Kinder lieben den Winter – zumindest, wenn es leckere Plätzchen gibt oder Schnee liegt. Aber für uns Eltern sind die kältesten Monate des Jahres oft auch die anstrengendsten. Zeit, mal ein bisschen Dampf abzulassen über dreckige Kinderschuhe, zu viele Schichten an Klamotten und die ständige Dunkelheit!
Unsere Highlights von November bis Februar
#1 Das Anziehen dauert gefühlt 2 Stunden
Nervt einen im Sommer noch das ständige Eincremen der Kleinen mit Sonnencreme, weiß man diese Zeit spätestens ab Herbst wieder zu schätzen, wenn man statt Kleidchen oder Shirt mit dünner Hose zurück zum gefürchteten Zwiebellook kehren muss. Ich muss gestehen, dass ich es zutiefst hasse, meinen 2-jährigen Sohn im Winter anziehen zu müssen. Strumpfhose, Unterhemd, Body, Pulli, Schneeanzug oder Winterhose mit Daunenjacke – und dann noch ein Paar extra Socken, damit die Winterstiefel besser passen und natürlich noch Mütze, Schal, Handschuhe und, und, und. Nochmal schnell die Windel wechseln oder auf den Topf gehen? Eine Tortur des Auspellens aus den diversen Textilschichten beginnt.
Und wenn die Kids sich dann schon selbst anziehen, dauert es manchmal noch ein paar Stunden länger, wenn bei -5 Grad der Satz kommt: „Ich will aber meine Stoffschuhe anziehen!“
#2 Ein Kind im Dunkeln und bei Kälte wecken, welch‘ Freude!
Wintertage beginnen oft schon richtig schön, während es draußen noch dunkel ist und die Autoscheiben darauf warten, von uns noch freigekratzt zu werden: Wenn man das Kind liebevoll an der Wange streichelt, ein leises „Aufstehen“ flüstert und Sohn oder Tochter sich freudestrahlend im Bett aufsetzt und direkt aufsteht. Hahaha! Jetzt, da ich selbst in dieser Lage bin, verspüre ich ein verspätetes Mitleid mit meiner Mutter, die mich immer gerne geduldig wecken wollte, mir aber irgendwann nach 20 Minuten, mit den Nerven schon fast am Ende, dann doch die Bettdecke wegziehen musste.
#3 Ein Handschuh ist immer weg
Liebt ihr es auch so sehr, im Winter das ewige „Wo ist …?“-Spiel zu spielen? Entweder ist ein Handschuh weg, ein Schuh, oder die Lieblingsmütze. Das Spiel begleitet uns natürlich das ganze Jahr über, aber im Winter ist es anhand der diversen Dinge, die man nun wegen der Kälte braucht, noch ein bisschen spaßiger. Vor allem, wenn man dabei schon super dick eingepackt ist und nochmal die einzelnen Zimmer nach dem verschwundenen Gegenstand durchsuchen darf. Und am Ende liegt der Handschuh dann doch unterm Autositz …
#4 Der Flur ist immer dreckig
Wenn die Family dann endlich komplett für draußen angezogen ist, heißt es oft „Warte, ich hol‘ noch schnell …“ und dann stellt sich die Frage: Ziehe ich meine Schuhe jetzt nochmal aus oder sauge ich nachher lieber? Wenn die Kinder nach einem Ausflug im Wintermatsch entschieden haben, direkt freudig in die Wohnung zu rennen, ohne die Stiefel vorher auszuziehen und eine schöne Mischung aus Kieselsteinen und Dreck (aus den Vorratskammern der Schuhrillen), nassen Blättern und Streusalz im Flur zu verteilen, kennen wir die Antwort auf die Frage leider schon.
#5 Die Nase läuft 3 Monate lang
Auch wir Eltern aus der Redaktion fürchten jedes Jahr aufs Neue die Wintermonate. Denn das bedeutet oft ein Infekt nach dem anderen. „Dauernd ist jemand krank“ ist für meine Kollegin Andrea, die 3 Kinder hat, mit das Schlimmste am Winter. Und wenn ein Familienmitglied gerade damit durch ist, fängt es beim nächsten auch schon (wieder) an. Bei uns gibt es dann Tage, an denen der Taschentuchverbrauch unseren ökologischen Fußabdruck um ein paar Schuhgrößen wachsen lässt.
#6 Spielplatz-Wetter? Nächstes Jahr wieder
An Tagen ohne konkreten Plan oder wenn den Kids mal wieder langweilig ist, geht man einfach zum nächsten Spielplatz und schlägt dort Zeit tot. Aber im Winter? Hält sich die Lust, bei kaltnassem Wetter und nahender Dunkelheit auf einer klammen Bank zu sitzen und dem Kind dabei zuzusehen, wie es eine dreckige Rutsche herunterquietscht, echt in Grenzen.
#7 Mehr Chaos zu Hause
Im Winter verbringen wir mit unseren Sprösslingen weniger Zeit an der frischen Luft und dafür den Großteil wieder drinnen. Dieser Tatsache haben wir es zu verdanken, dass wir im Wohnzimmer wieder gehäuft auf Legosteine treten, über Elsa-Kostüme stolpern oder Bastelglitzer am Körper kleben haben. Mal abgesehen davon, dass man sich jetzt oft wieder ein richtiges Programm für die dunklen Nachmittage überlegen muss.
#8 „Wann schneit es denn endlich?“
Für meine Kollegin Daniela ist es im Winter das Schlimmste, wenn ihr Kind sie ständig fragt, wann es denn endlich schneien würde und sie es aufgrund ihrer mangelnden meteorologischen Hellseher-Kräfte immer wieder enttäuschen muss. Ebenso schlimm ist es aber auch, wenn der erste Schnee schon da war und dann schnell wieder getaut ist, ohne dass man die Chance ergreifen konnte, Schlitten zu fahren oder einen Schneemann zu bauen, weil es zeitlich nicht gepasst hat. Dann können wir Eltern nur hoffen, dass Väterchen Frost sich bald wieder blicken lässt.
#9 Einmal neu einkleiden bitte
Eine neue Jahreszeit bedeutet bei noch wachsenden Kindern bis Schulkindalter oft eine fast komplett neue Garderobe und das geht nicht nur ins Geld, sondern auch an die Nerven. Also beginnt schon im Herbst der Klamotten-Mental-Load bei uns Eltern: Passen die Winterstiefel vom letzten Jahr noch? Und die Wollsocken? Mist, nächste Woche soll es schon schneien, das Kind hat noch keinen Schneeanzug. Und dann beginnt der Shopping-Marathon, zumindest für Schuhe, denn die müssen ja auch gut sitzen und warmhalten. Bei Kleidung machen viele von uns in der Redaktion es sich etwas einfacher und nehmen entweder die Kleidung der herausgewachsenen Geschwister oder kaufen bei Portalen wie Vinted um ein Vielfaches günstiger.
#10 Kindergeburtstage im Winter – the worst
Ich bin selbst ein Winterkind und kann auch heute noch ausschließlich drinnen feiern. Außerdem sind immer alle Gäste irgendwie krank oder müde. Immerhin können wir in unserem Alter auf gewisse Getränke zurückgreifen! Doch bei Kindergeburtstagen sind die Möglichkeiten im Winter einfach stark begrenzt. Entweder muss man sich ein super tolles Programm und am besten ein Motto für zu Hause überlegen, oder man gibt ein Vermögen für irgendwelche Attraktionen aus und verliert dabei gleichzeitig alle Nerven, weil man diverse Kinder auf dem Indoorspielplatz beaufsichtigen muss.
Pech für Eltern von Winterkindern
„Kindergeburtstag im Winter ist soooo kacke!!! Gerade für Stadtfamilien mit kleiner Wohnung. Entweder wird es eng, laut und schmutzig oder man geht raus und es wird teuer, weil ‚draußen‘ bedeutet, dass man am Ende doch irgendwo drinnen ist und viel Geld dafür bezahlt 😉“
#11 Nach dem Mittagsschlaf wird’s schon dunkel
Mal abgesehen davon, dass man draußen bei dunklem Winterwetter jetzt nicht soo viel Schönes und Angenehmes unternehmen kann, ist auch die Stimmung an trüben und dunklen Tagen selbst bei uns Erwachsenen so naja. Gefühlt schaffen wir auch viel weniger und um 16 bei Sonnenuntergang ruft auch schon fast wieder das Bett. Unseren Mädchen und Jungs geht es da stimmungsmäßig nicht anders und die eingeschränkte Anzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten tut ihr übriges.
#12 Man schwitzt sich in der Kita-Garderobe einen ab
Das mit den vielen Schichten Kleidung scheint wirklich zu den nervigsten Dingen im Winter für Eltern zu gehören. Wer clever ist, zieht sich zu Hause erst den Winterparka über, wenn die Kinder auch angezogen sind. Aber beispielsweise in der Garderobe der Kita wartet man dann leider doch in voller Montur und bald völlig nassgeschwitzt, während das Kind sich noch weigert, sich anzuziehen oder mit nach Hause zu kommen. Noch schöner wird es dann nur, wenn man wie meine Kollegin Lia währenddessen noch ein Baby in der Trage am Körper hat und der Große sich richtig schön Zeit beim Abholen lässt.
Hach, Winter, wir lieben dich einfach! Wie viele Wochen waren es doch gleich noch bis zum 21. März? Aber seien wir ehrlich, der Winter hat auch seine schönen Seiten. Und damit ihr an einem tollen Schnee-Tag gut gerüstet seid, stellen wir euch hier die besten Schlitten vor:
Bildquelle: Getty Images / Johnce