Er beruhigt, tröstet und befriedigt den natürlichen Saugreflex: ein Beruhigungssauger. Dennoch fragen sich die meisten Eltern: Schnuller – ja oder nein? Denn der Nuckel hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Wir haben als Entscheidungshilfe hier die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Schnuller: Deshalb gibt es sie überhaupt
In der Fachsprache heißen Schnuller Beruhigungssauger. Denn das ist ihre Aufgabe: Beruhigen durch Saugen. Babys haben nämlich ein „non-nutritives Saugbedürfnis“ – sie nuckeln, auch wenn sie keinen Hunger haben oder gerade (Mutter-)Milch zu sich nehmen. Das tun sie sogar schon in Mamas Bauch an ihren eigenen Fingern oder Zehen.
Sind sie auf der Welt, saugen sie an den Händen oder Fingern von den Personen, die sie halten oder auch an Kleidung oder Tüchern. Das wirkt tröstend auf sie. Um dieses Bedürfnis zu stillen, gibt es Schnuller. Auch, um Eltern im Alltag eine kleine Verschnaufpause zu verschaffen.
Schnuller – ja! Das sind die Vorteile eines Beruhigungssaugers
Schnuller? Ja klar! Denn er hat eine Menge Vorteile:
- Ein Schnuller stillt das Saugbedürfnis und tröstet und beruhigt dadurch.
- Ein Schnuller hilft, besser in den Schlaf zu finden.
- Ein Schnuller trägt dazu bei, den Herzschlag zu verlangsamen. Stressbelastung und Blutdruck können durch das Nuckeln gesenkt werden.
- Ein Schnuller unterstützt dabei, den Schmerz des Babys zu lindern, z.B. bei Impfungen.
- Ein Schnuller entlastet stillende Mamas. Denn er ist, anders als die Brust, immer verfügbar und kann auch von anderen Personen gegeben werden.
- Ein Schnuller ist ergonomisch geformt – anders als ein Babydaumen. Deshalb schädigt er den Kiefer lange nicht so stark.
- Ein Schnuller lässt sich einsetzen, wenn er "gebraucht" wird. Und dann wieder wegpacken.
- Im Schlaf bieten Schnuller einen gewissen Schutz vor dem plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS). Das haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben.
- Ein Schnuller hilft, das Verdauungssystem von Frühchen zu aktivieren. Werden sie mit einer Sonde ernährt, trägt er dazu bei, den Saugreflex anzustoßen und Verdauungshormone auszuschütten.
Schnuller – nein! Das sind die Nachteile eines Beruhigungssaugers
Leider haben Schnuller auch ein paar Nachteile:
- Zahnärzte und -ärztinnen warnen davor, dass die dauerhafte Benutzung des Schnullers zu Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne führen kann.
- Mit dem Schnuller im Mund kann das Baby seine orale Phase nicht wirklich ausleben, weil es dadurch gehindert wird, Dinge in den Mund zu stecken.
- Auch die Sprachentwicklung kann durch jahrelanges Nuckeln verzögert werden, da der Schnuller im Mund das Kind davon abhält, mit Lippen und Zunge zu experimentieren.
- Ein Schnuller ist ein Herd für Keime. Um ihn hygienisch zu halten, muss er immer wieder gründlich gereinigt und/oder sterilisiert werden. Das kostet Zeit und bedeutet Aufwand.
- Bei manchen Stillkindern kann der Einsatz eines Schnullers zu einer Saugverwirrung führen. Die Brust wird dann verweigert.
- Oft haben Kinder einen Lieblingsschnuller. Geht der verloren oder ist er gerade nicht verfügbar, ist die Empörung groß.
- Irgendwann muss man den Schnuller auch wieder abgewöhnen – und das fällt dem Kleinen natürlich schwer.
Auch beruhigend wirkt übrigens der Fliegergriff. Unsere Kollegin Anna zeigt im Video, wie ihr euer Baby sicher haltet und warum der Fliegergriff für viele Eltern ein Gamechanger ist:
FAQ
Ab wann darf ein Baby einen Schnuller benutzen?
Woher weiß ich, welcher Schnuller für mein Baby geeignet ist?
Ab wann sollte man den Schnuller möglichst wieder abgewöhnen?
Mein Baby nimmt keinen Schnuller. Wie kann ich ihn ihm angewöhnen?
Welche Schnuller sind die besten?
Quellen: apotheken-umschau.de, philips.de