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Süße Krabbelkäfer

Ab wann krabbeln Babys? Der ultimative Guide für Eltern zum Krabbelstart

Ab wann krabbeln Babys?
© Getty Images/ArtistGNDphotography

Es gehört zu den großen Meilensteinen im ersten Lebensjahr: Unser Baby krabbelt los und entdeckt die Welt (aka das Wohnzimmer und alle angrenzenden Räume). Bis es so weit ist, haben wir Tipps, wie ihr euer Baby beim Krabbeln lernen unterstützen könnt. Und natürlich geben wir euch auch Antwort auf die brennende Frage: "Ab wann krabbeln Babys?"

Ab wann fangen Babys an zu krabbeln?

Das ist natürlich von Kind zu Kind verschieden, aber in der Regel können Eltern davon ausgehen, dass ihr Baby mit circa sechs Monaten beginnt, seinen Wirkungsradius mittels Robben, Rollen, Rutschen und am Ende dann Krabbeln zu erweitern. Wenn euer Kind etwas später dran ist, ist das aber kein Grund zur Sorge. Richtig Krabbeln können die meisten Babys erst mit acht bis zehn Monaten. Und manche Babys können gar nicht krabbeln, sondern gehen direkt zum Laufen über. Wenn euer Kinderarzt oder eure Kinderärztin keine medizinische Indikation sieht, weshalb euer Baby nicht krabbeln kann, ist das nicht weiter schlimm.

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Wie lernen Babys krabbeln?

Um zu krabbeln, muss euer Baby gleichzeitig einen Arm und das gegenüberliegende Bein nach vorne bewegen, absetzen und dann entsprechend wechseln – das bedarf einer Höchstleistung an Körperkoordination. Bevor euer Baby los krabbelt, macht es jede Menge Vorübungen zur Schulung von Koordination, Kraft und Motorik, die es auf das Krabbeln vorbereiten. Erst wenn es die einzelnen Komponenten gezielt einsetzen kann, krabbelt euer Baby los. Das bestätigt Prof. Dietrich Petersen, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie:

"Durch das Krabbeln gewinnt das Kind eine besondere Qualität der Körperbeherrschung: Es kann aktiv den Raum ausloten, Distanz überwinden und eine erste Vorstellung von kindlicher Autonomie entwickeln."

Die ersten Krabbelversuche unserer Kinder bringen uns oft zum Lachen. Aber ab wann können unsere Babys eigentlich richtig laut lachen? Wir verraten es euch gerne.

Mein Baby kann nicht krabbeln – ist das schlimm?

"Kinder sind keine Automaten, sondern individuelle Wesen mit besonderen Vorlieben", erklärt Petersen. Jedes Baby hat seinen eigenen Zeitpunkt, zu dem es sich in Bewegung setzt. Manche Kinder wollen überhaupt nicht krabbeln – das kann durchaus vorkommen! Diese Kinder lassen die Krabbelphase einfach aus und gehen vom Sitzen und Robben direkt zu den ersten Schritten über. Das lässt sich dann auch nicht erzwingen – es ist bei manchen Kindern im Programm einfach nicht vorgesehen. Andere Kinder krabbeln nicht nach dem typischen Muster, sondern rutschen auf dem Po vorwärts oder nutzen andere ungelenk aussehende Bewegungen, um vorwärtszukommen.

"Es gibt Babys, die gleich mit dem Laufen beginnen, ohne dass sich dahinter eine Störung verbirgt. Im Zweifelsfall kann man seinen Kinderarzt befragen, der geeignete Fördermaßnahmen in die Wege leiten kann, wenn sich das Kind nicht altersgerecht weiterzuentwickeln scheint."
Professor Petersen
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Kein Grund zur Sorge: Das Krabbeln zu "überspringen" oder anders zu krabbeln, bedeutet keine Entwicklungsverzögerung, sondern ist schlicht und einfach ein anderer Weg zum selben Ziel: der Fortbewegung auf zwei Beinen.

Wie kann ich mein Baby beim Krabbeln fördern?

Eltern sollten nicht nur aus Sicherheitsgründen immer dabei sein, wenn das Baby auf Tour geht. Krabbeln Papa oder Mama am Anfang mit, gibt das dem Kind größere Sicherheit: Es traut sich mehr zu und nimmt die Umwelt aktiver wahr.

Professor Petersen erklärt: "Das Krabbeln fördern Eltern am besten dadurch, dass sie sich selbst auf die Niederungen des Teppichs begeben und dem Kind die neue Welt schmackhaft machen, mit Bällen rollen, Dinge verstecken, die das Kind mit Freuden wiederentdeckt, und dergleichen mehr. Für Kinder zählt der sinnliche Reiz. Und alles, was sich bewegt, steckt aus kindlicher Sicht voller Leben." Kinder, deren Eltern nicht aktiv beim Krabbeln lernen begleiten, verhalten sich deutlich passiver beim Erlernen der Fortbewegung auf allen Vieren.

Mit folgenden Aktionen könnt ihr euer Baby beim Krabbeln fördern:

  • Vorbereitung: Damit euer Baby los krabbeln kann, muss es bestimmte andere Meilensteine lernen, dabei könnt ihr es schon unterstützen. Wichtige Zwischenschritte zum Krabbeln lernen sind, sich drehen und sich selbst hinsetzen können.
  • Vorkrabbeln: Kinder lernen durch Nachahmen. Außerdem macht es den Kleinen Freude, wenn Mama und Papa sich lustig auf Händen und Knien durch den Raum bewegen – Babys finden alles cool, was anders als normal ist.
  • Mit Bällen, Ballons und Autos locken: "Da liegt etwas ganz Spannendes außerhalb meiner Reichweite. Das will ich haben" ... und schon krabbelt euer Baby darauf zu und versucht, den Gegenstand zu schnappen.
  • Platz schaffen: Wer krabbelt, braucht Platz. Deshalb legt euer Baby möglichst frei im Raum ab, damit es sehen und spüren kann, dass um es herum eine weite Fläche ist, die es erobern kann.
  • Mehr Halt: Auch wenn Babys noch weiche Kniescheiben haben und ihnen das Krabbeln auf den Knien deutlich weniger weh tut als uns Erwachsenen – eine weiche (nicht zu weiche) rutschfeste Krabbelunterlage, z. B. solche Spielmatten, und spezielle Krabbelstrumpfhosen mit Noppen an den Knien oder Krabbelsocken machen das Krabbeln für euer Kind bequemer und erfolgversprechender.
  • Verschiedenen Untergrund testen: Manche Babys krabbeln lieber auf dem Teppich, andere mögen Dielen und wieder andere Sand oder Gras – tatsächlich kann es einen großen Fortschritt bringen, wenn ihr eurem Baby die Chance gebt, auf verschiedenen Untergründen zu krabbeln.

Jeder Meilenstein bildet die Grundlage für den nächsten Meilenstein. Jede motorische Fähigkeit, die euer Baby lernt – sei es Kopf heben und drehen, sich umdrehen, greifen, sich abstützen, robben, sitzen – gehört zu den Bewegungsbausteinen, aus denen euer Kind später das Krabbeln und dann das Laufen lernt. Deshalb ist jede Bewegungsförderung Krabbel- und Lauflernförderung.

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Achtung das Baby krabbelt: Umgebung sichern

"Das Krabbeln ist für Eltern meist ein sehr beglückendes Phänomen", sagt Petersen. "Es fordert ihnen aber auch eine Fülle von Rücksicht und Sicherungsmaßnahmen ab, um das Kind vor Schäden zu bewahren. Steckdosen, Blumen, Arzneimittel, Treppen: Überall lauern plötzlich Gefahrenquellen."

Deshalb ist es keine schlechte Idee, eure Wohnung vor dem Krabbelstart kindersicher zu machen. Darauf könnt ihr achten:

  • Alle gefährlichen oder gefährdeten Gegenstände wie Reinigungsmittel, Haus- und Gartengeräte, Kleinteile, etc. bis zur Höhe von 1 m zu entfernen
  • Schränke und Schubladen mit Kindersicherungen versehen (Klemmgefahr)
  • Treppengitter installieren
  • Wackelige Hocker und andere Möbel oder Deko-Gegenstände, an denen sich euer Kind hochziehen könnte und die dabei kippen könnten, entfernen
  • Steckdosen sichern
  • Giftige Zimmerpflanzen hochstellen

Hier findet ihr elf weitere spannende Meilensteine, auf die ihr euch im ersten Lebensjahr eures Babys freuen könnt:

Kennst du diese 21 Phobien, unter denen viele Eltern leiden?

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