Auf Instagram und Pinterest sind sie nicht mehr wegzudenken – und auch ich wollte unbedingt diese kuschelig-stylischen Hausbetten für meine Töchter haben. Meine anfängliche Euphorie für diesen Scandi-Wohntrend im Kinderzimmer hat sich aber inzwischen gelegt. Warum? Weil es für mich mittlerweile drei gute Gründe gibt, kein Hausbett mehr zu kaufen.
Auch wenn ich jetzt vielleicht ein bisschen anti rüberkomme, ich möchte Hausbetten nicht per se verteufeln. Natürlich sehen sie super schnucklig aus und geben den Kleinen dieses unbeschreiblich gemütliche Höhlengefühl. Und meine Mädels fühlen sich in ihren weißen Holzbetten (allerdings nicht bodentief à la Montessori) auch richtig wohl. Warum ich mich mit dem Wissen von heute dennoch gegen die Möbel entscheiden würde? Hier sind meine Gründe nach 2 Jahren Hausbett-Erfahrung:
#1 Viel zu sperrig: Ein Hausbett braucht mächtig Platz
Wer Kinder hat weiß, dass sich die Bedürfnisse der Kleinen regelmäßig ändern. Und das hat nicht selten auch zur Folge, dass das Kinderzimmer angepasst werden muss. Zum Beispiel, wenn neues Spielzeug einzieht. Mit einem Hausbett habt ihr beim Umstellen allerdings nicht mehr allzu viele Möglichkeiten. Es vor das Fenster zu stellen, scheidet aus, weil es durch den Dach-Aufbau das Lüften unmöglich machen würde. Und auch in einem großen Raum sieht das Ganze ziemlich wuchtig aus. Unflexible Möbel im Kinderzimmer? Für mich auf jeden Fall ein absolutes No-Go und daher ein klares Minus für das Hausbett.
#2 Gefährlich: Ein Hausbett lädt zum Klettern ein
Querstangen und Dachbalken: Ja, ein Hausbett lässt sich wunderbar dekorieren. Aber: Es lädt Kinder auch zum Kraxeln und Klettern ein. Und dafür ist der Dachaufbau der (meisten) Hausbetten einfach nicht gemacht. Bei uns beispielsweise ist die Dach-Konstruktion nur leicht zusammengesteckt. Deshalb muss ich die Mädels immer wieder ermahnen, sich nicht dranzuhängen. Das nervt natürlich.
#3 Alltagsuntauglich: Immer haue ich mir den Kopf an
Egal ob beim Betten machen oder beim Gute-Nacht-Kuss am Abend: Kein Tag vergeht, ohne dass ich mir nicht mindestens einmal den Kopf anhaue an unseren Hausbetten. Wenn die Kinder frische Bettwäsche brauchen, weiß ich manchmal gar nicht, wie ich das Spannbetttuch ohne Beule über die Matratze bekomme. Ständig ist irgendein ein Balken im Weg. Und so ist das Betten machen bei mir dank Hausbett noch unbeliebter geworden (als es ohnehin schon immer war). Autsch!
Ist so ein Hausbett nicht typisch Montessori? Das denken viele. Ist aber so nicht ganz richtig. Montessori ist keine geschützte Marke und wird deshalb gerne mal, auch bei Hausbetten, als Schlagwort verwendet. Selbst dann, wenn das Spielzeug oder die Möbel gar nichts mit der Lehre von Maria Montessori zu tun haben.
Wir haben noch weitere Kolleginnen gefragt, welche gehypten Trends oder ganz selbstverständliche Dinge sie aus persönlichen Gründen nicht mögen: Kollegin Gesine will keine Toniebox für ihre Kinder, Redakteurin Charoline hat ein Problem mit dem Kinderbuch "Das Neinhorn" und Katja Nauck würde beim nächsten Kind lieber auf den Schnuller verzichten.
Bei Montessori geht es immer darum, die Selbstständigkeit und den Lernprozess des Kindes zu fördern. Wir stellen euch 7 beliebte Montessori-Spielzeuge vor, die echte Klassiker sind: