Immer wieder liest und hört man als frischgebackene Mama, dass Zwiebeln während der Stillzeit lieber gemieden werden sollten, weil sie beim Baby Blähungen hervorrufen können. Ob es tatsächlich ratsam ist zu verzichten und alles Wichtige rund um das Thema "Zwiebeln und Stillen".
Zwiebeln und Stillen: Darf ich das Lauchgemüse in der Stillzeit essen?
Wir haben gute Neuigkeiten für euch. Wenn ihr euer Essen gerne mit Zwiebel verfeinert, könnt ihr das auch in der Stillzeit machen. Die Theorie, dass auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden sollte, gilt aus wissenschaftlicher Perspektive inzwischen als überholt. Gleiches gilt natürlich auch für Kohl und andere blähende Lebensmittel.
Warum sind Zwiebeln in der Stillzeit kein Problem?
Die Antwort ist ziemlich einfach: Heutigen Kenntnissen nach zu urteilen, wird Muttermilch aus Blut gebildet und nicht aus dem Inhalt eures Magens. Es gelangen auch keine Gase aus dem Verdauungstrakt in das Blut, die eurem Baby schaden könnten.
Solltet ihr jedoch vermuten, dass euer Mini-me empfindlich auf bestimmte Produkte reagiert, könnt ihr das natürlich mit eurem Arzt besprechen oder ihr haltet euch mit dem Verzehr etwas zurück und schaut, ob es eurem Baby dadurch besser geht.
Meine Erfahrung mit blähenden Lebensmitteln
Ich weiß, dass es wissenschaftlich gesehen eigentlich nicht möglich ist, dass Babys mit Blähungen reagieren, wenn die stillende Mama Lebensmittel wie Zwiebeln isst. Deswegen habe ich mich damit auch nicht zurückgehalten, als ich gestillt habe.
Allerdings habe ich schon beobachtet, dass meine Tochter in den ersten Stillmonaten öfter Bauchweh hatte, wenn ich blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Kohl und vor allem Schwarzwurzeln gegessen habe. Deswegen habe ich diese Lebensmittel nur noch in kleinen Mengen zu mir genommen.
Mit steigendem Alter hat meine Tochter dann nicht mehr empfindlich reagiert. Vielleicht war's auch nur Zufall? Mir war es jedenfalls wohler dabei, mit Zwiebeln & Co. in den ersten Wochen etwas vorsichtiger zu sein.
Aber nicht vergessen: Die Ursachen, weshalb euer Nachwuchs unter Blähungen leiden könnte, sind vielfältig. Das kann unter anderem daran liegen, dass der Stoffwechsel noch nicht so gut funktioniert und einige Organfunktionen nicht vollständig ausgereift sind.
Worauf man während der Stillzeit in puncto Ernährung achten sollte
Wenig überraschend, aber man kann es nicht oft genug betonen: Es ist auf jeden Fall ratsam, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Das steigert euer Wohlbefinden und ist optimal für die Gesundheit und Entwicklung eures Kindes. Greift gerne zu Vollkornprodukten, Gemüse und Obst und bereitet euer Essen frisch zu. Dann wisst ihr auf jeden Fall, was drin steckt. Habt ihr bereits vor der Stillzeit auf euren Speiseplan geachtet, umso besser. Dann müsst ihr euer Leben jetzt auch nicht auf den Kopf stellen und schon gar nicht aus prophylaktischen Gründen auf bestimmte Lebensmittel wie beispielsweise die Zwiebel verzichten.
Deshalb ist die Zwiebel so gesund
In der Zwiebel stecken jede Menge wichtige Nährstoffe. Man sagt ihr nach, dass sie sehr gut für unsere Gesundheit sei und gegen Krankheiten schützen könne. Sie ist reich an Antioxidantien wie Flavonoiden, die Entzündungen reduzieren und das Immunsystem stärken. Insbesondere bei Erkältungen ist sie daher sehr beliebt. Egal, ob der Zwiebel-Honig-Saft gegen Husten oder die Zwiebel aufs Ohr gegen Entzündungen: Sie ist ein wahres Allround-Talent.
Außerdem enthält das Gemüse viel Vitamin C, das die Abwehrkräfte unterstützt, sowie Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Die in ihr enthaltenen Schwefelverbindungen sollen krebsvorbeugende Eigenschaften haben.
Quellen: Helios-Kliniken: Blähungen bei Neugeborenen und Babys – was können Eltern tun?; Vivantes-Kliniken: Essen in der Stillzeit; Europäisches Institut für Stillen und Laktation: Ernährung der Mutter in der Stillzeit
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