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Routine finden

Müde?! So hoch ist der Schlafbedarf von Babys im ersten Jahr (mit Schlaftabelle und Experten-Tipps)

Schlafbedarf Baby: Baby schläft in Bettchen
© Getty Images/olesiabilkei

Wie lange Babys schlafen, ändert sich im ersten Jahr immer wieder. Und auch die beste Zeit, sie schlafen zu legen, hängt oft von ihren ganz individuellen Schlafbedürfnissen ab (so wie die Einschlafbegleitung und die Location, wo sie am liebsten schlummern). Unsere Einschlaftabelle gibt eine tolle Orientierung, wie sich der Schlafbedarf von Babys verändert, in welchem Lebensmonat sie wie viele Stunden brauchen und wie ein Beispiel-Tagesablauf aussehen könnte.

Es gibt kaum etwas Schöneres, als Babys beim Schlafen zuzusehen. Denn jetzt können auch wir Eltern für ein paar Minuten entspannen ...

Aber im Ernst: Der Schlafbedarf von Babys ist wohl eins der größten Themen für Eltern im ersten Jahr, denn es gibt so viele Faktoren, die ihn beeinflussen und so viele Situationen, wo wir uns nichts sehnlicher wünschen, als dass unser Kleines zur Ruhe kommt.

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Babys, die durchschlafen, gelten gleichzeitig als heiliger Gral und als Urban Myth. Denn ganz ehrlich: Dass Babys ganz unterschiedliche Schlafbedürfnisse, Schlafenszeiten und Vorlieben bei der Einschlafbegleitung haben und unsere liebevolle Unterstützung brauchen, ist ganz normal. Das betont auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und erklärt, warum Babys so oft aufwachen:

Dass Kinder in den ersten Lebensmonaten mehrmals nachts wach werden, ist nicht nur normal, sondern auch wichtig für ihre Entwicklung. 
BZgA

Die BzGA beschreibt weiter: "Sie schlafen in diesem Alter fast die ganze Nacht in einem leichten Schlaf (REM-Schlaf), der es ihnen ermöglicht, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und aufzuwachen, wenn sie z. B. Hunger haben, ihnen kalt ist oder die Windel voll ist."

Schlafbedarf beim Baby: Schlaftabelle 

Nicht alle Babys schlafen zur gleichen Zeit oder brauchen gleich viel Schlaf. Eine grobe Orientierung ist aber wichtig, um einen Rhytmus zu finden, der zu eurer Familie passt und eine Routine aufzubauen. Oft können wir Eltern so auch leichter erkennen, ob unser Kind vielleicht noch gar nicht müde – oder total übermüdet ist und so einen besseren Weg finden, wie es mit dem Einschlafen klappt.

Baby-Schlaftabelle

Alter

Stunden Schlaf

Wachphasen

Empf. Schlafenszeit

Expert*innen-Tipp

Neugeborenes

15 - 18 h

ganz verschieden

-

Neugeborene wachen häufig auf, weil sie Hunger haben. Feste Schlafenszeiten sind unnötig. Sobald euer Kleines schläfrig wirkt, ist es Zeit für ein Nickerchen.

1 - 2 Monate

14 - 15 h

ganz verschieden

20 - 23 Uhr

So kleine Babys schlafen abends meist spät, weil sie tagsüber noch viel und unregelmäßig schlafen.

2 - 4 Monate

14 - 15 h

je 1 - 2 h

20 - 23 Uhr

Sobald sich der Nachtschlaf verlängert, könnt ihr die Bettzeit langsam vorverlegen.

4 - 8 Monate

14 - 15 h

je 2 - 3 h

18 - 19.30 Uhr

Ab ca. 6 Monaten sind Babys bereit für eine Routine und feste Zeiten für Nickerchen (3 - 4) bilden sich heraus.

8 - 10 Monate

12 - 14 h

je ca. 3 h

18 - 19 Uhr

Ab jetzt kann sich der Schlaf nochmal stark verändern. Die meisten Babys brauchen auf einmal nur zwei Nickerchen und schlafen nachts schlechter. Eine frühe Bettzeit hilft dann.

10 - 15 Monate

12 - 14 h

je 3 - 4 h

18 - 20 Uhr

Zwei Nickerchen sind hilfreich, ab 12 - 15 Monate sind manche Babys bereit für nur einen festen Mittagsschlaf. Dann hilft eine frühe Schlafenszeit am Abend.

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Wir beziehen uns auf Expert*innen-Tipps der Schlafforschenden der US Baby Sleep Site, die sich allgemein mit den Empfehlungen der BZgA und der American Association of Pediatrics decken. Plus: Alle Tipps durchliefen unseren eigenen Praxistest.

Wie lange schlafen Babys?

In den ersten Tagen und Wochen schlafen unsere Babys besonders viel. So brauchen Neugeborene 15 bis 18 Stunden Schlaf pro Tag. Den teilen sie sich in bis zu sechs Phasen auf. Das ist auch nötig, denn in den ersten zwei Monaten ist es wichtig, dass euer Baby mindestens alle drei Stunden trinken oder stillen kann.

Danach ist die Magenreifung und sein Wachstum so weit fortgeschritten, dass vielleicht auch längere Schlafphasen möglich sind. Und auch ein Tag-Nacht-Rhythmus stell sich nach vier bis sechs Wochen immer mehr ein und ihr könnt beobachten, wie euer Baby nachts immer mehr und tagsüber für kürzere Intervalle schläft.

So brauchen Babys in den ersten 8 Monaten 14-15 Stunden Schlaf am Tag, danach 12 bis 14 Stunden. 

Beispiel für die Schlafroutine eures Babys laut Tabelle

Bei einem zwei Monate alten Baby könnte euer Tagesablauf also grob so aussehen:

7 Uhr: Aufstehen
8.30-9 Uhr: Schlafenszeit
11 - 13 Uhr: Schlafenszeit
14 - 14.30 Uhr: Schlafenszeit
16.30 - 18.30 Uhr: Schlafenszeit
19 Uhr: Mini-Nickerchen
20.30 Uhr: Mini-Nickerchen
22 Uhr: Bettzeit (ca. 3 mal Stillen/ Fläschchen pro Nacht)

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Dabei kann sich jeder Tag unterscheiden und ihr braucht euch nicht an feste Zeiten zu halten. Es kann aber helfen, Aufstehen und das erste Nickerchen fest einzuhalten, um langsam eine Routine zu entwickeln und euren Tag planbarer zu machen. Eure Schlafenszeit am Abend kann flexibel sein, damit ihr euch nach der Tagesform eures Babys (und eurer eigenen) richten könnt.

Ein festes Ritual, z. B. mit gedämmtem Licht, Kuscheln im Bett und Schlafliedern hilft, für eure Kleinen die Nacht anzukündigen. Bei älteren Babys verlängern sich die Intervalle zwischen den Schlafenszeiten am Tag entsprechend und verkürzen sich in der Nacht immer mehr.

Wichtig: Babys lieben Routine im Tagesablauf und beim Schlaf, denn sie gibt ihnen Sicherheit. Noch mehr Sicherheit geben ihnen aber entspannte Eltern! Deshalb fühlt euch nicht unter Druck gesetzt, ein bestimmtes Schema einzuhalten. Eine Regelmäßigkeit spielt sich irgendwann ganz von allein ein (und wird sich sowieso bald wieder ändern.)

Ab wann sollte mein Baby durchschlafen?

Durchschlafen bei Babys bedeutet nicht, dass sie die ganze Nacht schlafen. Der Begriff bezieht sich darauf, dass eine der nächtlichen Schlafphasen sechs Stunden andauert. Bis zu sechs Monaten ist das aus evolutionärer Sicht für Babys gar nicht sinnvoll: Ihr Körper weckt sie regelmäßig auf, um ausreichend Nahrung, die Temperaturregulierung und die Versorgung durch Mama und Papa sicherzustellen.

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Ab einem halben Jahr lässt dieses Bedürfnis (theoretisch) etwas nach und eure Kleinen können mehrere Stunden ohne Nahrung, Windeln wechseln und Co. weiterschlafen.

Aus Erfahrung wissen wir aber auch: Das ist bei vielen Babys unter einem Jahr keine Selbstverständlichkeit. Und wie im Babyalter gibt es auch im Kleinkindalter und darüber hinaus immer wieder Phasen, sogenannte Schlafregressionen, in denen Kinder nachts häufig aufwachen und uns brauchen.

Jennifer Kober

Alles nur 'ne (Schlaf-)Phase

Ich nehme aus meiner Babyzeit mit zwei Kids folgendes mit:

#1 Jedes, wirklich jedes Baby ist anders und hat spezifische Bedürfnisse, was seinen Schlaf angeht: Ob Schunkeln, Tragetuch, Stillen, Papas Brust oder Auto fahren es in den Schlaf begleiten; Mama, Staubsauger, Spieluhr oder The Who sie ins Schlummerland singen und wann und wo sie am besten schlafen, das bekommen wir Eltern nur durch Ausprobieren, Übung und Erfahrung heraus. Und am nächsten Tag kann schon alles wieder anders sein (oder die Zähnchen kommen).

#2 In einem Jahr sind auch die schwierigsten Tage und Nächte so gut wie vergessen. Oder dank dem fiesen Schlafmangel in unserer Erinnerung so verschwommen, dass wir nur noch mit Nostalgie an sie zurückdenken. 

Jennifer Kober

Viele tolle Tipps für Ruhe, Gelassenheit und einen guten Schlaf für alle findet ihr auch im Bestseller von US-Kinderarzt und Attachment Parenting-Gründer Dr. Sears "Schlafen und Wachen", das auch Hebammen und Stillberaterinnen der La Leche Liga empfehlen:

W. Sears: Schlafen und Wachen

Ein Elternbuch für Kindernächte
Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 20.11.2024 17:15 Uhr

Viele Familien sind keine Fans von Schlaftraining, andere schwören auf sanfte Methoden. Wenn ihr überlegt, ob es eine gute Idee für euch sein könnte, haben wir im Video die verschiedenen Arten im Überblick:

Schlaftraining für Babys: Diese fünf Methoden gibt es Abonniere uns
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Quellen: BZgA, The Baby Sleep Site, American Association of Pediatrics, La Leche Liga

Neugeborenen-Quiz: Wie gut kennst du dich mit den Kleinsten aus?

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