Während Jugendliche heutzutage meist ein Smartphone haben und einen Großteil ihrer Bildschirmzeit mit Netflix, TikTok und Co. verbringen, hatten wir in den 90ern nur eingeschränkten Zugriff auf das TV-Programm. Manchmal sahen wir uns etwas an, das unseren Eltern missfiel...
Erinnerst du dich auch noch an diese Serien und TV-Sendungen, die wir heimlich bei Freunden geschaut haben oder wenn die Eltern aus dem Haus waren? Lass uns auf Erinnerungsreise gehen und sie wieder entdecken.
#1 Tutti Frutti
„Cin Cin!“ Wenn Hugo Egon Balder mit seiner Erotik-Spielshow Tutti Frutti auf Sendung ging, waren wir garantiert im Bett und durften nicht mehr zuschauen. Eigentlich war doch alles nur eine Rateshow, wären da nicht die vielen nackten Brüste gewesen. Wer einen Striptease wagte, konnte sich zusätzliche Punkte sichern. Maximale Punkte gab es für Frauen, die den BH ablegten. Sind wir ehrlich, das Konzept hat doch niemand so richtig verstanden, darum ging es aber auch gar nicht. Tutti Frutti war frivol, nackt und sexy – das Gesprächsthema schlechthin.
#2 Die Simpsons
Was heute eine unterhaltsame Familiensendung ist, war damals für viele Eltern zu krass. Barts freche Sprüche, Homers Liebe zu Donuts – irgendwie hatten die Erwachsenen immer Angst, dass wir uns zu viel davon abschauen. Mit bissiger Gesellschaftskritik und sarkastischem Humor waren die Simpsons in den 90ern mehr als nur eine Animationsserie. Für uns war es die perfekte Mischung aus Slapstick und versteckten Witzen, die wir als Kind eh nie ganz verstanden haben.
#3 Southpark
Ach ja, Southpark – die Serie die uns lehrte, dass Cartoons auch mal so richtig böse sein dürfen. Cartman, Kyle, Stan und Kenny haben ihre kleinen Abenteuer immer begleitet von jeder Menge Satire, schwarzem Humor und ... verdammt vielen Schimpfwörtern. Die Macher*innen ließen kaum ein Tabu aus. Ob Religion, Politik oder Promis – hier bekam jeder sein Fett weg. Und für uns? Das perfekte Programm, das man heimlich nach der Schule oder am späten Abend guckte. „Oh, sie haben Kenny getötet.“ bleibt einfach unvergessen.
#4 Beavis and Butt-Head
Zwei dauerpubertierende Jungs, die nur Unsinn im Kopf hatten? Genau das war das Geheimrezept. Beavis and Butt-Head, die MTV-Kultfiguren, saßen den ganzen Tag vor dem Fernseher, machten dumme Kommentare und lachten sich schlapp. Kein Wunder, dass unsere Eltern richtig Angst hatten, dass wir genauso werden. Ihre Sprüche waren oft derbe, die Aktionen absurd und die Musikvideos zwischendurch auch nicht gerade jugendfrei. Aber genau das machte den Reiz aus. Ein bisschen Rebellion, ein bisschen „die Eltern dürfen das nicht mitkriegen“ und ein bisschen pubertärer Humor.
#5 Baywatch
Fast ein ganzes Jahrzehnt waren die Zeitlupe-Aufnahmen der Rettungsschwimmer*innen ein Highlight. Egal, ob es dramatische Rettungsaktionen gab, wir wollten doch einfach nur David Hasselhoff und Pamela Anderson in ihrer knappen Badebekleidung sehen. Jeder wusste, dass die Handlung Nebensache war. Es ging mehr um die heißen Sommernächte und die Vorstellung, wie cool das Leben am Strand von Malibu wäre. Natürlich haben wir die Serie nicht immer „mit Erlaubnis“ geschaut, denn für manche Eltern war die Aufregung einfach „too much“. Oder lag es doch eher daran, dass sie selbst beim Baywatch-Schauen nicht gestört werden wollten?
#6 Ren & Stimpy
Eine völlig abgedrehte Cartoonserie, die oft genauso gruselig wie lustig war. Ren, der hyperaktive Chihuahua mit einem Temperamentsproblem und Stimpy, der einfältig-gutmütige Katzenfreund. Diese Mischung war perfekt, um die absurdesten Abenteuer auf die Mattscheibe zu bringen. Widerliche Gags, groteske Szenen und surreale Animationen fesselten uns an den Fernseher. Diese Serie war so seltsam, dass wir sie nur heimlich schauen konnten. Sie fühlte sich an wie eine verrückt-verruchte Version der sonst so „braven“ Cartoons. Perfekt, um das rebellische Teenie-Dasein zu leben.
#7 Duckman
Diese Serie kennen vermutlich nur die echten Enten-Liebhaber*innen unter euch. Klingt nach Disney? Fehlanzeige, denn Duckman war alles andere als eine niedliche Zeichentrickserie. Mit seinem scharfen Humor, der meist auf Sex und die Gesellschaft abzielte, war Duckman der Antiheld der 90er-Jahre-Cartoons. Seine Abenteuer waren chaotisch und oft grenzwertig, aber genau das machte die Serie so cool. Definitiv nichts für die ganz Kleinen und selbst als Teenager schauten wir diese Perle lieber heimlich.
#8 Daria
Als Spin-off von Beavis and Butt-Head ging Daria in eine ganz andere Richtung. Hier stand die zynische, kluge Daria Morgendorffer im Mittelpunkt. Mit ihrer sarkastischen Art kommentierte sie die Welt der Highschool. Sie passte nicht in die typisch amerikanische Highschool-Welt der Cheerleader und Sportstars und genau das machte sie zur Heldin der Außenseiter*innen. Die Serie traf mit ihrem bissigen Humor und den scharfen Kommentaren zu Teenager-Problemen voll ins Schwarze. Für uns war Daria die perfekte Mischung aus clever und cool, obwohl wir uns die Sendung meist heimlich ansahen. Wir waren ja doch irgendwie zu cool für die klassischen Cartoons, oder?
#9 King of the Hill
Sie kam zwar erst Ende der 90er Jahre ins Fernsehen, aber diese Zeichentrickserie fühlte sich oft realistischer an als so manche Sitcom. Hauptfigur war Hank Hill, ein texanischer Propanverkäufer, der mit komischen Freund*innen und einer exzentrischen Familie in Arlen lebt. Anders als viele Cartoons der 90er hatte King of the Hill einen eher subtilen und ruhigen Humor, der auf gesellschaftliche Themen anspielte. Manchmal war die Sendung etwas zu erwachsen und genau deshalb schauten wir sie heimlich. Über Dinge lachen, die wir nicht genau verstanden, hatten wir alle drauf, oder?
#10 Celebrity Deathmatch
Was war cooler, als unsere Lieblingsstars im Claymation-Stil gegeneinander kämpfen zu sehen? Celebrity Deathmatch bescherte uns brutale und völlig übertriebene Kämpfe zwischen berühmten Persönlichkeiten. Natürlich alles animiert, aber trotzdem unterhaltsam. Ob Madonna gegen Michael Jackson oder Christina Aguilera gegen Britney Spears – niemand war hier sicher. Die Serie war unser Highlight, weil es so überdreht, brutal und trotzdem genial war. Perfekt fürs heimliche Schauen, weil es zwar lustig, aber sicher nicht „elternfreundlich“ war.
#11 Die Jerry Springer Show
Ein absoluter Klassiker unter den Talkshows der 90er. Jerry Springer brachte die verrücktesten Gäste ins Studio und es dauerte nie lange, bis die Fetzen flogen. Egal, ob es um betrogene Partner*innen, schockierende Geständnisse oder handgreifliche Auseinandersetzungen ging, die Show hatte alles, was für unsere Eltern „zu viel Drama“ war. Für uns war es genau die Art von TV-Unterhaltung, die wir heimlich schauten. Es machte uns auch nichts aus, dass wir Untertitel lesen mussten. Jerry war einfach Kult!
#12 Mann-o-Mann
Manche Eltern schauten die kultige 90er-Jahre Misswahl (für Männer) mit dem Nachwuchs, andere fanden sie zu anrüchig. Wie war das bei dir? Spaß machte es in jedem Fall, wenn 12 männliche Kandidaten um die Gunst des weiblichen Publikums buhlten und sich dabei so richtig blamierten. Am besten waren allerdings immer die Szenen, wenn die Damen einen Kandidaten loswerden wollten. Der wurde nicht etwa einfach nach Hause geschickt, sondern landete mitsamt seiner Bekleidung im Pool. Das war purer Spaß und Nervenkitzel, wie gern hätten wir manchmal unsere*n Mathelehrer*in einfach baden geschickt, oder?
Diese fünf Kinderserien greifen das Thema Inklusion auf
Viele chaotische Sendungen der 90er würden wir heute nicht mehr schauen. Es gibt aber auch moderne Perlen im TV, die sogar einen pädagogischen Mehrwert mitbringen. Schau dir im Video fünf unterhaltsame Serienbeispiele für Kinder an, die sich mit dem Thema Inklusion beschäftigen.
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