Wenn die erste Klassenfahrt oder das erste Feriencamp ohne Eltern anstehen, ist meistens erst mal große Freude angesagt. Ein paar Tage lang mit den besten Freund*innen Abenteuer erleben – im Film sieht das doch immer so lustig aus! Aber je näher der Tag der Abreise rückt, desto grummeliger meldet sich bei manchen Kindern plötzlich der Bauch.
Klar, Aufregung und Anspannung gehören zum Alleine-Verreisen mit dazu. Wenn das Heimweh dann aber doch mal zu stark wird, helfen diese 12 Tipps gegen die große Sehnsucht nach Papa, Mama, und all dem Gewohnten zu Hause.
Beachtet: Schon vor der Abreise könnt ihr als Eltern vieles dafür tun, dass sich das blöde Heimweh-Gefühl nicht bei eurem Kind meldet. Eine gemeinsame, schrittweise Vorbereitung der Reise kann bewirken, dass ihr euch die Frage „Was tun gegen Heimweh“ gar nicht erst stellen müsst, dem Heimweh sozusagen vorbeugt. Wie das geht? So …
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 1: Lasst euer Kind mitentscheiden
Bevor ihr euer Kind vor vollendete Tatsachen stellt, besprecht rechtzeitig, wann die Klassenfahrt oder das Sommerferiencamp stattfinden sollen. Hat euer Kind Lust darauf, allein zu verreisen? Worauf freut es sich oder macht es sich bereits jetzt Gedanken über die Trennung von der gewohnten Umgebung?
Sein Kind einfach bei einem Reiseveranstalter anzumelden, ohne vorher nachzufragen, ist ein denkbar schlechter Start in die Ferien und ein echtes No-Go, das Heimweh natürlich noch verstärken kann. Für euer Kind ist es wichtig zu wissen, dass ihr es ernst nehmt und in wichtige Entscheidungen mit einbezieht. Also plant gemeinsam und redet fröhlich darüber!
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 2: Informieren & Vorfreude entfachen
Schaut euch gemeinsam Fotos des Reiseziels, der Umgebung oder der Camp-Veranstaltungen an. Das geht über Google Maps oder die Website des jeweiligen Reiseveranstalters. Bestärkt euer Kind darin, dass es viel tolles Neues erwartet und es alles einmal ausprobieren sollte.
Wenn ihr selbst Interesse am Ferienort eures Kindes zeigt, wird auch die kindliche Lust verstärkt, sich weiter zu informieren und sich voller Vorfreude das Schöne an der bevorstehenden Reise auszumalen.
Apropos Malen: Lasst euer Kind ein Bild malen, wie es sich einen schönen Urlaub vorstellt und hängt es gemeinsam auf. So könnt ihr euch langsam an das Thema Allein-Verreisen herantasten.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 3: Mit Freund*innen gemeinsam verreisen
Mit der besten Freundin oder dem besten Freund an der Seite ist alles viel leichter, auch die Zeit ohne Eltern. Deshalb sprecht euch ruhig schon vor der Reise mit anderen Eltern ab und plant die Reise gemeinsam. Das ist bei einer Klassenreise natürlich nicht unbedingt notwendig, da reisen ja sowieso alle Klassenkamerad*innen mit. Bei der Campveranstaltung schon eher.
Wenn ihr gemeinsam mit Freund*innen plant, hat euer Kind von Anfang an jemanden, den es kennt und mit dem es sich vom Heimweh ablenken kann. Die Angst vor dem Alleinsein und davor, keinen Anschluss zu finden, ist damit ebenfalls geringer.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 4: „Ohne Mama und Papa“-Zeit trainieren
Wenn euer Kind vorher noch nie von der engsten Familie getrennt war, übt am besten das Allein-Verreisen in kleinen Schritten. Ob zum Patenonkel, zur Oma oder übers Wochenende zu Freund*innen? Fangt mit einem einzelnen Übernachtungsbesuch an. So kann sich euer Kind langsam daran gewöhnen, und macht die Erfahrung, dass es nicht schlimm ist, mal ohne Mama und Papa zu sein. Weil man ja auch immer wieder zurückkommt und die Wiedersehensfreude dann umso größer ist.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 5: Zusammen mit dem Kind einkaufen
Geht gemeinsam mit eurem Kind für die Reise einkaufen und lasst es selbst entscheiden, welche Zahnpasta oder welches Shampoo es mitnehmen möchte. So lernt euer Kind nicht nur, was alles für die Planung einer großen Reise nötig ist, sondern übernimmt auch direkt Verantwortung für seine eigenen Gegenstände. Schon ein gemeinsamer Einkauf, bei dem selbst entschieden werden darf, stärkt das Selbstwertgefühl eures Juniors enorm.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 6: Den Schlafsack „Probeschlafen“
Der neue Schlafsack für das Zeltlager darf nicht erst im Camp ausgepackt werden, sondern muss unbedingt schon zu Hause „Probe-geschlafen“ werden! Kuschelt euch zusammen ins Bett und stellt euch vor, wie es ist, in einem Zelt zu schlafen. Noch ein Vorteil: Der Schlafsack riecht dann vielleicht schon etwas weniger neu und mehr nach dem eigenen Bett.
Oder baut gleich ein Zelt im Garten auf und übt gemeinsam die Outdoor-Übernachtung. Das macht Spaß und weckt die Vorfreude auf die Ferien. Je öfter euer Kind das Zelten in gewohnter Umgebung ausprobiert hat, umso einfacher ist die Eingewöhnung im Ferienlager. Denn Übung macht ja bekanntlich die Meisterin bzw. den Meister.
Das sind die 6 besten Schlafsack-Modelle für Kinder.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 7: Selber Koffer packen
Ja, Mama oder Papa packen am besten. Das mag stimmen, aber nur das selber Koffer packen gibt das beruhigende Gefühl, dass auch wirklich alles dabei ist. Wenn der Koffer noch zu unübersichtlich ist, packt unterschiedlichen Kleidungsarten in verschiedenfarbige Plastiktüten. So weiß euer Kind beim Auspacken sofort, wo das frische T-Shirt oder aber die Socken zu finden sind, und muss nicht bei jedem Kleiderwechsel den ganzen Koffer oder Rucksack ausleeren.
Um sicherzugehen, dass auch von der Unterhose bis zur Regenjacke alles im Koffer landet, empfehlen wir übrigens nach dem selber Packen nochmal eine Kofferkontrolle.
Hier geht es zur praktischen Packliste!
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 8: Lieblingskuscheltier nicht vergessen
In Phasen der Sehnsucht und Trauer, kann ein Kuscheltier enormen Trost spenden, deshalb vergesst nicht, es jederzeit griffbereit im Koffer oder Rucksack zu verstauen. Es muss natürlich nicht unbedingt ein Kuscheltier sein, sondern kann auch ein anderes Lieblingsspielzeug, die Lieblings-CD, ein Foto von Mama und Papa oder ein ganz anderer Gegenstand sein, der euer Kind an zu Hause erinnert, wenn das Heimweh sich meldet.
Was tun gegen Heimweh? Tipp # 9: Die richtige Verabschiedung
Wenn es tatsächlich an die finale Verabschiedung geht, vermeidet Sätze wie „Wenn es dir ganz schlecht geht, dann hole ich dich sofort ab“ oder „Ich werde dich so wahnsinnig vermissen! Ich weiß gar nicht, wie ich es ohne dich aushalten soll“. Diese Verunsicherung spüren die Kinder, Heimweh kann so schneller ein ungutes Gefühl verursachen, weil „Mama zu Hause geht es jetzt bestimmt ganz schlecht“. Und das ist meist Heimweh-Grund Nr. 1: die Sorge, dass die Eltern traurig sind.
Besser ist es, Ermutigendes zu sagen, wie: „Wenn du Heimweh bekommst, dann sag deinen Betreuer*innen Bescheid. Sie werden sich schon gut um dich kümmern. Denk an die vielen tollen Sachen, die du machen wirst.” Oder: „Ich werde dich vermissen, aber wir sehen uns ja auch schon bald wieder – nach dem Camp. Also hab viel Spaß.“ Natürlich ist auch für Eltern der erste Abschied nicht leicht. „Stark bleiben“ lautet hier die Devise.
Tipp # 10: Postkarte oder Brief schreiben, statt ständig telefonieren
Falls es tatsächlich zu akuten Heimweh-Attacken kommen sollte, passiert das meistens um den zweiten oder dritten Tag der Trennung herum. Anstatt jetzt aus lauter Sorge mit eurem Kind zu telefonieren, versucht Ruhe zu bewahren und euch selbst abzulenken – gerade dann, wenn ihr wisst, dass euer Kind zu Heimweh neigt.
Schon vor der Abreise könnt ihr eurem Kind den Auftrag mit auf die Reise geben, euch eine Postkarte oder einen Brief nach Hause zu schicken. So kann es seine Gefühle niederschreiben, verarbeiten und das Bauchgrummeln im besten Fall gleich mit nach Hause senden.
Tipp # 11: Placebo-„Tabletten“ gegen Heimweh
Diesen Tipp habe ich von einer Lehrerin auf Klassenfahrt geklaut: Als das Heimweh einer Schülerin gegen Abend ganz schlimm wurde, hat sie ihr eine „Tablette“ gegen Heimweh verabreicht. Natürlich handelte es sich darum nicht um eine echte Tablette mit Wirkstoff, sondern um einen Traubenzucker. Hat aber trotzdem gewirkt (das nennt man dann wohl Placebo-Effekt).
Natürlich darf Kindern niemals Medizin verabreicht werden, wenn es unnötig ist!
Tipp # 12: Bei zu starkem Heimweh bitte abholen
Falls das Heimweh doch einmal zu stark wird oder sich über mehrere Tage hinzieht, werden die Camp-Betreuer*innen euch in aller Regel anrufen. Nach Absprache könnt ihr dann erstmal direkt mit eurem Kind am Telefon sprechen.
Vielleicht schafft ihr es, euren Spross neu zu motivieren? Nach dem Gespräch könnt ihr euch gemeinsam mit der Campleitung beraten, ob das Abholen sinnvoll ist. Schließlich soll euer Kind keinesfalls körperlich und/oder seelisch unter dem Heimweh leiden!
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