In unserer Redaktion gibt es einige "Checker Tobi"-Fans. Ihr gehört dazu? Dann legen wir euch seinen Film "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" ans Herz. Worum es da geht und was Tobias Krell über die größte Höhle der Welt, Dreh-Fails und seine spannenden Erlebnisse in der Mongolei, in Vietnam und im brasilianischen Regenwald erzählt, seht ihr im Interview-Video. Alles zum Film lest ihr im Artikel.
"Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" könnt ihr via Prime Video oder Apple TV+ streamen.
Worum geht's im Film Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen?
Im zweiten "Checker Tobi"-Kinofilm dreht sich alles um eine geheimnisvolle Schatzkiste, die Tobi eines Tages per Post erhält. Sie ist nur leider verschlossen. Und den Schlüssel dafür kann nur Marina haben – Weltumseglerin und Tobis beste Freundin aus Kindertagen.
Fragt sich nur: Wo steckt sie? Tobis Suche nach ihr führt ihn nach Vietnam in die allergrößte Höhle der Welt, in die Halong-Bucht mit ihren tausenden Kalksteininseln, über das stürmische Südchinesische Meer, zu Nomaden in der mongolischen Steppe bis zu Indigenen im brasilianischen Amazonas-Regenwald – und wird so zu seinem bislang größten Abenteuer. Ob er Marina findet, die Schatztruhe öffnen kann – und wenn ja, was drin ist? Dann schaut euch am besten selbst "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" an.
Ab welchem Alter ist der Film geeignet?
"Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" ist FSK 0, ich würde den Film allein aufgrund der Länge von 92 Minuten erst mit Kids ab 5 oder 6 Jahren ansehen. Es gibt viel zu lachen, zu lernen und mitzufiebern, aber auch einige sehr bewegende Szenen, die unseren Sohn (7) im Nachhinein noch sehr beschäftigt haben. Plant deshalb ruhig Zeit ein, um später noch mal über den Film zu sprechen.
So finden wir und unsere Kinder den Film
Dieser Film hat nicht umsonst unzählige Menschen jeden Alters in seinen Bann gezogen. Sowohl das Testgucker-Kind als auch ich geben die volle Punktzahl für "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen".
Das Gesehene hallt(e) bei uns nach
Unser Mini (7) liebt den Checkpod, schaut gern "Checker Tobi"-Folgen und wir mochten auch den ersten Kinofilm "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten". Der Nachfolger "Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen" gefiel uns aber tatsächlich noch besser. Wahrscheinlich auch, weil die Chemie zwischen Tobi und Marina (Marina M. Blanke) so schön stimmt und die zwei einem mit ihrem neugierigen, kindlichen Blick ziemlich gut das Gefühl geben, hautnah bei ihrer Schatzsuche an den beeindruckendsten Orten dieser Welt dabei zu sein.
Es geht aus verschiedensten Perspektiven um das Element Luft, die menschengemachte Klimakrise, aber auch um Mut und Entdeckerfreude, darum wie wichtig Freundschaft ist und auch, wie sehr wir alle auf der Welt miteinander verbunden sind. Der neue Checker Tobi-Kinofilm ist ein spannender, berührender, mitreißender aber auch immer wieder lustiger Mix aus Dokumentation und Abenteuer-Film.
Wir haben viel gelacht, gestaunt, gelernt – und möglicherweise auch die ein oder andere Träne verdrückt. Der Film hallt bei uns noch nach. Ich würde auf jeden Fall etwas Zeit einplanen, um danach über das Gesehene zu sprechen. Unser Sohn hatte auf jeden Fall Gesprächsbedarf und der ein oder andere Aspekt hat dafür gesorgt, dass wir nun noch bewusster durchs Leben gehen.
Wem wir den Film empfehlen können: Allen "Checker Tobi"-Fans und ihren Eltern, Großeltern – ach, eigentlich jeder Familie. Es ist ein Doku-Fiction-Abenteuer, das wir uns auch noch ein zweites Mal auf der großen Leinwand anschauen wollen.
Für Fans von ...
KIKA-Moderator Checker Tobi, seiner gleichnamigen TV-Sendung bzw. dem Checkpod und allen, die den ersten Film "Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten" mochten. Wer Abenteuer und Kinderfilme auf Augenhöhe mag, ist hier gut aufgehoben. Trotzdem langweilen sich ziemlich sicher auch Erwachsene nicht.
Nerdwissen: Spannende Zahlen zum Film
Gedrehtes Material: 51 Stunden
Drehtage: 34
Tiefste Temperatur: -40 (Ulan Bator)
Höchste Temperatur: +37 (Brasilien)
Höchster Drehort: Raumstation in Erdumlaufbahn, ca. 400 km – nee, Spaß: Atto-Tower, Brasilien, ca. 325 m
Tiefster Drehort: 350 m unter der Erdoberfläche (Hang-Sơn-Đoòng-Höhle Vietnam)
Interview: Und was sagt Checker Tobi alias Tobias Krell zum Film?
Seit zehn Jahren ist Tobias Krell als Checker Tobi für den KIKA unterwegs und checkt in TV, Internet, Podcasts, Büchern, Zeitschriften und im Kino für Kinder, wie die Welt im Größeren und Kleineren so funktioniert. Das macht er so sympathisch, weltoffen und "unlehrerhaft", dass auch wir Eltern gern mal mit schauen, lesen oder hören. Meine familie.de-Kollegin Anna traf Tobi Krell alias Checker Tobi in Berlin zum Interview – und mochte ihn auf Anhieb.
Tobi, Hi, schön dass wir da sein dürfen. Meine Kollegin Maike, ihr Sohn und ich haben deinen Film ja schon vorab gesehen. Wir waren begeistert von diesem spannenden, bewegenden aber auch ziemlich lustigen und crazy Abenteuer und haben uns gefragt: Was war das Verrückteste, was bei den Dreharbeiten passiert ist?
Wir gehen im Film ja unter anderem durch die größte Höhle der Welt. Auf jeden Fall muss man dreimal in der Höhle übernachten, um überhaupt durchzukommen. Man muss, um hinzukommen, einen Tag lang durch den Dschungel und vor allem durch Flüsse laufen, weil der Dschungel so dicht ist. Das heißt, man hat auch vier Tage immer nasse Füße. Überall sind Blutegel. Es war die Hölle. Und solche Challenges gab es immer wieder.
Aber der größte Fehler, der wirklich passiert ist, das, was nicht hätte passieren sollen, war, dass wir in der Mongolei, in der Wüste Gobi, wirklich im Nichts, wo keine Zivilisation ist: Da sind unser Regisseur, Ton und ich leider positiv geworden. Da mussten wir 19 Stunden im Auto zurück in die große Stadt Ulan Bator fahren. Alle anderen sind nach Deutschland zurückgeflogen. Wir mussten zehn Tage in Hotel Quarantäne. Bei draußen -40 Grad konnte man auch nicht lüften und es war die Hölle.
Besonders bedrückend und entlarvend war die Regenwald-Szene, wo ihr inmitten der Asche von niedergebrannten Bäumen standet. Oder ihr zeigt Kinder, die unter massiver Luftverschmutzung leiden. Was hat das mit dir gemacht in dem Moment?
Also das sind auf jeden Fall so Situationen, die man nicht vergisst oder die ich nicht vergesse, die sich irgendwie so einbrennen und ich würde sagen, das sind alles Sachen – es hat mich jetzt nicht überrascht. Ich wusste, dass es Kinder gibt, die in schmutzigen Städten leben und nicht einfach zum Spielen raus können. Und wir alle wissen auch, dass in Brasilien der Regenwald abgebrannt wird, und dass das Lebensraum für Menschen und Tiere ist. Das wissen wir alles.
Das Interessante für mich persönlich ist: Wenn man dann dort ist, wird es plötzlich mit Leben gefüllt und mit Geschichten und mit den Menschen und auch noch mal mit anderen Emotionen. Und das nehme ich natürlich wieder mit nach Hause, auch wenn ich vorher schon ein Mensch war, der ziemlich bewusst durch die Welt geht und guckt, ist da jetzt Palmöl drin? Finde ich auch ein Produkt, wo ich es vermeiden kann …
Aber jetzt ist das verbunden mit Menschen, mit denen ich Zeit verbracht habe. Und das gibt dem Ganzen noch ein größeres Gewicht.
Im Film geht es ja um ein großes Abenteuer, das mit einer Schatzkiste beginnt, die du per Post von deiner verstorbenen Nachbarin Frau Vogelsang, bekommen hast. Gab es diese Frau wirklich? Und sollte jedes Kind eine Frau Vogelsang im Leben haben, die für Abenteuer sorgt?
Eine schöne Frage. Ja, es gab eine Art biografisches Vorbild für Frau Vogelsang. Auch für Marina gab es ein echtes biographisches Vorbild. Als ich zehn Jahre alt war, sind wir aufs Land gezogen, und gegenüber wohnte so eine alte Frau, Frau Michel. Und die hat mir tatsächlich bei vielen Dingen geholfen. Wenn ich meine Mama zum Geburtstag mit einem Kuchen überraschen wollte, hat sie mir gezeigt, wie man eigentlich einen Marmorkuchen backt. Die war jetzt nicht wirklich eine Abenteurerin oder so was, aber sie war zumindest der Aufhänger für Frau Vogelsang im Film.
Und ich finde das auch total wichtig, dass vieles auch einfach in meiner echten Biografie angesiedelt ist. Auch wenn vieles drum rum ausgedacht ist – oder eine Erweiterung der Realität. Checker Tobi ist ja auch keine reine Kunstfigur, sondern es ist viel von mir drin und so hat das ganz gut gepasst.
Warum, glaubst du, ist Abenteuerlust so wichtig?
Weil es da draußen, wenn man genau hinguckt, in allem, was zu entdecken gibt. In allem. Ich mache seit 180 Folgen die Sendung "Checker Tobi" und denke mir, was wir eigentlich noch alles checken sollen? Und dann guckt man und fragt sich: Was ist mit dieser Pflanze in dem Glas da? Und plötzlich gibt es den Pflanzen-Check.
Wenn man genau hinguckt, gibt's was zu entdecken.
Gab es irgendwas während des Drehs, was dich besonders begeistert oder bewegt hat, das aber nicht im Film gezeigt wird?
Es gab einen längeren Ausflug mit Bitate (Instagram: @bitate_uru_eu_juma) durch den Regenwald, wo er uns den Urwald-Riesen gezeigt hat, zum Beispiel. Und auch in Brasilien haben wir lange Zeit auf diesem Boot gedreht, das man ganz zu Beginn mal sieht. Da sind ein paar tolle Szenen entstanden, die es nicht geschafft haben in den fertigen Film.
Ich habe mich gefragt, wie viel in diesem Film war improvisiert und wie viel war schon gescriptet. Weil es wirklich Momente gab, da dachte ich, das könnt ihr gar nicht gespielt haben. Wo ihr zum Beispiel das kleine Loch in dieser Box sucht, um sie aufzubauen …
Freut mich, dass du diese Szene nennst, weil: Die ist komplett gespielt. Dann habe ich überzeugt :) Da hatte ich am Anfang etwas Angst vor. Aber ja: Es gibt so eine Abstufung. Manche Sachen sind komplett dokumentarisch. Wenn wir mit Bitate in das Dorf reingehen, wo seine Indigene Gemeinschaft lebt, das kann man nicht wiederholen, das haben wir nur einmal gemacht. Dann gibt es Situationen, wo ich zum Beispiel mit echten Menschen interagiere, die keine Schauspielerinnen sind oder Schauspieler. Auch da kann man ja nicht zu oft wiederholen und muss gucken, dass es irgendwie relativ en bloc ist.
Aber fast alles zwischen Marina und mir sind im Grunde geschriebene Szenen. Nicht mit festen Dialogen und so, aber doch zumindest mit der Info: Was soll in der Szene passieren? Wir haben dann improvisiert. Und so ist der ganze Film eine Verwebung von echten, improvisierten, geschriebenen Szenen und wieder ganz freien Szenen. Das macht aber auch den Reiz aus, dass man das nicht genau erkennt: Wo hört das eine auf und wo fängt das andere an?
Was wir uns auch fragen: Kannst du mittlerweile den Namen der größten Höhle der Welt aussprechen?
Hang-Sơn-Đoòng? Nee, ich maße mir nicht an, Vietnamesisch aussprechen zu können. Hang Son Doong heißt die Höhle in der in der europäisch-deutsch-sprachigen Version, aber ja, Amy hat mir das sehr oft gesagt. Bei ihr hört sich das immer besser an ;)