Für Ritterinnen & Prinzen: 13 Burgen in Bayern, die einen Besuch lohnen

Die Burg zu Burghausen ist ein wahres Monster von einer Burg (kein Wunder, bei so viel "Burg" im Namen). Sie ist über einen Kilometer lang, gilt als längste Burganlage Europas und besitzt sogar einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde. Ihr findet sie zwischen der Salzach und dem Wöhrsee.

Sie besitzt sechs Höfe mit Torbauten, Gräben und Brücken. Ihr genaues Baujahr ist nicht bekannt, alten Schriften zufolge muss sie jedoch vor dem Jahr 1025 n. Chr. erbaut worden sein. Im 11. Jahrhundert befand sich die Burg im Besitz des Grafen von Burghausen, der aus der bayerischen Linie der Sieghardinger entstammt. Um 1180 wurde sie durch die Wittelsbacher erobert.

Die Wohngemächer der bayerischen Herzöge im Erdgeschoss können von Besucherinnen und Besuchern besichtigt werden. Im zweiten und dritten Obergeschoss werden außerdem Gemälde des 15. und 16. Jahrhunderts, sowie spätmittelalterliche Skulpturen ausgestellt. Führungen gibt es zwar leider keine, aber das spannende Burggelände kann jederzeit auf eigene Faust erkundet werden!

Burg Prunn wurde um das Jahr 1200 auf einem senkrechten Jurafelsen erbaut. Um 1288 verkauften die Herren Prunn-Laaber die Burg an Herzog Ludwig von Bayern. Dieser vermachte sie der Linie der Fraunberger vom Haag. Der weiße Schimmel vor rotem Hintergrund war das Wappen der Fraunberger und ist noch heute auf der Burg zu sehen.

Im 16. Jahrhundert fand der Geschichtsschreiber des Herzogs Albrecht V. die viertälteste Version des berühmten deutschen Nibelungenlied auf der Burg Prunn. Ihr könnt daher die Dauerausstellung "Burg Prunn und das Nibelungenlied" besuchen und euch mehr über den grandiosen Fund und die Burg erzählen lassen. Auch lohnt es sich, einen Blick von der Burg ins Tal Altmühltal zu werfen.

Die Rosenburg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und diente als Stammsitz für die Grafen von Riedenberg. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie mehrmals umgebaut und erweitert. Heute ist sie Sitz einer Privatfalknerei. Ihr könnt dort also nicht nur das beeindruckende Gebäude samt Museum erkunden, sondern auch Flugvorführungen bestaunen.

Unser Highlight im Altmühltal

Wir haben Urlaub im Altmühltal gemacht und da unsere Tochter von Burgen fasziniert ist, gab es dort natürlich viel zu entdecken. Von der Burg Prunn hat man eine großartige Aussicht über die Altmühl.

Unser aller Highlight war aber definitiv die Rosenburg in Riedenburg. Die Burg hat eine Falknerei, es werden also Vögel gehalten und gezüchtet, unter anderem Adler, Geier, Milane, Falken und viele mehr. Täglich um 11 (bei jedem Wetter!) findet eine Flugshow statt, bei der die Falkner unglaublich viel erklären. Als wir dort waren, hat es geregnet - aber die Flugvorführungen, Fütterungen und Infos über die verschiedensten Vögel haben uns das Wetter vergessen lassen. Absolut empfehlenswert!

Und wenn man eh schon im Altmühltal ist: In Denkendorf gibt es einen ganz tollen Dinopark, der auch immer eine Reise wert ist!

Maika Karasz

Ein weiteres Highlight in der Umgebung ist der Wanderweg "Drei-Burgen-Steig" Riedenburg, bei dem ihr nicht nur den Falkenhof, sondern auch die Aussicht von den Burgruinen Tachenstein und Rabenstein ganz in der Nähe genießen könnt. Im Sommer könnt ihr auch mit der Altmühl-Bob, der kostenlosen Sommer-Rodelbahn, fahren!

Nürnberg war einer der wichtigsten Stützpunkte im Mittelalter und die perfekte Lage für die Errichtung der staufischen Burg. 1191 gelangten die Grafen von Zollern in den Besitz der Burg. Im Spätmittelalter waren Nürnberg und seine Kaiserburg eine der wohlhabendsten und einflussreichsten Siedlungen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Während des Nationalsozialismus war die Kaiserburg ein Versammlungsort für die Mitglieder der NSDAP. Sie wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört, konnte jedoch nach 1945 originalgetreu wieder aufgebaut werden. Interessante Details für Groß und Klein lassen sich in der Dauerausstellung besichtigen.

Neben der Gesamtkarte könnt ihr auch Einzeltickets für den Palas mit Doppelkapelle samt Burgmuseum oder den "Tiefen Brunnen" mit Sinwellturm kaufen. Der Eintritt zum Burggarten und dem Maria Sybilla Merian-Garten ist für alle Besucher frei. Wenn ihr richtige Burgfreaks seid, könnt ihr für 14 € (12 € ermäßigt) ein Kombiticket erwerben, mit dem ihr die Kaiserburg bei Nürnberg und die Cadolzburg bei Fürth besuchen könnt.

Das erste urkundliche Dokument, das von der Existenz der Burg Cadolzburg zeugt, stammt aus dem Jahr 1157 n. Chr. Im 13. Jahrhundert gelangte die Burg samt Umland in den Besitz der Hohenzollern, die viele Jahrhunderte später erst zu preußischen Königen und dann zu deutschen Kaisern ernannt wurden.

Cadolzburg ist also seit jeher von großer historischer und politischer Bedeutung. Wie die Hohenzollern in der Burg regiert und gelebt haben, könnt ihr im Erlebnismuseum der Cadolzburg auf rund 1500 Quadratmetern herausfinden.

Und vergesst nicht, neben der Cadolzburg auch der Kaiserburg in Nürnberg einen Besuch abzustatten. Ihr könnt euch an den Kassen beider Burgen für 14 € ein Kombiticket erwerben, das euch den Zugang zu beiden Burgen mitsamt Ausstellungen ermöglicht.

Die Veste Oberhaus zählt mit einer Fläche von 65.000 Quadratkilometern zu den größten heute noch erhaltenen Burganlagen Europas. Sie ist über 800 Jahre alt. Passau war im 13. Jahrhundert eine prachtvolle Handelsstadt. 1219 ordnete Fürstbischof Ulrich II. den Bau der sogenannten "Georgsburg" an. In der Renaissance wurde sie zum "Schloss Oberhaus" erweitert und dann ab dem 17. Jahrhundert durch weitere Festigungsanlagen gesichtert.

600 Jahre lang wehrte sie sich erfolgreich gegen Feinde innerhalb und außerhalb Passaus. 1803 gelangte die Stadt von den Fürstbischofen schließlich in den Besitz des Königreich Bayerns. Napoleon Bonaparte diente Oberhaus als Festung im Kampf gegen Österreich. Später wurde sie zum Staatsgefängnis umfunktioniert.

1932 richtete die Stadt Passau in Oberhaus das Zentralmuseum des bayerisch-böhmisch-österreichischen Kulturraumes ein. Hier könnt ihr nicht nur etablierte Dauerausstellung sondern auch temporäre Sonderpräsentationen bestaunen. Vom Turm aus hat man außerdem einen malerischen Blick auf die Stadt.

Auf demselben Gelände befinden sich neben einer Jugendkulturherberge auch eine Sternwarte und das Restaurant "Das Oberhaus", in dem ihr euch nach eurer Reise ins Mittelalter stärken könnt.

Sowohl Burg Trausnitz (die damals übrigens noch Landshut hieß) als auch die Stadt selbst wurden 1204 n. Chr. von Ludwig dem Kelheimer gegründet. Bereits im 13. Jahrhundert war diese Burg ein Zentrum für Politik und Kultur. So war dort etwa der berühmten Minnesänger Walther von der Vogelweide zu Gast. Zwischen 1255 und 1503 galt die Burg Trausnitz als Regierungssitz der niederbayerischen Herzöge. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg erweitert, die Ringmauern erhöht, der Fürstenbau und die Wehrtürme wurden errichtet.

Alle vier Jahre erwartet euch in Stadt und Burg außerdem ein besonderes Spektakel: die "Landshuter Hochzeit". Sie erinnert an die Hochzeit, die Ludwig der Reiche für seinen Sohn und die polnische Prinzessin Hedwig im Jahr 1475 veranstaltete.

Die Burg Tittmoning wurde um 1234 durch den Salzburger Erzbischof Eberhard II. errichtet. 1324 gelangten Burg und Stadt Tittmoning in die Hände von Kaiser Ludwig dem Bayern. Im Jahr 1327 wurde sie von den Salzburgern zurückerkauft. Nach den Salzkriegen wurde die Burg zwischenzeitlich als Jagdschloss wieder errichtet und auch so bezeichnet. Heute gilt die Anlage wieder als Burg.

Seit 1911 beherbergt die Burg das historische Heimatmuseum. Im zweiten Weltkrieg wurde es geschlossen und die Burg vorübergehend als Offiziersgefangenenlager verwendet. Erst seit 1953 kann das Museum wieder besucht werden.

Die Burg Harburg zählt zu den größten Burganlagen Süddeutschlands. Sie ist zudem außergewöhnlich gut erhalten und besitzt historische Bauten aus dem Barock, der Romantik, der Gotik sowie der Renaissance. Die Existenz der Burg reicht bis ins Jahr 1150 zurück, wo eine Urkunde des Stauferprinzen Heinrich, des Sohns von König Konrad III. von einer bevorstehenden Schlacht bei der Burg Harburg berichtet. 1299 gelangte die Burg in den Besitz der Fürsten zu Oettingen, welche die Burg bis ins 18. Jahrhundert zahlreichen Umbaumaßnahmen unterzogen.

Das beeindruckende Gelände könnt ihr bei der etwa einstündigen Führung erkunden. Für besonders große Mittelalterfans gibt es die Großführung, bei der ihr exklusive Einblicke in sonst unzugängliche Bereiche erhaschen könnt. Highlights dieser Führung sind etwa die Prinzenempore, die Fürstenloge und das Teezimmer, indem euch neben einem herrlichen Ausblick auf die Stadt auch einzigartige Wandmalereien der Renaissance erwarten.

Burg Lauenstein war bis ins 15. Jahrhundert hinein Sitz der Grafen von Orlamünde. Ihre ältesten Gebäudeteile haben ihren Ursprung im 12. Jahrhundert. 1506 gelangte die Burg in den Besitz der Herren von Thüna. Nach ihnen wurde der 1551 bis 1554 errichtete Hauptflügel mit seinen vier Ecktürmen benannt. 1791 war die Burg in preußischem, ab 1803 schließlich in bayrischem Besitz.

Zwischen 1966 und 1976 wurde die Burg restauriert, dabei wurde auch das heutige Museum errichtet, indem ihr nicht nur alte Waffen und Rüstungen, sondern auch Original-Möbel aus dem mittelalterlichen Burgleben bestaunen könnt.

Das älteste Zeugnis der Burg stammt aus dem Jahr 1075. Damals war sie ein Kloster, erst 1225 wurde sie zur wahren Burg "umgewandelt" und dann im 15. Jahrhundert weiter ausgebaut. Die Anlage umfasst 25.000 Quadratmetern Burg- und 10.000 Quadratmetern Dachfläche, 1.863 Treppenstufen und 727 Fenster.

1632 wurde die Festung durch den böhmischen Feldherren Wallenstein vergeblich belagert und 1635 dann schließlich von den Schweden eingenommen. Erst Ende des 18. Jahrhunderst verlor die Veste Coburg ihre militärische Bedeutung.

Neben Familienführungen gibt es in der Veste Coburg noch viele weitere Kunstausstellungen zu entdecken. Für ganz besonders mittelalterverliebte Ritter und Burgfräulein können auch Kindergeburtstage in der Veste Coburg gebucht werden.

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