Immer wieder kann man lesen, dass stillende Muttis lieber auf Orangen, Grapefruits, Limetten oder Zitronen verzichten sollten, weil das dem Baby schaden könnte. Was ist eigentlich an diesem Gerücht dran? Hier gibt's alle wichtigen Infos zum Thema „Zitrusfrüchte und Stillen".
Was sind Zitrusfrüchte?
Zitrusfrüchte stammen aus dem tropischen und subtropischen Südosten Asiens. Die süßsauren Früchte sind gesund und schmecken einfach lecker. Aus botanischer Sicht gehören sie zu den sogenannten Endokarp-Beeren.
Sie sind unter anderem reich an Vitaminen – allen voran an Vitamin C. Dieses benötigt unser Körper, um das Immunsystem zu stärken, für den zellulären Stoffwechsel und den Aufbau unseres Bindegewebes. In 100 Gramm Zitrusfrucht stecken in etwa folgende Mengen an Vitamin C:
- Zitrone: 50 Milligramm
- Limette: 45 Milligramm
- Orange: 45 Milligramm
- Grapefruit: 40 Milligramm
- Mandarine: 30 Milligramm
Neben dem saftigen Fruchtfleisch, das einfach köstlich schmeckt, können Zitrusfrüchte auch zu Saft und Konserven verarbeitet werden. Außerdem werden sie aufgrund ihrer aromatischen Säure für die Zubereitung von Suppen, Desserts und Salaten verwendet. Die enthaltene Säure ist jedoch auch der Grund, warum stillenden Frauen oft mitgeteilt wird, sie sollten lieber die Finger von der Frucht lassen. Aber stimmt das tatsächlich?
Dürfen stillende Frauen Zitrusfrüchte essen?
Tja, auf die Frage, ob stillende Frauen Zitrusfrüchte essen dürfen, gibt es keine einheitliche Antwort. Es existieren bisher keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Zitrusfrüchte eurem Baby einen wunden Po verpassen. Dennoch wird in der Praxis immer wieder davon berichtet, dass es einen Zusammenhang geben könnte. In den Handlungsempfehlungen von „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie", einer Initiative von IN FORM, wird jedoch darauf hingewiesen, dass Frauen zur Allergieprävention beim Kind auf keine Lebensmittel verzichten sollten.
Hier heißt es unter anderem, dass „die verbreitete Besorgnis, dass gestillte Säuglinge auf bestimmte Lebensmittel in der mütterlichen Ernährung mit Bauchschmerzen (bei blähenden Lebensmitteln) oder einem wunden Po (bei säurereichen Lebensmitteln) reagieren", in der Regel unbegründet sei. „Nur selten", so heißt es weiter, „treten dadurch Unverträglichkeiten auf".
Es spricht also nichts dagegen, während der Stillzeit Zitrusfrüchte zu essen. Dennoch ist es ratsam, zu Beginn nicht allzu große Mengen davon zu sich zu nehmen. Sollte das Baby nach dem Verzehr unter einem wunden Po leiden, streicht Zitrusfrüchte lieber erst mal von eurer Speisekarte, um herauszufinden, ob es tatsächlich an den Früchten liegt.
Fazit
Klingt doch gar nicht mal so schlecht! Zitrusfrüchte müssen nicht von der Speisekarte gestrichen werden, da in der Regel bei den Babys keine Unverträglichkeiten auftreten. Dennoch wäre es ratsam, nicht direkt eine Frucht nach der nächsten wegzumampfen, sondern langsam zu starten. So kannst du in Ruhe herausfinden, ob dein Baby empfindlich reagiert und du die nächsten Wochen lieber auf Zitrusfrüchte verzichten solltest.
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