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Kopfsache

Haare färben in der Stillzeit: Ist das für mein Baby schädlich oder unbedenklich?

Haare färben in der Stillzeit
© Getty Images/ nikkimeel

Viele Mamas verzichten währen der Schwangerschaft, also neun lange Monate, auf das Haare färben und freuen sich schon darauf, mit der Geburt auch endlich den fiesen Haaransatz loszuwerden. Haare färben in der Stillzeit ist schließlich wieder in Ordnung. Oder doch nicht?

Das Baby ist da und Mama will auf den vielen Eltern-Kind-Fotos, die wir ab der Geburt unermüdlich an Familie und Freunde schicken, auch gut aussehen. Also schnell einen Termin beim Friseursalon des Vertrauens machen, um sich wieder die Haare zu färben oder fix selbst eine Packung Haarfarbe aus dem Drogeriemarkt aufs Haupt packen.

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Ist Haare färben in der Stillzeit erlaubt?

Die Hersteller von Färbeprodukten sagen, dass sie keine gesundheitsschädlichen Stoffe benutzen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt auch Rückendeckung: "Hinweise auf gesundheitliche Risiken durch Haarfärbemittel, die während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden, liegen derzeit nicht vor." Wer sich jetzt nicht an dem Wort "derzeit" stört, kann also beruhigt zum Färbepinsel greifen.

Färben in der Stillzeit: So färbt ihr sicher selber

Die gängigen Färbe- und Blondierungsprodukte stecken aber nun mal voller Chemikalien wie Ammoniak, welches das Haar aufquellen lässt oder P-Phenylendiamin (PPD), dem man nachsagt, dass es Allergien auslösen kann. Stillzeit hin oder her – wenn es auf dem Kopf juckt, sollte man gleich Abstand von dem Produkt nehmen! Beachtet ihr folgende Sicherheitsmaßnahmen, sollte dem Selber-Haare-färben-in-der-Stillzeit, aber nichts im Wege stehen:

  • Handschuhe benutzen
    Das merkt man schon von ganz allein, dass es prickelt, also bitte immer die Hände schützen.
  • Packungsbeilage beachten
    Das Färbemittel sollte nie länger als vorgegeben im Haar und auf der Kopfhaut sein.
  • Gründlich auswaschen
    Damit auch keine Reste auf der Kopfhaut bleiben.
  • Gut lüften
    Es ist ein ziemlicher Gestank, wenn sich die Chemikalien freisetzen, also immer gut lüften.
  • Baby bleibt draußen
    Eben wegen der ekligen und vielleicht etwas ungesunden Dämpfe, solltet ihr euer Baby nicht mit in das Zimmer nehmen, in dem ihr euch die Haare färbt.
  • Nicht übertreiben
    Man sollte nicht alle drei Wochen zum Pinsel greifen – auch dem Haar zuliebe.

Haare färben in der Stillzeit: Lasst die Expertin oder den Profi ran

Selber färben oder nicht, ist eine Frage des Könnens, Wollens und eben auch des Geldes. Wer es sich leisten kann und will, kann sich in der Stillzeit einen Termin im Friseursalon gönnen. Wenn ihr in einer großen Stadt wohnt, könnt ihr euch auch eine*n Friseur*in aussuchen, der ausschließlich mit ökologischen und natürlichen Farben arbeitet.

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Ansonsten kann euch sicher auch eue*r "normale*r" Friseur*in zu den Inhaltsstoffen des Färbemittels beraten. Je nach gewünschter Haarfarbe könnt ihr möglicherweise auf Ammoniak verzichten und haar- sowie kopfhautschonende Produkte nutzen. Mit einer Blondierung wird es dann aber schwierig. Auf alle Fälle sollten Frauen im Friseursalon sagen, dass sie noch stillen, damit alle Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden können. Und ihr solltet euer Baby auch nicht mit zum Termin nehmen.

So ein Selfcare-Termin bei der Friseurin ohne Säugling tut Baby-Mamas auch mal gut. Das Baby kann zuhause bleiben oder mit dem Kinderwagen um den Block geschoben werden, wenn es noch nicht so lange ohne Stillmahlzeit auskommt.

Ist tönen besser als färben in der Stillzeit?

Tönungen sind zu empfehlen, denn sie sind viel schonender für das Haar und die Kopfhaut, allerdings halten sie nicht so lange, weil sie sich schnell wieder herauswaschen lassen. Wegen des Mangels an den strittigen Chemikalien eignet sich die Tönung auch für Frauen, die stillen. Tönungen helfen aber natürlich nicht, wenn man sein Haar blondiert trägt.

Macht der Griff zu Naturprodukten Sinn?

Auch Naturprodukte können nicht das gewünschte Knallblond bieten oder die grauen Haare ganz abdecken. Aber es gibt Hausmittel wie Zitrone, Honig oder Kamille, die beim Aufhellen der Haare helfen und garantiert chemiefrei sind. Henna ist ein beliebtes Naturfärbemittel, aber auch da muss man aufpassen. In einigen Mischungen können Pestizide stecken – und PPD, deshalb sollte man sich immer die Verpackung genau anschauen. Fehlt eine Beschreibung von Inhaltsstoffen – Finger weg!

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Der Kompromiss: Strähnchen

Da nur bei einer Komplettfärbung Chemikalien durch die Kopfhaut in den Blutkreislauf geraten können, sind Strähnchen eine gute Alternative. Denn hier wird vor allem das Deckhaar mit Strähnchen versehen, die Kopfhaut kommt mit der Farbe in der Regel nicht in Berührung. Für alle, die sich ihre Haare blonder wünschen oder graue Haaren verdecken möchten, ist dies also eine gute Kompromisslösung.

Haare färben in der Stillzeit: Ja oder nein?

Letztendlich muss sich jede Still-Mama selbst entscheiden, ob sie sich die Haare färbt oder nicht. Eine hundertprozentige Absicherung gibt es nicht. Die zuständigen Behörden geben jedenfalls das Go, wenn man sich an die nötigen Vorsichtsmaßnahmen hält.

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"Kosmetika, auch Haarkosmetik einschließlich Farben und Dauerwellen dürfen, wenn es die Befindlichkeit der Stillenden verbessert, verwendet werden. Prinzipiell können Resorption und Übergang von Inhaltsstoffen mit der Muttermilch auch hier nicht ausgeschlossen werden." Das Buch empfiehlt weiter, "... die Anwendung zur Sicherheit des Kindes auf das "unbedingt Notwendige" zu beschränken".
Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit, Thieme Verlag

Wenn man nur wenige Monate stillt, ist es vielleicht kein Problem während der Stillzeit auf das Haare färben oder blondieren zu verzichten. Müttern, die über ein oder mehrere Jahre stillen wollen und sich vor der Geburt regelmäßig die Haare gefärbt haben, fällt es da sicher deutlich schwerer, so lange mit dem Haare färben auszusetzen.

Beim Thema Haare färben in der Stillzeit, werdet ihr, wie bei so vielen Stillthemen, von verschiedenen Mediziner*innen und Hebammen sehr unterschiedliche Antworten bekommen, weil es keine so richtig allgemeingültige Lösung gibt.

Diese 15 Ratschlägen zum Stillen und Beikost vom Kinderarzt, könnt ihr hingegen ruhig überhören. Und schaut auch bei unseren 20 Still-No-Gos, die das Stillen gefährden vorbei. Spoiler: Haare färben in der Stillzeit ist keins davon.

Vielleicht reicht es ja auch aus, dein Haar besser zu pflegen? Hier ein paar Tipps ...

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Still-Quiz: Was weißt du über Muttermilch und das Stillen?

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