Es gibt Eltern, die ihre Kinder sehr gern exzessiv im Internet zeigen und damit sogenanntes Sharenting betreiben. Für jeden Kommentar und Like durchrauscht sie ein Glücksgefühl. Ihnen ist nicht bewusst, was mit Kinderfotos im Netz passieren kann und wie schwer es ist, die Bildrechte der Kinder zu wahren, wenn die Fotos erst einmal online sind. Andere Eltern zeigen ihre Kinder auf Social Media gar nicht, weil sie um die Gefahren wissen. Gibt es einen Mittelweg?
Man kann durchaus schöne Momente und persönliche Schnappschüsse mit der Öffentlichkeit teilen, ohne dass man die eigenen Kinder komplett zeigt. Eine bestimmte Bildeinstellung oder eine Detailaufnahme lässt sich so inszenieren, dass das Kind nicht richtig zu sehen ist. Wir stellen euch anhand von prominenten Beispielen vor, wie schön das aussehen kann.
Der kleine Sohn von Nina Bott
Schauspielerin Nina Bott ist Mutter dreier Kinder und erwartet ihr viertes Baby. Bis vor Anfang des Jahres zeigte sie sehr offen ihr Privatleben und all ihre Kinder im Netz, ohne die Gesichter zu verstecken. Mittlerweile sieht man ihren kleinsten Sohn und die anderen zwei Kinder nur noch von hinten, denn ihr wurde auf deutliche Weise vor Augen geführt, was passieren kann: Bilder ihrer Kinder landeten im Darknet auf Pädophilenseiten.
Das Gesicht mit Emoji verdecken
Daher hat sie sich entschieden, dass sie das Gesicht ihrer Kinder entweder mit einem Emoji verdeckt, wie auf diesem Foto …
Kinder von hinten zeigen
… oder ihre Kinder nur noch von hinten oder der Seite zeigt, wie hier bei ihrer Tochter.
Verdecktes Gesicht durch Haare und Mütze
Ähnlich macht es auch die Ex-GZSZ-Schauspielerin Isabell Horn. Auf diesem Foto trägt ihre Tochter zudem eine Mütze, so dass man zwar das kleine Mädchen sieht, aber das Gesicht verdeckt ist.
Baby auf dem Arm ...
Auch Ann-Kathrin Götze hält sich eher zurück mit Fotos und zeigt ihren kleinen Sohn Rome wie hier auf dem Arm nur von hinten …
... und beim Füttern
… oder beim Fläschchengeben seitlich. So könnt ihr auch intime Momente festhalten, ohne die Bildrechte eures Kindes zu verletzen.
Intimes Babyfoto seitlich fotografiert
Auf diesem Foto sieht man Isabells Baby, aber doch auch nicht. Bei Babyfotos kann man sehr gut tricksen, wenn man das Baby auf der Schulter hält und von hinten oder seitlich fotografiert. So bekommt man einen Eindruck vom Baby, aber sieht nicht das Gesicht. Es ist dennoch ein schönes, intimes Bild.
Detailaufnahmen bei Babyfotos - Nicki Minaji
Rapperin Nicki Minaj ist dieses Jahr zum ersten Mal Mutter einer Tochter geworden und hat sich entschieden, diese der Öffentlichkeit (noch) nicht zu zeigen. Der Klassiker unter den Babyfotos ist dabei, nur ein Detail wie den Fuß zu fotografieren. Dieser Bildausschnitt ist sehr emotional, denn zeigt er doch alles, was man wissen muss als Betrachter.
Die kleine Hand von Daisy Dove - Katy Perry
Katy Perry und Orlando Bloom sind ebenfalls frisch gebackene Eltern und zeigen die kleine Daisy nicht auf Social Media. Mit der Hand wurde das Gesicht des Babys verdeckt, so dass nur die kleinen zierlichen Fingerchen erkennbar sind. Mama verweist zudem mit ihrer Nagelgestaltung auf den Namen der Kleinen. Sehr kreativ und süß.
Diskrete Rückenansicht bei Sarah Lombardi
Sarah Lombardi ist kein sehr gutes Beispiel für eine Mutter, die die Bildrechte ihres Kindes wahrt, sondert war früher eher dafür bekannt, Alessio in jeder Situation zu zeigen. Mittlerweile ist sie vorsichtiger geworden und überlegt sich genau, wie sie fotografiert. Dieses Bild verdeutlicht, dass auch ein Mama-Sohn-Bild mit Rückenansicht wunderschön sein kann.
Das Kind im Kostüm
Moderatorin Annemarie Carpendale nutzt auf diesem süßen Bild auch ein gutes Mittel, wie du deine Kinder zeigen kannst, ohne sie zu zeigen: Wenn sie ein Kostüm tragen, ist kaum noch etwas sichtbar. Sehr cool, oder?
Sohnemann-Häschen mit Mama
Noch süßer sind fast diese Fotos, auf denen die Ehefrau von Wayne Carpendale gemeinsam mit ihrem Sohn im Häschen-Kostüm von hinten zu sehen ist. Sie selbst postet sehr gern Fotos von sich, der Kleine kommt jedoch eher seltener vor. Auf diesen Fotos hat sie es super gelöst, nicht zu viel preis zu geben.
Familie Klum ohne Familie Klum
Heidi Klum ist ja DIE Königin in Sachen “ich zeige meine Familie ohne sie zu zeigen”. Bisher hat sie ihre Kinder so gut es geht von Social Media herausgelassen. Seit diesem Jahr finden sich immer mal wieder Familienfotos auf ihrem Instagram-Account. Doch hier sieht man: Die ganze Familie ist dabei, nur sind alle so gut verdeckt, dass eigentlich nur Heidi wirklich erkennbar ist. Eine Mischung aus super spontanem Foto und dennoch gut arrangiertem Bild. Es kommt eben auch auf eure fotografische Kreativität an.
Fotos mit Mundschutz
Die Corona-Pandemie hat uns allen unfreiwillig eine gute Möglichkeit gegeben, versteckt zu bleiben: Die Maskenpflicht. Hier sind ebenfalls alle Kinder des Models zu sehen, aber durch die Masken erkennt man sie nur schemenhaft.
Gesicht mit Helm, Mütze und/oder Brille verdecken - Jessica Biel
Jessica Biel und Justin Timberlake sind Vollbluteltern. Auch sie überlegen sich genau, wie sie ihren Sohn im Internet präsentieren und zeigen selten sein Gesicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie man ein Kindergesicht auch mal von vorn fotografieren kann, ohne das Gesicht zu sehen: Mit Helm, Brille (oder Skibrille wie hier) und Mütze sind alle gut vermummt. Es geht aber noch kreativer …
Schatteneffekt nutzen
… auf diesem Foto hat Jessica beim Fotografieren den Schatteneffekt genutzt. Der kleine Silas ist auf Papas Rücken eingeschlafen und durch den Schatten und den nach vorn geneigten Kopf sieht man eigentlich gar nichts. Manchmal kommt es also nur auf die Perspektive an oder einen bestimmten Blickwinkel. Das Foto ist super witzig, aber das Gesicht des Kleinen wird nicht offenbart.
Ausschnitte wählen, mit Farben spielen - Johanna Pinkepank
Eine Influencer-Mama, die das Spiel mit Farben sehr gut beherrscht und ihre Kinder zwar zeigt, doch immer nur in Ausschnitten, ist Johanna Pinkepank aus Hamburg. Die Dreifach-Mama gibt auf ihrem Insta-Account regelmäßig Einblicke in ihr buntes Familienleben und hat ein Gespür für Farben und Bildausschnitte. Von ihr kann man in Sachen Social-Media-Fotos viel lernen …
Farbenfrohe Formkontraste wählen
… sie fotografiert ihre Kinder meist nur von oben, seitlich oder von hinten. Da die Familie immer sehr farbenfroh gekleidet ist, fängt sie sehr schöne Farb- und Formenkontraste dabei ein und ihre Bilder sind oft ein Augenschmaus. Natürlich ist das immer Geschmackssache. Ihre Art zu fotografieren ist jedoch ein guter Mittelweg zwischen “Einiges zeigen, aber nicht alles offenbaren”.
Auch ein Detailfoto vermittelt eine Stimmung
Ein Foto, das eine Stimmung vermittelt, kann auch so aussehen. Hier sieht man einiges ohne zu viel zu sehen und es ist ein sehr schöner emotionaler Bildausschnitt. Denkt beim Posten einfach mal darüber nach, wie das Bild auf jemanden wirkt, der euch nicht kennt. Vor allem, wenn euer Profil öffentlich ist, solltet ihr darüber einmal mehr nachdenken oder eure Privatsphäreeinstellungen überdenken. Ihr habt es in der Hand!
Ihr müsst entscheiden, wie viel ihr zeigen wollt
Hier sieht man einmal all ihre Kinder. Das ist eher ein seltenes Foto auf ihrem Instagram-Account. Da man alle Kinder nur von hinten sieht, ist das für sie okay. Im Prinzip müsst ihr für euch persönlich entscheiden, ab wann es euch zu viel wird. Das können oft Nuancen sein.
Wichtig ist, dass euch bewusst ist, wenn ihr euch für Instagram & Co. entscheidet, dann solltet ihr euch auch mit Bildrechten beschäftigen und gut überlegen, wie weit ihr geht. Natürlich kann man im Nachhinein immer löschen, doch vergesst nicht, dass dann einige Bilder schon von anderen kopiert worden sein könnten.