Viele Frauen lassen nicht regelmäßig ein Brustultraschall machen, obwohl die Kosten nicht allzu hoch sind. Die Untersuchung kann sinnvoll sein, um die Krebsvorsorge zu unterstützen. Ich lasse ab jetzt regelmäßig einen Check vornehmen und kann es nur empfehlen.
- 1.Kostenlose Brustkrebs-Vorsorge erst ab 50 Jahren
- 2.Warum wird jungen Frauen keine Mammografie angeboten?
- 3.Brust-Ultraschall als Alternative zur Mammografie?
- 4.Der Brust-Ultraschall beim Gyn muss meist privat gezahlt werden
- 5.So läuft der Ultraschall der Brust ab
- 6.Kritik an der Krebsvorsorge per Ultraschall
Kostenlose Brustkrebs-Vorsorge erst ab 50 Jahren
Eine von 8 Frauen erkrankt irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs – diese Statistik hat sich irgendwann mal in meinem Kopf verankert. Bei Frauen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren ist er sogar die häufigste Todesursache. Dennoch wird die Brustkrebs-Vorsorge in Form der Mammografie, bis auf Ausnahmen, nur bei Frauen ab 50 von der Krankenkasse übernommen. Ich selbst habe mir vor einer Weile vorgenommen, dass ich möglichst viele, in meinen Augen wichtige, Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen möchte, auch, wenn ich sie privat bezahlen muss. Der regelmäßige Ultraschall der Brüste ist eine davon.
Warum wird jungen Frauen keine Mammografie angeboten?
Obwohl auch viele jüngere Frauen an Brustkrebs erkranken, wird die Mammografie nur Versicherten zwischen 50 und 69 Jahren kostenlos angeboten. Alle zwei Jahre erhalten Frauen dann eine Einladung zu der Röntgen-Untersuchung, bei der die Brüste zwischen zwei Platten gepresst und geröntgt werden. Derzeit wird geprüft, ob die Krankenkassen diese Spanne auf 45 bis 74 Jahre ausweiten werden.
Doch die Mammografie hat auch gewisse Nachteile: Neben der kurzzeitigen Strahlenbelastung wie bei jedem Röntgenvorgang empfinden viele Frauen die Untersuchung als unangenehm. Doch der entscheidende Punkt ist die Tatsache, dass die Brüste jüngerer Frauen oft aus noch sehr dichtem Brustgewebe bestehen. Dichtes Brustgewebe wirkt bei der Mammografie hell, krankes Gewebe jedoch ebenfalls. Daher sind Röntgenbilder oft etwas unklar, Auffälligkeiten lassen sich schwerer erkennen als bei weniger dichtem Gewebe und Knoten in der Brust sind auf diese Weise nicht gut abgrenzbar. Die nicht selten verfälschten Ergebnisse sind also ein Grund, warum eine Mammografie bei jungen Frauen oft nicht sinnvoll ist.
Bei diesen Ausnahmen sind alle Untersuchungen der Brust kostenlos:
- Wenn in der Familie einer Frau bereits Blutsverwandte an Brustkrebs erkrankt sind, hat sie ein Anrecht auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Brust.
- Dasselbe gilt natürlich auch für den Fall, dass eine Patientin Knoten im Bereich von der Brust bis zur Achsel entdeckt oder Beschwerden hat. Wenn also der Verdacht auf bösartige Veränderungen im Brustgewebe besteht, schreibt die Frauenärztin eine Überweisung zum Radiologen aus und alle Untersuchungen zum Abklären der Symptome werden von der Krankenkasse übernommen.
Brust-Ultraschall als Alternative zur Mammografie?
Zwar übernehmen die Krankenkassen die jährliche Tastuntersuchung beim Gynäkologen. Diese reicht jedoch als Vorsorge allein nicht aus, da sie oft ungenau ist und tiefliegende Knoten meist nicht ertastet werden können. Eine Mammasonografie, also ein Ultraschall der Brust, kann da mehr Aufschluss geben. Dabei können Veränderungen im Gewebe der Brust, Flüssigkeitsansammlungen, Knoten und Zysten entdeckt werden. Im Gegensatz zur Mammografie wirken Tumore im Ultraschall dunkel und lassen sich so im Brustgewebe mit hoher Dichte besser erkennen.
Für Frauen mit solch dichtem Brustgewebe, also recht „festen“ Brüsten, kann sich ein Ultraschall zur Vorsorge definitiv lohnen. Außerdem wichtig zu wissen: Je dichter die Struktur der Brust ist, desto mehr steigt auch die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken und desto aggressiver sind oft auch die Tumore. Die Krebsvorsorge ist hier also umso wichtiger.
Wann ist eine Ultraschall-Untersuchung der Brust sinnvoll?
- Um Auffälligkeiten abzuklären
- Wenn eine Mammografie kein eindeutiges Ergebnis zeigt
- Zur Vorsorge für junge Frauen mit dichtem Brustgewebe
Achtung: Für eine bestmögliche Brustkrebs-Vorsorge sollten Ultraschall und Mammografie stets kombiniert werden.
Der Brust-Ultraschall beim Gyn muss meist privat gezahlt werden
Wenn die Untersuchung der Brust nicht als medizinisch notwendig angesehen wird, also aktuell keine Erkrankung vorliegt oder eine erhöhte Veranlagung ausgeschlossen werden muss, gilt der Ultraschall als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Viele Frauenarztpraxen bieten diese Form der Früherkennung für Selbstzahler an. Dann kostet der Brust-Ultraschall etwa 26 bis 60 Euro. Ich habe bei meiner Ärztin 50 Euro bezahlt. Doch auch Kliniken und Fachzentren für Ultraschalldiagnostik und Radiologen bieten teilweise diese Untersuchung an. Schau einfach online auf den Webseiten der Praxen nach oder ruf an. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Mammasonografie sogar, informiere dich vielleicht vorher beim Kundenservice deiner Kasse.
Übrigens war meine Ärztin erst ziemlich überrascht, dass ich einen Ultraschall machen will. Sie hat mich zweimal gefragt, ob ich einen Fall von Brustkrebs in der Familie oder Beschwerden hätte. Doch ich wollte einfach nur die Vorsorge nutzen – ihrer Reaktion nach zu urteilen scheinen das aber nicht viele Frauen zu tun. Doch davon solltest du dich nicht verunsichern lassen und darauf bestehen, dass du diese Untersuchung nun einmal machen möchtest.
So läuft der Ultraschall der Brust ab
Ich hatte bisher zwei Sonografien der Brust, eine beim Radiologen und eine in der Frauenarztpraxis. Beide haben etwa 15 bis 20 Minuten gedauert. Dabei liegt man oberkörperfrei auf dem Rücken oder der Seite auf einer Liege. Dann wird zunächst auf eine Brust Ultraschall-Gel aufgetragen und diese dann langsam mit dem Ultraschallkopf inklusive des Bereichs bis zu den Achseln abgefahren, dann ist die andere Brust dran. Der oder die Untersuchende schaut währenddessen ganz genau auf den Monitor. Etwaige Auffälligkeiten werden also direkt gesehen und man muss nicht wie nach einer Mammografie einige Tage auf das Ergebnis warten. Zudem ist die Untersuchung nicht schmerzhaft oder unangenehm, höchstens ein wenig kalt 😉
Kritik an der Krebsvorsorge per Ultraschall
Die freiwillige Sonografie der Brust als Vorsorgemaßnahme ist nicht ganz unumstritten. So kritisieren manche Ärzte bzw. Ärztinnen sowie Experten aus dem Gesundheitswesen, dass eigentlich harmlose Befunde, die zunächst im Ultraschall noch nicht eingeordnet werden können, Unsicherheit und Angst bei den Patientinnen auslösen können. Eventuelle Fehlalarme und unsichere Diagnosen erfordern dann zunächst weitere Untersuchungen – allerdings ist dies bei der Mammografie ebenfalls der Fall. Außerdem fehlt es bisher noch an konkreten Studien, die belegen, dass der Ultraschall zur Vorsorge tatsächlich das Risiko senkt, an Brustkrebs zu sterben. Aus diesem Grund wird der Brust-Ultraschall bisher auch noch nicht von den Krankenkassen finanziert.
Ein anderer sehr wichtiger Punkt ist die technische Ausstattung der Praxis sowie die Erfahrung des oder der Untersuchenden. So besitzen nicht alle Frauenarztpraxen Ultraschallgeräte von der Qualität, wie man sie zum genauen Erkennen von Knoten braucht oder gar die Zertifizierung für solch eine Untersuchung. Daher kann nicht jeder Arzt der Frauenheilkunde den Brust-Ultraschall ohne Weiteres anbieten.
Warum ich dennoch die Vorsorge nutze
Auch, wenn der Brust-Ultraschall teilweise kritisiert wird, sehe ich für mich persönlich keinen Grund, ihn nicht regelmäßig (alle 2 Jahre) durchführen zu lassen. Da die Sonografie gewebeschonend und mit keinerlei medizinischen Risiken verbunden ist, spricht für mich persönlich nichts dagegen. Es gibt mir einfach ein besseres Gefühl, wenn ich mir in Punkto Brust-Gesundheit keine Sorgen machen muss. Ich empfinde es auch nicht als gutes Argument, von einer Untersuchung abzuraten, nur weil man dann eventuell in die Lage geraten könnte, den Befund weiter abklären zu müssen. Schlimmer fände ich es, wenn man die Möglichkeiten, die man zur Vorsorge hat, nicht genutzt hat und sich irgendwann später, falls doch etwas sein sollte, vorwerfen muss, das Thema zu lange ignoriert zu haben.
Dennoch muss natürlich jede Frau für sich entscheiden, ob sie bereit ist, Geld für diese ärztliche Leistung zu zahlen und ob sie für sie selbst von Nutzen ist oder ihr nur Unruhe bereiten würde. Ich allerdings habe meine Entscheidung getroffen.
Quellen: Tagesspiegel, Deutsche Krebsgesellschaft, Frauenärzte im Netz