Da müsst ihr hin: 11 aufregende Burgen in Baden-Württemberg

Namentlich erwähnt wird die Burg Hohenzollern erstmals um 1267, Wissenschaftler*innen vermuten jedoch, dass sie bereits rund 200 Jahre zuvor erbaut wurde. Man bezeichnete sie als "Krone aller Burgen in Schwaben", doch 1423 wurde sie vollständig zerstört.

Eine zweite Burg Hohenzollern wurde 1454 errichtet, noch größer und prächtiger als zuvor. Zur Zeit des 30-jährigen Krieges wurde sie zur majestätischen Festung umgebaut, die jedoch im 19. Jahrhundert zunehmend verfiel.

König Friedrich Wilhelm von Preußen ließ sie 1850 im neugotischen Stil sanieren und renovieren. Heute ist sie eine der schönsten Burganlagen, die Deutschland zu bieten hat. Sie zeigt unter anderem Gemälde, Gold- und Silberschmiedereien des 17. bis 19. Jahrhunderts und liefert einen Einblick in die Geschichte Preußens. Das Museum kann auf eigene Faust erkundet werden – wer weitere Informationen zu den Ausstellungsstücken wünscht, kann sich die kostenlose Hohenzollern Schloss App hinunter laden.

Einmal jährlich findet zudem der Schloss Erlebnistag statt, mit Puppentheater und Schminkzelt für Kinder. Daneben gibt es das Shakespeare Open Air Theater, Sommerkonzerte, Freiluftkino und das Falkner-Wochenende im September. Werft also am besten einen Blick ins Programm, bevor ihr euren Ausflug plant.

Die Festungsruine Hohentwiel umfasst ganze neun Hektar und ist damit eine der größten Burganlagen Deutschlands. Sie diente nicht nur als Residenz der Herzöge von Schwaben, sondern auch als württembergische Landesfestung sowie als Staatsgefängnis.

Erbaut wurde die Verteidigungsanlage Hohentwiel bereits 914 n. Chr. durch die schwäbischen Herzöge. Unter Herzog Burkhard III. wurde die Festung zum glamurösen Herrschaftszentrum. Dank ihrer günstigen Lage hielt sie zahlreichen Angriffen stand, unter anderem der Belagerung 1643 während des Dreißigjährigen Krieges.

Heute könnt ihr die Burg nicht nur durch Führungen sondern auch über die beiden Erlebnispfade "Hohentwiel-Geschichtspfad" und "Vulkan-Pfad" erkunden. Letzterer wird stellenweise allerdings sehr steil und ist daher für Familien mit Kinderwägen nicht geeignet. Wer ein Päuschen braucht, kann sich zum Burgschmaus im Hotel Restaurant bzw. Biergarten Hohentwiel niederlassen oder eine kurze Erfrischung am Kiosk gönnen.

Die Burg Meersburg liegt direkt am Bodensee und besticht mit einer originalgetreuen Einrichtung in 35 Räumen und einzigartigen Events für Groß und Klein.

Geschichte und Entstehung der Burg gehen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Einer Sage nach stand bereits 628 n. Chr. ein hölzerner Schutzbau an der Stelle der heutigen Meersburg. In den folgenden Jahrhunderten wechselten die Besitzer der Burg ständig. Im 30-jährigen Krieg sollte die Burg zerstört werden – bis auf einen brennenden Dachstuhl entstand jedoch kaum Schaden.

Ein geschichtliches Quiz für verschiedene Altersklassen bietet spannende Unterhaltung für die Kids – und am Ende des Ausflugs können coole Souvenirs im Rittershop oder aus dem burgeigenen Verlag erworben werden.

Wer eine Pause braucht, kann sich im Barocksaal, dem stilvollen Burg-Café niederlassen. Eine besondere Atmosphäre in Burg und Café wartet um die Weihnachtszeit, hier gibt es Adventsrundgänge mit Glühwein oder Kinderpunsch.

Mangold von Sulmetingen-Neuffen errichtete die Burg um etwa 1140 n. Chr. 1301 ging sie in den Besitz der württembergischen Grafen über. Im 16. Jahrhundert wurde Hohenneuffen Geschützen, Bastionen und einem Wall mit über drei Metern Höhe zur Landesfestung ausgebaut. Bis 1780 befand sich in der Burg zudem das Staatsgefängnis.

Neben verschiedenen Führungen und Events lassen sich auf der Burg Hohenneuffen auch Kindergeburtstage planen – inklusive mittelalterlichem Knappenschmaus inmitten der alten Gemäuer.

Das Wäscherschloss ist eine Burg aus der Stauferzeit und diente in erster Linie militärischen Zwecken – nämlich der Verteidigung der Hauptburg Hohenstaufen, die heute jedoch nur noch eine Ruine ist.

Auffallend ist die fast zehn Meter hohe Mauer, die das Wäscherschloss sowie den Burghof umschließt. Die Ritter wohnten im sogenannten stattlichen Palas, der teils 1484, teils erst 1699 errichtet bzw. erweitert wurde.

Obwohl das Wäscherschloss nicht gerade zu den größten Burgen zählt, gibt es dort neben der normalen Führung auch spezielle Themenführungen, Konzerte und kindgerechte Erlebnisausstellungen.

Die Burg Guttenberg ist nicht nur eine mittelalterliche Stauferburg (die übrigens nie zerstört wurde), sie beherbergt auch die Deutsche Greifenwarte – und somit allerlei Eulen und Greifvögel, die während aufregenden Flugvorführungen oder der exklusiven Falknerstunde bestaunt werden können.

Gegründet wurde Burg Guttenberg im 12. Jahrhundert. Seit dem 15. Jahrhundert wird die Anlage von den Freiherren von Gemmingen bewohnt und bis heute erhalten.

Neben allerlei Vogelarten kann die Burg auch mit einem spannenden Museum und einer Ritterschenke punkten. Auch Hochzeiten und andere Veranstaltungen können auf Burg Guttenberg gefeiert werden.

Ein tolles Wanderziel ist vor allem das alte Schloss Hohenbaden, das eigentlich eine Burg ist und bereits im 12. Jahrhundert erschaffen wurde. Im 14. Jahrhundert ließ Markgraf Bernhard I. eine neuere Unterburg erbauen, 1479 verlegten die Bewohner ihre Residenz dann in das sogenannte "Neue Schloss".

Heute ist das Alte Schloss verfallen und kann kostenlos besucht werden. Besonders dank seiner tollen Lage ist es ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer*innen und bietet eine atemberaubende Aussicht über den Schwarzwald und Baden-Baden.

Der Turm der Burg Katzenstein geht auf das Jahr 777 n. Chr. zurück. In den folgenden 900 Jahren wurde die Burg ausgebaut, wechselte regelmäßig ihre Besitzer*innen und wurde zunächst im 30-jährigen Krieg, später im spanischen Erbfolgekrieg, von den Franzosen erobert. Erst 1810 ging die Burg in den Besitz des Königreiches Württemberg über.

Seit 2016 ist es Besucher*innen erstmals möglich, in der Burg Katzenstein zu übernachten. Zudem gibt es einen Gastronomiebereich, verschiedene Events wie den Mittelaltermarkt oder Ritterturniere. Auch Hochzeiten können in der Burg Katzenstein gebucht werden.

Wer Goethes "Götz von Berlichingen" gelesen hat, kennt die Götzenburg schon. Sie ist nicht nur ein einzigartiges historisches Denkmal, sondern auch sonst ein echtes Highlight, mit Schlossmuseum, Schlosshotel und den Burgfestspielen Jagsthausen, die seit über 70 Jahren stattfinden. Wer also an einem Tag nicht genug von dem märchenhaften Ambiente bekommt, kann auch einfach ein ganzes Wochenende Urlaub auf der Burg machen!

Erbaut wurde die Götzenburg verhältnismäßig spät – erst im 15. Jahrhundert durch die Familie Berlichingen. Der Götz von Berlichingen, auch "Ritter mit der eisernen Hand" genannt, wurde 1480 auf der Burg geboren. Zwischen 1876 und 1878 wurde die Burg durch August von Beyer (dieser erschuf auch das Ulmer Münster) großzügig umgestaltet.

Die original "Eiserne Hand" des Götz ist im Schlossmuseum ausgestellt und kann von Groß und Klein bestaunt werden. Neben den Burgfestspielen finden hier auch viele weitere Events wie Theatervorstellungen, Musicals und sogar Schauspiele speziell für Kinder statt. Ein Blick ins aktuelle Programmheft lohnt sich!

Die Burg Gamburg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts als Grenzfestung des Mainzer Erzstifts erbaut. Die bis heute erhaltenen Barbarossa-Fresken von 1200 gelten als die ältesten Wandmalereien nördlich der Alpen. Sie wurden erst im 20. Jahrhundert entdeckt und zeigen den Kreuzzug Friedrichs I. sowie eine der ältesten deutschen Inschriften weltweit.

Seit 1546 befindet sich Burg Gamburg in adeligem Privateigentum und wird auch heute noch ohne staatliche Subvention durch privates Engagement erhalten und touristisch betrieben. Seit 2001 ist die gesamte Burganlage ein Nationaldenkmal. Führungen gibt es hier speziell für Kinder – dazu wartet ein romantisches Burgcafé und der "Burgbarde" Michael Schmitt, der euren Sonntagsbesuch auf der Gamburg musikalisch begleitet.

Funfact: Während der spätmittelalterlichen Bauernkriege wäre die Gamburg um ein Haar zerstört wurden – einzig und allein dem (echten) Götz von Berlichingen ist es zu verdanken, dass sie erhalten blieb.

1180 wurde die Wertheimer Burg mit Bergfried, Palas und erster Ringmauer errichtet. Im 14. Jahrhundert wurde sie durch die Grafen Eberhard und Johann I. ausführlich um- und ausgebaut. Der Holderturm, die Zitadelle und die äußere Ringmauer folgten im 15. Jahrhundert. Zwischen 1634 und 1647 wurde die Burg von den Schweden besetzt und teilweise zerstört.

Schon seit dem 19. Jahrhundert ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel. Sie wurde ab 1982 durch Staatsgelder saniert und und ist seit 1995 im Besitz der Stadt Wertheim. Heute bietet sie nicht nur ein Restaurant, Tagungsräume und vielfältige Ausstellungsstücke, sie ist auch eine atemberaubende Kulisse für Konzerte, Raves, Theateraufführungen, verschiedenste Festivals, Hochzeiten und andere Veranstaltungen. Ein Blick ins Programm lohnt sich!

Und noch ein Tipp: Seit 2015 gibt es auf der Burg Wertheim Ziegen! Jedenfalls in den Sommermonaten. Zweimal im Jahr findet der sogenannte Schlosserlebnistag statt, bei dem – neben vielen weiteren Highlights – die Ziegen von großen und kleinen Besucher*innen gestreichelt werden dürfen. Auch beim Oster- und Bauernmarkt sind die tierischen Burgbewohner*innen mit am Start.

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