Egal ob erster Schultag oder schon mittendrin im Abenteuer Schule: Wir Eltern wollen unsere Kinder natürlich bestmöglich unterstützen. Deshalb geben wir ihnen diese stärkenden Sätze mit auf den Weg – und verkneifen uns ein paar No-Go-Sprüche, um ihnen den Spaß am Lernen nicht aus Versehen zu verderben.
- 1.#1 "Hab' Spaß. Ich glaube an dich!" (Statt: "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.")
- 2.#2 "Fehler gehören dazu!" (Statt: "Hobbys gibt es nur bei guten Noten.")
- 3.#3 "Lernst du Lesen, eröffnet sich dir eine neue Welt!" (Statt: "Du musst Lesen lernen.")
- 4.#4 "Gib dein Bestes und bitte im Zweifel um Hilfe!" (Statt: "Ich erwarte gute Leistungen.")
- 5.#5 "Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest!" (Statt: "Sei brav.")
- 6.#6 "Schule ist mehr als Mathe, Deutsch & Co." (Statt: "In der Schule lernst du fürs Leben.")
- 7.#7 "Ich denk' an dich & bin für dich da." (Statt: "Du musst das alleine schaffen.")
#1 "Hab' Spaß. Ich glaube an dich!" (Statt: "Jetzt beginnt der Ernst des Lebens.")
„Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ oder „Wenn du in der Schule bist, musst du den ganzen Vormittag still sitzen“ – das sind zwei Sätze, die wohl jeder von uns selbst als Kind schon mal gehört hat. Und ganz ehrlich: Wir sollten sie uns unseren Kindern gegenüber unbedingt verkneifen, wenn wir ihnen nicht die Lust aufs Lernen verderben wollen. Schließlich ist eine Extra-Portion Vorfreude doch das wichtigste für angehende Erstklässler und Erstklässlerinnen – und für alle Schüler, die nach den großen Ferien in ihre (neue) Klasse gehen.
Mal im Ernst: Ist es nicht großartig, Neues zu lernen, sich auszuprobieren und weitere Stärken zu entdecken, von denen man bisher noch gar nichts geahnt hat? Deshalb hört unser Newbie-Erstklässler am ersten Schultag von mir auf jeden Fall den Satz: Hab Spaß, ich glaube an dich! Denn es ist doch so: Auch wenn die ein oder andere Herausforderung auf unsere Kids zukommt, sollten doch der Spaß, das Spielerische und ein Hauch von Abenteuer im Vordergrund stehen.
Juhuuu: Das Abenteuer beginnt!
Schule ist aufregend, spannend, herausfordernd und manchmal vielleicht auch etwas beängstigend – genau wie ein großes Abenteuer! Und da lassen wir uns nicht aufhalten: Auf ins Abenteuer!
#2 "Fehler gehören dazu!" (Statt: "Hobbys gibt es nur bei guten Noten.")
Spätestens im ersten Schuljahr lernen unsere Kinder, dass jeder immer mal etwas falsch oder zumindest nicht ganz richtig macht. Und dieses Learning kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Kritik einzustecken fällt schließlich selbst uns Erwachsenen oft noch schwer. Es ist doch so: Für unsere Kleinen war es bisher meist eher leicht: Sie wurden im Kindergarten häufig gelobt – fürs schöne Gekritzel, das Bastelwerk, die ersten selbst geschriebenen Buchstaben.
Jetzt in der Schule schauen die Lehrer*innen genau hin und geben kindgerechtes, aber ehrliches Feedback. Ich wünsche jedem Schulkind, dass es dabei lernt, Misserfolge als Ansporn nehmen zu können, weiter zu üben und sich so aus eigenem Antrieb zu verbessern (nicht aus Angst vor einer schlechten Note).
Klappt es nicht so, können wir Eltern unseren Kindern zudem die Rückversicherung geben, dass sie sich deshalb nicht schlecht fühlen müssen. Im Gegenteil. Es reicht, sein Bestes zu geben (siehe Punkt 5). Außerdem stärkt es das Selbstbewusstsein unserer Kids, wenn wir ihnen spiegeln, was sie (wirklich) toll gemacht haben Das ist schließlich viel mehr, als das, was nicht super lief.
Fragen stellen erlaubt!
Mein Sportlehrer hat mal gesagt: "Ich halte mich für durchschnittlich schlau, wenn ich etwas nicht weiß, wissen es einige andere garantiert nicht. Also traut euch zu fragen!"
#3 "Lernst du Lesen, eröffnet sich dir eine neue Welt!" (Statt: "Du musst Lesen lernen.")
Immer mehr Fähigkeiten zu entwickeln und Dinge aus eigener Kraft zu können, ist großartig. Lesen lernen ist da ein ganz besonderer Meilenstein. Ein Schulkind, das lesen kann, ist nämlich nicht mehr darauf angewiesen, dass ihm Mama, Papa oder größere Geschwister etwas vorlesen. Nö, jetzt klappt das schon immer besser allein. Und das ist etwas, auf das sich Schulanfänger freuen dürfen.
Ich weiß noch ganz genau, wie sehr ich Lesen lernen wollte – und ich hoffe, mit dieser Vorfreude stecke ich auch unseren Mini an. Der Bibliotheksausweis und ein Erstleserbuch aus einer seiner Lieblingsreihen „Oma schreit der Frieder“ stecken auf jeden Fall schon in seiner Schultüte. Super zum Schulstart sind auch "Die Schule der magischen Tiere" oder die Erst ich ein Stück, dann du Erstlesebücher wie "Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule".
#4 "Gib dein Bestes und bitte im Zweifel um Hilfe!" (Statt: "Ich erwarte gute Leistungen.")
Niemand ist perfekt und kann alles beim ersten Versuch exzellent. Vieles ist Übungssache. Und dann gibt es da ja auch immer Dinge, die einem eben nicht so gut liegen. Klar, sollte man sich anstrengen, sein Bestes und nicht aufgeben – also wichtige Dinge immer wieder versuchen. Aber es zählen nicht nur Bestnoten.
Außerdem macht uns so viel mehr aus – und es ist viel wichtiger, herauszubekommen, was man gut kann und gerne tut, als jede noch so kleine Schwäche auszubügeln. Das wichtigste ist, neugierig zu bleiben und nicht bei der ersten Schwierigkeit aufzugeben. Im Zweifel dürfen wir um Hilfe und Unterstützung bitten. Auch das ist eine wichtige Botschaft.
Selbst Profis trainieren jeden Tag
Es gibt Kinder, die setzen sich in Ruhe hin, malen ein Bild und verlieren sich in den kleinsten Feinheiten – und dann gibt es die Speedos unter den Kids, die jede Aufgabe in Blitzgeschwindigkeit erledigen á la „Erster und Hauptsache fertig“. Die Ergebnisse sind dementsprechend unterschiedlich.
Speedie-Kindern können wir am 1. Schultag auch folgenden Satz mitgeben: Es geht nicht immer darum, der oder die Schnellste zu sein, sondern darum, sein Bestes zu geben und Aufgaben möglichst gut zu erfüllen. Wiederholungen mögen nerven, sie bringen uns aber weiter, weil wir das, was wir da wieder und wieder üben, nach und nach verinnerlichen. Auch Profis müssen trainieren. Jeden Tag.
#5 "Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest!" (Statt: "Sei brav.")
Sei brav ist so ein Ausspruch, bei dem sich mir persönlich jedes Mal der Magen umdreht. Viel sinnvoller erscheint mir da der Rat, dass man sich anderen Menschen gegenüber so verhält, wie ich selbst behandelt werden möchte. Respektvoll zum Beispiel.
In der Regel sind unsere Erstklässler durch ihre Kindergartenzeit schon gut vorbereitet, was ihr Verständnis von Regeln, einen gewissen Grad an Frustrationstoleranz und ihre Empathiefähigkeit betrifft. Trotzdem prasseln in der Schule viele neue Eindrücke auf unsere Kinder ein – und auch im sozialen Miteinander gibt es noch einiges zu lernen.
Da hilft es enorm, wenn wir uns überlegen, wie wir selbst gern behandelt werden möchten – und das als Richtschnur für unser Verhalten nutzen. Ich finde: Das können wir unseren Kindern gar nicht früh genug mitgeben. Im Idealfall, indem wir es ihnen täglich vorleben.
Hab Respekt, aber keine Angst vor den Lehrenden
Lehrer und Lehrerinnen waren auch mal Kinder, das sollten wir den Kleinen sagen. Natürlich sollen sie auf die Lehrenden hören und aufmerksam sein, doch dürfen sie diese auch mal in Frage stellen oder unterbrechen, wenn es wichtig ist.
Es gab zu meiner Schulzeit leider diese Art von Lehrer, der der Meinung war, über den Kindern zu stehen – und das in allen Belangen. Dieses Lehren von oben herab führt teilweise dazu, dass einige Schüler so gar nicht an ihren Worten hängen.
Kinder haben doch viel eher Respekt, wenn man ihnen zeigt, dass auch Lehrende nicht mit aller Weisheit geboren wurden und mal in einer Schule ganz von vorn angefangen haben, wie eben unsere Erstklässler heute.
#6 "Schule ist mehr als Mathe, Deutsch & Co." (Statt: "In der Schule lernst du fürs Leben.")
Vorweg, natürlich lernen wir in der Schule fürs Leben. Aber mit dieser Floskel können Kinder erst mal wenig anfangen. Das ist so ein Satz, der erst im Rückblick Bedeutung bekommt. Wäre es nicht viel besser, wenn wir unseren Kids von unserer Schulzeit erzählen, davon, was super war, aber auch das, was wir gern früher gelernt hätten?
Und zwar nicht nur in den verschiedenen Fächern, sondern auch in puncto Freundschaften, Gruppendyamiken, Resilienz – und wie wichtig es ist, für andere einzustehen und jemandem erst kennenzulernen, bevor man ihn verurteilt, weil er vielleicht "anders" ist.
Ich ermutige unseren Mini deshalb vor seinem ersten Schultag, einfach er selbst zu sein und erst mal auf alle Kinder um ihn herum offen zuzugehen. Manchmal sind es nämlich genau die, mit denen wir auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, die unsere Leben bereichern und mit denen wir die tollsten Dinge erleben. Schule ist mehr als Mathe, Deutsch & Co, hier entstehen auch Freundschaften fürs Leben – oder zumindest einige Jahre.
Das kann bei schüchternen Kids zwar manchmal etwas dauern. Aber auch sie können wir dazu ermutigen, jemanden einzuladen. Oder ihr besorgt ein Freundebuch, das beim Aufeinander Zugehen und dem ersten Kennenlernen helfen kann.
Außerdem sind Hobbies eine schöne Möglichkeit, Bindungen aufzubauen und einen Ausgleich zum Schulalltag zu schaffen:
#7 "Ich denk' an dich & bin für dich da." (Statt: "Du musst das alleine schaffen.")
Kommt ein Kind in die Schule, ist das ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Und der kostet oft erst einmal Überwindung. Umso wichtiger ist es, unseren Kids den Rücken zu stärken. In die Klasse können Eltern natürlich nicht mitkommen (das wäre sogar eine ziemlich ungute Idee, klar).
Aber wir dürfen unsere Erstklässler zur Schule begleiten, sie wieder abholen und am ersten Tag voll und ganz für sie da sein. Dann können sie uns gleich erzählen, wie es war, was ihnen gefallen und was sich noch sehr neu für sie angefühlt hat. Ich habe unserem Mini schon versprochen, dass wir nach dem ersten richtigen Schultag nach der Einschulung etwas Tolles zusammen unternehmen.
Auch super sind übrigens kleine Mut-Macher wie die Steinsets von Familie Glücklichstein. Für den ersten Schultag gibt es das „Team Mut und Zuversicht" mit einem blauen Lapislazuli, einem gelb-braunen Tigerauge und einem grünen Amazonit oder das "Team Lernen und Durchstarten". Darin stecken ein silberfarbener Pyrit, ein schwarz-glänzender Hämatit und ein gelb-braun-gemustertes Tigerauge.
So können sich Schulanfänger ihren Lieblingsstein (oder alle drei) in die Hosentasche stecken und sich notfalls daran festhalten, wenn ihnen im Klassenzimmer doch etwas mulmig zumute wird. Unser Mini findet das "Team Mut und Zuversicht" auf jeden Fall super.
Und jetzt: Happy Einschulung! Wir wünschen allen Kindern, die in die erste oder nächste Klasse kommen, einen großartigen Schulstart!