Es ist die wohl komfortabelste Position, um eurem Baby die Brust zu geben: Stillen im Liegen hat viele Vorteile, besonders nachts. Bei manchen klappt das Anlegen im Liegen sofort, andere Mamas müssen ein bisschen üben. So klappt es am besten.
- 1.Das sind die Vorteile vom Stillen im Liegen
- 2.Stillen im Liegen: Diese zwei Formen gibt es
- 3.Stillen im Liegen: So geht's
- 4.1. Stillen in Seitenlage
- 5.Diese Dinge sollte man unbedingt beachten:
- 6.2. Stillen in Rückenlage
- 7.Diese Dinge sind unbedingt zu beachten:
- 8.Klappt das Stillen im Liegen immer?
- 9.Muss das Baby nach dem Stillen im Liegen ein Bäuerchen machen?
Stillpositionen gibt es viele, zum Beispiel die Wiegehaltung, den Football-Griff oder den Kreuzgriff. Wir finden aber: Die komfortabelste Position, um deinem Baby die Brust zu geben, ist das Stillen im Liegen. Warum? Es ist einfach besonders innig und angenehm – für Mutter und Kind. Und nachts bekommt ihr um einiges mehr Schlaf, wenn wir einfach im Bett im Liegen stillen könnt.
Das sind die Vorteile vom Stillen im Liegen
- Stillen im Liegen ist auch für Frauen mit Geburtsverletzungen (wie zum Beispiel einem Dammriss) oder Kaiserschnitt schmerzfrei möglich.
- Es ist eine tolle Stillposition fürs Wochenbett.
- Mama und Baby liegen Haut an Haut. So schön und wichtig fürs Bonding!
- Macht man es richtig, sind Verspannungen in Schultern oder Rücken sehr selten.
- Stillen im Liegen ist perfekt zum Einschlafstillen im Bett geeignet.
- Nachts ist Stillen im Liegen die gemütlichste Stillposition. Wer will sich schon mitten in der Nacht zum Stillen aufsetzen?
- Schlaft ihr gemeinsam im Familienbett, könnt ihr danach einfach liegen bleiben und weiter schlummern.
- Schon größere und schwerere Stillkinder müssen zum Stillen nicht hochgehoben und gehalten werden.
- Beim Stillen im Liegen im Bett gibt es wenig, was die Kinder vom Saugen ablenkt. Gerade bei größeren Kindern, die immer neugieriger werden, ist das oft ein Problem.
Nachteile des Stillens im Liegen gibt es eigentlich keine. Außer vielleicht, dass es fürs Stillen unterwegs und an öffentlichen Orten weniger geeignet ist.
Stillen im Liegen: Diese zwei Formen gibt es
Es gibt zwei Möglichkeiten fürs Stillen in der Horizontalen:
- Liegend Stillen in Seitenlage
- Liegend Stillen in Rückenlage
Stillen in Rückenlage ist in Deutschland eher weniger gebräuchlich, hat aber die gleichen Vorteile wie das Stillen in Seitenlage: Sie ist für Mama und Baby sehr entspannt und innig und besonders für Mamas mit einem Kaiserschnitt geeignet.
Stillen im Liegen: So geht's
1. Stillen in Seitenlage
Mama und Baby liegen einander zugewandt auf der Seite – Bauch an Bauch. Stützt euren Kopf mit dem unten liegenden Arm. Mit der anderen Hand stützt ihr den Rücken des Kindes und haltet es so möglichst nah am Körper. Es trinkt in der Regel aus der unten liegenden Brust.
Für größere Stillkinder ist es auch gut möglich, an der oben liegenden Brust zu saugen. So kann man sich das Umbetten auf die andere Seite bei einem Brustwechsel sparen.
Sind euch beim Stillen schon einmal kleine Milchbläschen an den Brustwarzen aufgefallen? Das könnt ihr dagegen tun. Und falls eure Brustwarzen auch noch wund sind, findet ihr hier Hilfe.
P.S.: Stillen muss und sollte auch nicht weh tun.
Diese Dinge sollte man unbedingt beachten:
- Haltet möglichst viel Kontakt zwischen euch und eurem Kind.
- Das Stillbaby sollte nicht auf dem Rücken liegen. Sonst muss es beim Trinken seinen Kopf drehen.
- Auch die Wirbelsäule des Babys sollte gerade ausgerichtet sein. Ohr, Schulter und Beinchen bilden eine Linie.
- Die Brustwarze sollte auf Höhe des Mundes sein, sodass das trinkende Baby nicht den Kopf nach oben oder unten, Richtung Matratze oder zur Decke neigen muss.
- Bewegt nicht die Brust zum Kind, sondern das Kind zur Brust.
Tipp: Wenn ein Baby sich noch nicht selbst in Seitenlage halten kann, ist es auch empfehlenswert, dessen Rücken mit einem Stillkissen zu stützen. Nehmt das andere Ende am besten zwischen die Beine. So wird euer Rücken entlastet und ihr "kippt" nicht nach vorne oder hinten. Ein weiteres Kissen in eurem Rücken kann auch sehr angenehm sein.
Schöne und praktische Stillkissen findet ihr hier.
2. Stillen in Rückenlage
Diese Stillhaltung, auch Back-Lying genannt, ist nicht so verbreitet wie das Stillen in Seitenlage. Da sie die angeborenen Reflexe des Babys aber sehr gut aktiviert, ist es aber eine sehr natürliche Haltung. Das Suchen und eigenständige Andocken an die Brust wird dabei trainiert.
Dazu richtet ihr euren Oberkörper leicht auf, zum Beispiel indem ihr euch das Stillkissen unter Kopf und oberen Rücken schiebt. Legt das Baby bäuchlings auf euren Bauch auf Höhe der Brust. Es wird selbst nach der Brust suchen und sie aufnehmen. Schon bei Neugeborenen funktioniert dieser sogenannte “Breast Crawl”.
Diese Dinge sind unbedingt zu beachten:
- Das Baby liegt direkt auf der Mutter, deshalb muss es nicht festgehalten werden.
- Nur der Arm sollte schützend um das Kleine gehalten werden.
- Anders als beim Stillen in Seitenlage solltet ihr in dieser Haltung nicht einschlafen. Zumindest im ersten Lebensjahr ist das nämlich keine sichere Schlafposition für Babys.
Das Kind richtig zur Brust nehmen
Ich habe es geliebt, meine Kinder im Liegen zu stillen. Sich zusammen ins Bett zu kuscheln und die Welt Welt sein zu lassen, ist aber auch einfach so gemütlich! Was mir geholfen hat, die richtige Position zu finden: Meine Hebamme Regina gab mir am Anfang des Wochenbetts den Rat, mir mein Kind richtig "zur Brust zu nehmen". Ich finde, damit ist eigentlich alles klar.
Klappt das Stillen im Liegen immer?
Stillen ist ein Kinderspiel? Von wegen! Wir wissen aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass es manchmal ganz schön lange dauern kann, bis mit dem Brust geben alles rund läuft. So ist das natürlich auch beim Stillen im Liegen: Nicht für alle Babys ist es leicht, die Brustwarze selbst zu fassen. Besonders Neugeborene haben manchmal ihre Probleme damit. Wenn es anfangs nicht klappt, macht euch also bitte keinen Stress! Vielleicht versucht ihr es einfach nach ein paar Tagen oder Wochen wieder.
Ein Tipp: Wechselt doch einmal von eurer üblichen Stillposition, zum Beispiel im Sitzen, zum Stillen im Liegen – idealerweise, wenn der erste Hunger schon gestillt ist.
Ich liebte das Stillen im Liegen
Am Anfang fiel mir das Stillen im Liegen noch schwer, aber es wurde mit mehr Routine und dem steigenden Alter meiner Kinder jedes Mal leichter und danach wollte ich es nicht mehr missen. Besonders nachts ist es so praktisch.
Einen coolen Trick hat mir meine Hebamme gezeigt: Wenn ich im Liegen beide Seiten stillen wollte, bzw. das Kind neben mir geschlafen hat und beim nächsten Stillen an die andere Brust sollte, dann habe ich vor dem Hinlegen ein großes Handtuch unter das Kind gelegt. So musste ich das Kind im Liegen nicht rumheben, sondern konnte es einfach auf die andere Bettseite ziehen, umdrehen, anlegen, fertig. Gerade für ältere, schwerer Kinder ist diese Technik super praktisch.
Muss das Baby nach dem Stillen im Liegen ein Bäuerchen machen?
Wichtig für euch zu wissen: Wenn das Baby nach dem Liegen im Stillen einfach ein- oder weiterschläft, besteht absolut keine Notwendigkeit, es für ein Bäuerchen hochzunehmen und es so wieder aufzuwecken. Nur wenn das Kleine häufig danach spuckt oder offensichtlich Bauchschmerzen bekommt, ist das nötig.
Nach dem Stillen ist vor dem Windelwechseln. Kennst du eigentlich schon die Rollmethode?
FAQ
Ist Stillen im Liegen für alle Mamas geeignet?
Was kann ich tun, wenn mein Baby Schwierigkeiten hat, die Brust im Liegen zu fassen?
Gibt es spezielle Kissen, die beim Stillen im Liegen helfen?
Wann ist Stillen im Liegen nicht empfehlenswert?
Kann ich auch mit großen Brüsten im Liegen stillen?
Kann ich auch mit Stillhütchen im Liegen stillen?
Stillen ist toll ... meistens zumindest. Unsere 20 Still-No-Gos helfen dir zu einer entspannten Stillbeziehung – auch wenn du gar nicht stillst oder stillen willst! ;-) Übrigens können auch Männer stillen. Ein Scherz? Finde es heraus.