Fragen zu Neugeborene? Da gibt es doch viel Spannenderes als nur "Wie heißt es denn?" oder "Ist das ein Junge oder Mädchen?" Wir gehen 7 Fragen rund um DAS große Wunder der Menschheit auf die Spur.
Unsere Kinder werden uns ein Leben lang viel Liebe, Stolz und manchmal auch Sorgen bescheren. Und on top noch viele Fragezeichen hinterlassen, denn welche Eltern verstehen schon immer den Nachwuchs. Das wird ab der Trotzphase zur echten Meisterleistung. Am Anfang beschäftigen Mama und Papa aber ganz andere Fragen, deren Antworten oft ein großes Staunen hinterlassen:
#1 Was ist denn überhaupt Käseschmiere?
Nach der Geburt hat euer kleiner Wurm eine Käseschmiere auf der Haut, die ihn im Fruchtwasser vor dem Austrocknen geschützt hat. Auch nach der Geburt bietet diese weiße und wachsähnliche Schicht noch einen natürlichen Schutz vor Hautinfektionen, weshalb sie nicht abgewaschen werden sollte. Normalerweise verschwindet die Käseschmiere nach spätesten 72 Stunden.
#2 Manche Neugeborene sehen so zerknautsch aus. Warum ist das so?
Die Geburt ist für die meisten Mütter kein Zuckerschlecken und das gilt ebenfalls für die neuen Erdenbürger. Die "Reise" durch den Geburtskanal ist ganz schön eng, oft sind Augen und Gesicht durch die Anstrengung der Geburt auch geschwollen. Wenn das Baby deutlich nach dem ausgerechneten Entbindungstermin auf die Welt kommt, wird die Haut zudem etwas faltig aussehen.
#3 Was ist mit Stillen: Wissen Neugeborene gleich, wo die Muttermilch ist?
Euer Baby kommt mit einigen überlebenswichtigen Reflexen auf die Welt. Der bekannteste ist der Saugreflex. Direkt nach der Geburt wird euer Winzling beginnen, die Brust der Mutter zu suchen, damit es sein Bedürfnis nach Nahrung und Sicherheit stillen kann. Das erste Andocken ist also ein angeborener Automatismus, trotzdem kann es in den folgenden Tagen zu Stillproblemen kommen. Das ist ganz normal, denn erst einmal müssen Mama und Baby eine Stillbeziehung aufbauen.
#4 Warum wird am Anfang so wenig Muttermilch produziert für die Säuglinge?
Der erste Schluck Nahrung für das Baby heißt Kolostrum und ist noch keine Muttermilch im klassischen Sinne. Im Vergleich zur Muttermilch unterscheidet sich die Substanz insbesondere in der Optik. Kolostrum ist eher dickflüssig und schleimig und hat eine gelbliche Farbe. Durch diese konzentrierte und kleinvolumige Form bekommt euer Nachwuchs alle Nährstoffe, die er braucht, da sein Verdauungssystem noch unausgereift ist. Es sieht also nur so wenig aus, aber hier kommt es nicht auf die Quantität, sondern Qualität an.
#5 Farbig oder schwarz-weiß: Wie sehen die Babys in der Anfangszeit?
Der Sehsinn bei Neugeborenen ist nur wenig ausgebildet. Säuglinge können kurz nach der Geburt lediglich 20 bis 30 cm weit gut sehen. Was weiter weg ist als Mamas Gesicht beim Stillen, können Neugeborene noch nicht scharf einstellen. Sie sehen die ganze Welt ein wenig verschwommen. Es ist noch nicht wissenschaftlich erwiesen, ob sie ihre Umgebung in farbig oder schwarz-weiß wahrnehmen, aber da sie bevorzugt auf kontrastierende Farben reagieren, ist davon auszugehen, dass die kleinen Wesen Farbunterschiede erkennen. Übrigens bevorzugen sie Rot, weil es sie an die Gebärmutter, ihre "Wohnung" in den letzten neun Monaten, erinnert.
#6 Weshalb ist die Kopfform nach der Geburt so komisch?
Der Babykopf ist bei der Geburt enormem Druck ausgesetzt, wenn er durch den Geburtskanal nach außen gepresst wird. Damit er dabei keinen Schaden nimmt, sind die Schädelknochen in diesem Entwicklungsstadium noch nicht zusammengewachsen, sondern flexibel und anpassungsfähig. So können sie sich während des Geburtsvorganges noch verschieben und sogar einander überlappen.
#7 Wieso sind die Augen von neugeborenen Babys blau?
Alle Babys haben nach der Geburt erst einmal blaue Augen. Das stimmt bedingt.Bei Menschen mit heller Hautfarbe sind die Augen nach der Geburt meistens blau. Bei Menschen mit dunkler Hautfarbe sind die Augen fast immer braun. Das hat damit zu tun, dass sich der dunkle Farbstoff Melanin in der Regenbogenhaut des Auges festgesetzt hat.
Kommt ein Baby mit braunen Augen zur Welt, verändert sich die Augenfarbe auch später nicht mehr. Blaue Babyaugen können sich mit der Zeit aber noch verändern. Die eigentliche Augenfarbe entwickelt sich dann meist ab dem vierten Lebensmonat – und erst mit ein bis zwei Jahren steht die eigentliche Augenfarbe fest.
Mein Fazit
Babys sind wirklich Pore für Pore ein großes Wunder. Plötzlich sind sie da und brauchen teilweise so viel Schutz und Hilfe, andererseits wachsen sie so schnell und lernen gefühlt täglich Neues dazu. Für mich persönlich hat sich in der Babyzeit meiner Tochter, die damals am liebsten im Kinderwagen draußen geschlafen hat, am meisten zwei Fragen gestellt. 1. Warum wacht sie immer dann auf, wenn ich in Ruhe beim dm einkaufen wollte? 2. Warum wacht sie immer dann auf, wenn ich nach einer Stunde draußen rum schieben, zuhause ankomme und mich auch mal kurz hinlegen will? Die Antworten habe ich von meiner jetzt 3-Jährigen nie bekommen ...
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