Eine Mutter aus Duisburg durfte eine Aldi-Filiale nicht mit ihrem Kinderwagen betreten. Bei Facebook lässt sie ihren Frust raus – so hat der Discounter reagiert.
Vorsicht, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit sind momentan von uns allen gefordert, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen. Deshalb gilt ein Kontaktverbot: Wer auf der Straße oder im Supermarkt unterwegs ist, soll zu seinen Mitmenschen mindestens 1,5 m Abstand halten. Damit das funktioniert, werden mancherorts mittlerweile nicht mehr alle Menschen gleichzeitig in die Supermärkte gelassen, dazu gibt es Markierungen an der Kasse zum Abstand halten, in vielen Märkten werden Kunden außerdem aufgefordert, einen Einkaufswagen zu nutzen, um den Abstand zu erleichtern. Gute und wichtige Maßnahmen.
Kinderwagen nicht erlaubt
Doch was, wenn ihr mit dem Kinderwagen unterwegs seid? Der dient ja oft auch als Einkaufswagen und sollte, was die Abstandsregelung angeht, doch auch den gleichen Zweck erfüllen, wie die Wagen der Märkte. Ein Aldi-Markt in Duisburg sah das anders und schickte eine Mutter, die mit Buggy einkaufen wollte, wieder nach Hause. Auf Facebook beschwerte sich die Mutter: "Ich wurde von einem sehr unfreundlichen Türsteher mit den Worten 'Kinder nur in der Babyschale oder im Einkaufswagen und nicht im Buggy zur Sicherheit von Ihnen und den Verkäufern' abgewiesen."
Die Mutter fragt sich, wo der Unterschied zwischen Einkaufs- und Kinderwagen liegt und ob das Baby das Problem sei. In keinem anderen Laden hätte sie bislang diese Probleme gehabt.
So reagiert Aldi Süd
Die Antwort von Aldi Süd lässt nicht lange auf sich warten.
Der Discounter entschuldigt sich für den Vorfall und betont, dass es regionale Unterschiede gibt und es nicht per se verboten sei, mit einem Kinderwagen einkaufen zu gehen. Eine Erklärung, wieso die Duisburger Filiale sie wegschickte, gibt es aber nicht: "Wir versuchen derzeit, die beste Lösung zum Schutz der Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter zu finden. Es kann vorkommen, dass in einzelnen Filialen der Eintritt nur mit Einkaufswagen möglich ist, damit ein bestimmter Abstand zum Vordermann eingehalten wird. Deshalb wurde vermutlich darauf hingewiesen, den Einkaufswagen, auch für dein Kind zu nutzen. Dies wird bei uns regional unterschiedlich geregelt."
Facebook-Nutzer verstehen die Reaktion von Aldi
Viele Facebook-Nutzer zeigen Verständnis für die Maßnahmen des Discounters. So schreibt eine Nutzerin: "Es ist leider auch äußerst schwierig, einen Blick in den Korb des Buggys zu werfen ob auch nichts übersehen wurde und dabei den Sicherheitsabstand einzuhalten. Der Einkaufswagen macht dies wesentlich einfacher. Vielleicht könnte auch das mitunter ein Grund gewesen sein." Eine andere Frau schreibt: "Kann man sich nicht einmal an Anweisungen halten und muss Extrawurst spielen. Mensch Leute ..."
Egal wie ihr den Vorfall seht, eins steht fest: Wenn es sein muss, greifen die Behörden durch. So wurde z. B. ein Edeka diese Woche geschlossen, weil sich die Menschen einfach nicht an den Mindestabstand halten wollten.
Bildquelle: Getty Images/Dan Kitwood