Husten, wir haben ein Problem: Nach drei Monaten steigt die Gefahr für die erste Erkältung, weil der angeborene Nestschutz bei Säuglingen nachlässt. Welcher Hustensaft eignet sich für ein Baby?
Wir husten, er geht nicht weg, wir suchen in der Hausapotheke nach einem Hustensaft – fertig. Für uns Großen hat sich in vielen Fällen so das Thema Medikation schnell erledigt. Für Babys ist es da schon komplizierter, denn die meisten Hustensäfte für Kleinkinder sind nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet. Auch sind einige nicht mal für Kinder unter zwei Jahren empfohlen bzw. es wird immer im Beipackzettel darauf hingewiesen, erst mit einem Kinderarzt über die Einnahme zu besprechen. Viel sanfter und unbedenklicher sind pflanzliche Hustensäfte, die ihr mit naturheilkundlichen Rezepten selber herstellen könnt.
Wichtig: Niemals Honig für den selbst gemachten Hustensaft verwenden. Honig ist an sich ein geeignetes Lebensmittel zum Süßen, der auch in Erkältungszeiten unseren Hals beruhigt. Aber da es ein Naturprodukt vom Imker ist und im Normalfall nicht vor der Abfüllung abgekocht wird, könnten Bakterien vorhanden sein, die für Babys gefährlich sind, da ihr Darm noch reifen muss.
Hustensaft für Baby aus Zwiebeln mit Thymian
Aus einer Zwiebel und etwas Zucker lässt sich der Hustensaft einfach und schnell selber machen. Die Wunderwaffe Zwiebel hat eine schleimlösende, antibiotische und schmerzstillenden Wirkung. Und die Heilpflanze wirkt sich positiv bei Atemwegserkrankungen aus.
So geht's:
- Zwiebel klein schneiden und mit etwas Thymian (frisch oder getrocknet) in ein leeres Marmeladenglas füllen.
- Ausgiebig mit Zucker, Kandiszucker bedecken und ziehen lassen. Bei Zimmertemperatur entsteht so schon nach wenigen Stunden die ersten Löffel Hustensaft.
- Den Hustensaft löffelweise über den Tag verteilt einnehmen.
Die Haltbarkeit beträgt etwa 3 Tage im Kühlschrank. Da er sehr viel Zucker enthält, solltet ihr sorgfältig die Zähne putzen, wenn euer Baby schon Beißerchen hat.
Tipp: Wärme beschleunigt das Lösen der Zwiebelsäfte im Zucker, also stell die Mischung auf einem Heizkörper, wenn es eilig ist.
Hustensaft für Baby aus Schwarzem Rettich
Der Schwarze Rettich steht vielleicht etwas im Schatten der bekannteren Zwiebelsaft-Variante, ist aber als Hausmittel gegen Husten ebenso bewährt. Und gerade während der Erkältungszeit, also im Herbst und Winter, hat er Saison.
So geht's:
- Ihr schneidet die Rübe an der Blatt- bzw. Oberseite auf, sodass ihr einen Deckel abnehmen könnt.
- Dann höhlt ihr die Knolle aus, d. h. ihr kratzt das Fruchtfleisch heraus und stecht an der Unterseite der Knolle ein Loch, dort, wo die Wurzel ansetzt.
- Danach befüllt ihr die leere Knolle abwechselnd mit Kandiszucker und den ausgekratzten Fruchtfleischstückchen. Ihr könnt auch Kristallzucker verwenden.
- Die gefüllte Rübe setzt ihr dann mit der angestochenen Wurzelseite nach unten auf ein Glas und lässt sie dort einige Stunden ziehen.
- Es entsteht ein Sirup, der durch das Loch an der Wurzel langsam heraustropfen kann
- Ihr könnt die Knolle auch ein zweites Mal mit Fruchtfleisch und Zucker befüllen; das Loch an der Unterseite müsst ihr möglicherweise erneut öffnen, weil es verklebt ist.
Auch hier gilt: Da der Saft sehr viel Zucker enthält, solltet ihr sorgfältig die Zähne putzen, wenn euer Baby schon Beißerchen hat.
Alternative zum Hustensaft für Baby: Zwiebeltee ohne Zucker
Ihr wollt eurem Wonneproppen noch keinen Zucker geben? Das ist verständlich. Dann probiert dieses Rezept hier aus.
So geht's:
- Eine Zwiebel klein schneiden, etwa 5 Minuten in einem halben Liter Wasser aufkochen und abseihen.
- Ihr könnt auch etwas Süßholz und/oder etwas Thymian mitkochen, das macht den Tee richtig lecker und unterstützt die schleimlösende Wirkung.
- Dem Baby den Tee löffelweise geben.
Die drei Rezepte stammen aus diesem Buch hier von Claudia Schauflinger, welches im Maudrich Verlag erschienen ist:
Wann sollte man mit einem hustenden Baby zum Arzt?
Hat der Husten eures Babys keine ernsteren Ursachen, geht er nach einigen Tagen von allein wieder weg. Um aber sicher zu gehen, dass es sich nicht zum Beispiel um Asthma, Bronchitis oder (Pseudo-)Krupp handelt, solltet ihr auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn euer Kind länger als zwei Tage hustet oder Fieber bekommt. Sofort zum Kinderarzt müsst ihr, wenn euer Baby beim Husten Anzeichen von Atemnot zeigt (ziehendes Geräusch beim Einatmen, graue Haut, blaue Lippen), blutigen Auswurf hat und sich sein Allgemeinzustand verschlechtert.
Quelle: Maudrich Verlag
Mein Fazit
Während heute meine 3-jährige Tochter natürlich längst auf den süßen Geschmack gekommen ist und Hustensaft sogar ohne Husten trinken würde, war es als Baby schwieriger. Uns hat es damals geholfen, die Liegeposition zu ändern, denn bei erhöhtem Oberkörper ist der Hustenreiz meistens geringer, da der Schleim über den Rachen abfließen kann. Wir haben einfach einen dünnen Ordner unter die Babymatratze gelegt, der wie ein Keilkissen funktioniert hat.
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