Husten (in der Nacht) ist super fies – besonders wenn man wegen des Babys sowieso schon wenig Schlaf bekommt. Welche Medikamente man bei Reizhusten in der Stillzeit nehmen darf. Und welche Hausmittel zusätzlich helfen.
Reizhusten in der Stillzeit: Diese Hustenlöser sind erlaubt
Um festsitzenden, hartnäckigen Husten zu lösen, sind in der Stillzeit kurzfristig Acetylcystein oder Ambroxol die Wirkstoffe der Wahl.
Außerdem können verschiedene pflanzliche Mittel zum Einsatz kommen. Dazu zählen z.B. Arzneimittel mit Efeublätterextrakt, Spitzwegerich, Sonnentau, Eibischwurzel und Thymian. Es liegen dazu keinerlei Hinweise auf schädigende Effekte vor, allerdings fehlen auch Studien zur Verträglichkeit. Ob ihr sie nehmen wollt, müsst ihr also selbst bzw. mit eurer Ärztin abwägen.
Zu den natürlichen Hustenstillern gehört beispielsweise Monopax von Klosterfrau. Es wird bei Reizhusten oder trockenem Husten angewendet. Allerdings sei auch hier darauf hingewiesen, dass das homöopathische Mittel nicht systematisch auf seine Verträglichkeit in der Stillzeit untersucht wurde, weshalb der Hersteller empfiehlt, vor der Einnahme mit einem Arzt zu sprechen. Das Mittel gibt es als Sirup oder Tropfen.
Reizhusten in der Stillzeit: Diese Hustenstiller dürft ihr nehmen
Wer kennt es nicht? Kaum legt man sich in die Waagrechte, geht das Gekeuche los. Hustenreiz kann besonders nachts wirklich quälend sein und einem den Schlaf rauben – wenn es das Baby nicht eh schon tut.
Auch bei Reizhusten in der Stillzeit dürft ihr im Notfall zu Hustenstillern greifen – wenn alle anderen lindernden Mittel ausgeschöpft sind. Am besten geeignet ist hier der Wirkstoff Dextromethorphan. Allerdings soll er laut Embryotox nur für kurze Zeit angewendet werden. Gelbe Liste Pharmindex rät sogar ganz davon ab.
Auch Codeintropfen dürfen – wenn nötig – eingenommen werden. Diese sind allerdings verschreibungspflichtig und sollten nicht länger als zwei Tage zum Einsatz kommen. Embroyotox rät außerdem zu "guter Beobachtung des Säuglings" bei Anwendung. Aber: "Einzeldosen erfordern keine Einschränkung des Stillens."
Besondere Vorsicht sei wegen des atemdepressiven Potentials allerdings "bei Stillkindern mit Apnoeneigung" und "bei Neu- und Frühgeborenen" geboten.
Ganz wichtig: Niemals schleimlösende Hustenmedikante und Hustenstiller gleichzeitig nehmen! Das gilt nicht nur in der Stillzeit.
Gegen das Kratzen im Hals können auch Lutschtabletten wie z.B. Isla Moos Abhilfe schaffen.
Reizhusten in der Stillzeit: Diese Hausmittel können helfen
Nicht nur Medikamente sind bei Reizhusten in der Schwangerschaft eine Option. Erst einmal oder auch zusätzlich können diese bewährten Hausmittel gewählt werden:
Inhalieren mit Wasserdampf
Eine hustenlösende Wirkung hat das Inhalieren mit Wasserdampf. Außerdem werden so die gereizten Atemwege beruhigt. Für einen besonders wohltuenden Effekt kann man das nicht zu heiße (!) Wasser mit Kochsalz, Kamille oder Thymian versetzen.
Viel trinken
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig, wenn man krank ist. Geeignet fürs viele Trinken sind etwa Hustentees aus Thymian oder Spitzwegerich. Für eine antibakterielle Wirkung kann man einen Löffel Honig oder einige Tropfen Propolis hineinrühren.
Achtung: Salbeitee und Pfefferminztee sind für stillende Mamas nicht gut geeignet, da sie die Milchbildung hemmen.
Zwiebelsirup
Zwiebelsirup wirkt wie ein natürlicher, selbstgemachter Hustensaft. Um ihn herzustellen, schneidet man eine große Zwiebel in kleine Stücke, gibt diese in ein Glas und vermengt sie dort mit Honig oder Zucker. Nach zwei Stunden Ziehzeit den Sirup einfach abseihen. Dreimal am Tag ein Esslöffel genügt.
Reizhusten in der Stillzeit: Finger weg von ätherischen Ölen
Medikamente, die ätherische Öle enthalten, können den Geschmack der Muttermilch verändern. Das kann zur Folge haben, dass der Säugling sie nicht mehr akzeptiert.
Auch auf das Einreiben mit Salben die ätherische Öle wie Eukalyptus, Kampfer und Pfefferminz enthalten, solltet ihr unbedingt verzichten. Atmen Babys dieses Stoffe ein, kann das richtig gefährlich werden und im schlimmsten Fall sogar zu Atemstillstand durch die Verkrampfung des Kehlkopfes führen.
familie.de-Tipp: Ihr seid euch immer wieder unsicher, welche Medikamente ihr bedenkenlos nehmen könnt, obwohl ihr stillt? Eine tolle Hilfe ist da Embryotox, eine Datenbank mit Informationen zu mehr als 400 Wirkstoffen und deren Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit. Wenn ihr euch unsicher seid, werft da gerne mal einen Blick hinein. Gibt es auch als App!
Quellen: tk.de, die-rathausapotheke.de, Embryotox.de, Gelbe Liste
Muttermilch ist übrigens ein echter (fast) Alleskönner: