Das Badener Land ist nicht nur berühmt für seine heißen Thermalquellen und den Streit über die Baden-Württembergische Hauptstadt – es verfügt auch über einen herrlichen Dialekt, der (meiner Meinung nach) leider viel zu oft unterbewertet wird. Hier kommen 15 coole badische Wörter und ihre Bedeutung.
#1 Babbedeggl
"Babbedeggl" heißt eigentlich – man ahnt es vielleicht schon – "Pappdeckel" bzw. einfach "Karton". Witzigerweise ist es im badischen Raum aber auch der Begriff für den "Führerschein".
#2 Ranzepfiffe
Wer unter "Ranzepfiffe" leidet, hat Bauchschmerzen. Ich habe 20 Jahre lang im Landkreis von Karlsruhe gelebt und das noch nie gehört ... Muss wohl an mir liegen.
#3 Schnoog
Eine "Schnoog" (von "Schnake") ist eine "Stechmücke". Und von denen gibt's in Baden viele, das kann ich sagen.
#4 blemblem
Ein Ausdruck, den ich besonders aus meiner Kindheit und Jugend kenne: Wer als "blemblem" bezeichnet wird, gilt als "verrückt". Ich fand das Wort schon immer viel zu lustig, um es wirklich böse aufnehmen zu können.
#5 Kusseng
Besonders Menschen französischer Abstammung könnte das in den Ohren weh tun: Im badischen Raum (ehrlich gesagt aber auch in vielen anderen Teilen Deutschlands) wird der "Cousin" wie "Kusseng" ausgesprochen.
#6 Huschdegudsl
Das "Gudsl" ist so oder so ähnlich auch in Rheinland-Pfalz und in Hessen verbreitet. Wer jetzt erkältet ist und ein "Hustenbonbon" braucht, der fragt in Baden nach einem "Huschdegudsl".
Aber Achtung, Verwechselungsgefahr! "Huuschdeguzele" kann auch ein kleines Auto sein, manchmal wird es auch "Hüpfer" genannt.
#7 bressiere
"Bressiere" heißt im Badischen so viel wie "dränge(l)n". "Es bressiert" bedeutet dann so viel wie "es eilt".
#8 fudsch
"Fudsch" ist ein sehr beliebtes badisches Wort für "kaputt". Das geht so weit, dass ich schon Kinder habe sagen hören: "Er hat meine Puppe fudsch gemacht!"
#9 Fresszeddel
Einen "Fresszeddel" kann und sollte man nicht essen, denn das ist üblicherweise ein Notizzettel oder ein Merkblatt.
#10 nadierlig
Eine gewisse Ähnlichkeit ist zwar gegeben, dennoch kommt man nicht sofort beim Lesen auf den Gedanken, "nadierlig" könnte "natürlich" bedeuten. Auf die Aussprache kommt es an: Die Betonung liegt dabei nicht auf dem "a", sondern vielmehr auf dem "ie".
#11 lubbfe
"Lubbfe" bedeutet schlicht und ergreifend "(hoch)heben" und war schon immer eines meiner badischen Lieblingswörter.
#12 Schleckliflade
Etwas, das ich dagegen noch nie gehört habe, ist "Schleckliflade". Das soll badisch für "Marmeladenbrot" sein ... vielleicht im Süden, an der schweizerischen Grenze ...
#13 Sunnewirbele
Auch dieser Begriff ist mir ein Fremdwort, wobei in meiner Familie nie wirklich Badisch gesprochen wurde ... Jedenfalls ist ein "Sunnewirbele" (irgendwo) im badischen Sprachraum ein "Feldsalat". Ich persönlich finde das schon ziemlich süß.
#14 pfeze
"Pfeze" (nicht zu verwechseln mit der Petze) bedeutet "kneifen". Ich hatte als Kind mal eine Freundin, die mich immer gepfezt hat.
#15 Goggel / Guller
Wenn der Goggel kräht auf dem Mist ... – na, ihr alle wisst ja, wie's weitergeht. Ein "Goggel" (manchmal auch "Guller") ist ein "Hahn". Mir ist's recht, solange niemand "Google" sagt.