Tee tut gut und schmeckt gut. Doch ist Tee fürs Baby schon das Richtige? Wir sagen euch, ab wann ihr ihn euren Kindern geben dürft, welche Sorten erlaubt sind und welche nicht und was ihr bei Kauf und Zubereitung beachten solltet.
Tee fürs Baby: Ab wann darf man ihn geben?
Grundsätzlich gilt: Ein Baby, das voll gestillt wird bzw. entsprechende Flaschennahrung bekommt, benötigt keine zusätzliche Flüssigkeit. Das ändert sich erst dann, wenn drei Mahlzeiten am Tag durch Brei oder andere feste Kost ersetzt wurden. In der Regel ist das etwa ab dem siebten Lebensmonat der Fall.
Eine Ausnahme gibt es: Leidet ein Baby unter Blähungen oder Koliken, kann ihm löffelweise Kümmeltee zusätzlich zum Stillen/Fläschchen verabreicht werden.
Welche Tee-Sorten sind schon für Babys geeignet?
Nicht alle Teesorten dürfen schon im Babyalter getrunken werden. Wir sagen euch, welche ihr eurem Kleinen ohne Bedenken geben dürft.
Tee fürs Baby: Kamillentee
Die Wirkstoffe, die in der Kamille enthalten sind, wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Bereich. Kamillentee gilt außerdem als entzündungshemmend.
Tee fürs Baby: Anistee
Bei Blähungen und Bauchkrämpfen kann man dem Baby auch Anistee zu trinken geben. Auch bei Husten mit festsitzendem Schleim ist Anis der Tee der Wahl.
Tee fürs Baby: Kümmeltee
Gegen Blähungen und Magenbeschwerden wird auch Kümmeltee gegeben. Verantwortlich für die wohltuende Wirkung ist dabei der Inhaltsstoff Carvon. Er wird oft auch in Kombination mit Fenchel und Anis angeboten.
Tee fürs Baby: Früchtetee
Auch Früchtetee ist als Tee schon für die Kleinen erlaubt. Allerdings sollte man auf eine milde Sorte ohne Säure achten.
Welcher Tee ist nicht fürs Baby geeignet?
Grüner Tee, schwarzer Tee und Matetee sind aufgrund ihres Koffeingehaltes nichts für Babys. Aromatisierte Tees mit künstlichen Zusätzen sind ebenso nicht für die Kleinen geeignet. Die Finger sollte man auch von Pfefferminztee lassen: Er enthält zu starke ätherische Öle.
Eine neue Studie zeigt, dass Fencheltee keine so gute Idee ist, wie wir lange dachten. Das darin enthaltene Estragol kann krebsauslösend wirken. Daher empfiehlt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA), Kindern unter vier Jahren keinen Fencheltee zu geben.
Tee fürs Baby: Was muss man beachten?
Die wichtigste Sache zuerst: Gebt eurem Kind immer nur ungesüßten Tee. Schaut unbedingt auch auf die Inhaltsstoffe auf der Verpackung von speziellen Babytees, die in Drogerien und Supermärkten angeboten werden. Ist Zucker oder ein anderes Süßungsmittel, wie zum Beispiel Maltodextrin, enthalten, solltet ihr ihn im Regal stehen lassen. Denn die Süße schadet den Babyzähnchen und macht "abhängig": Einmal gesüßten Tee getrunken, werden schon die Kleinen immer wieder danach verlangen. Aus diesem Grund sollte man Tee auch nicht mit Fruchtsaft, der von Natur aus viel Zucker enthält, vermischen.
Trinkt das Kind den Tee aus einem Fläschchen achtet darauf, dass es sich wirklich nur zum Trinken in seinem Mund befindet. Denn auch Dauernuckeln schadet den Zähnen.
Für die Zubereitung bitte den Tee immer mit kochendem Wasser aufgießen. Sollten sich Keime im Leitungswasser befinden, werden sie durch die hohe Temperatur abgetötet. Nach der Ziehzeit muss der Tee auf Körpertemperatur abgekühlt werden. Wem das zu langsam geht, kann ihn auch mit abgekochtem, kalten Wasser mischen.
Bei Heiltees gilt außerdem, dass Babys ihn nicht über einen längeren Zeitraum täglich trinken sollten. Insgesamt ist wichtig, auch andere Getränke, wie Wasser oder stark mit Wasser verdünnten Fruchtsaft, anzubieten. Der Grund: Viele Tees sind mit krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden (PA) verunreinigt. Diese werden von vielen Pflanzen (z.B. Borretsch, Huflattich, Beinwell) zur Abwehr von Fressfeinden gebildet. Werden diese Pflanzen aus Versehen mit dem Tee mitgeerntet, kann das PA in den Tee gelangen. Gefährlich wird das erst, wenn täglich eine reichliche Menge eines verunreinigten Produkts getrunken wird. Leider schützt auch nicht, ausschließlich Bioqualität zu kaufen, weil es PA ja ein natürlicher Pflanzeninhaltsstoff ist.
Wo sollte man Babytee kaufen?
Wer auf die heilende und wohltuende Wirkung setzt, sollte im Idealfall losen Tee in der Apotheke kaufen – wenn möglich in Bio-Qualität. Denn Tee fürs Baby aus dem Supermarkt enthält kaum heilsame Inhaltsstoffe, da sie meist aus der ganzen Pflanze hergestellt werden. Manche Hersteller testen ihren Tee regelmäßig auf den PA-Gehalt. Diese Produkte sollte man beim Kauf bevorzugen.
Dürfen Kleinkinder eigentlich schon Kuhmilch trinken? Hier gibt es die Antwort:
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