Im Sommer sind wir mit unsern Kindern viel draußen unterwegs, auch mit den ganz kleinen. Damit eure Babys oder Kleinkind sicher durch den Sommer kommt, haben wir 10 Tipps für euch, wie ihr die sommerliche Outdoor-Umgebung auf Gefahren scannt. Denn sie haben nicht nur ruckzuck eine Schippe Sand verdrückt, sondern brauchen auch am Strand, am See und im heimischen Planschbecken besonderen Schutz. Keine Sorge, wir wollen euch nicht die Leichtigkeit des Sommers rauben, sondern euch mit unseren Tipps gut vorbereiten, damit ihr mit Baby und Kleinkind einen herrlich entspannten Sommer erleben könnt.
1.Sicheres Spielen im Sandkasten
Backe, backe Kuchen und schon landet ein Patschehändchen davon im Mund. Babys und Kleinkinder lieben das Buddeln und Spielen im Sandkasten und scheuen auch nicht vor Kostproben zurück. Deshalb empfehlen Expert*innen für den privaten Sandkasten unbedingt Spielsand verwenden! Nur so können sich Eltern sicher sein, dass darin keine Bakterien, Pilze, Insekten, Glas und Metalle lauern, die das Baby gefährden könnten. Spielsand findet man in Bau- und Gartenmärkten, sowie gut sortierten Spielwarenläden. Sandkasten bei Nichtbenutzung immer gut abdecken, damit Tiere, Insekten und Regenwasser draußen bleiben. Wenn doch mal ein tierischer Besucher etwas hinterlassen hat, am besten sofort den gesamten Sandkasten entsorgen.
Auf öffentlichen Spielplätzen haben wir natürlich keinen direkten Einfluss auf die Sandqualität. Deshalb checkt am besten vor dem Spielen im Sand einmal die Buddelfläche um euer Kind herum – so könnt ihr kleine Objekte und möglicherweise auch Scherben rechtzeitig entfernen.
2. Sicheres Spielen auf dem Spielplatz
Der TÜV testet regelmäßig die Sicherheit deutscher Spielplätze. Häufiges Fazit der Tests: Nur die wenigsten Spielplätze sind rundum sicher, auf einigen wird sogar das Leben der Kinder gefährdet. Daher kann es wichtig sein, Spielplatzgeräte vor dem ersten Besuch einmal kurz selbst überprüfen. Heraus stehende Metallhaken können Haut und Klamotten aufkratzen. Checkt gerade im Hochsommer auch, ob die Metallrutschen nicht zu heiß für kleine Kinderpopos ist. Und achtet auf die richtige Kleidung beim Klettern und Toben - mit sehr weiten Kleidern, Kordeln, Fahrradhelmen und anderen losen Kleidungsdetails können sich Kinder verfangen und es besteht im schlimmsten Falls sogar Strangulationsgefahr.
Behaltet eure Babys und Kleinkinder am besten immer im Auge. Nicht nur wegen der Spielgeräte, auch wegen der anderen Kinder. Denn Kinder nehmen Situationen anders wahr und nehmen nicht immer Rücksicht auf die Sicherheit der anderen.
3. Sicheres Spielen am Strand
Sommerurlaub am Meer! Das gefällt Babys besonders gut. Damit der Strandbesuch nicht mit Tränen endet, schützt die zarten Babyfüßchen, Mund und Augen gut vor sandigen Böen und heißem Sand. Dem Kind immer Sandalen oder Badeschuhe anziehen, damit es sich seine Füßchen nicht im heißen Sand verbrennt. Auf den Kopf kommt eine Mütze mit Nackenschutz. UV-Kleidung schützt euer Kind zusätzlich zum Eincremen mit Sonnenmilch vor einem Sonnenbrand.
Auch am Sandstrand gilt, schaut, dass euer Baby keinen Sand futtert. Wenn es doch mal passiert, Mund so gut es geht auswaschen. Das Gleiche gilt, wenn Sand in die Augen gerät. Wenn sich das Baby nach einer Stunde immer noch die Augen reibt, lieber einen Arzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass keine Sandpartikel unter das Augenlid gerutscht sind.
Wenn ihr an einem Kiesstrand badet, habt im Auge, dass euer Baby oder Kleinkind keine Steine in den Mund nimmt. Hier besteht Erstickungsgefahr, denn die Kleinen könnten die Steine verschlucken.
4. Sicheres Planschen im Meer
Babys lieben Wasserplanschen. Jedoch ist in diesem Element besondere Vorsicht geboten. Am Meer oder großen Seen können große Wellen euer Kind aus dem Gleichgewicht bringen oder es wegreißen. Haltet euer Baby oder Kleinkind immer an der Hand bzw. bleibt in seiner unmittelbaren Nähe. Wenn ihr euch zusammen mit dem Kind auf dem Arm etwas weiter ins Wasser wagen wollt, zieht eurem Baby oder Kleinkind eine sichere Schwimmweste oder Schwimmflügel an.
Überwachte Gewässer, egal ob See oder Strandabschnitte am Meer, bieten für große und kleine Badegäste immer einen zusätzlichen Schutz.
5. Sicheres Spielen mit Muscheln
Was ist das denn Tolles? Babys sind neugierig und erfassen in den ersten Lebensmonaten jede Menge Neues. Ungefähr im Alter von 16 Monaten kann euer Kind kleine Gegenstände, wie zum Beispiel Muscheln, greifen und in einer Hand halten. Jetzt heißt es aufpassen, denn Muschelschalen können spitze und scharfe Kanten haben. Das kann auch für Babyfüße schmerzhaft werden. Deshalb im besten Fall immer Badeschuhe anziehen. Wenn doch mal etwas passiert ist, spült die Wunde mit klarem Süßwasser und aus und habt im besten Falle auch noch ein nicht brennendes Wunddesinfektionsspray parat. Die Wunde anschließend mit einem Pflaster schützen. Ist der Schnitt sehr tief und macht euch Sorgen, geht mit eurem Schatz sicherheitshalber zum Arzt.
Achtung: Auch bei kleinen Muscheln besteht die Gefahr des Verschluckens, wenn die Kleinen die Teile in den Mund nehmen.
6. Haltet Ausschau nach Quallen im Sand
Man muss nicht unbedingt im Wasser sein, um mit Quallen in Berührung zu kommen. Die glitschigen Meeresbewohner werden häufig auch an den Strand gespült, wo besonders die kleinen und durchsichtigen Quallen schnell übersehen werden. Scannt die Strandumgebung um euch und euer Baby herum nach den Glibbertieren und macht einen großen Bogen um sie. Besonders Feuerquallen können sehr schmerzhafte Hautreizungen verursachen. In Ländern wie Australien und Co. gibt es zudem sehr, sehr giftige Quallen. Hat euer Kind eine Qualle erwischt und es klagt über Schmerzen, sucht sicherheitshalber die Wasserwacht oder einen Arzt auf.
7.Hygienisches Baden im Planschbecken
Splish Splash! Abkühlung im Planschbecken tut den Kleinen im Sommer gut und macht Spaß. Der Mini-Pool kann jedoch zur Brutstätte für Bakterien werden, die Harnwegsinfekte, Magen-Darm-Infekte und Hautinfektionen auslösen. Achtet deshalb immer auf sauberes Wasser, deckt das Becken über Nacht ab und wechselt das Wasser sehr regelmäßig aus (sofern ihr keine speziellen Wasserreiniger ins Wasser gegeben habt). Mit oder ohne Hygienereiniger sollte euer Baby niemals Wasser aus dem Planschbecken trinken. Wenn ihr keinen größeren dauerhaften befüllten Pool verwendet, leert eure Plansche am besten jeden Abend aus und lasst ihn umgekehrt trocknen.
8. Baby vor Insektenstichen schützen
Mücken und Wespen sind im Sommer besonders angriffslustig. Steckt der Wespen oder Bienenstachel nach dem Stich noch in der Haut, entfernt ihn mit einer Pinzette. Um Schwellungen zu vermeiden, kühlt die Einstichstellen der Insektenstiche direkt. Bei Stichen in Mund oder Hals: Etwas Kaltes zu trinken geben und umgehend zum Arzt!
Babys und Kleinkinder unbedingt mit einem wirksamen Insektenschutz schützen, denn ist der Stich erst einmal da und juckt euer Kind, wird das für alle sehr unangenehm. Hier erfahrt ihr alles über wirksamen Mückenschutz bei Kindern:
9. Baby vor Zecken schützen
Zecken lauern vornehmlich in Wiesen und Wäldern. Sie können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Letztere kommt bei Kindern unter sechs Jahren glücklicherweise eher selten vor. Eine Zeckenschutzimpfung wird frühestens ab dem 13. Lebensmonat empfohlen.
Sobald ihr in der Nähe oder auf eurem Kind eines der kleinen Krabbeltiere entdeckt, entfernt es sofort. Einige Insektenschutzmittel bieten auch Schutz gegen Zecken. Wenn ihr euch viel in der Natur, z. B. beim Camping, aufhaltet, kann eine Anwendung sinnvoll sein.
Sucht eure Kinder abends immer gründlich ab und bestückt eure Hausapotheke mit einer Zeckenzange. Verändert sich die Einstichstelle, sucht unbedingt einen Arzt auf.
10. Baby vor UV-Strahlen schützen
Die UV-Strahlung der Sonne aktiviert freie Radikale, die das Hautgewebe zerstören und Hautkrankheiten wie Hautkrebs verursachen können. Da bei Babys der körpereigene Sonnenschutz noch nicht ausgebildet ist, ist es essenziell die empfindliche Babyhaut vor der Sonne zu schützen. Daher gilt: Cremen, cremen, cremen und zwar am besten mit speziellen Baby- und Kindersonnenprodukten.
Zudem halten Sonnenhüte und schützende UV-Kleidung schädliche Strahlung zusätzlich ab. Eine Sonnenbrille braucht euer Baby noch nicht unbedingt, wenn ihr einen Sonnenhut mit Schirm verwendet und euer Kind möglichst im Schatten haltet. Wenn ihr ihm eine aufsetzt (das sieht aber auch zu niedlich aus, oder?), achtet auf ein geprüftes Qualitätssiegel. Über Planschbecken und Sandkasten könnt ihr dafür Sonnenschutz anbringen und am Strand schützt euch ein Sonnenschirm oder eine Strandmuschel. Auch für den Kinderwagen und Fahrradanhänger gibt es spezielle Sonnenverdecke, die ihr unbedingt nutzen solltet. Generell raten Kinderärzte und Kinderärztinnen, Babys und Kleinkinder nie direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen.