Früher hieß es, man solle seinem Baby auf keinen Fall Spinat geben. Aber stimmt das? Eines ist sicher: Bevor man seinem Engel das Blattgemüse serviert, ist es ratsam, sich mit dem Thema „Spinat und Baby" auseinanderzusetzen.
Spinat und Baby: Was sollte ich wissen?
Spinat ist gesund. Keine Frage! Immerhin ist er kalorienarm, reich an Vitaminen und Nährstoffen. Das kann doch unmöglich schlecht für ein Baby sein! Stimmt, wenn da nicht dieses fiese Nitrat wäre.
Nitrat: Was ist das?
Bei Nitraten handelt es sich um anorganische Stickstoffverbindungen, die im Boden vorkommen und von Pflanzen für Stoffwechsel und den Aufbau von Proteinen benötigt werden. Da sie bei wenig Sonne das Nitrat in ihren Blättern und Wurzeln speichern, gilt vor allem das Wintergemüse als nitratreich. Dazu gehört neben Rucola und Kohl unter anderem auch der Spinat.
Ist Nitrat für das Baby gefährlich?
Nitrat selbst ist nicht der Grund, warum man vor zu viel Spinat warnt. Das Hauptproblem liegt eher darin begründet, was unser Organismus daraus macht. Körpereigene Bakterien wandeln das Nitrat zu Nitrit um, welches Eisen bindet und dadurch den Sauerstofftransport im Blut erschwert. Schlimmstenfalls kann es bei einem Baby aufgrund des Sauerstoffmangels zur sogenannten Blausucht (Zyanose) kommen. Es tritt Atemnot auf und die Haut sowie Lippen verfärben sich blau. Außerdem bildet Nitrit Nitrosamine, denen eine krebserregende Wirkung nachgesagt wird.
Also doch kein Spinat für mein Baby?
Prinzipiell gilt: Kein Spinat in den ersten drei Lebensmonaten! Babys in diesem Alter reagieren nämlich wesentlich empfindlicher auf das Nitrat. Aber mal ganz ehrlich, wer gibt denn überhaupt seinem Baby in dieser Zeit feste Nahrung? Es geht also im Grunde eher um die Zeit danach. Verschiedene Quellen vertreten die Meinung, dass man seinem Baby ruhig etwas Spinat geben kann. Da man jedoch noch nicht weiß, welche Nitrat- oder Nitritmenge kritisch ist, würde ich bei dem Thema vorsichtig sein und vorsichtshalber ganz darauf verzichten. Euer Baby kann auch wunderbar ohne Spinat leben und ihr vermeidet jedes Risiko.
Das Bundesamt für Risikobewertung
Auch das Bundesamt für Risikobewertung weist darauf hin, dass für Säuglinge bei einer erhöhten Aufnahme nitrit- und nitrathaltiger Lebensmittel in den ersten Lebensmonaten durchaus ein gesundheitliches Risiko denkbar wäre. Allerdings sei das in der Praxis nur selten der Fall. Außerdem erfolgt der Hinweis, dass die industriell hergestellte gemüsehaltige Beikost für Kleinkinder stets auf ihr Nitratgehalt untersucht werde.
Solltet ihr das Essen frisch zubereiten, müsse bei den Zutaten sowie den zubereiteten Mahlzeiten auf eine sachgerechte Lagerung geachtet werden.
Fazit
Es wäre falsch zu sagen: Du darfst deinem Baby auf keinen Fall Spinat geben! So ist das nicht! Wenn man seinem Schatz gerne das Blattgemüse geben möchtest, sollte darauf geachtet werden, dass es in Maßen ist und die Zutaten und Mahlzeiten unter den richtigen Bedingungen gelagert werden. Ich würde jedoch darauf verzichten. Ein Baby braucht keinen Spinat zum Überleben. Es gibt genügend andere leckere Dinge, die deinem Engel bestimmt mindestens genauso gut schmecken.
Beikost bedeutet auch nicht selten: häufiger baden! Wir haben die besten Tipps, wie du deinem Baby die Haare wäschst:
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