Spinnen, Raupen, Falter, Hornissen, Käfer und Co. sind vielen Menschen nicht geheuer. Aber egal ob man die Krabbeltierchen nun mag oder nicht, wichtig sind Insekten für unsere ökologische Vielfalt alle mal. Manchen Arten sollte man nicht zu nah kommen, bzw. sie einfach in Ruhe lassen. Davon gibt es auch so manches Insekt in Deutschland. Wir verraten euch, welche heimischen Insektenarten für uns oder die Haustiere bei Kontakt gefährlich werden können. Darunter sind einige faszinierende Exemplare, die die Vielfalt der heimischen Natur offenbaren.
Obacht, wenn ihr einem der Tierchen begegnet, Haut- oder Augenkontakt könnte zu Entzündungen oder anderen Krankheiten führen. Sie übertragen teilweise Krankheitserreger oder schützen sich gegen Angreifer mit giftigen Substanzen oder ihren Beiß- oder Stechwerkzeugen. Hier kommt unser spannender Ausflug in die Welt der Insekten Deutschlands.
#1 Große Hauswinkelspinne
Uhhh … nicht nur Spinnenphobiker bekommen bei dieser Spinnenart das Gruseln. Die Hauswinkelspinne zählt zu den giftigen Spinnenarten in Deutschland. Sie ist auch als Kellerspinne bekannt und kommt gern in (klar) Kellern, dunklen Schuppen und Hausecken vor. Ihr erkennt sie an ihrer Größe, den pelzigen Beinen und recht großem Körper. Manchmal verirren sie sich eben auch in unsere Wohnungen. Sie können beißen, wenn man ihnen zu nahe kommt, das gilt aber eher für Hunde und Katzen.
#2 Zecken
Die Zecke ist ein kleiner “Blutsauger”, der weltweit vorkommt, leider auch auf unseren deutschen Wiesen. Früher hieß es immer, sie lässt sich von den Bäumen fallen … Das kann auch mal sein, aber der kleine Parasit sitzt eher auf Grashalmen auf halber Höhe und sucht sich dort seinen Wirt. Das sind dann gern Menschen, die vorbeilaufen, Hunde, Katzen, Kleinnager und alle Weidetiere, die unter dem Zeckenstich leiden. Auch falsch ist, dass Zecken beißen würden. Sie bohren ein Loch in ihren Wirt und saugen das Blut heraus. Gefährlich sind sie dort, wo sie Krankheitserreger übertragen können, die dann z. B. zu Borreliose oder FSME führen können. Daher müssen wir uns im Sommer im hohen Gras in Acht nehmen, uns gegen Zecken impfen lassen oder bestimmte Risikogebiete meiden.
#4 Ammen-Dornfinger
Uah … dieses Krabbeltier sieht gruselig aus. Die heimische Spinnenart mit dem spannenden Namen Ammen-Dornfinger ist neben der Kreuzspinne die einzige Land-Spinne in Deutschland, die so richtig gefährlich ist. Denn sie kann mit ihrem Kiefer direkt in die menschliche Haut beißen. Der Schmerz soll ähnlich wie ein Wespenstich sein, daher sollte man diese Spinne meiden. Sie liebt trockene Ackerböden, Waldlichtungen und hohes Gras. Doch es gab bisher nur sehr wenige bekannte Vergiftungsfälle.
#5 Ölkäfer
Dieser recht hübsch anzusehende Käfer ist der schwarzblaue Ölkäfer. Er hat es sogar zum Titel “Insekt des Jahres 2020” geschafft, wie der NABU berichtet. Man kennt ihn hier seit über 4000 Jahren. Im Körper des Käfers wird ein Reizgift produziert, das früher als Heilmittel verwendet wurde. Z. B. soll es Wehen erzeugen können. Ölkäfer wurden zudem bei den alten Ägyptern mit Honig verabreicht und sollten die Potenz steigern. Besonders seine Larven sind ein ökologisches Phänomen: Sie klettern auf Blüten und warten dort auf Wildbienen, die sie in ihre Nester transportieren sollen. Dort schmarotzen sie deren Pollenvorrat und Eier … freche kleiner Biester!
#6 Wasserspinne/Silberspinne
Eine Spinne im Wasser? Ja, das geht. Diese bei uns beheimatete Wasser- oder auch Silberspinne genannt, transportiert einen Lufttropfen. Sie ist die einzige ihrer Art in Deutschland, die das Wasser bevorzugt. Durch den Lufttropfen, den sie mit sich trägt, kann sie unter Wasser atmen. Das ist richtig clever! Ihr Biss gilt als leicht giftig, doch hat keine schlimmen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Dennoch ist er sehr unangenehm. Wenn ihr die Spinne in einem Teich entdeckt, solltet ihr sie lediglich beobachten und in Ruhe lassen. Sie beißt nämlich nur, wenn sie sich bedroht fühlt.
#7 Borkenkäfer
Der Borkenkäfer ist auch eines der gefährlichen Insekten, allerdings nicht unmittelbar für den Menschen, sondern eher für den Wald. Denn der kleine Kerl frisst sich durch die Bäume und legt dort seine Larven ab. Damit zerstört er in Windeseile den Baumbestand und vermehrt sich recht rasch. In manchen Gegenden Deutschlands gibt es daher große Probleme mit dem Waldbestand. Vom Menschen hält sich der schwarze Krabbler eigentlich fern.
#8 Eichenprozessionsspinner
Wenn ihr eine solche Raupenstraße auf einem Baum entdeckt, handelt es sich um den Eichenprozessionsspinner. Und befällt diese Raupe eine Waldgegend, heißt es Vorsicht. Meistens kündigen Schilder die Gefahr an, bestimmte Ecken sind dann auch abgesperrt. Diese Raupenart ist direkt für den Menschen gefährlich, weil es bei Berührung zu unangenehmen Hautjucken, Brennen und sogar Atemnot oder allergischem Schock kommen kann. Doch Vorsicht, nicht selber anfassen. Die Nester sollten nur von Förstern entfernt werden, wenn überhaupt.
#9 Feuerameise
Die Feuerameise ist zum Glück bei uns in Europa noch eine Seltenheit. Das giftige Tier wurde jedoch ausgehend von den USA leider via Frachtverkehr bereits in die ganze Welt verschleppt. Das aggressive Insekt kann sich in der Haut des Menschen festbeißen und zustechen. Ihr Gift ist so aggressiv, dass eine bestimmte Anzahl an Stichen ein Kleintier töten könnte. Die Stiche beginnen mit Juckreiz, Rötung und einem Brennen. Die USA haben vor allem mit dem Befall der roten Feuerameise zu tun. Hier seht ihr die schwarze Variante.
#10 Europäische Riesenhornisse
Hornissen sind dem NABU zur Folge weniger gefährlich als ihr Ruf. Sie stechen nur zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Wir kennen hierzulande mehrere Hornissenarten. Die Europäische Riesenhornisse ist größer als ihre asiatische Verwandte und kann bis zu 40 mm groß werden. Sie ist insgesamt recht friedfertig, doch wenn sie sich mit einem Stich verteidigt, kann das unangenehm sein. Doch ihr Gift soll weniger toxisch sein als das Gift einer Honigbiene oder Faltenwespe. Wenn ihr eine Hornisse seht, dann bleibt also ruhig. Dann wird sie weiterziehen und euch nicht zu nahe kommen.
#11 Esparsettenwidderchen
Habt ihr schon von dem Schmetterling Esparsettenwidderchen gehört? Das Insekt mit dem schönen Namen zählt als Raupe zu den Arten mit pelzigem, sehr auffällig gemusterten Rücken. Der nachtaktive Tagfalter trägt seine optische Auffälligkeit aus ganz bestimmten Grund: Er trägt giftige Blausäure in sich, mit der er seine Feinde betäubt. Man sollte also generell bei Raupen und Faltern, die sehr auffällig gemustert sind (vor allem bei roten Flecken), sehr vorsichtig sein. Nur gucken, nicht anfassen!
Nach diesen gefährlichen Insekten braucht ihr erstmal etwas Putziges? Dann schaut euch diese wahnsinnig süßen Tierarten an, die ihr garantiert alle noch nicht kanntet.