Fast jedes Baby leidet während der Windelzeit ab und zu an Windeldermatitis. Wie sich ein wunder Po beim Baby rasch bessert und die besten Tipps, damit es gar nicht erst so weit kommt.
- 1.Ursachen für einen wunden Po beim Baby
- 2.Wie erkenne ich einen wunden Po beim Baby?
- 3.Was hilft gegen einen wunden Po beim Baby?
- 4.Welche Salbe und Creme gegen wunden Po beim Baby?
- 5.Wann müssen wir mit dem wunden Babypo zum Arzt?
- 6.Wie vorbeugen? 5 Tipps, damit dein Baby keinen wunden Po bekommt
- 6.1.#1 Luft
- 6.2.#2 Häufige Windelwechsel
- 6.3.#3 Schonend reinigen
- 6.4.#4 Geeignete Windeln herausfinden
- 6.5.#5 Reizende Lebensmittel meiden
- 6.6.#6 Stillen
Ursachen für einen wunden Po beim Baby
Besonders im Alter zwischen 9 und 12 Monaten leiden viele Babys unter einem wunden Po. Windeldermatitis ist dafür die geläufige Bezeichnung – egal, ob nur leicht gerötet oder schon richtig wund. Zu den Gründen für einen wunden Po beim Baby zählen:
- Windelklima: Meist ist es eine Mischung aus reizenden Stoffen wie Urin und Stuhl in Kombination mit dem feuchtwarmen Klima in der Babywindel, die die empfindliche Babyhaut reizt.
- Zu wenige Windelwechsel: Wenn die Windel nicht oft genug gewechselt wird, kann das auf Dauer die Haut des Kindes angreifen und zu einem wunden Po führen.
- Beikoststart: Wenn Babys das erste Mal feste Nahrung zu sich nehmen, verändert sich der Stuhl, was zu Reizungen im Windelbereich führen kann. Vor allem bei säurehaltigen Lebensmitteln gibt es dann oft einen wunden Po.
- Durchfall: Häufiger, flüssiger Stuhlgang reizt die empfindliche Haut deines Babys.
- Zahnen: Wenn die ersten Zähne kommen, kann der Po wund werden, da die zarte Babyhaut in dieser Phase besonders anfällig für Hautausschläge ist.
- Reizende Stoffe: Auch Unverträglichkeiten gegen z. B. in Feuchttüchern enthaltene Emulgatoren, Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe können einen wunden Po verursachen.
Wie erkenne ich einen wunden Po beim Baby?
Ist der Windelbereich vor allem in Umgebung des Afters und der Leisten bei eurem Baby gerötet, schuppt sich die Haut oder nässt, sind vielleicht sogar Bläschen zu sehen, dann hat es eine Windeldermatitis.
Was hilft gegen einen wunden Po beim Baby?
Damit die wunden und zum Teil nässenden Stellen am Po von selbst heilen können, müssen sie so trocken wie möglich gehalten werden. Mit diesen Tipps und Hausmitteln könnt ihr eurem Baby helfen:
- Windelfrei: Bringt Luft an den Popo und lasst euer Baby möglichst oft nackt herum strampeln. Am besten bei jedem Wickeln zehn bis 15 Minuten die (Windel-)Freiheit genießen lassen. Aber nicht vergessen: Euer Nachwuchs mag es warm, also entweder einen gut geheizten Raum auswählen oder eine Wärmelampe nutzen. Übrigens: Eltern, die das Windelfrei-Konzept dauerhaft anwenden, berichten über deutlich seltenere Windeldermatitis.
- Wickelfrequenz erhöhen: Bitte euer Kind noch öfter als bisher frisch wickeln, auch nachts und auf jeden Fall immer gleich nach dem Stuhlgang.
- Gründlich reinigen und trocknen: Die Windelregion ist nun besonders gründlich aber sanft mit lauwarmem Wasser zu säubern. Achtet außerdem darauf, dass der Popo des Kindes ganz trocken ist (nicht die Hautfalten vergessen), bevor die neue Windel zum Einsatz kommt. Tipp: Ihr könnt auch vorsichtig einen Föhn benutzen, um die Haut des Babys zu trocknen. Dabei genügend Abstand halten, die niedrigste Temperatur benutzen und das Baby auf den Bauch legen, damit kein Urinstrahl den Föhn treffen kann.
- Heilwolle: Ein echtes Naturtalent ist Heilwolle, die ihr nach dem Säubern auf die gereizten Stellen legt. Danach einfach die Windel verschließen. Die Heilwolle wirkt entzündungshemmend auf den wunden Stellen und absorbiert Feuchtigkeit, ohne die zarte Babyhaut auszutrocknen. Wenn ihr Heilwolle verwendet, bitte den Po nicht eincremen. Bei jedem Windelwechsel die gebrauchte Heilwolle entsorgen und durch frische ersetzen.
- Bouretteseide: Ihr könnt auch mal Windeleinlagen aus Bouretteseide ausprobieren. Sie sind angenehm kühlend und weich, verkleben nicht an wunden Stellen und leiten die Feuchtigkeit von der Haut ab. Gleichzeitig enthalten sie antimikrobiell wirkende Stoffe, die Reizungen der Haut mindern und Entzündungen hemmen können.
- Muttermilch: Zum Behandeln der wunden Stellen kannst du mit einem sauberen und weichen Tuch etwas Muttermilch auf den Po des Kindes tupfen.
- Tee: Die wunden Stellen mit starkem, abgekühltem Schwarz- oder Kamillentee betupfen und trocknen lassen. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend.
- Sitzbäder: Sitzbäder mit heilenden Zusätzen können deinem Baby helfen. Infrage kommt z. B. Calendula (Ringelblume). Sie wirkt nicht nur in Salbe entzündungshemmend, sondern auch als Essenz für Sitzbäder. Ebenfalls lindernd wirken Kamillenblüten und Eichenrindenextrakt. Lasst euer Baby etwa fünf Minuten darin planschen, anschließend den Windelbereich an der Luft trocknen lassen oder behutsam trockentupfen.
Welche Salbe und Creme gegen wunden Po beim Baby?
Zink und Panthenol
Bei unserer Kleinen half Zinksalbe sehr gut und vor allem schnell. Besonders Multilind, dünn aufgetragen, kann ich empfehlen, außerdem Bepanthen – hier ist der Wirkstoff Panthenol enthalten. Es gibt aber noch viele weitere Präparate. Lasst euch in der Apotheke beraten, dort kennt man sich gut damit aus.
Auch Creme hilft dabei, die strapazierte Windelregion zu beruhigen, Hautirritationen zu lindern und den natürlichen Heilungsprozess zu fördern. Beim Wundschutzcreme-Test von "Öko-Test" schnitten u. a. diese beiden Produkte mit "sehr gut" ab:
Wann müssen wir mit dem wunden Babypo zum Arzt?
Bei geeigneter Pflege heilt ein wunder Po beim Baby normalerweise innerhalb weniger Tage ab. Führen Cremes und Hausmittel nach mehr als drei Tagen immer noch zu keiner Verbesserung oder verschlimmert sich der Zustand sogar, dann solltet ihr eure Kinderärztin aufsuchen. Auch wenn euer Kind Fieber hat, sehr unruhig ist oder sich sein Stuhl verändert, ist ein Termin beim Arzt angebracht. Dann könnte Windelsoor oder (selten) eine Zinkmangel-Dermatitis dahinterstecken.
Wie vorbeugen? 5 Tipps, damit dein Baby keinen wunden Po bekommt
#1 Luft
Eröffnet die Unten-ohne-Saison und lasst euer Würmchen möglichst oft ohne Windel und mit nacktem Po strampeln.
#2 Häufige Windelwechsel
Mindestens vier- bis sechsmal am Tag sollte eine neue Windel her. Ist euer Baby jünger, dann noch häufiger. Hebammen empfehlen bei besonders empfindlicher oder bereits angegriffener Haut einen Wickelrhythmus von ungefähr drei Stunden.
Was ihr beim Wickeln außerdem beachten solltet, zeigt unser Video:
#3 Schonend reinigen
Statt Feucht- oder Öltüchern reichen meist Einwegwaschlappen oder Baumwolltücher mit lauwarmem Wasser, um den Babypo zu säubern.
Tipp: Ihr könnt den Popo eures Lieblings auch vorsichtig mit fließendem Wasser abbrausen, das ist besonders schonend. Dafür das Kleine einfach mit nacktem Po über das Waschbecken oder die Badewanne halten. Auch Mandelöl eignet sich gut, um den Babypo schonend zu reinigen. Sogar Olivenöl kann zur Beseitigung von Urin und Feuchtigkeit benutzt werden und reizt die zarte Babyhaut dabei weniger als manche gekauften Reinigungstücher. Übrigens könnt ihr wiederverwendbare Feuchttücher auch leicht selber herstellen. Das ist umweltfreundlicher und ihr wisst, dass keine schädlichen Stoffe drin sind.
#4 Geeignete Windeln herausfinden
Ob Stoffwindeln oder Wegwerfwindeln besser sind, um einem wunden Po vorzubeugen, lässt sich nicht pauschal sagen. Einmalwindeln sind fast genauso luftdurchlässig wie Stoffwindeln und können noch dazu Flüssigkeiten besser absorbieren. Wenn euer Kind schon einen wunden Po hat, kann es also sinnvoll sein, (vorübergehend) absorbierende Einmalwindeln zu verwenden. Probiert am besten einfach aus, welche Art von Windel (und welche Marke) für euer Baby am besten passt.
Tipp: Bei Stoffwindeln spielt die Reinigung ebenfalls eine wichtige Rolle. Manchmal reagiert die Babyhaut auch auf das verwendete Waschmittel. Also probiert ein anderes, sanfteres Produkt aus. Und verzichtet auf Weichspüler, da dieser nicht nur die Haut reizen kann, sondern auch den Windeln die Saugkraft nimmt.
#5 Reizende Lebensmittel meiden
Die Ernährung kann bei der Entstehung eines wunden Pos bzw. dessen Vorbeugung eine Rolle spielen. Das betrifft nicht nur die Lebensmittel, die das Baby zu sich nimmt, sondern auch die einer stillenden Mama. Vor allem Zitrusfrüchte, egal ob pur oder als Saft, führen bei manchen Babys zu einem roten Popo.
Ebenfalls gilt das für Bananen, Johannisbeeren, Kiwis, Nektarinen, Mirabellen, Pfirsiche, Nüsse, Schokolade und Kaffee. Muttermilch wird zwar aus dem mütterlich Blut gebildet und nicht aus dem Mageninhalt der Mama. Dennoch bemerken manche Eltern, dass ihr Kind auf bestimmt Nahrungsmittel reagiert, die die Mutter gegessen hat. Der Effekt muss nicht bei allen Mamas und Babys auftreten, er kann aber eine der Ursachen für einen wunden Babyhintern sein.
Tipp: Nimmt dein Kind bereits Beikost zu sich, dann gib ihm während der Wundzeit nur säurearme Säfte und Mus aus gekochtem Obst. Auch Pastinaken und Karotten werden meist gut vertragen.
#6 Stillen
Stillen kann zu einem gewissen Maß vor einem wunden Po schützen. Der Stuhl von Stillbabys hat einen niedrigeren pH-Wert, ist also weniger sauer und damit weniger hautreizend als der Stuhl von Babys, die mit Pre-Milch gefüttert werden. Natürlich sind regelmäßige Windelwechsel trotzdem wichtig.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Gelbe Liste Pharmaindex, netDoktor, Bernard Cohen: Differential Diagnosis of Diaper Dermatitis