Endlich ist das Baby da! Und schon kommen die ersten großen Fragen: Welche Trinkmenge benötigt eigentlich ein Neugeborenes? Wie ihr die Trinkmenge eures Kleinen berechnen könnt, in welchen Abständen es trinken muss und woran sich auch bei Stillbabys erkennen lässt, ob sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Plus: Tabellen zum einfachen Ablesen der empfohlenen Milchmenge je nach Lebensalter.
- 1.So kannst du die Trinkmenge deines Neugeborenen berechnen
- 2.Tabellen zur Trinkmenge eines Neugeborenes
- 2.1.Empfohlene Trinkmenge eines Neugeborenen in den ersten zehn Tagen
- 2.2.Empfohlene Trinkmenge eines Neugeborenen ab dem 11. Tag
- 3.In welchen Abständen muss ein Neugeborenes trinken?
- 4.Woran erkenne ich, ob mein Neugeborenes genug trinkt?
- 5.Kann es auch sein, dass mein Neugeborenes zu viel trinkt?
So kannst du die Trinkmenge deines Neugeborenen berechnen
Um die empfohlene Trinkmenge deines Neugeborenen pro Mahlzeit in den ersten 10 Tagen zu berechnen, gibt es folgende ganz grobe Faustformel: Lebensalter in Tagen x 10.
Danach, bis das Baby vier Wochen alt ist, richtet sich die benötigte Trinkmenge nach dem Körpergewicht. Es braucht nun täglich rund ein Sechstel seines Körpergewichts an Flüssigkeit. Du kannst also rechnen: Gewicht in Gramm geteilt durch 6 = ml pro Tag.
Achtung: Neugeborene dürfen nur Muttermilch oder Pre-Milch trinken, kein Wasser!
Ganz wichtig aber: Rechnen hin oder her – entscheidend ist, dass dein Neugeborenes so viel und wann immer es möchte trinken darf! Achte auf seine Hungerzeichen. Damit es sein Flüssigkeitsbedürfnis nach Bedarf stillen kann, sollte es außerdem von selbst vom Fläschchen oder der Brust ablassen. Wie viel genau ein Baby trinkt, ist individuell völlig unterschiedlich und hängt u. a. auch von Faktoren wie der Temperatur oder von Wachstumsschüben ab. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kleines nicht genug zu sich nimmt oder die Muttermilch zu wenig ist, zögere nicht, deine Hebamme zu kontaktieren.
Tabellen zur Trinkmenge eines Neugeborenes
Empfohlene Trinkmenge eines Neugeborenen in den ersten zehn Tagen
Manche Neugeborenen trinken mehr, manche weniger. In dieser Tabelle kannst du ganz einfach ablesen, wie viel Milliliter ein Neugeborenes bis zum 10. Lebenstag ungefähr pro Mahlzeit trinken sollte. In etwa erhöht sich die benötigte Flüssigkeitsmenge um 10 ml pro Tag:
Lebensalter in Tagen | Trinkmenge pro Mahlzeit |
1 | 2-20 ml |
2 | 10-30 ml |
3 | 20-40 ml |
4 | 30-50 ml |
5 | 40-60 ml |
6 | 50-70 ml |
7 | 60-80 ml |
8 | 70-90 ml |
9 | 80-100 ml |
10 | 90-110 ml |
Empfohlene Trinkmenge eines Neugeborenen ab dem 11. Tag
Wenn dein Neugeborenes zwischen elf Tagen und vier Wochen alt ist, ist das Körpergewicht ausschlaggebend dafür, wie viel das Baby innerhalb von 24 Stunden zu sich nehmen sollte. In der Tabelle sind einige Angaben sowie die Fläschchen-Füllmengen für Babys, die mit Pre-Milch gefüttert werden, exemplarisch aufgeführt. Es handelt sich dabei allerdings um grobe Richtwerte.
Körpergewicht | Trinkmenge pro Tag | Füllmenge je Fläschchen (bei 7-8 Fläschchen pro Tag) |
3.000 g | 500 ml | 60-70 ml |
3.500 g | 580 ml | 70-90 ml |
4.000 g | 660 ml | 90-100 ml |
4.500 g | 750 ml | 100-110 ml |
5.000 g | 830 ml | 110-120 ml |
5.500 g | 910 ml | 120-130 ml |
Zwingt euer Baby bitte nie, das Fläschchen leer zu trinken, sondern achtet auf seine Sättigungszeichen. Durch achtsames Füttern, Paced Bottle Feeding, lasst ihr das Baby selbst das Saugtempo und die Pausenzeiten bestimmen, ähnlich wie beim Stillen. Das natürliche Trinkverhalten soll so auch beim Fläschchenfüttern nachgeahmt und es soll verhindert werden, dass das Baby überfüttert wird.
Ist euer Neugeborenes ein Frühchen, wird eure Kinderärztin oder Hebamme genaue Rücksprache mit euch über die Trinkmenge halten. In der Regel brauchen die Kleinen bis zum eigentlichen ET weniger Flüssigkeit. Wenn sie sich bis dahin gut entwickelt haben, ist die benötigte Trinkmenge danach ähnlich wie bei reif geborenen Babys.
In welchen Abständen muss ein Neugeborenes trinken?
Die meisten Neugeborenen melden sich alle zwei bis drei Stunden, weil sie Hunger haben. Nachts sind die Abstände (manchmal) etwas größer. Aber es gibt auch Babys, die alle 1 bis 1,5 Stunden nach der Brust verlangen (Tag und Nacht) – auch das ist völlig normal. Dein Baby gibt den Takt an, wann und wie oft ihr stillt. Man nennt das "Stillen nach Bedarf". Und wenn euer Baby gar nicht mehr von der Brust weg will? Dann "clustert" es vielleicht gerade und bestellt mehr Milch. Alles ganz normal bei Stillkindern.
Bei "Flaschenkindern" kannst du ganz grob von allen drei bis vier Stunden ausgehen. Falls sich dein Baby seltener als alle vier Stunden meldet, musst du dein Neugeborenes evtl. wecken, wenn es schläft.
Hättet Ihr's gewusst? Babys gelten bis zu einem Alter von vier Wochen als Neugeborene, danach nennt man sie bis zum 1. Geburtstag Säuglinge und dann Kleinkinder.
Pre-Milch und Muttermilch versorgen dein Neugeborenes mit allen Nährstoffen, die es für eine gesunde Entwicklung braucht. Was Muttermilch sonst noch Erstaunliches leistet, seht ihr im Video:
Woran erkenne ich, ob mein Neugeborenes genug trinkt?
Wenn du dein Baby mit dem Fläschchen fütterst, hast du natürlich den vollen Durchblick, was die aufgenommene Menge angeht. Beim Stillen ist es nicht ganz so einfach. Früher hat man empfohlen, das Baby nach jedem Trinken an der Brust zu wiegen. Das wird heute nur noch selten gemacht, da es das Baby – und die Mama – schwer zur Ruhe kommen lässt.
Eure Nachsorge-Hebamme kommt aber regelmäßig vorbei und wiegt das Neugeborene bei ihren Besuchen. Sollte es nicht genug zunehmen, informiert sie euch rechtzeitig und bespricht mit euch gemeinsam geeignete Maßnahmen, z. B. Zufüttern. Wenn ihr dennoch Bedenken habt, sprecht jederzeit euren Kinderarzt an!
Trinkmenge protokollieren und Baby wecken
Unsere Tochter war ein sehr zartes Neugeborenes und wir mussten darauf achten, dass sie gut zunimmt. Wir fütterten kaum mit dem Fläschchen, sodass die Milchmenge für uns schwer zu beurteilen war. Um zu kontrollieren, ob sie wirklich genug Muttermilch zu sich nimmt, war es daher nötig, ein paar Tage lang aufzuschreiben, wann sie wie lange gestillt wurde. Wir mussten sie eine Zeit lang auch alle zwei bis drei Stunden wecken, damit sie genug trank.
Das war manchmal echt hart aber es hat sich gelohnt: Schon bald war die Hebamme mit der Gewichtszunahme zufrieden, das Stillen klappte und unsere Kleine entwickelte sich prächtig.
Kann es auch sein, dass mein Neugeborenes zu viel trinkt?
Ein voll gestilltes Kind kann nicht überfüttert werden, es holt sich die Flüssigkeitsmenge, die es braucht. Wenn es doch mal "einen über den Durst getrunken" haben sollte, wird der kleine Magen dafür sorgen, dass das Kleine die überschüssige Milch einfach wieder ausspuckt.
Bei Neugeborenen, die mit dem Fläschchen gefüttert werden, achtet bitte gut auf ihre Sättigungszeichen. Das Fläschchen muss natürlich nicht ausgetrunken werden. Bitte haltet euch außerdem genau an die Dosierungsanweisungen auf der Pre-Milch. Wenn ihr diese Faktoren berücksichtigt, müsst ihr keine Angst haben, das Baby zu überfüttern. Überfütterung kann beim Neugeborenen zu Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen oder Durchfall führen. Fürs spätere Leben birgt frühkindliche Überfütterung das Risiko, dass das Kind verlernt, sich selbst zu regulieren und so ein erhöhtes Risiko für Übergewicht trägt.
Quellen: apotheken.de, MSD Manuals