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Wie abstillen? 17 (hoffentlich) hilfreiche Tipps zum richtigen Abstillen

Wie abstillen: Tipps und Hilfe zum richtigen Abstillen
© Getty Images/ Tassii

Egal, ob wir unser Kind schon lange stillen oder nur ganz kurz, irgendwann kommt in jeder Stillbeziehung der Punkt, an dem wir uns vom Stillen verabschieden. Wie abstillen, fragen sich viele Mamas schon Wochen oder gar Monate vorher. Warum das frühzeitige Gedanken machen gar keine schlechte Idee ist, zeigt euch unser gesammeltes Wissen rund ums Abstillen.

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Was heißt Abstillen eigentlich?

Abstillen bedeutet, das Stillen des Kindes zu beenden. In der Regel ist das Abstillen ein Prozess und kein einzelner Moment. Viele Mamas beschreiben das Abstillen wie das Ende einer besonderen Liebesbeziehung. Kein Wunder also, dass es vielen Müttern und Kindern schwer fällt, mit dem Stillen aufzuhören.

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Wann ist der beste Zeitpunkt zum Abstillen?

Das Abstillen ist in der Regel ein Prozess, der sich über längere Zeit hinzieht. Tatsächlich ist es ganz schwer einen Startpunkt für das Abstillen zu bestimmen. Denn ist nicht schon das Einführen der Beikost der erste Schritt Richtung Abstillen? Das mag theoretisch so sein. Aber auch, wenn unser Baby nun mit dem Essen angefangen hat, können wir noch Monate oder Jahre weiter stillen, wenn wir beide das wollen.

Denn der beste Zeitpunkt zum Abstillen ist immer nur der beste Moment für uns persönlich.

 Für viele Mamas ist der Zeitpunkt mit etwa sechs Monaten und der Beikost gekommen, während einige auch danach noch weiter stillen. Die WHO empfiehlt bis zum Ende des 6. Lebensmonats ausschließliches Stillen oder Premilchgabe, danach Stillen (oder Pre) in Kombi mit fester Nahrung bis zum 1. Geburtstag. Erst danach können Kinder theoretisch ohne Milchnahrung auskommen. Es kommt aber ganz darauf an, wie viel unser Kind zu diesem Zeitpunkt schon isst. Die meisten Kinder brauchen mindestens bis ca. 18 Monate noch Muttermilch oder Premilch. Die Empfehlung der WHO ist weiteres Stillen bis zum 2. Geburtstag des Kindes.

Wenn wir unser Kind entscheiden lassen wollen, wie lange wir stillen, dann liegt der beste Zeitpunkt zum Abstillen meist erst weit nach dem zweiten Geburtstag. Auch wenn Stillen dann schon lange nicht mehr für die Nahrungsaufnahme notwendig ist, gibt das Stillen den Kindern doch weiterhin ganz viel – vor allem Liebe, Geborgenheit, Trost und Sicherheit.

Muss ich mein Kind abstillen?

Wenn es für dich und dein Kind keine körperlichen oder psychischen Gründe zum Abstillen gibt, dann musst du dein Kind nicht von dir aus abstillen. Stillt so lange ihr beide damit zufrieden seid.

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Wie stille ich ab?

Irgendwann ist zwar bei allen Kindern Schluss mit Stillen, aber wenn wir nicht darauf warten wollen, dass unser Kind diesen Zeitpunkt festlegt, müssen wir das Abstillen selbst aktiv angehen.

Das Baby vor dem 6. Monat abstillen

Wenn wir unser Baby vor dem Erreichen des 6. Monats abstillen wollen, müssen wir das Stillen durch Premilch ersetzen. Wie das funktioniert, erfahrt ihr im Artikel "Abstillen und Prenahrung geben".

Das Baby mit 6 Monaten abstillen

Hier der Ablauf, wie Abstillen ab dem sechsten Lebensmonats eures Kindes in der Regel abläuft:

  • Wenn ihr abstillen wollt, dann müsst ihr den konkreten Entschluss dazu fassen. Setzt euch einen Termin (besser als Zeitfenster denn als fixes Datum).
  • Plant genug Zeit zum Abstillen ein – euer Kind, eure Nerven und eure Brüste werden es euch danken.
  • Teilt eurem Kind mit, dass ihr nun abstillen wollt – egal, wie alt euer Baby ist. Ältere Säuglinge verstehen vielleicht noch nicht die Worte, aber sie spüren die Intention und dass sich eine Veränderung ankündigt. Kleinkinder sind im Verständnis meist schon weiter, selbst wenn sie noch nicht sprechen können.
  • Die meisten beginnen mit dem Abstillen, indem sie erst die Stillabstände verlängern.
  • Danach werden die Stillmahlzeiten an sich verkürzt.
  • Und im letzten Schritt können dann Stillmahlzeiten weggelassen werden.
  • So stillt ihr nach und nach weniger bis ihr am Ende komplett abgestillt habt.
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Wenn euer Baby noch jünger als 1 Jahr ist, achtet beim Abstillen darauf, dass euer Kind über die Beikost oder über Premilchgabe genügend Nahrung aufnimmt. Die WHO empfiehlt, dass Milch bis zum 1. Geburtstag die Hauptnahrungsquelle eures Kindes bleibt.

Das Kind mit 1 Jahr abstillen

Wenn euer Kind schon älter als ein Jahr ist, ist das “Wie Abstillen” etwas davon anhängig, wie gut es schon feste Nahrung (oder Brei) ist. In der Regel habt ihr ja bereits schon vor einigen Monaten mit der Beikost in Form von Brei oder Fingerfood (Baby-Led Weaning) angefangen. Dann wäre folgender Weg zum Abstillen möglich:

  • Weitet die “richtigen” Mahlzeiten aus und reduziert dabei gleichzeitig das Stillen tagsüber.
  • Ob euer Kind nachts schon ohne Milch auskommt, ist individuell. Zu Beginn des zweiten Lebensjahres brauchen viele Kinder nachts noch Nahrung in Form von Muttermilch oder Premilch.
  • Habt ihr das Gefühl, dass euer Kind nachts nicht wegen Hunger, sondern aus anderen Gründen aufwacht, bietet ihm statt Stillen Wasser, Singen und ganz viel Kuscheln an.
  • Wenn ihr das Einschlafen vom Stillen entkoppeln wollt, verzichtet auf das Einschlafstillen im Bett und gebt die letzte Stillmahlzeit z. B. auf dem Sofa. Danach etabliert ihr andere Rituale, wie z. B. Kuscheln, Tragen, gemeinsam Hinlegen und singen, etc. zum Einschlafen. Es kann durchaus etwas dauern bis euer Kind das annimmt.

Im Video findet ihr erste Tipps zum Abstillen in der Nacht nach Gordon. Tiefergehende Infos gibt es in unserem Artikel zum nächtlichen Abstillen:

Nachts abstillen: In 10 Tagen mit der Gordon Methode Abonniere uns
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Das Kind nach dem 2. Geburtstag abstillen

Wenn wir erst nach dem zweiten Geburtstag abstillen, ist unser Kind schon ein recht verständiges Kleinkind, dass versteht, was wir ihm sagen. Das heißt aber leider nicht, dass es beim Abstillen auch mitspielt. Viele Kinder in diesem Alter stillen noch sehr gerne und lassen nur ungern von dieser liebgewonnenen Gewohnheit ab. Wie abstillen mit einem Kleinkind?

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  • Vermutlich stillt ihr sowieso nur noch ein paar Mal am Tag und/oder in der Nacht. Versucht als erstes einzelne Stillmahlzeiten wegzulassen. Den meisten fällt das tagsüber leichter, weil sich die Kinder hier einfacher ablenken lassen. Ihr könnt auch festlegen, dass nur noch an einem bestimmten Ort gestillt wird, z. B. auf dem Sofa. So könnt ihr außerhalb der Wohnung abstillen.
  • Wenn ihr es geschafft habt tagsüber abzustillen, könnt ihr beginnen, die Mahlzeiten nachts zu reduzieren, in dem ihr, z. B. nach Gordon, nur in einem bestimmten Zeitfenster stillt und das eurem Kind über ein kleines an- und ausgeschaltetes Licht visualisiert.
  • Der letzte Schritt ist das komplette Abstillen. Wenn ihr eh nur noch ein oder zwei Mal stillt, sollte das für eure Brust auch kein Problem sein. Falls ihr doch etwas Druck verspürt, kann Ausstreichen und Kühlen helfen, bis sich die Brust komplett reguliert hat.
Charoline Bauer

Zusammen ist besser als allein

Egal, wie oder wann ihr abstillt, es ist immer einfacher, wenn ihr euch nicht alleine an dieses große Projekt macht. Holt, wenn möglich, euren Partner oder eure Partnerin ins Boot und begleitet euer Kind gemeinsam. Oftmals hilft es auch, wenn jemand anderes als die Mama das Fläschchen geben oder die Ablenkung übernimmt, wenn das Kleinkind tagsüber das Stillen einfordert.

Auch in der Nacht ist es beim Abstillen gut, wenn ihr Unterstützung an eurer Seite habt, die gemeinsam mit euch das Baby oder Kleinkind beruhigt und euch als Mama den Rücken stärkt. Ich war sehr froh, dass mein Partner und ich unser Kind gemeinsam in der Nacht abgestillt haben.

Charoline Bauer

Mein Kind will nicht abstillen

Abstillen, egal wie, klingt in der Theorie relativ einfach, aber je nachdem wie alt unser Kind ist und wie gerne es stillt, kann es durchaus lautstarken Protest gegen das Abstillen geben. Stellt euch das wie das Schluss machen bei einer Beziehung vor, in der einer gerne noch bleiben möchte. Es ist unsere Aufgabe die Wut, den Frust und die Trauer unseres Kindes über das Ende unserer Stillbeziehung liebevoll und geduldig zu begleiten. Kuschelt ganz viel mit eurem Kind, redet mit ihm darüber und versucht andere Rituale zu etablieren, die eurem Kind Geborgenheit und Sicherheit geben.

Welche Arten des Abstillens gibt es?

Primäres Abstillen

Primäres Abstillen meint eigentlich, dass man mit dem Stillen gar nicht erst anfängt. Entweder weil die Mutter aus persönlichen Gründen nicht stillen möchte oder weil medizinische, körperliche oder psychische Gründe vorliegen, die gegen das Stillen sprechen.

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Sekundäres Abstillen

Beim sekundären Abstillen gab es eine Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind, die durch negative Erlebnisse so sehr geschädigt wurde, dass sie beendet werden muss. Ein Weiterstillen ist für die Mutter aus gesundheitlichen oder psychischen Gründen nicht mehr möglich.

Allmähliches Abstillen

Die meisten Stillmamas, die sich irgendwann fragen: “Wie stille ich ab?” hatten eine etablierte Stillbeziehung von mindestens 5 Monaten. Das allmähliche Abstillen ist das Abstillen, dass die meisten Mamas mit Einführung der Beikost beginnen.

Spätes Abstillen

Damit ist das Beenden der Stillbeziehung nach dem zweiten Geburtstag gemeint. Die Mehrheit der Mamas stillt zu diesem Geburtstag schon lange nicht mehr, aber wenn ihr beide Freude am Stillen hat, spricht nichts dagegen, auch ein älteres Kleinkind oder gar Kindergartenkind noch zu stillen. Das natürliche Abstillalter liegt zwischen 2 und 7 Jahren. Mit älteren Kindern kann man schon gut über das Abstillen sprechen. Das heißt aber nicht in jedem Fall, dass sie es auch ohne Protest akzeptieren, wenn es keine Brust mehr gibt.

Selbstbestimmtes Abstillen

Wie oben erwähnt, liegt das natürliche Abstillalter zwischen 2 und 7 Jahren. Sprich, wenn wir nicht von uns aus abstillen, wird sich unser Kind vermutlich in diesem Zeitfenster selbst abstillen.

Wie lange dauert es abzustillen?

Abstillen ist ein Prozess, der je nach Alter des Kindes mehrere Wochen oder Monate dauern kann. Bei medizinischer oder persönlicher Dringlichkeit ist auch schnelleres Abstillen möglich, aber dies bedeutet meistens viel Stress für das Kind (und auch die Mama und ihre Brüste). Ist euer Kind beim kompletten Abstillen noch unter einem Jahr, muss in der Regel Premilch gefüttert werden. Sprecht hierzu bitte mit eurer Kinderärztin oder Hebamme.

Welche Komplikationen kann es beim Abstillen geben?

Je nachdem wie ihr abstillt, kann es ganz entspannt und problemlos ablaufen. Aber es kann auch zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Milchstau
  • Brustentzündungen
  • Stress
  • Starke Emotionen beim Kind (Trennungsschmerz, Verlustgefühl, etc.)
  • Starke Emotionen bei der Mama (Trennungsschmerz, Verlustgefühl, etc.)
  • Bemerkbare Hormonschwankungen

Wie abstillen, wenn ich ganz schnell aufhören muss?

Wenn ihr aus irgendeinem Grund (mehr oder minder) von heute auf morgen Abstillen müsst, holt euch am besten eine Stillberaterin zur Seite. Ein plötzliches Abstillen, besonders im ersten Jahr, wenn noch viel gestillt wird, ist eine große Belastung für eure Brüste. Um Komplikationen wie Milchstau und Brustentzündung zu verhindern und auch um eine optimale Versorgung eures Babys zu sichern, ist es gut, eine Expertin zu fragen.

Muss ich abstillen, um erneut schwanger zu werden?

Jein. Es gibt viele Frauen, die durchaus schwanger werden, obwohl sie noch stillen. Aber es kommt eben darauf an, ob ihr schon wieder einen Zyklus, also Eisprung, habt. Bei manchen kommt die Regel früher zurück, bei anderen später. Wenn ihr lange ohne Menstruation seid, aber schon wieder schwanger werden wollt, dann kann es tatsächlich helfen, wenn man das Stillen reduziert oder abstillt. Aber auch danach gibt es natürlich keine Garantie, dass es sofort klappt.

Wenn ihr nicht schwanger werden wollt, solltet ihr übrigens auch verhüten, wenn ihr während eurer Stillzeit noch keine Periode habt. Denn den ersten Eisprung, bei dem ihr natürlich auch schwanger werden könnt, habt ihr VOR eurer ersten Monatsblutung.

Muss ich abstillen, wenn ich erneut schwanger bin?

Nein. Es gibt nur wenige medizinische Fälle, bei denen das Stillen ein deutliches Fehlgeburtrisiko für die erneute Schwangerschaft darstellt. Eine intakte und gesunde Schwangerschaft wird auch in den ersten drei Monaten durch das Stillen nicht gefährdet. Ihr werdet aber vermutlich bemerken, dass euch irgendwann die Milch wegbleibt. Ist euer Stillkind noch unter einem Jahr, müsst ihr dann eventuell zufüttern.

Ansonsten könnt ihr dies zum Anlass nehmen, um abzustillen oder ihr stillt trocken weiter, bis wieder Milch kommt. Euer älteres Kind kann ohne Probleme zusammen mit dem Neugeborenen an der Brust trinken. Ihr solltet nur schauen, dass das Kleine immer zuerst bzw. ausreichend gestillt wird. Die Brust stellt sich übrigens immer auf den Bedarf des jüngsten Stillkindes ein.

Kann ich das Abstillen mit Medikamenten beschleunigen oder unterstützen?

Medikamente zum Abstillen funktionieren in der Regel nur direkt nach dem Milcheinschuss. Alle weiteren Informationen dazu, findest du im Artikel meiner Kollegin Daniela:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich abstillen will oder muss

Jede darf abstillen, wann immer und aus welchen Gründen auch immer sie möchte. Manchmal gibt es Gründe, die uns Mütter zu diesem Entschluss bringen, die man mit etwas Wissen und Hilfe vielleicht auch anders lösen könnte. Vor allem, wenn ihr z. B. Abstillen wollt, weil euer Umfeld sagt, dass euer Kind nun aber zu alt zum Stillen sei. Hier hilft es, sich mit Mamas auszutauschen, die auch lange gestillt haben oder unseren Text zum Langzeitstillen zu lesen. Ihr macht nämlich absolut nichts Falsches oder Unnatürliches, wenn ihr euer älteres Kleinkind noch stillt.

Auch Brustentzündungen, Schmerzen beim Stillen, wunde BrustwarzenMilchbläschen oder zu wenig Milch sind an und für sich kein zwingender Grund zum Abstillen, wie ihr in unseren Artikeln nachlesen könnt. Im Zweifelsfall sucht euch Hilfe durch eine kompetente Stillberatung, damit lässt sich fast jedes Stillproblem lösen. Bei Krankheiten, die eine Medikation erfordern, bittet euren Arzt oder eure Ärztin darum, die Verschreibung mit Embryotox zu checken bzw. kann er oder sie sich auch direkt mit Embryotox in Verbindung setzen. In wirklich vielen Fällen gibt es eine stillfreundliche Alternative, sodass ihr nicht abstillen müsst, wenn ihr das nicht wollt.

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