt oft mit leichten Erkältungssymptomen. Ihr kennt das:

  • Erst bekommt der oder die erste in der Familie Schnupfen, leichten Husten, eventuell auch Fieber.
  • Im Fall einer Keuchhusten-Infektion setzen dann aber nach 1-2 Wochen heftige, anfallsartige Hustenanfälle ein, besonders nachts.
  • Diese können sehr anstrengend sein, teils bekommen Betroffene währenddessen kaum Luft, weshalb dein Baby oder Kind nach dem Husten nach Luft schnappt.
  • Das Einatmen klingt nach den Hustenanfällen pfeifend bis keuchend, daher der Name Keuchhusten.
  • Die stakkatoartigen Hustenanfälle können zudem zu Erbrechen führen. Bis zu 40 solcher Hustenattacken pro Tag sind möglich.
  • Langwierig: Der Husten kann Wochen oder sogar Monate anhalten.

Jugendliche, Erwachsene und die meisten geimpften Kinder erleben Keuchhusten laut RKI in der Regel "nur" als lang andauernden Husten. Was ehrlich gesagt schon quälend genug ist.

Bei Säuglingen kann es zu lebensgefährlichen Atemaussetzern kommen. Wendet euch deshalb mit stark hustendem Baby sofort an eure Kinderarztpraxis oder ruft im Notfall den Rettungsdienst.

Hier erklärt und zeigt der Kinderarzt Dr. Nibras Naami, wie es aussehen kann, wenn ein Baby Keuchhusten hat:

"Auch ältere Menschen, deren letzte Impfung länger zurückliegt, können schwer erkranken. Wenn bei Säuglingen und älteren Menschen nach dem Keuchhusten noch eine Lungen- oder Mittelohrentzündung durch andere bakterielle Erreger hinzukommt, kann es zu Komplikationen kommen."
Horst von Bernuth, Professor für Pädiatrische Immunologie und Infektiologie an der Charité
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#3 Behandlung? Meist hilft ein Antibiotikum

Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien, zumeist das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Diagnostiziert euer Arzt oder eure Ärztin Keuchhusten, verschreibt er/sie in der Regel ein Antibiotikum. Das Medikament kann die Krankheitsdauer verkürzen und die Ansteckungsgefahr verringern.

Auch hilfreich bei Husten: Viel trinken, um den Schleim zu lösen, das Kopfteil des Betts beim Schlafen erhöhen, einen Luftbefeuchter aufstellen und gerade mit Babys und Kindern auf eine rauchfreie Umgebung achten.

Wichtig zu wissen: Hustenlindernde Hausmittel wie Thymiantee oder Honig sind für Babys unter 1 Jahr tabu:

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#4 Warum steigen die Keuchhusten-Zahlen gerade jetzt so stark an?

Expert*innen benennen für den deutlichen Anstieg der Keuchhusten-Fälle verschiedene mögliche Gründe:

  • Nachholeffekt: Während der Pandemie gingen die Ansteckungen durch Kontaktbeschränkungen zurück. Jetzt holen viele die Infektion quasi nach.
  • Zyklisches Auftreten: Keuchhusten tritt typischerweise alle 3-5 Jahre verstärkt auf. Wir befinden uns gerade in so einer Phase.
  • Verbesserte Diagnostik: Durch moderne PCR-Tests wird der Erreger heute häufiger entdeckt als früher.
  • Nachlassender Impfschutz: Bei Keuchhusten sind Auffrischimpfungen nötig. Auch Genesene können sich nach 10-20 Jahren wieder anstecken.
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#5 Was ist der Unterschied zwischen Erkältungs-Husten und Keuchhusten?

Die Hustenanfälle sind bei Keuchhusten länger und heftiger als bei einer normalen Viruserkrankung. Unsere Kollegin Jennifer Kober hat euch hier tiefergehende Infos zum Thema Keuchhusten und den Schutz-Strategien für Babys zusammengestellt:

Hier habe ich euch 7 hilfreiche Tipps für hustende Kids aufgeschrieben. Und ganz generell, bei welchem Symptomen wir Eltern mit unserem Nachwuchs sofort in die Arzt-Praxis gehen sollten.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Robert Koch Institut; PM charite.de: "Keuchhusten: Fallzahlen steigen – Gefahr für junge Babys"Helios Gesundheit: "Keuchhustenfälle auf Rekordniveau: Gefahr für Babys und Vorerkrankte"; Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

20 Gesundheitsmythen: Welche Weisheiten taugen wirklich was?

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