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Emotionen pur

Ist weinen gesund? Warum du deinen Tränen viel öfter freien Lauf lassen solltest!

Weinen gesund
© Getty Images/Siarhei Khaletski

Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Erde, das weinen kann. Wenn wir weinen, dann passiert das aus ganz unterschiedlichen Gründen. Leider werden Tränen immer noch viel zu oft als Zeichen von Schwäche missverstanden. Dabei ist weinen gleich in mehrfacher Hinsicht heilsam und bedeutend. Warum das Vergießen von Tränen gut für unsere körperliche und seelische Gesundheit sein kann.

Ist weinen gesund?

Ja, weinen ist tatsächlich gesund. Schon Sigmund Freud wusste, dass weinen eine natürliche und vor allem gesunde Reaktion auf verschiedene emotionale Zustände ist. Von Trauer über Freude bis hin zu Stress – Tränen können in vielen unterschiedlichen Situationen eine sehr befreiende Wirkung auf uns haben.

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Warum ist weinen gesund?

Konkret erfüllt Weinen gleich mehrere positive Funktionen. Psychologisch gesehen hilft es uns, mit Stress, Trauer und anderen starken Emotionen umzugehen. Tränen enthalten Hormone wie Cortisol, das bei Stressauslösungen freigesetzt wird. Indem wir weinen, helfen wir unserem Körper also, diese Stresshormone abzubauen und reduzieren damit den inneren Druck.

Darüber hinaus aktiviert weinen das parasympathische Nervensystem, das für Entspannung sorgt. Wer nach einem emotionalen Ausbruch ein Gefühl der Erleichterung verspürt, kennt diese Wirkung wahrscheinlich nur zu gut. Aber auch die soziale Komponente darf nicht unterschätzt werden: Weinen signalisiert Hilfsbedürftigkeit und kann Unterstützung und Mitgefühl von Mitmenschen hervorrufen. Egal wie schlimm beispielsweise ein Streit ist, sobald jemand weint, wechseln die Emotionen oft automatisch von Wut in Mitgefühl und meist auch Vergebung.

Emotionale und körperliche Vorteile des Weinens auf einen Blick

Freisetzung von Glückshormonen

Wenn wir weinen, setzt unser Körper Endorphine und Oxytocin frei. Diese Botenstoffe helfen dabei, sowohl körperliche als auch emotionale Schmerzen zu lindern. Endorphine wirken als natürliche Schmerzmittel, während Oxytocin, auch bekannt als das "Liebeshormon" oder "Bindungshormon", unser Wohlbefinden und Gefühl der Verbundenheit steigern kann.

Stressabbau und Entspannung

Das Vergießen von Tränen kann den Stresspegel in unserem Körper senken. Dieser Prozess führt oft zu einem Gefühl der Erleichterung und Entspannung. Tatsächlich aktiviert das Weinen das parasympathische Nervensystem, was unserem Körper hilft, zur Ruhe zu kommen und zu regenerieren.

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Verbesserung der Stimmung

Weinen kann auch unsere Stimmung verbessern, indem es das emotionale Gleichgewicht wiederherstellt. Es ist eine Form der emotionalen Entgiftung, die besonders hilfreich sein kann, wenn wir mit anhaltenden Problemen oder Trauer zu kämpfen haben.

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Wie oft ist Weinen gesund?

Eine Frage, die oft gestellt wird, auf die es allerdings keine allgemeingültige Antwort gibt. Der Grund: Es hängt stark von den persönlichen Umständen ab. Für viele Menschen ist gelegentliches Weinen völlig normal und gesund. Beispielsweise, wenn ein Film oder eine Serie traurig ist.

Problematisch könnte es jedoch werden, wenn ein Mensch sich völlig von seinen Emotionen überwältigt fühlt und es den Alltag beeinträchtigt. Oder aber in einer toxischen Beziehung steckt und deshalb viele Tränen kullern. Sollte dies der Fall sein, könnte es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen.

Brigitta Langhoff

Ich weine ständig

Dieser Artikel ist genau mein Thema und triggert mich total. Denn ich muss gestehen, dass ich eine Weinerin bin! Oder netter ausgedrückt: Ich bin total nah am Wasser gebaut. So richtig nah!

Mein Mann grinst sich schon immer eins, wenn im Fernsehen etwas Emotionales – positiv wie negativ – passiert, weil er genau weiß, dass bei mir gleich wieder die Tränen kullern. Oft sind es auch ganz alltägliche Situationen. Wenn meine Kinder Geburtstag haben, und ich sehe, wie sehr sie sich freuen. Oder wenn ich Geburtstag habe und sie mir gemeinsam mit Papa einen schönen Tisch vorbereitet haben. Bei jeder Hochzeit, auf der wir sind. Oder die Babyparty meiner Freundin.

Auch, als mein Sohn mit zweieinhalb Jahren dem Nikolaus seine Schnuller überreicht und verabschiedet hat. Und natürlich, als er den letzten Tag in seiner deutschen Kita hatte und wahnsinnig tolle Abschiedsgeschenke bekommen hat, bevor wir ausgewandert sind. Und natürlich auch, als er seinen ersten Tag in der Vorschule und meine Tochter ihren ersten Kita-Tag in Florida hatte – immer musste ich weinen!

Manchmal werden meine Augen sogar schon feucht, wenn ich meinen Sohn nur von der Schule abhole, weil ich einfach vor Stolz platze, wie gut er das alles macht. Was mich auch total triggert: wenn Erwachsene aus meinem Umfeld weinen. Wenn bei einer Freundin Tränen kullern, kann ich direkt mitheulen!

Meine Mutter ist auch so nah am Wasser gebaut. Ich hasse es und schäme mich teilweise sogar dafür, weil ich mir immer denke, es ist peinlich und alle denken, ich bin irre, weil es doch gar keinen Grund zum Weinen gibt. Für meinen Körper scheint Weinen aber das perfekte Ventil zu sein – ob ich es will oder nicht …

Brigitta Langhoff
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Ist weinen gesund für die Augen?

Neben den emotionalen Vorteilen spielt das Weinen auch eine wichtige Rolle für die Gesundheit unserer Augen:

Befeuchtung und Schutz

Tränen sind essenziell, um unsere Augen feucht und komfortabel zu halten. Sie helfen bei der Befeuchtung der Augen, was besonders für Menschen mit leicht trockenen Augen von Vorteil ist. Die basalen Tränen, die kontinuierlich produziert werden, halten die Augen feucht und verhindern so das Austrocknen der Schleimhäute, was wiederum die Sehkraft verbessert.

Entfernung von Reizstoffen

Weinen hilft auch dabei, Schmutz, Staub und andere Reizstoffe aus den Augen zu spülen. Reflextränen, die als Reaktion auf Reizstoffe produziert werden, sind besonders effektiv darin, Fremdkörper wie Rauch und Staub aus den Augen zu entfernen.

Schutz vor Infektionen

Tränen können sogar eine entscheidende Rolle beim Schutz der Augen vor Infektionen spielen. Sie helfen dabei, Krankheitserreger auszuspülen und eine gesunde Augenumgebung aufrechtzuerhalten. Der Tränenfilm schützt die Augen vor Infektionen, indem er sie hydratisiert und von schädlichen Substanzen freihält.

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Soziale Aspekte des Weinens

Nicht zu vergessen sind auch die sozialen Aspekte des Weinens. Weinen kann uns verletzlicher machen, was paradoxerweise unsere Beziehungen verbessern kann. Es fördert Empathie und Unterstützung von anderen, was für unsere emotionale Gesundheit von entscheidender Bedeutung ist. Immerhin sind wir Menschen die einzigen Lebewesen, die aus Emotionen wie Trauer, Wut oder Freude Tränen vergießen können. Seine Emotionen so zum Ausdruck bringen zu können, ist demnach etwas ganz Besonderes. Lasst euren Tränen also ruhig freien Lauf!

Filmtipp: Der perfekte Film für das Gefühlschaos in uns und die Wichtigkeit aller Emotionen:

Alles steht Kopf 2 - Trailer Deutsch

Quellen: Oberberg Kliniken, Healthline.com, Dr. Andreas Jähne (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie), American Journal of Ophthalmology

Freundschaftsquiz: Wie gut sind wir eigentlich wirklich befreundet?

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