Unsere Reise durch die verschiedenen deutschen Dialekte setzt sich weiter fort. Und diesmal im Crashkurs: Ostwestfälisch! Es wird vor allem um Osnabrück und Tecklenburg, aber auch im Waldecker Land und in Ostwestfalen-Lippe gesprochen. Mit diesen 12 Wörtern wirst du garantiert beeindrucken – vorausgesetzt, du weißt, sie richtig anzuwenden ...
#1 dölmern
Besonders Kinder "dölmern" gerne, aber auch wir Erwachsenen sollten viel öfter Blödsinn machen, denn Lachen tut bekanntlich gut. Richtig, dieses lustige Wort bedeutet so viel wie "herumalbern". Ich hätte da jetzt viel eher an "schlendern" oder "umher streunen" gedacht, aber sei's drum.
#2 Pillepoppen
Es hat weder mit Tabletten, noch mit Popeln oder irgendwelchen nicht-jugendfreien Aktivitäten zu tun. Bei den "Pillepoppen" handelt es sich ganz einfach um süße Kaulquappen.
#3 kuiern
"Kuiern" ist im ostwestfälischen das Wort für "sprechen". Wie witzlos, dass man es dabei nicht einmal mehr aussprechen kann.
#4 Wennerk
Ein "Wennerk" buddelt unterirdische Gänge durch den Garten und ist im Allgemeinen bei vielen Menschen nicht sonderlich beliebt. Dabei sind Maulwürfe doch so niedlich ...
#5 Pömpel
Wer sich jetzt denkt: "Ha! Pömpel! Das kenn ich!" hat leider falsch gedacht. Es geht nämlich nicht um das praktische Werkzeug, mit dem man eine verstopfte Toilette säubern kann, sondern schlicht um einen "Pfahl" bzw. einen "Pfeiler".
#6 ramentern
Hunger und deswegen schlechte Laune haben – im Englischen kennen wir das als "hangry" (ich bin auch öfter mal hangry, offen gestanden, aber das liegt weniger am Hunger als an der Unterzuckerung). "Ramentern" ist dann wohl das ostwestfälische Pendant, es kann aber auch ganz allgemein als "jammern" übersetzt werden.
#7 Köttelkram
Mein neues Lieblingswort ist "Köttelkram". Es bezeichnet den "vernachlässigten Haufen Arbeit, den man immer wieder vor sich herschiebt". Den kennt doch jede*r von uns, oder?
#8 Schasskermoos
Als "Schasskermoos" wird ganz allgemein "(Bar-)Geld" bezeichnet, genauer gesagt "Geld, das man plant, für Alkohol auszugeben". Interessant.
#9 püttkern
Sehr passend ist dabei auch dieses Wort: Unter "püttkern" wird in Ostwestfalen meist "saufen", also – hübscher gesagt – "Alkohol (!) trinken" verstanden.
#10 Knötterpott
So zu 100 Prozent habe ich noch nicht verstanden, was ein "Knötterpott" sein soll. Die Annahme, es handle sich um einen alten Kochtopf oder einen kaputten Auspuff, hat sich allerdings als falsch erwiesen. Eher ist ein "Knötterpott" eine "griesgrämige" oder "schlecht gelaunte Person". Ein "Miesepeter" also.
#11 Schleif
Genauso wenig ist mir klar, warum ein "Schöpflöffel" in Ostwestfalen bitteschön "Schleif" heißt. Wie kommt man denn darauf??
#12 sich beömmeln
Dieses letzte Wort habe ich selbst als einziges tatsächlich schon einmal in "real life" gehört. Es scheint auch im Ruhrpott beliebt zu sein und bedeutet so viel wie "sich amüsieren".
Na, ich hoffe, ihr habt euch beim Lesen dieses Artikels recht schön beömmelt!
Video: 5 coole Lernapps für Schüler*innen
Mehr humorvollen Sprach-Content gibt es hier: