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Erfahrungsbericht

Nie wieder Schnuller! 3 Gründe, warum ich es bereue, damit angefangen zu haben

Warum ich einem Baby nie wieder einen Schnuller geben würde
© Getty Images/Juanmonino

Gehört ihr eher zum Team "Schnuller ist der beste Beruhiger" oder eher "Schnuller ist Teufelszeug"? Meine Tochter liebte ihren "Nunu" bis zu ihrem dritten Geburtstag abgöttisch. Und wir hatten frühzeitig eine gute Beruhigungs-Methode. Aber dann kam der Horror mit dem Abgewöhnen! Genau darum bin ich jetzt der Meinung: Ich würde dem Kind gar keinen Schnuller mehr geben.

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Die offizielle Meinung: Darf ich meinem Stillbaby einen Schnuller geben?

An dieser Frage scheiden sich die Geister. Von Stillbefürwortern heißt es generell, dass der Schnuller eher kontraproduktiv sei für die gute Stillbeziehung. Das Baby soll sein natürliches Saugbedürfnis an der Mutterbrust stillen. Stillen wird empfohlen und der Schnuller sollte nicht die erste Beruhigungsmaßnahme für das Neugeborene sein. Das Baby braucht Nähe zu den Eltern, Körperkontakt, Herumgetragen und Geschuckelt werden. Man soll das Kind so lange an der Brust nuckeln lassen, wie es möchte, weil es dadurch eben auch dieses Saugbedürfnis stillt und es festigt die Bindung zur Mutter.

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Wenn Stillbabys auch einen Schnuller bekommen, dann nach dem Motto "So wenig mit möglich, so viel wie nötig". Also nur in Ausnahmesituationen, wenn die Mutterbrust gerade nicht verfügbar ist und der Schnuller als Ersatz akzeptiert wird. Doch wenn er herausfällt, soll man ihn dann nicht wieder geben. Manche Babys mögen ja gar keine Schnuller, sondern nehmen den Daumen. Das hat Vor- aber auch Nachteile. Nuckeln ist für Babys eben auch Trost und etwas sehr Emotionales und Wichtiges. Man soll ihnen ihren Saugreflex auch nicht übel nehmen, weil er ganz natürlich ist. Also kann ein Hin- und Wieder-Schnuller durchaus Vorteile haben, solange das Kind ihn nicht permanent nutzt. Mehr darüber, wann ein Schnuller empfohlen wird, lest ihr hier bei uns.

Wie wir es gemacht haben

Aber das ist alles leichter gesagt als getan, oder? Ich habe meine Tochter 8 Monate lang gestillt und ihr trotzdem den Schnuller gegeben. Meine Hebamme meinte, das sei kein Problem, wenn es nur selten passiert. Doch anfangs zögerten wir tatsächlich, ob wir ihr den Nucki geben sollen, weil ich besagte Empfehlungen gelesen hatte. Da auch Oma und Opa meinten, das wär doch okay, haben wir ihn dann doch eingesetzt, weil es unserer Meinung nach schwierig war sie ohne zu beruhigen und zum Schlafen zu bringen. Sie fand dann beides gut: Gestillt werden und mit Schnuller schlafen.

Doch leider war es nicht so leicht, ihr das Nuckeln wieder abzugewöhnen. Sie hat im Kinderwagen am besten mit Schnuller geschlafen und getobt, sobald er nicht da war. An die obige Regel hab ich mich leider nicht gehalten und den einfachen Weg gewählt. Als sie mit acht Monaten dann die Brust von alleine nicht mehr wollte, ging Schlafen nur noch mit Schnuller. Da habe ich es schon bereut, dass wir uns einen "Schnuller-Suchti herangezogen haben". Hätte ich vielleicht länger stillen sollen und ihr nicht so schnell den Nucki als Ersatz lassen sollen?

Warum ich es bei einem zweiten Kind nicht wieder machen würde

Es gibt genau 3 Gründe, die mich jetzt im Rückblick davon abhalten würden, einem Baby so viel den Schnuller zu geben:

#1 Wehe der Schnuller war nachts weg!

Der erste Grund, der für mich jetzt gegen den Nuckel spricht: Das Einschlafen ging zwar mit Schnuller relativ leicht, aber in den ersten zwei Jahren mussten wir ständig nachts zu ihrem Bett aufgrund ihrer penetranten Rufe "Nunuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!" Der Schnuller war urplötzlich weg und wir mussten ihn nachts ständig suchen, weil sie ohne nicht weiter schlief. Von Durchschlafen kann da keine Rede sein!

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#2 Die Zahn- und Kieferstellung leidet

Der Schnuller war ganz lange auch bis ins dritte Lebensjahr tagsüber ihr Begleiter. Wir fingen also damit an, dass wir tagsüber den Schnuller nicht mehr in Sichtweite hatten, damit sie ihn langsam weniger benutzt und wir gemeinsam lernen, dass sie sich anders beruhigt, wenn sie mal frustriert ist.

Da wir regelmäßig schon seit dem ersten Jahr mit ihr bei der Zahnärztin waren, guckte die auch immer nach den Beißerchen. Zum dritten Geburtstag kam der liebe Hinweis, dass die Zahn- und Kieferstellung nicht optimal sei, weil unsere Tochter so viel schnullert und wir ihr das dringend abgewöhnen sollten. Diese Ansage gefiel ihr natürlich gar nicht. Wir haben uns dann für den kalten Entzug entschieden, nicht für Schnullerbaum oder Schnullerfee.

#3 Abgewöhnung war der Horror

Ihr den geliebten Nucki tagsüber zu reduzieren ging ja noch einigermaßen. Das hat sie irgendwann akzeptiert. Aber als wir ihr sagten, dass jetzt auch beim Einschlafen Schluss sei, war was los! Stundenlange Tränen und große Dramatik, die Einschlafbegleitung ging über Stunden, irgendwann weinte sie sich mit ihrem Kuscheltier in den Schlaf. Es dauerte über vier Monate, bis sie gelernt hatte, ohne einzuschlafen und nachts auch nicht mehr danach zu fragen. Das zehrte ganz schön an unser aller Nerven.

Katja Nauck

Wir können nicht alles richtig machen

Im Rückblick denke ich jetzt, wir hätten sie als wenige Monate altes Baby anders beruhigen sollen, und ihr nicht immer gleich den Nuckel geben sollen: mehr Körperkontakt, mehr Stillen, mehr Herumtragen und Co. Aber natürlich ist man hinterher meist schlauer. In der Situation haben wir den einfachsten Weg gewählt. Ich war damals ehrlich gesagt auch froh, dass das Stillen vorbei war und sie sich quasi alleine von der Brust abgewöhnt hatte. Aber dafür war dann eben ihr Nuckel das Wichtigste, denn der Saug- und Nuckelreflex war ja mit acht Monaten noch stark da.

Ihre Zahnstellung ist jetzt okay und sie hat es prima gelernt. Dennoch hätte man sich diesen ganzen Hustle sparen können. Daher würde ich jetzt bei einem zweiten Kind anders vorgehen und z.B. mehr die Brust geben, wenn Stillen dann wieder so gut klappen sollte. Wohl den Eltern, deren Baby einen Schnuller gar nicht erst annimmt, die haben diese Probleme nicht. Aber dafür sicherlich andere ... Letztlich muss es jede Familie selber wissen. Wir sind alle nicht perfekt und machen es so gut wie wir es eben können.

Ähnlich geht es meiner Kollegin Natalie mit dem Thema "Hausbett ja oder nein". Lest hier, warum sie immer begeistert war von den beliebten Kinderbetten, aber es jetzt bereut:

Katja Nauck

Während ich Schnuller hasse, würde Kollegin Natalie in Zukunft nie wieder ein Hausbett kaufen, Jennifer geht es genauso mit Babybetten, Redakteurin Charoline nervt es, dass sie wegen ihrer Kinder immer zu spät kommt und Gesine stellt manchmal das Mamasein generell in Frage (zumindest in bestimmten Situationen). Und kennt ihr das Kinderbuch "Das Neinhorn"? Das ist im Haushalt von Kollegin Charoline verboten, während Redakteurin Gesine keine Toniebox ins Haus kommt.

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Habt ihr auch ein Baby, das Haare waschen so hasst? In unserem Video kommen ein paar praktische Tricks für ein häufiges Elternproblem:

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Teste dein Wissen: Wie schlafen Babys und was brauchen sie dafür?

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