Das lebendig gewordene Chaos in Riley Kopf ist zurück! Habt ihr Freude, Kummer, Angst und Wut auch so sehr vermisst wie wir? "Alles steht Kopf 2" ist genauso bunt, lustig und emotional wie der erste Teil und macht Kindern und Eltern gleichermaßen Spaß. Also ab ins Kino mit euch und lasst euren Emotionen freien Lauf.
"Alles steht Kopf 2" gibt es jetzt auf DVD & Blu-ray und ihr könnt den Film auf Disney+ streamen.
Worum gehts im Film?
Riley und ihr liebenswertes Gefühlschaos-Team in ihrem Kopf sind zurück. Freude, Wut, Kummer, Angst und Ekel werden durch einen plötzlichen Abriss ihres Hauptquartiers überrascht und es wird noch wilder: Denn plötzlich erscheinen neue Gefühle und wollen von nun ab in Rileys Kopf und Leben mitbestimmen. Willkommen in Rileys Pubertät! Die neuen Emotionen Zweifel, Neid, Peinlich und Ennui (auch bekannt als "Null Bock") haben das Potenzial nicht nur Rileys bestehenden Emotionen gehörig durcheinander zu bringen, sondern auch sie selbst und natürlich das gesamte Familienleben. Teenie-Eltern wissen, wovon wir sprechen ...
Ab welchem Alter ist der Film geeignet?
Wie der erste Teil hat auch "Alles steht Kopf 2" einen FSK 0. Das ist angemessen, da im Film nichts kindungerechtes passiert. Kleinkinder werden die bunten Figuren und Szenen zwar vermutlich lieben, aber verstehen werden sie den Inhalt nicht. Daher würden wir sagen, ins Kino gehen, lohnt sich ab ca. 6 Jahren.
So finden wir und unsere Kinder den Film
Ich habe Zweifel
Ich mochte "Alles steht Kopf" schon sehr und habe mich richtig auf den zweiten Teil gefreut ... und ich wurde nicht enttäuscht. Der Film hat fast alle meine Erwartungen erfühlt – er war voller wundervoller und witziger Emotionen, Spannung und Action. Die schon bekannten Emotionen waren so liebenswert wie eh und ja und die neuen bringen neuen Pep in Rileys Kopf und auf die Kinoleinwand.
Ein bisschen enttäuscht war ich von der neuen Emotion Zweifel. Denn während die anderen Emotionen sich ja die ganze Zeit so verhalten, wie sie sind – also Freude ist voller Begeisterung, Wut wütend, Kummer traurig, etc. – ist Zweifel irgendwie gar nicht am Zweifeln, sondern verhält sich eher wie Größenwahn oder Ehrgeiz. Ich hätte mir gewünscht, dass auch diese Emotion in ihrer Rolle bleibt und nun ja, sich eben verzweifelt verhält. Meine achtjährige Kinobegleitung hat das allerdings nicht gestört, bzw. es ihr nicht einmal aufgefallen.
Unser gemeinsames Gesamturteil lautet dennoch einheitlich: Unbedingt anschauen!
Ein großes Gefühlschaos
Als 2015 der erste Teil rauskam war ich schon riesiger Fan der Emotionen in Rileys Kopf. So etwas hatte es vorher noch nie gegeben und hat mich sehr mitgerissen. Als ich dann nach San Francisco zu Pixar reisen durfte, um die Filmemacher kennenzulernen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, war ich Feuer und Flamme auf den zweiten Teil. Gemeinsam mit meinem 8-jährigen Sohn war ich voller Erwartungen im Kino und wurde nicht enttäuscht.
Die neuen Charaktere sind jeder für sich einfach zu herrlich und wurden echt gut getroffen. Wir haben viel gelacht und hatten zeitweise auch ein paar Tränchen in den Augen. Der Film ist zudem auch wirklich spannend, ich habe mich einige Male erschrocken "Oh nein" rufen hören.
Aber ich kann mich meiner Kollegin Charoline anschließen, Zweifel ist manchmal etwas übers Ziel hinausgeschossen. Ich würde den Film daher Kindern unter 6 Jahren auch eher nicht empfehlen. Mein 8-jähriger Filmkritiker fand den Film aber richtig klasse.
Ich kann nur sagen, schaut ihn euch an, es lohnt sich und ich würde zu gern wissen, wie die Geschichte von Riley weiter geht.
Großer Fan Teil 2
Meine Kinder und ich waren schon vom ersten Teil total begeistert. Seit klar war, "Alles steht Kopf 2" wird kommen, waren die Kids vorfreudig. Und die Vorfreude hat sich wirklich gelohnt.
Die FSK liegt bei 0 Jahren und natürlich können alle Altersklassen damit Spaß haben. Allerdings sind Pixar Filme nicht unbedingt Kinderfilme, auch wenn die Figuren oft natürlich auch Kinder ansprechen. So ist es bei dem Film auch, meine Kinder zwischen 5 und 10 Jahren erfreuen sich an den Gefühlen und dem bunten Spaß, aber nicht alles, was da gezeigt wird, können sie wirklich in Gänze erfassen. Für uns wird auch der zweite Teil also einer zum immer wieder angucken, weil man auch jedes Mal was Neues daraus mitnehmen kann.
Unser Rating für den Film
Den Kritiker-Kindern hat der Film genauso gut gefallen wie uns Eltern. Wir haben zusammen gelacht und mitgefiebert und vergeben deshalb zusammen auch fette 10 von 10 Punkten:
Für Fans von ...
- Alles steht Kopf
- Elemental
- Generell Filme von Pixar
- Coming of Age-Filme, wie diese 14 Filme auf Netflix
Die Stars in "Alles steht Kopf 2"
- Hans-Joachim Heist aka Gernot Hassknecht leiht Wut seine Stimme
- Tahnee spricht die taffe Eishockeyspielerin Valentina
- Bei Angst bewegte Olaf Schubert seine Lippen
- Dr. Leon Windscheid ist die Stimme von Rileys Vater
- Younes Zarou sorgt als Polizist ins Rileys Kopf für Ruhe
- Wenn wir Bloofy hören, hören wir Bastian Pastewka
Es ist auch immer spannend zu sehen, wer die Synchronstimmen im Originalfilm sind. Denn auch in "Alles steht Kopf 2" stecken hinter den Stimmen wieder bekannte Hollywood-Größen: Amy Poehler spricht Joy (Freude), Maya Hawk, die Tochter von Ethan Hawk und Uma Thurmann leiht Anxiety (Zweifel) ihre Stimme, Ayo Edebiri, bekannt aus der Erfolgsserie "The Bear" ist Envy (Neid), Rileys Mutter klingt wie Diane Lane und ihr Vater wie Kyle MacLachlan.
Interviews zu "Alles steht Kopf 2"
Unsere Kollegin Elena Weihmann war für euch in San Francisco bei Pixar und hat die Macher von "Alles steht Kopf 2" zu allen Geheimnissen hinter den Gefühlen in Rileys Kopf ausgefragt..
Wir haben festgestellt, dass es das größte Set ist, das wir je gebaut haben. Bis dahin haben wir Ozeane für Nemo gebaut und den Weltraum für Wally. Aber das größte Set, das wir je gebaut haben, war der Geist eines 11-jährigen Mädchens. Dieser Ort bietet noch so viele tolle Abenteuer durch coole Orte wie “Abstrakte Gedanken” und “Fantasieland”.
Wie war Ihre Pubertät und finden Sie sich selbst im Film wieder?
Kelsey Mann (Regisseur): Was Riley in dieser Geschichte durchmacht, hat einen sehr persönlichen Hintergrund. Ich habe vor ein paar Jahren beschlossen, dass ich wirklich alle meine Fotos digitalisieren sollte und als ich sie scannte und mir ansah, ist mir etwas Seltsames an meinen Geburtstagsbildern aufgefallen.
Da war ich mit fünf Jahren! Ich bin so glücklich. Es ist mein Geburtstag. Es ist ein Tag, um mich zu feiern und wer ich bin. Ich kann an meinem Gesicht erkennen, dass ich hundertprozentig dabei bin. Und dann werde ich acht, dann elf und dann dreizehn. Auf dem Bild meines 13. Geburtstag zog ich ein komplett anderes Gesicht. Ich hasste es in diesem Alter, dass mir alles Gute zum Geburtstag gewünscht wurde. Das tue ich immer noch, aber ich bin jetzt ein bisschen besser darin.
Du nimmst dich plötzlich selbst viel mehr wahr und fängst an, auf dich selbst zu schauen und siehst nichts außer Fehler.
Ich hasste all die Aufmerksamkeit, die ich hatte. Ich hasste jeden, der mich ansah. Und ich denke, es geht um diese neuen Emotionen, die in diesem Alter hochkommen. Du nimmst dich plötzlich selbst viel mehr wahr und fängst an, auf dich selbst zu schauen und siehst nichts außer Fehler. Ich dachte: Bin ich das ganze Feiern wirklich wert?
Nun, das ist es, was wir mit diesem Film machen wollen. Und deshalb denken wir, dass es sich lohnt, es zu erzählen und halten es für sehr wichtig. Wir möchten, dass Jugendliche in der Lage sind, sich selbst zu betrachten in ihrem Spiegel und lieben, was sie sehen, sowohl innen als auch außen.
Wir möchten, dass Jugendliche in der Lage sind, sich selbst zu betrachten in ihrem Spiegel und lieben, was sie sehen, sowohl innen als auch außen.
Sie haben am ersten Film nicht mitgearbeitet. Wie war es für Sie, in die Fußstapfen von Pete Docter (dem Regisseur des ersten Filmes) zu treten?
Kelsey Mann: Ich habe das Gefühl, ich trete seit Jahren in Petes Fußstapfen. Wir kommen beide aus Minnesota. Er wuchs tatsächlich etwa 10 Minuten von mir entfernt auf. Ich kannte ihn zu der Zeit aber noch nicht. Das erste Studio, in dem ich jemals gearbeitet habe, war ein Werbespot Studio in Minneapolis. Als ich dort arbeitete, erzählten sie mir von diesem Kerl namens Pete, der jetzt fortgegangen ist, um Filme zu drehen. Der erste Film, an dem ich je gearbeitet habe, war „Monster AG“, ebenfalls eine Fortsetzung zu einem von Pete Docter inszenierten Film.
Ich würde niemandem lieber in die Fußstapfen treten als in die von Pete, denn er ist so ein unglaublicher, begabter Filmemacher.
Und als er mich fragte, ob ich Interesse daran hätte Riley´s Geschichte weiterzuerzählen, waren die Fußstapfen von Pete eine Komfortzone für mich. Ich würde niemandem lieber in die Fußstapfen treten als in die von Pete, denn er ist so ein unglaublicher, begabter Filmemacher. Übrigens: Obwohl wir beide aus Minnesota stammen, spielen wir beide kein Eishockey. Und Minnesota lebt für Eishockey.
Der erste Film ist schon ein paar Jahre her, was hat sich seitdem beim Filmemachen verändert?
Mark Nielsen (Produzent): Die Technologie hat sich in den neun Jahren komplett verändert und deshalb mussten wir tatsächlich viele sehr kluge Leute zusammenbringen. Wir haben über ein Jahr damit verbracht herauszufinden, wie wir diese Charaktere auf die Leinwand bringen können, denn die Technik, mit der wir zum Beispiel im ersten Film „Freude“ erzeugen, existiert für uns nicht mehr.
Wir hatten also visuelle Ziele wie die Figuren aussehen sollten, mussten aber andere Werkzeuge und andere Software verwenden. Es mussten erst neue Systeme geschaffen werden. Aber der Vorteil ist, dass man das Design ein wenig verbessern kann. Wir gaben „Freude“ ein Facelift.
Wir gaben „Freude“ ein Facelift.
Was ist Ihr Lieblingscharakter und warum?
Kelsey Mann: „Freude“ war schon immer einer meiner Favoriten, weil sie eine Optimistin ist, ich bin Optimist. Sie kann manchmal eine wahnhafte Optimistin sein, ich kann manchmal wahnhaft optimistisch sein. Aber man braucht auch Optimismus, um eine Crew vier Jahre lang durch dieses Projekt zu führen.
Mark Nielsen: Für mich ist es „Zweifel“. Ich fühle mich sehr mit ihr verbunden und liebe, was wir mit diesem Charakter geschaffen haben. Ich liebe auch das Design der Figur. Diese großen, ausdrucksstarken Haare, der weite Mund, es ist einfach zu lustig. Außerdem habe ich selbst oft mit Zweifeln zu kämpfen und es ist wirklich schön, dass ich meine Erfahrungen und mein Erlerntes im Umgang mit meiner eigenen Angst in den Film einbauen konnte.
Was würden Sie Eltern als Tipp mitgeben? Ich bin selbst Mama von drei Kindern und denke, der Film ist schon mal eine gute Vorbereitung für die kommende Teenagerzeit.
Kelsey und ich sind beide Väter von Mädchen im Teenageralter. Das machte die Erkundung dieser Phase im Leben unserer Kinder wirklich bedeutungsvoll und hilfreich, um diese Geschichte zu erzählen.
Als Väter haben wir die letzten Jahre sehr von dem Projekt profitiert, weil wir viel darüber gelesen haben, was im Gehirn eines Teenagers passiert und vor sich geht. Wenn Sie also einen Rat benötigen, kann ich Ihnen wirklich alles von Lisa DeMore wärmstens empfehlen. Es gibt viele Podcasts und Bücher von ihr über dieses Thema, daraus können Eltern viel lernen.