1. familie.de
  2. Baby
  3. Alltag mit Baby
  4. Schnuller – ja oder nein? Das sind die Vor- und Nachteile eines Beruhigungssaugers

Umstritten

Schnuller – ja oder nein? Das sind die Vor- und Nachteile eines Beruhigungssaugers

Schnuller ja oder nein?
© Getty Images / PavelKriuchkov

Er beruhigt, tröstet und befriedigt den natürlichen Saugreflex: ein Beruhigungssauger. Dennoch fragen sich die meisten Eltern: Schnuller – ja oder nein? Denn der Nuckel hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Wir haben als Entscheidungshilfe hier die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Schnuller: Deshalb gibt es sie überhaupt

In der Fachsprache heißen Schnuller Beruhigungssauger. Denn das ist ihre Aufgabe: Beruhigen durch Saugen. Babys haben nämlich ein „non-nutritives Saugbedürfnis“ – sie nuckeln, auch wenn sie keinen Hunger haben oder gerade (Mutter-)Milch zu sich nehmen. Das tun sie sogar schon in Mamas Bauch an ihren eigenen Fingern oder Zehen.

Anzeige

Sind sie auf der Welt, saugen sie an den Händen oder Fingern von den Personen, die sie halten oder auch an Kleidung oder Tüchern. Das wirkt tröstend auf sie. Um dieses Bedürfnis zu stillen, gibt es Schnuller. Auch, um Eltern im Alltag eine kleine Verschnaufpause zu verschaffen.

Schnuller – ja! Das sind die Vorteile eines Beruhigungssaugers

Schnuller? Ja klar! Denn er hat eine Menge Vorteile:

  • Ein Schnuller stillt das Saugbedürfnis und tröstet und beruhigt dadurch.
  • Ein Schnuller hilft, besser in den Schlaf zu finden.
  • Ein Schnuller trägt dazu bei, den Herzschlag zu verlangsamen. Stressbelastung und Blutdruck können durch das Nuckeln gesenkt werden.
  • Ein Schnuller unterstützt dabei, den Schmerz des Babys zu lindern, z.B. bei Impfungen.
  • Ein Schnuller entlastet stillende Mamas. Denn er ist, anders als die Brust, immer verfügbar und kann auch von anderen Personen gegeben werden.
  • Ein Schnuller ist ergonomisch geformt – anders als ein Babydaumen. Deshalb schädigt er den Kiefer lange nicht so stark.
  • Ein Schnuller lässt sich einsetzen, wenn er "gebraucht" wird. Und dann wieder wegpacken.
  • Im Schlaf bieten Schnuller einen gewissen Schutz vor dem plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS). Das haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben.
  • Ein Schnuller hilft, das Verdauungssystem von Frühchen zu aktivieren. Werden sie mit einer Sonde ernährt, trägt er dazu bei, den Saugreflex anzustoßen und Verdauungshormone auszuschütten.

Schnuller – nein! Das sind die Nachteile eines Beruhigungssaugers

Leider haben Schnuller auch ein paar Nachteile:

  • Zahnärzte und -ärztinnen warnen davor, dass die dauerhafte Benutzung des Schnullers zu Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne führen kann.
  • Mit dem Schnuller im Mund kann das Baby seine orale Phase nicht wirklich ausleben, weil es dadurch gehindert wird, Dinge in den Mund zu stecken.
  • Auch die Sprachentwicklung kann durch jahrelanges Nuckeln verzögert werden, da der Schnuller im Mund das Kind davon abhält, mit Lippen und Zunge zu experimentieren.
  • Ein Schnuller ist ein Herd für Keime. Um ihn hygienisch zu halten, muss er immer wieder gründlich gereinigt und/oder sterilisiert werden. Das kostet Zeit und bedeutet Aufwand.
  • Bei manchen Stillkindern kann der Einsatz eines Schnullers zu einer Saugverwirrung führen. Die Brust wird dann verweigert.
  • Oft haben Kinder einen Lieblingsschnuller. Geht der verloren oder ist er gerade nicht verfügbar, ist die Empörung groß.
  • Irgendwann muss man den Schnuller auch wieder abgewöhnen – und das fällt dem Kleinen natürlich schwer.
Anzeige

Auch beruhigend wirkt übrigens der Fliegergriff. Unsere Kollegin Anna zeigt im Video, wie ihr euer Baby sicher haltet und warum der Fliegergriff für viele Eltern ein Gamechanger ist:

Fliegergriff: So klappt er Abonniere uns
auf YouTube

FAQ

Ab wann darf ein Baby einen Schnuller benutzen?

Grundsätzlich ab der Geburt. Manche Hebammen empfehlen aber, den Säugling in den ersten sechs Wochen nicht am Schnuller nuckeln zu lassen, wenn er gestillt wird. Die Folge könnte sonst eine Saugverwirrung sein.

Woher weiß ich, welcher Schnuller für mein Baby geeignet ist?

Achtet einfach auf die Altersempfehlung auf der Verpackung. Meist entscheiden Babys dann selbst, welche Schnullerart oder -marke sie gerne mögen – und welche gar nicht gehen. Und zeigen das auch sehr deutlich.

Ab wann sollte man den Schnuller möglichst wieder abgewöhnen?

Häufiges Nuckeln kann Zahn- und Kieferfehlstellungen verursachen. Deshalb wäre es ideal, dem Baby den Schnuller wieder abzugewöhnen, sobald es Zähne bekommt. Klappt das nicht, sollte man die Schnullerzeit möglichst begrenzen – z.B. aufs Einschlafen oder in Situationen, in denen das Kleine Trost braucht.

Mein Baby nimmt keinen Schnuller. Wie kann ich ihn ihm angewöhnen?

Außer den Schnuller immer mal wieder anzubieten, könnt ihr nichts tun. Natürlich solltet ihr euer Baby niemals zwingen, den Nuckel zu nutzen. Früher hat man den Sauger in süße Getränke oder Nahrungsmittel getunkt, um ihm dem oder der kleine/n Verweigerer*in schmackhafter zu machen. Bitte macht das auf keinen Fall! Denn das kann zu Karies führen.

Welche Schnuller sind die besten?

Einen Schnuller-Test von Stiftung Warentest gibt es nach wie vor nicht. Allerdings hat Öko-Test einmal eine Reihe von Beruhigungssaugern unter die Lupe genommen.

Quellen: apotheken-umschau.de, philips.de

Teste dein Wissen: Wie schlafen Babys und was brauchen sie dafür?

Hat dir "Schnuller – ja oder nein? Das sind die Vor- und Nachteile eines Beruhigungssaugers" gefallen, weitergeholfen, dich zum Lachen oder Weinen gebracht? Wir freuen uns sehr über dein Feedback – und noch mehr, wenn du uns auf Pinterest, Youtube, Instagram, Flipboard und Google News folgst.